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Thema: Jan Amos Komensky Wortliste

I. Lesen Sie folgende Fremdwörter und übersetzen Sie diese ins Russische. das Geschlecht

der Begründer

der Bestandteil

der Grundsatz

der Irrtum

der Pädagoge

der Philosoph

der Theologe

der Weisheit

die Anschaulichkeit

die Ausgewogenheit

die Erkenntnisquelle

die Folgerichtigkeit

die Geduld

die Schrift

die Selbständigkeit

ablehnen

ausgehen von j-m

befassen

umgreifen

unterrichteten i-n in Dat.

verknüpfen

voraussetzen

vorsehen

bahnbrechend

einzig

hinreichend

revolutionär

zwischenzeitlich

das Streben nach allumfassendem Wissen

der heranwachsende Mensch

führende Rolle spielen

gründlichsten Anleitungen für alle Lehrer

grundlegendes didaktisches Prinzip

im Mittelpunkt stehen

Lehrstoff in Form von Rollenspielen

wichtige Stellung besetzen

zu den hervorragendsten Pädagogen gehören

zum goldenen Fonds des Wissens gehören

zwangsfreien Unterricht

II. Bereiten Sie den Vortrag über den Lebenslauf von Komenský.

Einige Information über Komenský…

  • Den Namen Komenský tragen zahlreiche allgemeinbildende und sonderpädagogische Schulen, Hochschulen und verschiedene Orten, z. B. die Comenius-Universität Bratislava, ein Platz in Berlin-Friedrichshain, der Comenius-Garten, eine öffentlich zugängliche Gartenanlage am Böhmischen Dorf in Berlin-Neukölln usw.

  • Nach dem Philosophen benannte Straßen (Comeniusstraße) gibt es in Leipzig, München, Braunschweig. In Wien-Hernals gibt es eine 1872 so benannte Comeniusgasse und in Dresden-Striesen eine Comeniusstraße und einen Comeniusplatz.

  • An der Otto-Friedrich Universität Bamberg wurde im Jahr 2000 eine Forschungsstelle für „Interkulturelle Philosophie und Comeniusforschung“ eingerichtet.

  • Die Evangelische Kirche in Deutschland erinnert mit einem Gedenktag im Evangelischen Namenkalender am 16. November an Comenius.

  • Komenský zierte bis 1990 die tschechoslowakische 20‑Kronen‑Note, nunmehr die tschechische 200‑Kronen‑Note. Im südmährischen Städtchen Uherský Brod, einem der möglichen Gebutsorte des Comenius, befindet sich ein Museum, dass durch eine umfangreiche Ausstellung, Forschung und Veröffentlichung dem berühmtesten Sohn der Region Rechnung trägt.

III. Lesen Sie und übersetzen den Text.

Text I

Jan Amos Komenský und seine Philosophie

Der tschechische Pädagoge Jan Amos Komenský (auch Comenius) war ein Philosoph, Theologe und Pädagoge sowie Bischof der Unität der Böhmischen Brüder. Komensky gehört zu den hervorragendsten Pädagogen der ganzen Welt und gilt als der Begründer der Didaktik. Der Nachkommen blieb er als „Klassiker der Pädagogik“ in Erinnerung. Die kürzeste Fassung einer Autobiographie aus seiner Feder lautet: „Ich bin von Geburt ein Mähre, der Sprache nach ein Böhme, von Beruf ein Theologe“. In über 250 Schriften befasste er sich nicht nur mit theologischen und pädagogischen, sondern auch mit sprachwissenschaftlichen, naturwissenschaftlichen, politischen und philosophischen Themen.

Seine bekanntesten Werke sind „Die geöffnete Sprachenpforte“, die erstmals Sachunterricht und (lateinischen) Sprachunterricht verknüpfte und in zwölf europäische und auch mehrere asiatische Sprachen übersetzt wurde, und „Die sichtbare Welt in Bildern“, die illustrierte Version des „Ahnherrn aller Kinderbilderbücher“. Das letzte Buch war nicht nur das erste illustrierte Kinderbuch, sondern zugleich auch die erste Enzyklopädie für Kinder.

Comenius schrieb auch verschiedene Erziehungswerke, die bis heute in der Pädagogik bahnbrechend sind. Seine pädagogischen Hauptwerke sind „Allerziehung“ und „Didactica Magna“ („Große Unterrichtslehre“).

Das Buch „Didactica Magna“ war und blieb eine der gründlichsten Anleitungen für alle Lehrer. Es wurde 1633-1638 geschaffen und war von Ideen der hervorragenden Humanisten und Pädagogen der Zeit von Komenský durchgedrungen. Im Mittelpunkt bei ihm steht eine christlich-humanistische Lebensgestaltung. Ein philosophischer Grundsatz seiner Pädagogik lautet: „omnes omnia omnino excoli“ (lat.), das heißt: „Alle alles ganz zu lehren“, und bedeutet das Streben nach allumfassendem Wissen.

In diesem didaktischen Werke forderte Komenský eine allgemeine Reform des Schulwesens mit einer Schulpflicht für Jungen und Mädchen aller Stände in Städten und Dörfern. Dort stand geschrieben: „Nicht bloß die Kinder der Reichen und Vornehmen, sondern alle in gleicher Weise, Adlige und Nichtadlige, Reiche und Arme, Knaben und Mädchen müssen in allen Dörfern und Häusern… zur Schule herangezogen werden“. Komensky besuchte viele Länder und Städte, wo er seine Pläne der demokratischen Schulreform propagierte: Polen, England, Deutschland, Schweden, Ungarn, Amsterdam, wo er starb. Mit Recht nennt man ihn auch heute den Lehrer der Nationen.

Revolutionär waren seine Forderungen an Lernen durch Tun, Anschaulichkeit vor sprachlicher Vermittlung und Strukturiertheit des Unterrichts, Muttersprache vor Fremdsprache, Beispiel (Vorbild) vor Worten und vieles mehr. Viele dieser Prinzipien sind auch heute ein Bestandteil des Bildungssystems. Er beschäftigte sich viel mit zeit- und kraftsparenden Methoden und rationellen Organisationsformen. Die von Komensky vorgeschlagenen didaktischen Grundsätze der Anschaulichkeit und Folgerichtigkeit, der Ausgewogenheit von Führung und Selbständigkeit gehören heute zum goldenen Fonds didaktischen Wissens. Was wir heute als „nichtautoritäre“ Erziehung verstehen und zu praktizieren versuchen, findet in Comenius einen Vorläufer. Comenius forderte nicht nur zwangsfreien Unterricht, sondern er lehnte Zwang in jeder Hinsicht ab. Comenius sah Bildung der heranwachsenden Menschen zur Weisheit als den rettenden Weg, auf dem die Menschheit aus ihren verderblichen Irrtümern zurückfinde zu der Ordnung der Welt, wie Gott sie vorgesehen habe.

Zu seinen pädagogischen Vorstellungen von den universalen Kenntnissen ging er von den drei Erkenntnisquellen: Gott-Mensch-Natur aus und umgreift Theologie (als Verhältnis von Gott und Mensch), Politik (als Verhältnis der Menschen untereinander) und Naturwissenschaft (als Verhältnis des Menschen zur Natur). Dabei besaßen die Disziplinen der Naturwissenschaften eine wichtige Stellung. Seine Methode setzte die parallele Ausbildung des Denkens, Sprechens und Handelns voraus, es ging also um die Verbindung von Bildung und Praxis.

Bei Komenský wird das Spiel zum ersten Mal in der Geschichte der Pädagogik als ein grundlegendes didaktisches Prinzip angesehen. In seinem Buch „Die Schule als Spiel“ wurde der gesamte enzyklopädische Lehrstoff in Form von Rollenspielen für Schüler umgeschrieben.

Der gute Lehrer soll nach Komensky drei Grundforderungen erfüllen: Er muss hinreichend gebildet sein, das heißt all das, was er andere lehren will, selbst wissen; er soll didaktische Meisterschaft sowie „Geduld mit den unwissenden Schülern“ besitzen; seine weiteren wichtigen Wesensmerkmale sind Lehrfreude und Fleiß. Im Unterricht spielt der Lehrer die führende Rolle, ohne dass er dabei die Aktivität des Schülers hemmt. Der Gelehrte glaubte daran, dass das Gute im Menschen durch eine richtige Erziehung geweckt werden könne. Der Mensch soll von dem Lehrer nicht zu „äußerem Glanze, sondern zur Wahrheit“ geführt werden. Aber die in Österreich in der ersten Hälfte des XX. Jahrhunderts betriebenen Schulen, die nach den Lehren und Schriften Komenskýs unterrichteten, wurden zwischenzeitlich geschlossen. Heute gibt es nur noch ein einziges Lehrinstitut dieser Art in Wien.