
- •Verfassungsorgane
- •Prinzip der Gewaltenteilung
- •Bundespräsident
- •Ernennung und Entlassung der Mitglieder der Bundesregierung
- •Auflösung des Parlaments
- •Die Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland: Theodor Heuss (1949–1959)
- •Heinrich Lübke (1959–1969)
- •Gustav Heinemann (1969–1974)
- •Walter Scheel (1974–1979)
- •Karl Carstens (1979–1984)
- •Richard von Weizsäcker (1984–1994)
- •Roman Herzog (1994–1999)
- •Johannes Rau (1999–2004)
- •Horst Köhler (2004–2010)
- •Christian Wulff (2010–2012)
- •Joachim Gauck (seit 2012)
- •Bundestag
- •Fraktionen
- •Der 17. Deutsche Bundestag (seit 2009) (Sitzverteilung und Vorsitze der Bundestagsfraktionen)
- •Ausschüsse
- •Wahl des Bundespräsidenten
- •Wahl der Bundesrichter
- •Bundesregierung
- •Vertretungsreihenfolge in der deutschen Bundesregierung
- •Die Bundesregierungen der Bundesrepublik Deutschland seit 1949
- •Die Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland Konrad Adenauer (1949–1963)
- •Ludwig Erhard (1963–1966)
- •Kurt Georg Kiesinger (1966–1969)
- •Willy Brandt (1969–1974)
- •Helmut Schmidt (1974–1982)
- •Helmut Kohl (1982–1998)
- •Gerhard Schröder (1998–2005)
- •Angela Merkel (seit 2005)
- •Bundesrat
- •Aufgaben
- •1. Lernen Sie auswendig die gegebenen Texte und bereiten Sie sie zur Rückübersetzung vor.
Ludwig Erhard (1963–1966)
Ludwig Erhard kam als Mann des Wirtschaftswunders an die Macht, was durch das äußere Erscheinungsbild unterstrichen wurde. Das brachte ihm auch den Beinamen „der Dicke“ ein. Seine Kanzlerschaft stand jedoch schon wegen der Angriffe Adenauers auf seinen Nachfolger und einer einsetzenden leichten wirtschaftlichen Schwächephase unter keinem guten Stern. Als wichtigste außenpolitische Tat seiner Kanzlerschaft gilt die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel unter Inkaufnahme heftiger Proteste aus arabischen Staaten. Er versuchte, die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten zu stärken, weshalb er als „Atlantiker“ im Gegensatz zum „Gaullisten“ Adenauer bezeichnet wurde. Erhard stürzte schließlich über wirtschaftliche Probleme und die Uneinigkeit in seiner Partei. Nach dem Rückzug der FDP-Minister aus der Regierung im Oktober 1966 begannen Verhandlungen über eine Große Koalition, schließlich trat Erhard zurück.
Kurt Georg Kiesinger (1966–1969)
Der Kanzler der ersten Großen Koalition, Kurt Georg Kiesinger, stellte ein anderes Bild eines Bundeskanzlers dar. „Häuptling Silberzunge“ vermittelte zwischen den beiden großen Parteien CDU und SPD, anstatt zu bestimmen. Wichtiges Thema seiner Amtszeit war die Durchsetzung der Notstandsgesetze. Wegen seiner früheren NSDAP-Mitgliedschaft war er Angriffen der 68er-Generation ausgesetzt; mit dieser überlappte sich die außerparlamentarische Opposition. Kiesingers Union verfehlte bei der Bundestagswahl 1969 die absolute Mehrheit lediglich um sieben Mandate.
Willy Brandt (1969–1974)
Der Emigrant Willy Brandt war der erste Sozialdemokrat im Bundeskanzleramt. Er setzte sich für die Ostverträge ein und förderte damit die Aussöhnung mit Deutschlands östlichen Nachbarländern; sein Kniefall in Warschau wurde international stark beachtet. Auch stellte er die Beziehungen zur DDR auf eine neue Grundlage. Diese Haltung verschaffte ihm in konservativen Kreisen heftige Gegnerschaft, die 1972 sogar zu einem knapp scheiternden Misstrauensvotum gegen ihn führte. Andererseits erhielt er für seine außenpolitischen Anstrengungen den Friedensnobelpreis. Innenpolitisch wollte er „mehr Demokratie wagen“; er war deswegen vor allem bei den jüngeren Wählern beliebt. In seine Amtszeit fiel die Ölkrise 1973, die zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führte, welche wiederum Brandts Ansehen schadete. Nach der Enttarnung seines engen Mitarbeiters Günter Guillaume als DDR-Spion trat Brandt zurück. Er begründete das offiziell mit Unterstellungen, die ihm nachsagten, dass er aufgrund von Frauengeschichten durch Guillaumes Spionage wahrscheinlich erpressbar sei und somit ein Risiko für die Bundesrepublik darstelle. Sein Rücktritt erfolge, weil es keinen Zweifel an der Integrität des Bundeskanzlers geben dürfe. Politische Beobachter sind sich heute einig, dass die Agentenaffäre nur der Auslöser für den geplanten Rücktritt war. Als tatsächliche Ursache für den Rücktritt werden allgemein Amtsmüdigkeit und Depressionen Brandts angenommen, die auch parteiintern zu Kritik an seinem unentschlossenen Führungsstil führten.