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Лисак для 3 курса, Теорграмматика, лекции.doc
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3. Die temporale Struktur des Textes

Du schläfst hier wohl, was?- fragte der Mann und sah von oben auf das Haargestrupp herunter. Jurgen blinzelte zwischen den Beinen des Mannes hindurch in die Sonne und sagte: Nein, ich schlafe nicht. Ich muss hier aufpassen. Der Mann nickte: So, dafür hast du wohl den großen Stock da?- Ja, antwortete Jurgen mutig und hielt den Stock fest. (Borchert)

Der syntaktische Parallelismus:

Wie ich mich unter dem Gespräche in den schwarzen Augen weidete! Wie die lebendigen Lippen und die frischen munteren Wangen meine ganze Seele anzogen! Wie ich, in den herrlichen Sinn ihrer Rede ganz versunken, oft gar die Worte nicht hörte, mit denen sie sich ausdruckte! (Goethe)

Aus den dargestellten Beispielen lassen sich folgende Gemeinsamkeiten erkennen:

Der Mikrotext besitzt äußere Grenzen (Anfang und Ende) und Innenstruktur.

Eines der wichtigsten Gestaltungsmittel des Textes ist eine einheitliche temporale Struktur des Textes, die je nach dem Typ des Textes durch die eine oder die andere Zeitform realisiert wird. So überwiegen in einem erzählenden Text das Präteritum und das von ihm abhängige Plusquamperfekt (die Erzähltempora oder die Tempora ,,der erzahlten Welt"). Eine Variante davon ist ein erzählender Text im schildernden Präsens. Enthalt der erzählende Text Dialogpartien, so ergibt sich die temporale Struktur des Textes aus dem Zusammenspiel der Zeitformen der ,,besprochenen" und der ,,erzahlten" Welt, d. h. der präteritalen und der präsentischen Tempusgruppe. Gehört der Text zum Funktionalstil der wissenschaftlichen Prosa, der Publizistik, zur Sprache der Werbung, so ist die dominierende Zeitform, die die zeitliche Perspektive des Gesamttextes prägt, das Präsens.

  1. Die temporal-lokale Achse des Textes

Der Text besitzt nicht nur eine temporale Struktur, sondern auch eine temporal-lokale Achse. Die Begebenheiten, von denen es handelt, sind zeitlich und lokal situiert. Sie verlaufen in einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort und sind auch innerlich zeitlich gegliedert. Diese konkrete zeitliche und lokale Perspektive wird vor allem durch lokale und temporale Umstandsbestimmungen in Form von Präpositionalfügungen, Adverbien und Pronominaladverbien, lokalen und temporalen Umstandssätzen ausgedrückt, z. B. in Berlin, am 3. Januar 1982, am nachsten Morgen, bald darauf, in der Nacht, in der Nähe, links / rechts davon; da, dann, danach, damals, seitdem, seither, unterdessen, indessen; hier, da, dort, überall u. A.

Am klärsten ist die temporal-lokale Achse des Textes in einem Lebenslauf ausgeprägt.

Max Born wurde am 11. Dezember 1882 im damaligen Breslau als Sohn eines Professors für Anatomie geboren. Nach Semestern in Breslau, Heidelberg und Zurich schloss er 1907 in Göttingen sein Fachstudium mit einer Dissertation auf dem Gebiet der Elastizitatstheorie ab. Auf Planks Vorschlag wurde er 1914 als Professor für theoretische Physik nach Berlin berufen. Hier begann seine Freundschaft mit Einstein.

Als Zeit- und Ortsangaben fungieren auch Titel künstlerischer Werke, Realien im Text u. a.