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Лисак для 3 курса, Теорграмматика, лекции.doc
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7. Fügungspotenzen nach w.G. Admoni

Häufig werden Fügungspotenzen im Sinne von W.G. ADMONI mit den Valenzeigenschaften in dem oben dargestellten Sinne irrtumlicherweise identifiziert. Das darf aber nicht geschehen. ADMONI schreibt von Fügungspotenzen der Wortarten und ihrer Wortformen. Auf dieser hohen Abstraktionsebene können keine semantischen Gegebenheiten aus verständlichen Grunden wirksam werden. ADMONI legt seine Konzeption am Beispiel des Kasus Genitiv dar. Nur in dem Punkt, wo er auf die mögliche lexikale Ausfüllung der übergeordneten Wortformen zu sprechen kommt und feststellt, daß sie mit den ergänzungsbedürftigen Lexemen vom semantischen Typ "Reihe" ausgefüllt werden können, berührt sich seine Theorie mit der Valenztheorie auf einem recht schmalen Streifen. Die Fügungspotenzen im Sinne von ADMONI sind als eine besondere Betrachtungsweise der Kombinierbarkeit vor allem der abstrakten morphologischen Einheiten anzusehen.

Die Fügungspotenzen der grammatisch dominierten Komponente in einer Wortverbindung bezeichnet ADMONI als passiv, die Fügungspotenzen der grammatisch abhängigen Wortformen dagegen als aktiv. Die passiven Fügungspotenzen sind darüber hinaus fakultativ, die aktiven obligatorisch, genauer gesagt, altemativ-obligatotisch. Auf dieser Ebene der Betrachtung der Fügungspotenzen wird die lexikale Bedeutung nicht berücksichtigt.

Vorlesung 12. Das Substantiv.

  1. Allgemeines.

  2. Semantisch-strukturelle Klassen.

  3. Grammatische Kategorien des Substantivs:

3.1. Die Kategorie des Genus.

3.2. Die Kategorie des Numerus.

3.3. Die Kategorie des Kasus.

3.4. Die Kategorie der Bestimmtheit und der Unbestimmtheit

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1. Allgemeines

Die kategoriale Bedeutung des Substantivs wird als Gegenstandlichkeit im weiten Sinne des Wortes verstanden. Dabei denkt man nicht nur an materielle, sondern auch an gedankliche Gegenstandlichkeit. Es ist möglich auch Prozesse, Zustande, Relationen, Eigenschaften zum Gegenstand eines Gedankens zu machen, vgl.: Ihre Bewegungen sindplastisch; Seine Krankheit dauert schon lange an; Die Beziehungen zwischen diesen Erscheinungen sind kompliziert; Die Breite des Streifens betragt 20 cm usw.

Die Wortart SUBSTANTIV ist zahlenmäßig die größte. Nach den Angaben von J. ERBEN und der ihm folgenden O.I. MOSKALSKAJA macht diese Wortart etwa 50-60% des gesamten Wortschatzes aus. Ihr Anteil ist aber in Wirklichkeit bedeutend größer. Nach der Ermittlung von B.A. ABRAMOW übersteigt er 90% auch in dem Fall, wenn man nur den sogenannten Grundwortschatz berücksichtigt. Darüber hinaus ist nicht zu vergessen, daß die Chemie allein über 2 Millionen Bezeichnungen für verschiedenartige Verbindungen kennt. Außerdem werden immer neue Substantive gebildet. Die Bildung kann auf mehreren Wegen erfolgen, und zwar: durch Komposition, durch Derivation, durch Konversion (oder implizite Derivation, oder Ableitung), durch Substantivierung. Zusammengesetzte Substantive, oder Komposita, können eigentlich je nach Bedarf konstruiert werden.

In funktionaler Hinsicht ist die Wortklasse SUBSTANTIV ebenfalls die wichtigste: ihre Elemente können im Satz in allen syntaktischen Funktionen auftreten, d. h. als Subjekt, Objekt, Attribut, Adverbiale verschiedener Semantik.

Von der funktionalen Wichtigkeit des Substantivs zeugt auch die Tatsache, daß jede beliebige nichtsubstantivische Spracheinheit im Prinzip substantiviert werden kann. Am leichtesten erfolgt bekanntlich die Substantivierung der Adjektive und der Infinitive im Deutschen.