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4 Melodisierung

Woher sind wir geboren?

Aus Lieb.

Wie wären wir verloren?

Ohn Lieb.

Was hilft uns überwinden?

Die Lieb.

Kann man auch Liebe finden?

Durch Lieb.

Was lässt nicht lange weinen?

Die Lieb.

Was soll uns stets vereinen?

Die Lieb.

J. W. Goethe

5 A-Laute

Ein Hase saß auf einer Bank.

Sein a war - ach - so matt und krank.

Da kamen Boote grad vorbei,

die hatten von dem o gleich zwei.

Der Hase bat, man gab ein o,

die Boote wurden Boten so.

Der Hase staunte wunderbar,

dass er nun eine Hose war.

H. Friedrich

Ein Autofhalter ist ein Mann,

der einen Wagen halten kann.

Ob er’s tatsächlich auch vermag,

bringt erst die Praxis an den Tag.

F.U. Gass

Berechtigte Frage

Frau von Hagen,

Darf ich’s wagen,

Sie zu fragen,

Wie viel Kragen,

Sie getragen,

Als Sie lagen

Krank am Magen,

Im Spital zu Kopenhagen!

6 E-Laute

Märchen

Ein Mensch, der einen andern traf,

Geriet in Streit und sagte: „Schaf"!

Der andre sprach: „Es wär Ihr Glück,

Sie nähmen dieses Schaf zurück!"

Der Mensch jedoch erklärte: Nein,

Er säh dazu den Grund nicht ein.

Das Schaf, dem einen nicht willkommen,

Vom andern nicht zurückgenommen,

Steht seitdem, herrenlos und dumm,

Unglücklich in der Welt herum.

Eugen Roth

Inserat im August

Die verehrlichen Jungen, welche heuer

meine Äpfel und Birnen zu stehlen gedenken,

ersuche ich höflichst, bei diesem Vergnügen

womöglich insoweit sich zu beschränken,

dass sie daneben auf den Beeten

mir die Wurzeln und Erbsen nicht zertreten.

Theodor Storm

7 I-Laute

Ein Wiesel

saß auf einem Kiesel

inmitten Bachgeriesel.

Wisst ihr

weshalb?

Das Mondkalb

verriet es mir

im stillen:

Das raffinier­-

te Tier

tat's um des Reimes willen.

Christian Morgenstern

Sieben Schneeschipper schippen sieben Schippen

Schnee; sieben Schippen Schnee schippen sieben

Schneeschipper.

Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Flie­gen

Fliegen nach.

8 O-Laute

Hoch oben hängt der Mond,

Er hängt schon lange dort.

Man ist ihn schon gewohnt,

Doch oft ist er auch fort.

H. Oess

Ein Mensch bemerkt mit bittern Zorn,

Dass keine Rose ohne Dorn.

Doch muss ihn noch viel mehr erbosen,

Dass sehr viel Dornen ohne Rosen.

Eugen Roth

9 U-Laute

Kurt gab Julchen einen Kuss

unter’m Schirm beim Regenguss.

Julchen wurde sehr verlegen,

nahm es dann entsetzlich krumm.

Schaut sich nun, ist Kurt zugegen,

immerzu nach Regen um.

10 Ö-Laute

Heidenröslein

Sah ein Knab ein Röslein stehn,

Röslein auf der Heiden,

war so jung und morgenschön,

lief er schnell, es nah zu sehn,

sah's mit vielen Freuden.

Röslein, Röslein, Röslein rot,

Röslein auf der Heiden.

J. W. Goethe

Stecknadel und Nähnadel

Welch ein Geschöpfchen!

Wie auch geboren,

nie wachsen Ohren

ihm am Köpfchen.

Es klingt wie im Märchen:

Hat es ein Öhrchen,

hat es kein Köpfchen,

hat es kein Öhrchen,

hat es ein Köpfchen,

das arme Tröpfchen.

Clemens Brentano

11 Ü-Laute

Im Blumengeschäft

- Sind diese Blumen künstlich?

- Natürlich.

- Natürlich?

- Natürlich künstlich.

12 Murmelvokal

Häuser haben Dächer,

Schränke haben Fächer.

Strümpfe haben Maschen,

Hosen haben Taschen.

Bäume haben Äste,

Wirte haben Gäste.

Pflanzen haben Keime,

Kinder suchen Reime.

Rösler-Scheibel

Zu Neujahr

Will das Glück nach seinem Sinn

dir was Gutes schenken,

sage Dank und nimm es hin

ohne viel Bedenken!

Jede Gabe sei begrüßt!

Doch vor allen Dingen:

Das, worum du dich bemühst,

möge dir gelingen!

Wilhelm Busch

13 Diphthonge

Trinkspruch

Wenn Mai ist, soll Mai sein.

Wer nicht frei ist, soll frei sein.

Abends soll Wein sein.

Wer liebt, soll nicht allein sein –

Im Oktober sind die Äpfel reif

Und die Trauben.

Wer zwei Hände hat, greif

Und brate sich zwei Tauben.

Rainer Kirsch

14 Explosive [p] und [b]

Der Herr von Doppelmoppel

Hat alle Dinge doppel.

Er hat ein Doppelkinn

Mit Doppelgrübchen drin.

Er führt ein Doppelleben,

Das zweite stets daneben.

Er hat ein Doppelweib

Zum Doppelzeitvertreib.

Der Herr von Doppelmoppel

Hat eben alles doppel.

Kurt Schwitters

Bunt sind schon die Wälder,

gelb die Stoppelfelder,

und der Herbst beginnt.

Rote Blätter fallen,

graue Nebel wallen,

kühler weht der Wind.

15 Explosive [t] und [d]

Der Lindenbaum

Am Brunnen vor dem Tore,

da steht ein Lindenbaum:

Ich träumt in seinem Schatten

so manchen süßen Traum.

Ich schnitt in seine Rinde

so manches süße Wort;

es zog in Freud und Leide

zu ihm mich immerfort.

16 Explosive [k] und [g]

Die Gedanken sind frei!

Wer kann sie erraten?

Sie fliegen vorbei

wie nächtliche Schatten

Kein Mensch kann sie wissen,

kein Jäger erschießen

mit Pulver und Blei:

Die Gedanken sind frei!

17 Frikative [f] und [v]

Mondnacht

Es war, als hätt der Himmel

Die Erde still geküsst,

Dass sie im Blütenschimmer

Von ihm nun träumen müsst.

Die Luft ging durch die Felder,

Die Ähren wogten sacht,

Es rauschten leis die Wälder,

So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte

Weit ihre Flügel aus,

Flog durch die stillen Lande,

Als flöge sie nach Haus.

Joseph von Eichendorff

18 Frikative [s] und [z]

Wasser allein macht stumm,

das beweisen im Teiche die Fische.

Wein allein macht dumm,

das beweisen die Herren am Tische.

Und weil ich keines von beiden will sein,

trink ich mit Wasser vermischt den Wein.

Johann Wolfgang von Goethe

Will er sauer, so will ich süß,

will er Mehl, so will ich Grieß,

will er essen, so will ich fasten,

will er gehen, so will ich rasten.

Isst er Suppe, so ess ich Brocken,

will er Strümpfe, so will ich Socken,

sagt er ja, so sag ich nein,

säuft er Bier, so trink ich Wein.

Will er dies, so will ich das,

singt er Alt, so sing ich Bass,

will er Hü, so will ich Hott:

Das ist ein Leben, erbarm es Gott!

Abraham a Santa Clara

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