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Лекція 1 Соціонім.docx
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1. Übersetzen Sie die Vokabeln.

Gesellschaft, die

Gegenstand, der

Sinn, der

bezeichnen

Begriff, der

weit

eng

gegliedert

abgegrenzt

Beziehung, die

Verhaltensmuster, das

Netzwerk, das

ausrichten auf A

wiederkehrend

hervorgehen aus D

zurückwirken auf A

Kernelement, das

Regelhaftigkeit, die

Dauerhaftigkeit, die

eingespieltes Muster

umgehen mit D

Auffassung, die

Deutung, die

Paradoxie, die

2. Lesen Sie den Text.

Die Wissenschaft von der Gesellschaft: Gegenstand der Soziologie

Der Eigenart der soziologischen Erkenntnisweise kommt man näher auf die Spur, wenn man sich den Sinn der Wörter „Gesellschaft“ bzw. „gesellschaftlich“ vor Augen führt, die ja den zentralen Gegenstand soziologischen Fragens bezeichnen. Wie viele Ausdrücke, die Soziologen verwenden, kommen auch diese aus der Alltagssprache, wo ihre Bedeutung keineswegs eindeutig ist.

Manchmal bezeichnen wir mit „Gesellschaft“ die Gesamtheit aller Bürger eines Landes („die französische Gesellschaft“), manchmal eine Organisation, die einen bestimmten Zweck verfolgt („Gesellschaft für bedrohte Völker“), manchmal auch nur einen besonders angesehenen Personenkreis („die feine Gesellschaft“) oder das genaue Gegenteil („er verkehrt in schlechter Gesellschaft“). Von einen „gesellschaftlichen Anlass“ reden wir, wenn wir die Förmlichkeit und der Verpflichtungscharakter einen Zusammentreffens von Personen betonen wollen.

Gesellschaft“ in soziologischer Sicht

Der soziologische Begriff der „Gesellschaft“ ist zugleich weiter und enger als der umgangssprachliche. Eine Gesellschaft ist in soziologischer Sicht jeder nach innen einigermaßen gegliederte und nach außen mehr oder weniger abgegrenzte Komplex zwischenmenschlicher Beziehungen. In der Fachsprache: die Gesellschaft ist ein Interaktionssystem. Für die Soziologie ist Gesellschaft überall dort, wo sich im Zusammenleben der Menschen mehr oder weniger dauerhafte Beziehungsformen, Verhaltensmuster und Netzwerke ergeben, die eine gewisse Unabhängigkeit von den teilnehmenden Individuen haben.

„Gesellschaft“ oder „sozial“ ist letztlich jede Situation, in der Menschen ihr Handeln aufeinander ausrichten, von der Massendemonstration bis zum Schwätzchen an der Straßenecke oder dem Thekengespräch. Das Gewebe aus Bedeutung, Erwartung und Verhalten, das sich aus solchen sozialen Situationen ergibt, ist der eigentliche Gegenstand der Soziologie als Wissenschaft vom Sozialen.

Gegenstand der Soziologie ist „das Soziale“, d.h. die mehr oder weniger dauerhafte Gewebe und Netzwerke aus immer wiederkehrenden Verhaltensmustern, die aus dem zwischenmenschlichen Handeln hervorgehen und auf dieses zurückwirken.

Soziale Beziehungen“: Bausteine der Gesellschaft

Die Kernelemente des „Sozialen“, des Materials der soziologischen Analyse, sind Interaktionen, also wechselseitig aneinander orientierte Handlungen zwischen Personen. Weisen Interaktionen einen gewisse Regelhaftigkeit und Dauerhaftigkeit – wie etwa die zwischen Freunden, zwischen Mutter und Kind oder zwischen Schüler und Lehrer – spricht die Soziologie von sozialen Beziehungen. Interaktionen und soziale Beziehungen sind die Bausteine der Gesellschaft und damit die kleinsten Einheiten soziologischer Analyse.

Ein Blick auf die spezifischen Merkmale dieses „Gegenstands“ der Soziologie soll helfen, den Besonderheiten und Problemen soziologischen Forschens näher zu kommen:

Nehmen wir als Beispiel die Beziehung zwischen dem Arbeitnehmer A und seinem Vorgesetzten V. Die Interaktionen zwischen A und V sind nicht täglich neu und überraschend, sondern folgen einem eingespielten Muster von gegenseitigen Erwartungen. Man weiß, was man voneinander zu halten und zu erwarten hat und stellt sich in seinem Verhalten darauf ein. Beide, A und V, verbinden nicht nur das Tun des anderen, sondern auch ihre Beziehung mit einem bestimmten Sinn. Die jeweilige Interpretation der Beziehung – etwa als „Ausbeutung“ oder als „partnerschaftliche Zusammenarbeit“ – hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie die Beziehung tatsächlich ausfällt.