
- •Das Präteritum
- •Das Perfekt
- •Ohne ge- bilden Partizip II:
- •Das Plusquamperfekt
- •Im Plural gibt es 2 Deklinationsarten:
- •Bahn – Bahnen, Burg, Flur, Form, Frau, Last, Qual, Schlacht, Tat, Tür, Uhr, Wahl, Zahl, Zeit
- •Höhe, Druckerei, Krankheit, Schülerin, Kleinigkeit, Gesellschaft
- •Hirt, Mensch, Bär, Fürst, Herr, Graf, Narr, Ochs, Prinz, Spatz, Tor
- •Schade, Wille, Glaube
- •Auge – Augen, Hemd, Bett, Ende, Herz, Leid, Ohr, Drama, Insekt
- •Das Personalpronomen
- •Der Gebrauch des unbestimmten Artikels bei Gattungsnamen
- •Bahn – Bahnen, Burg, Flur, Form, Frau, Last, Qual, Schlacht, Tat, Tür, Uhr, Wahl, Zahl, Zeit
- •Höhe, Druckerei, Krankheit, Schülerin, Kleinigkeit, Gesellschaft
- •Hirt, Mensch, Bär, Fürst, Herr, Graf, Narr, Ochs, Prinz, Spatz, Tor
- •Auge – Augen, Hemd, Bett, Ende, Herz, Leid, Ohr, Drama, Insekt
- •Das Personalpronomen
Das Personalpronomen
Das Personalpronomen ist die stellvertretende Nennung einer Person oder eines Dinges. Die Personalpronomen sind: ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie, Sie. Den Personalpronomen sind die grammatischen Kategorien der Person, des Numerus und des Kasus eigen.
Das Personalpronomen hat 3 Personen. Die erste Person weist auf die sprechende Person hin: ich, wir. Die zweite – auf die angeredete Person: du, ihr. Die dritte – auf die Person oder das Ding, von denen man spricht: er, sie, es, sie.
Die grammatische Kategorie des Genus ist nur den Personalpronomen der dritten Person Sing. eigen: er, sie, es.
Die Personalpronomen weisen in ihrer Deklination suppletive Formen auf:
N. ich du er sie es wir ihr sie Sie
meiner deiner seiner ihrer seiner unser euer ihrer Ihrer
D. mir dir ihm ihr ihm uns euch ihnen Ihnen
A. mich dich ihn sie es uns euch sie Sie
Das Possessivpronomen
Die Possessivpronomen weisen auf die Zugehörigkeit eines Dinges an die Person, die spricht, an die Person, die man anredet, oder an die Person, von der man spricht, hin. Sie antworten auf die Frage wessen? Jedem Personalpronomen entspricht ein Possessivpronomen. Die Possessivpronomen werden von der Genitivform der Personalpronomen gebildet: 18
ich (Gen. mein, meiner) - mein (m, n), meine (f, Pl.)
du (Gen. dein, deiner) - dein deine
er (Gen. sein, seiner) - sein seine
sie (Gen. ihrer) - ihr ihre
es (Gen. sein,seiner) - sein seine
wir (Gen. unser) - unser unsere
ihr (Gen. euer) - euer eure
sie (Gen. ihr, ihrer) - ihr ihre
Sie (Ihrer) - Ihr Ihre
Die Wahl des Possessivpronomens wird durch die Person und die Zahl und für die 3. Pers. auch noch durch das Geschlecht des Wortes, das den Besitzer nennt, bestimmt (vom Subjekt):
Ich lese mein Buch. Er liest sein Buch. Sie liest ihr Buch.
Kasus, Zahl, Geschlecht des Pronomens hängen von dem Beziehungswort ab:
mein Bruder, meine Uhr, mein Heft.
Die Possessivpronomen werden wie der unbestimmte Artikel dekliniert:
N. mein mein meine meine
G. meines meiner meiner
D. meinem meiner meinen
A. meinen mein meine meine
Die Possessivpronomen können auch substantivisch gebraucht werden. Dann werden sie pronominal dekliniert:
N. meiner mein(e)s meine meine
G. meines meiner meiner
D. meinem meiner meinen
A. meinen mein(e)s meine meine
Das Reflexivpronomen
Das Reflexivpronomen zeigt, daß der Vorgang sich auf das Subjekt des Satzes rückbezieht. Es gibt nur ein Reflexivpronomen – sich. Das Reflexivpronomen sich gebraucht man in der 3.Pers. Sing. und Plural für alle drei Geschlechter. Für andere Personen gebraucht man entsprechende Personalpronomen im Akkusativ und Dativ.
Dativ Akkusativ
1.P.Sing mir Pl. uns 1.P.Sing. mich Pl. uns
2.P. dir euch 2.P. dich euch
3.P. sich 3.P. sich
ich höre mir eine Oper an ich wasche mich
du hörst dir eine Oper an du wäschst dich
er hört sich eine Oper an er wäscht sich
wir hören uns eine Oper an wir waschen uns
ihr hört euch eine Oper an ihr wascht euch
sie hören sich eine Oper an sie waschen sich
mit Dativ : sich ansehen, sich anhören, sich etw. waschen, sich Mühe geben, sich vorstellen,sich überlegen, sich notieren,sich merken. 19
Das Demonstrativpronomen
Die Demonstrativpronomen weisen auf Wesen und Dinge oder deren Merkmale hin. Das sind:
der, die, das; dieser, diese, dieses; jener, jene, jenes; derselbe, dieselbe, dasselbe; derjenige, diejenige, dasjenige; solcher, solche, solches; selbst,selber; es.
Alle Demonstrativpronomen außer es, selber, selbst werden dekliniert.
Das Pronomen der, die, das ist das älteste Pronomen. Aus ihm hat sich der bestimmte Artikel entwickelt. Es wird folgenderweise dekliniert:
N. der das die die
G. dessen(des) deren, derer (der) deren, derer (der)
D. dem der denen (den)
A. den das die die
Die Pronomen dieser, jener, solcher verändern sich nach Geschlecht und Zahl und werden wie ein bestimmter Artikel dekliniert:
N. dieser dieses diese diese
G. dieses dieser dieser
D. diesem dieser diesen
A. diesen dieses diese diese
Die Pronomen dieser und jener weisen auf Erwähntes zurück. Näherliegendes wird dabei durch dieser, Fernliegendes durch jener bezeichnet. Das Pronomen solcher weist immer auf die Beschaffenheit eines Dinges, auf seine Qualität hin, die bereits erwähnt worden ist oder in der Folge erwähnt wird. Wird meist adjektivisch gebraucht. Das Pronomen solcher hat drei Nebenformen derselben Bedeutung: ein solcher (eine solche, ein solches, Pl. solche), solch ein (solch eine, solch ein, ohne Pl.) und ein solch (Pl. solch) + nachfolgendes Adjektiv. Solcher wird wie dieser dekliniert und steht im Singular meist bei Stoffnamen und Abstrakta.
N. solcher Stoff solches Leid solche Freude solche Stoffe
G. solches Stoffes solches Leides solcher Freude solcher Stoffe
D. solchem Stoff solchem Leid solcher Freude solchen Stoffe
A. solchen Stoff solches Leid solche Freude solche Stoffe
Das Pronomen ein solcher wird im Singular wie der unbestimmte Artikel mit einem Adjektiv dekliniert (im Plural stimmen die Formen mit denen des Pronomens solcher überein). Das Pronomen solch ein hat einen unveränderlichen ersten Teil; der zweite wird wie der unbestimmte Artikel dekliniert.
Die Demonstrativpronomen derselbe und derjenige sind Zusammensetzungen, deren erstes Glied wie der bestimmte Artikel und das zweite Glied – schwach dekliniert wird:
N derselbe dasselbe dieselbe dieselben
G. desselben derselben derselben
D. demselben derselben denselben
A. denselben dasselbe dieselbe dieselben
Die Demonstrativpronomen selber und selbst sind undeklinierbar. Sie weisen auf die im Satz genannte Person zurück oder kennzeichnen die genannte Person als selbständig handelnde.
Das Pronomen es wird nur substantivisch gebraucht. Es hat eine abgeschwächte demonstrative Bedeutung und bleibt daher im Satz unbetont. 20
Das Interrogativpronomen
Die Interrogativpronomen fragen nach einem Wesen oder Ding oder deren Beschaffenheit. Das sind: wer, was; welcher, welche, welches; was für ein, was für eine.
Die Pronomen wer und was werden substantivisch gebraucht.
Das Pronomen “wer“ fragt nach einer Person in allen Kasus, unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer Zahl. Z.B.: Wer hat nach ihm gefragt? Sein Freund. Seine Freundin. Seine Freunde.
Das Pronomen “was“ fragt:
nach einem Ding oder einem abstrakten Begriff: Was stellst du auf den Tisch? – Eine Vase.
nach einem Sachverhalt: Was hast du dir eingebildet?
Nach einer Person (seltener), wenn man nach Beruf, Nationalität, Parteizugehörigkeit fragt:Was isr er? – Er ist Lehrer. Er ist Ukrainer. Er ist Sozialist.
Wer und was werden folgenderweise dekliniert:
N. wer was
G. wessen (wes – veralt.)
D. wem -
A. wen was
Die Dativform des Pronomens was ist ungebräuchlich, in präpositionalen Wendungen gebraucht man an ihrer Stelle das entsprechende Pronominaladverb: Wofür interessierst du dich? Womit bist du unzufrieden?
Das Pronomen welcher (welche, welches) verwendet man, wenn man eine Auswahl aus einer Menge treffen will. „Welcher“ wird wie der bestimmte Artikel dekliniert:
N. welcher welches welche welche
G. welches(-n) welcher welcher
D. welchem welcher welchen
A. welchen welches welche welche
Bei stark deklinierten Substantiven werden im Singular die schwachen Genitivformen des Pronomens gebraucht. 21
Das Pronomen was für ein fragt nach Eigenschaften oder anderen Merkmalen eines Dinges und wird meist adjektivisch gebraucht. Bei diesem Pronomen wird nur sein letzter Bestandteil ein dekliniert ( wie der unbestimmte Artikel):
N. was für ein was für ein was für eine was für
G. was für eines was für einer -
D. was für einem was für eine was für
A. was für einen was für ein was für eine was für
Das unpersönliche Pronomen es
Das unpersönliche Pronomen es erfüllt im Satz die Funktion des Subjektes oder des direkten Objektes. Das Pronomen es wird nicht dekliniert. Es wird nur im Nominativ und im Akkusativ gebraucht.
Das unpersönliche Pronomen es wird gebraucht:
in den unpersönlichen Sätzen mit den Verben, die Naturerscheinungen bezeichnen: es donnert, scheint, hagelt, regnet
in den Sätzen mit zusammengesetztem Nominalprädikat, das Naturerscheinungen bezeichnet: es wird kalt.
In den unpersönlichen Konstruktionen es gibt zu unterstrichen, es fehlt, es geht, es steht, es handelt sich usw.
Kann die Funktion eines formalen Subjekts erfüllen : Es lebe der Frieden!
Nach dem Pronomen es steht das Verb in der 3. Person Singular. Es kann als Demonstrativpronomen, Personalpronomen, Korrelat auftreten.
Das unbestimmtpersönliches Pronomen man
Man wird gebraucht:
zur Bezeichnung einer unbestimmten Person: man tanzt, man singt.
zur Bezeichnung einer bestimmten Person: Wir fuhren ins Gebirge: man erholt es gut.
kann eine verallgemeinende Bedeutung haben: Wie man bettet, so schläft man.
in der Verbindung mit Modalverben: man kann, man darf, man muß, man soll.
In den Übersetzungen in die Muttersprache wird man durch die 3. Pers.Pl. übersetzt (in den zwei ersten Fällen), und im 3.Fall – als 2.Pers.Sing.
Es ist undeklinierbar und tritt im Satz stets nur als Subjekt auf.
Das Reziprokpronomen
Zu den Reziprokpronomen gehört das Pronomen einander, seine Zusammensetzungen mit verschiedenen Präpositionen (z.B.aufeinander, auseinander, durcheinander, in-, mit-, neben-, unter-, zwischen-). Es steht bei den Verben, die eine reziproke Bedeutung haben können, d.h. eine Handlung bezeichnen, die mindestens zwei handelnde Personen voraussetzt: sich küssen, sich schlagen, sich zanken, sich anblicken u.a.
Die Reziprokpronomen sind undeklinierbar. Sie stehen als Objekt oder Adverbiale bei reziproken Verben, z. B.: Sie reichten einander die Hände. Sie kehrten nebeneinander ins Dorf zurück.
Das Relativpronomen
Die Relativpronomen sind: der, die, das; welcher, welche, welches; was für ein, was für eine; wer, was. Die Relativpronomen stammen von den Demonstrativpronomen bzw. Interrogativpronomen ab, sie leiten einen Nebensatz (Relativsatz) ein. Sie erfüllen die Funktion von Bindewörtern, unterscheiden sich von den Konjunktionen dadurch, daß sie zugleich als Satzglied des Nebensatzes auftreten.
Die Relativpronomen weisen auf ein Ding hin, das im HS genannt wird. Sie werden wie die entsprechenden Demonstrativ-bzw. Interrogativpronomen dekliniert. Der Genitiv des Pronomens welcher wird nur in Relativsätzen, die eine indirekte Frage enthalten, gebraucht. In allen übrigen Fällen steht die Genitivform des Pronomens der – dessen:
N. der, welcher das, welches die, welche die, welche
G. dessen (welches) deren (welcher) deren (welchen)
D. dem, welchem der, welcher deren, welchen
A. den, welchen das, welches die, welche die, welche
Das Geschlecht und die Zahl hängt vom Beziehungswort im HS, aber der Kasus von der syntaktischen Funktion im Nebensatz, ab:
Die Wohnung, die wir bekommen haben, …..
Der Junge, mit dem ich gesprochen habe, ….
Das Relativpronomen im Genitiv steht immer am Anfang des Nebensatzes: Da kommt ein Mann, dessen Sohn mein guter Freund ist.
Vor dem Relativpronomen kann nur die Präposition stehen: Da kommt ein Mann, mit dessen Sohn ich gut befreundet bin.
Das Substantiv im NS steht immer ohne Artikel, das ihm vorangehende Adjektiv wird immer stark dekliniert: Da kommt ein Mann, mit dessen älterem Sohn ich gut befreundet bin.
Die Genitivform des Relativpronomens bleibt unverändert unabhängig davon, in welchem Kasus die Substantivgruppe stehen mag.
Das Relativpronomen was bezieht sich oft auf die Pronomen das, etwas, nichts, alles, manches, vieles, auf ein substantiviertes Adjektiv im Superlativ oder auf einen ganzen Satz. 23
Das Indefinitpronomen
Die Indefinitpronomen weisen auf unbestimmte Personen und Dinge bzw. Eigenschaften hin. Zu den Indefinitpronomen gehören: man, einer, irgendein, irgendwelcher, jeder, jedermann, jemand, irgendwas, etwas, mancher, alles, beides, einiges, vieles.
Die Pronomen man, jemand, einer, jedermann, irgendwelcher, irgendwas, irgend etwas, etwas, alles, beides, einiges, vieles werden substantivisch gebraucht; die Pronomen irgendein, kein, jeder, jeglicher, mancher, ein gewisser, irgendwelcher können substantivisch und adjektivisch gebraucht werden. Die Pronomen man, einer, jedermann, jemand können nur Personen vertreten, man nennt sie deshalb unbestimmt-persönliche Pronomen.
Das Pronomen man ist undeklinierbar und tritt im Satz stets nur als Subjekt auf. Es bezeichnet eine unbestimmte Mehrheit von Personen: Man hat es mir erzählt. Hier darf man nicht rauchen. Es kommt oft in Sprichwörtern, Sprüchen, sprichwortartigen Äußerungen vor, es hat in diesem Fall verallgemeinernde Bedeutung: Wie man sät, so erntet man.
Die Pronomen irgendein und irgendwelcher bezeichnen eine unbekannte oder unbestimmte Person bzw. ein Ding. Das Pronomen irgendein wird wie der unbestimmte Artikel dekliniert, es hat keinen Plural; im Plur. gebraucht man oft irgendwelche. Das Pronomen irgendwelcher wird wie dieser dekliniert.
Die Pronomen (irgend)einer und (irgend)jemand bezeichnen eine unbekannte Person. Das Pronomen irgend(einer) wird wie dieser dekliniert, jemand wie der unbestimmte Artikel. Sie werden substantivisch gebraucht. Antonym zum jemand ist niemand, zum einer – keiner: Jemand (niemand) ruft sie an.Einer (keiner) von uns war da.
Die Pronomen jeder und jedermann bezeichnen ein einzelnes Wesen oder Ding und bedeuten „ein belibiger“. Sie haben keine Pluralform. Jeder wird wie dieser dekliniert; steht der unbestimmte Artikel davor, so wird es wie ein Adjektiv nach dem unbestimmten Artikel dekliniert. Jedermann bekommt nur im Genitiv die Endung –s: Jeder hat das Recht auf Arbeit. Die Arbeit ist jedermanns Pflicht und Bedürfnis.
Das Pronomen (irgend)etwas (das Gegenwort nichts) ist undeklinierbar, es bezeichnet nicht näher Bestimmtes oder Unbekanntes. Dieselbe Bedeutung hat auch das Pronomen irgendwas. Nichts regte sich . Er brummte irgend etwas Unverständliches.
Das Pronomen mancher (manche, manches) bezeichnet eine unbestimmte Anzahl von Personen oder Dingen und wird wie dieser dekliniert. Es kann im Satz als Objekt oder als Attribut auftreten:
Mancher erkundigt sich nach ihrer Gesundheit. Manche Studenten besuchen unsere Abendkurse. Neben der Form mancher (manche, manches) kommt auch manch ein (manch eine, manch ein) im adjektivischen Gebrauch vor. 24
Die Pronomen alles, beides, einiges, vieles werden wie dieses dekliniert. Sie bezeichnen meist eine unbestimmte Mehrheit bzw. Dinge: alles und beides eine Gesamtheit, einiges eine geringere, vieles eine bedeutendere Mehrheit bzw. Menge: Alles Blut stieg ihm plötzlich zu Kopfe (Th. Mann). Beides war nicht leicht festzustellen. Das Pronomen alles kann vor einem Pronomen bzw. dem bestimmten Artikel der in der Kurzform stehen: All dies war möglich. So sind all die Wünsche. Pronomen alles kommt seiner Bedeutung nach zuweilen dem Pronomen jeder nahe: Aller Anfang ist schwer. Das Pronomen vieles wird auch in der Kurzform gebraucht und bezeichnet dann eine unbestimmte Menge: Sie hat auch viel Böses erlebt.
Die Indefinitpronomen etwas, alles, einiges, manches, vieles (viel), nichts stehen oft bei einem substantivierten Adjektiv. Dabei bekommt das Adjektiv nach den undeklinierbaren etwas und nichts sowie nach der Kurzform viel die starke Endung –s, nach alles, einiges, manches, vieles die schwache Endung –e: Ich habe nichts Gutes erlebt. Wir haben viel Neues erfahren. Vieles Neue hat er heute erfahren.
Die Pronominaladverbien
Nehmen die Zwischenstellung zwischen Pronomen und Adverbien ein: haben die Merkmale sowohl der Pronomen, als auch Adverbien. Die Pronominaladverbien werden in 2 Gruppen eingeteilt:
hinweisende Pronominaladverbien. Sie weisen auf das Vorhergesagte, z.B. Ich habe meinen Urlaub auf der Krim verbracht. Ich erinnere mich gern daran; und auf das Nächste, z.B. Bald gehe ich auf den Urlaub. Ich freue mich darauf.
Fragepronominaladverbien. Sie werden in den Fragesätzen gebraucht.
Die Bildung: hinweisende Pronominaladverbien werden aus dem Adverb da(r) und der entsprechenden Präposition gebildet. Und Fragepronominaladverbien werden aus dem Adverb wo(r) und der entsprechenden Präposition gebildet. Die Formen dar-, wor- werden gebraucht, wenn die Präposition einen Vokal im Anlaut hat: dafür, darüber, wovon, worum. Die Pronominaladverbien werden nicht von allen Präpositionen gebildet. Die Präpositionen, die den Genitiv regieren und die Präpositionen bis, entlang, entgegen, gegenüber, seit, ohne, außer bilden keine Pronominaladverbien.
Die Pronominaladverbien weisen nur auf die Dinge hin, außer darunter – es kann auch auf die Personen hinweisen.
An, auf, aus, bei, durch, für, gegen, hinter, in, mit, nach, neben, über, um, unter, von, vor, zu, zwischen.
Die Verneinung im Deutschen
Negationswörter und ihre positiven Entsprechungen: 25
1. kein - ein: Ich schreibe einen Brief. Ich schreibe keinen Brief.
Substantiv ohne Artikel : Ich esse Obst. Ich esse kein Obst.
2. dem Wort keiner entspricht einer oder jemand
niemand – jemand, jeder, einer
nichts – etwas, alles: Hast du etwas gegessen. Ich habe nichts gegessen
nie(mals) – immer, irgendwann
nirgens – überall
nirgendwo – irgendwo
nirgendwohin – irgendwohin
weder … noch - sowohl … als auch
Das Negationswort kein verneint:
Substantiv mit dem unbestimmten Artikel: Ich lese ein Buch. Ich lese kein Buch.
Substantiv im Plural ohne Artikel, wenn im Singular der unbestimmte Artikel stehen müßte: Ich lese Bücher. Ich lese keine Bücher.
Substantiv ohne Artikel, das einen Stoffnamen bezeichnet. Ich esse Obst. Ich esse kein Obst.
In einigen festen Wortverbindungen: Ich habe Zeit. Ich habe keine Zeit.
„Kein“ kann nur ein Substantiv verneinen.
Das Negationswort nicht kann in 2 verschiedenen Positionen erscheinen: als Satznegation und als Sondernegation. „Nicht“ als Sondernegation steht vor dem Satzglied, daß es verneint: Ich gehe heute ins Kino. Nicht ich gehe heute ins Kino. Ich gehe nicht heute ins Kino.
„Nicht“ als Satznegation verneint den Inhalt des ganzen Satzes. Dabei ist es folgendes zu beachten:
in den Sätzen mit einfachem Prädikat steht „nicht“ am Ende des Satzes: Wir kaufen das neue Wörterbuch nicht.
In den Sätzen mit mehrteiligem Prädikat steht „nicht“:
vor dem abgetrennten Verbteil: Ich reise heute nicht ab;
vor dem Infinitiv: Ich konnte den Satz nicht übersetzen
vor dem Partizip: Er hat das Buch nicht gekauft
vor dem Prädikativ: Er ist nicht Lehrer. Er ist nicht krank.
Vor dem Substantiv in semantischer Einheit von Verb + Substantiv: Ich fahre nicht Auto.
In den zusammengesetzten Sätzen: in den Hauptsätzen richtet sich der Gebrauch des Negationswortes nach den allgemeinen Regeln; im Nebensatz steht „nicht“ vor den satzausklammenden Elementen: Er sagte, daß er nicht kommen kann. Er hat gesagt, daß er nicht habe schlafen können. 26
Die Präpositionen
Die Präposition ist ein Dienstwort, das ein Satzglied (meistens ein Substantiv) in ein bestimmtes Verhältnis zu anderen Satzgliedern stellt. Es kann ein Verhältnis sein: a) zwischen 2 Nomina: der Glaube an den Sieg; b) zwischen Nomen und Verb: an den Sieg glauben; c) zwischen Verb bzw. Nomen und Adverb: nach rechts blicken, die Zeitung von gestern. Die Präpositionen haben keine konkrete lexikalische Bedeutung und können deshalb selbstständig nicht gebraucht werden. Sie haben rein syntaktische Funktion. Viele Präpositionen sind mehrdeutig, in jedem konkreten Fall geht ihre Bedeutung aus dem Text hervor: an der Wand, am Tage. Manche sind eindeutig: binnen, seit, während, entlang, wegen. Die Präposition steht meist vor dem Wort, auf das sie sich bezieht. Manche werden jedoch nachgestellt. Hierher gehören: gemäß, entlang, wegen, nach, zufolge, gegenüber u.a. Halber und zuliebe werden stets nachgestellt.
Jede Präposition verlangt für das zugehörige Substantiv oder Pronomen einen bestimmten Kasus. Die meisten Präpositionen regieren ein und denselben Kasus. Manche Präpositionen regieren bei verschiedener Bedeutung verschiedene Kasus. Es werden folgende 4 Gruppen unterschieden:
1. Präpositionen , die den Dativ regieren; 2. Präp., die den Akkusativ regieren; 3. Präp., die den Genitiv regieren; 4. Präp., die den Dativ oder den Akkusativ regieren
Den Genitiv regieren: anläßlich, anstatt, außerhalb, innerhalb, infolge, kraft, laut, statt, trotz, wegen, während, abseits, beiderseits, diesseits, jenseits, inmitten, binnen, zeit, längsseits, oberhalb, unterhalb, seitens, von seiten, unweit, vermöge, anfesichts, anläßlich, behufs
Unweit, mittels, kraft und während,
Laut, vermöge, ungeachtet,
Oberhalb und unterhalb,
Innerhalb und außerhalb,
Diesseits, jenseits,
Halber, wegen,
Statt auch länst, zufolge, trotz
Stehen mit dem Genitiv
Oder auf die Frage :“Wessen?“
Doch ist hier nicht zu vergessen,
Dass bei diesen letzten drei
Auch der Dativ richtig sei.
Den Dativ regieren: mit, nach, aus, zu, von, bei, entgegen, gegenüber, außer, seit, ab, dank, binnen, entsprechend, fern, gemäß, mitsamt, nächst, nahe, nebst,samt, zunächst, zufolge, zuliebe.
Mit, nach, nächst, nebst, samt, bei, seit, von, zu, zuwider,
Entgegen, gegenüber, außer, aus – schreib nur mit dem Dativ nieder.
Außerdem noch: dank, binnen, gemäß, zuliebe, ab.
Den Akkusativ regieren: durch, für, ohne, um, gegen, wider, bis, entlang, per, pro.
Durch, für, ohne, um,
Sonder, gegen, wider
Schreib mit dem vierten Fall,
Nie mit dem dritten nieder. 27
Dazu noch: bis, entlang, pro, per.
Die Präpositionen an, auf, hinter, in, neben, über, unter, zwischen regieren den Dativ, wenn sie den Ort der Handlung bezeichnen (auf die Frage wo?), und den Akkusativ, wenn sie die Richtung der Bewegung angeben (auf die Frage wohin?). Bei allen anderen Bedeutungen stehen die Präpositionen an, in, neben, unter, vor, zwischen mit dem Dativ; auf, über – mit Akkusativ.
An, auf, hinter, neben, in,
Über, unter, vor und zwischen
Stehen mit dem vierten Fall,
Wenn man fragen kann: „Wohin?“
Mit dem dritten Fall steh‘n sie so,
Dass man nur fragen kann: „Wo?“
Präpositionen nach… zu, von… ab, von… an, von… auf, von… aus regieren den Dativ.
Die Kausalsätze
Der Kausalsatz übt die Funktion einer Adverbialbestimmung des Grundes aus. Er gibt den Grund der Handlung im HS an.
Antworten auf die Frage warum? weshalb? aus welchem Grunde?
Sind gewöhnlich Vorder- und Nachsätze.
Sie sind konjunktionale Sätze und werden durch die Konjunktionen weil, da eingeleitet. Diese Konjunktionen sind Synonyme. Die weil-Sätze (neue Information) sind meistens Nachsätze; die da-Sätze – Vordersätze:
da NS ……….. , HS .
HS, weil NS ………. .
Kausalsätze werden zuweilen durch die Konjunktion dass eingeleitet, namentlich nach Verben und Ausdrücken der affektierten Äußerung: z.B. Er triumphierte, dass ihm dieses Beispiel eingefallen war.
Haben oft im HS die Korrelate darum, deshalb, deswegen, daher, so.
z.B. Da ich einen Brief an meinen Vater schreiben will, bleibe ich heute zu Hause.
Ich bleibe heute zu Hause, weil ich einen Brief an meinen Vater schreiben will.
Das Prädikat des Kausalsatzes steht meist im Indikativ, weil diese Sätze den realen Grund des Geschehens im HS angeben.
Dem Satzgefüge mit einem Kausalsatz kommt ihrer Bedeutung nach die Satzverbindung mit der koordinierenden Konjunktion denn nahe:
z.B. Ich konnte nicht in die Stadt gehen, weil ich mich nicht wohl fühlte.
Ich konnte nicht in die Stadt gehen, denn ich fühlte mich nicht wohl. 28
Die Objektsätze
Umschreiben das Objekt des HS.
Antworten auf die Fragen der indirekten Kasus mit oder ohne Präposition wen? was? wem? wessen? mit wem? von wem? gegen wen? worauf? wofür?
Der Objektsatz erfüllt im Satzgefüge die Funktion eines Objektes und hängen in der Regel vom verbalen Prädikat des HS ab. Seltener hängen sie auch vom Prädikativ ab, das durch ein Adjektiv oder Partizip II ausgedrückt ist: Jetzt wirst du erfahren, wer deine wahren Freunde sind. Er war froh, daß seine Frau etwas früher nach Hause kam.
Nach der Art der Verbindung mit dem Hauptsatz unterscheidet man konjunktionale, relative und konjunktionslose Objektsätze.
Werden durch die Konjunktionen dass, ob, wie (die konjunktionalen Objektsätze); Relativpronomen wer, was, wem, welcher, welches, welche, was für ein, was für eine, der die, das ohne und mit Präposition, durch relative Pronominaladverbien wie, wo, wohin, warum, wieviel, wann, womit, wofür u.a. (die relativen Objektsätze) eingeleitet.
Sie sind meistens Nachsätze.
Die Objektsätze haben oft Korrelate im HS: die mit da- zusammengesetzte hinweisende Pronominaladverbien und die Demonstrativpronomen es, das (in den dass-, ob-, wie-Sätzen), Demonstrativpronomen es, der, derjenige im entsprechenden Kasus, Pronominaladverbien (in den wer-, was-, der-, welcher-Sätzen). Das Korrelat wird stets gebraucht, wenn es mit dem Relativpronomen im Kasus nicht übereinstimmt
z.B.: Ich merkte, dass ich kein Geld in der Tasche hatte. Er fragte, ob er ins Kino gehen darf. Er erkundigt sich, wie er zur Post kommt. Die Mutter sorgt dafür, dass die Kinder gesundes Essen bekommen. Sie war dem dankbar, der es sie lehrte. Werden die Objektsätze durch Relativadverbien eingeleitet, so steht im HS meist kein Korrelat.
Die konjunktionslosen Objektsätze haben die Wortfolge eines selbständigen Satzes. Sehr oft enthalten sie die indirekte Rede.
Ihrer Bedeutung nach stehen den Objektsätzen oft folgende Konstruktionen nahe:
erweiterte Infinitive: Ich glaube, dass ich ihn gesehen habe. Ich glaube ihn gesehen zu haben.
accusativus cum infinitivo: Vom Ufer sahen wir, dass (wie) ein Boot sich dem Leuchtturm näherte. Vom Ufer sahen wie ein Boot sich dem Leuchtturm nähern
Die Konditionalsätze (Bedingungssätze)
Der Konditionalsatz drückt die Bedingung aus, unter welcher die Handlung des Hauptsatzes geschehen kann oder geschehen konnte.
Antwortet auf die Fragen in welchem Fall? unter welcher Bedingung?
Der Stellung nach ist der Konditionalsatz entweder Vorder- oder Nachsatz, seltener ein Zwischensatz.
Nach der Art der Verbindung unterscheidet man:
konjunktionale Konditionalsätze, sie werden durch die Konjunktionen wenn, falls (seltener – im Falle, daß…, unter Voraussetzung, daß…) eingeleitet. Konjunktionen wenn und falls sind Synonyme;
konjunktionslose Konditionalsätze mit verbum finitum an der ersten Stelle. Im HS – Korrelate so und dann.
Man unterscheidet auch reale und irreale Konditionalsätze.
Die realen Konditionalsätze drücken eine reale Bedingung aus: Wenn du mir das Buch bringst, kann ich dir bei deiner Arbeit helfen. In den realen Konditionalsätzen wird der Indikativ gebraucht. Bei der Gleichzeitigkeit - gleiche Zeitformen, bei der Nichtgleichzeitigkeit – verschiedene.
Im Satzgefüge mit dem irrealen Konditionalsatz wird sowohl die Bedingung, als auch deren Folge als etwas nicht Reales, etwas Mögliches, Erwünschtes, Vorausgesetztes oder sogar Unmögliches dargestellt. In den irrealen Konditionalsätzen wird der Konjunktiv gebraucht (potentiale Konjunktiv), und also nur die präteritalen Zeitformen.
Wenn sich das irreale Konditionalverhältnis auf die Gegenwart bzw. Zukunft bezieht, so wird im HS und im NS – Präteritum Konj. gebraucht. Das Plusquamperfekt Konj. bezeichnet ein irreales Konditionalverhältnis, daß sich auf die Vergangenheit bezieht und dessen Verwirklichung also vollkommen ausgeschlossen ist.
HS NS
Gegenwart, Zukunft Prät. Konj., Konditinales I Prät. Konj.
Vergangenheit Plusq. Konj., Konditionales II Plusq. Konj.
Konditionales I wird da gebraucht, wo die Formen des Prät. Konj. mit denen des Prät. Indikativs übereinstimmen. Kondit. II steht im HS dann, wenn der Gebrauch desselben Hilfsverbs im HS und NS vermieden werden soll.
Es ist möglich, daß sich die Bedingung auf die Vergangenheit, und die Folge – auf die Gegenwart bezieht, dann gebraucht man entsprechende Zeitformen: Plusq. – Vergangenheit, Prät., Kondit.I – Gegenwart: Wäre er im Winter nicht krank gewesen, könnte er die Prüfungen mit besseren Zensuren ablegen. 30
In den realen Konditionalsätzen werden sehr oft folgende Einleitewörter gebraucht, um eine Bedingung auszudrücken: es sei denn, daß…, angenommen, dass … ; gesetzt den Fall, daß….; im Falle, daß…. ; unter der Bedingung, daß…. ; vorausgesetzt, daß… .
Die Komparativsätze (Vergleichssätze)
Die Komparativsätze sind die Vergleichsätze. Sie vergleichen die Handlung des Hauptsatzes mit der des Nebensatzes.
Die Komparativsätze antworten auf die Frage: wie?
Sie sind meistens Nachsätze.
Ihrer Bedeutung nach gliedern sie sich in zwei Gruppen: in reale und irreale.
Im Satzgefüge mit einem realen Komparativsatz wird die Handlung des HS mit einem Vorgang bzw. einem Zustand verglichen, der in der Wirklichkeit stattfindet, stattgefunden oder stattfinden soll. Sie werden durch die Konjunktionen wie, als eingeleitet. Die realen Sätze werden auch in 2 Gruppen eingeteilt:
die realen Komparativsätze der Gleichheit;
die realen Komparativsätze der Ungleichheit.
Die realen Komparativsätze der Gleichheit werden durch die Konjunktionen wie (seltener als) eingeleitet. Im HS steht dabei oft ein Adverb bzw. ein Adjektiv im Positiv (meist mit dem Korrelat so: ebenso, genauso): Sie sprechen, wie ein Mann sprachen muß.
Die realen Komparativsätze der Ungleichheit werden durch die Konjunktion als (seltener wie, als daß) eingeleitet. Im HS steht gewöhnlich ein Adverb oder ein Adjektiv im Komparativ: Alles ging leichter, als wir dachten.
Eine besondere Abart der realen Komparativsätze bilden sogenannten Proportionalsätze. Sie drücken eine gleichmäßige Steigerung aus. Sie werden durch die Konjunktionen je... desto, je ... um so eingeleitet. Beide Sätze erhalten in der Regel ein Adverb bzw. ein Adjektiv im Komparativ. Die Proportionalsätze sind meist Vordersätze: Je mehr ich an meinem Thema arbeite, desto interessanter scheint es mir. Je früher, desto besser.
In den realen Komparativsätzen wird Indikativ gebraucht. Die Zeitformen werden absolut gebraucht.
Die irrealen Komparativsätze drücken einen Vorgang, einen Zustand aus, der als möglich vorausgesetzt wird, der Wirklichkeit aber nicht entspricht. Sie werden durch die Konjunktionen als, als ob, als wenn (wie wenn) eingeleitet. In den NS mit als ob, als wenn haben wir eine übliche für den NS Wortfolge, das finite Verb steht am Satzende. In den Sätzen mit Konjunktion als steht das Prädikat (das finite Verb) unmittelbar nach der Konjunktion. Diese Konjunktionen sind Synonyme, so daß eine Konjunktion durch eine andere ersetzt werden kann( dabei muß man entsprechend die WF ändern): Er singt so schön, als ob er ein Berufssänger wäre. Er singt so schön, als wäre er ein Berufssänger. 31
In den irrealen Komparativsätzen wird der Konjunktiv gebraucht. Die Zeitformen haben die relative zeitliche Bedeutung: sie weisen darauf hin, daß die Handlung des NS mit der des HS gleichzeitig geschieht, ihr nachfolgt oder vorausgeht. Die Zeitform des irrealen Komparativsates hängt von der Zeitform des HS nicht ab.
HS NS
Eine belibiege Zeitform Gleichzeitigkeit Präs., Prät.
des Indikativs Vorzeitigkeit Plusq., Perf.
Nachzeitigkeit Fut.I, Kondition I
Es ist so kalt, als ob es schneite / schneie
Es war so kalt, als ob es geschneit hätte / geschneit habe.
Es ist so kalt gewesen, als ob es schneien würde / schneien werde.
Es war so kalt gewesen,
Die Temporalsätze
Der Temporalsatz vertritt die Adverbialbestimmung der Zeit. Er nennt den Zeitpunkt, die Zeitdauer sowie Anfang, Abschluss oder Wiederholung der Handlung.
Antwortet auf die Fragen wann? seit wann? wie oft? wie lange? bis wann?
Die Temporalsätze sind konjunktionale Sätze und werden durch die Konjunktionen wenn, als, während, nachdem, sobald, bis, ehe, bevor, indem, indes, indessen, kaum daß, solange, sooft, sowie,wie, wo eingeleitet.
Der Stellung nach können sie Vorder-, Zwischen- und Nachsätze sein.
Das Zeitverhältnis im Sazugefüge mit einem Temporalsatz wird vom Standpunkt des Nebensatzes aus beurteilt. Die Temporalsätze bezeichnen eine Handlung, die gleichzeitig mit der Handlung des Hauptsatzes, vorher oder nachher stattfindet. Das Zeitverhältnis im Saztgefüge wird ausgedrückt: a) durch entsprechenden Gebrauch der Zeitformen; b) durch Verwendung der temporalen Konjunktionen.
Die Gleichteitigkeit der Handlungen kann man durch die Temporalkonjunktionen während, solange, indem, indessen, indes, wobei, als, wenn bezeichnen. Die Konjunktionen während, indem, wobei indes, indessen (zwei letzte kommen sehr seltener vor) sind Synonyme; am häufigsten wird die Konjunktion während gebraucht. Die Konjunktion indem wird im modernen Deutsch in einem Modalsatz gebraucht. Der Satz mit indem ist ein Temporalsatz, wenn die Subjekte des HS und NS verschiedene Personen oder Dinge bezeichnen: z.B., Indem er so darüber brütete, erschien die Kati selbst. 32
Die Konjunktion während und solange gebraucht man, wenn die Handlungen längere Zeit andauern: Während unser Freund über seine Reise berichtete, hörte man ihm aufmerksam zu. Die Konjunktion solange weist darauf hin, dass die Handlung im HS so lange andauert, wie lange die Handlung im NS vor sich geht: Man lernt solange man lebt. Solange er sich in der Hauptstadt aufhalten wird, werde ich ihn vertreten.
Bei der Konjunktion indem kann die Handlung kurz oder sogar momentan sein: Indem ich aus der Straßenbahn ausstieg, reichte man mir die Hand.
Die Konjunktion sooft weist darauf hin, dass die Handlung im HS sich so oft wie die Handlung im NS wiederholt: Sooft sie lachte, hob sie Hand vor den Mund, um eine Zahnlücke zu zu verbergen.
Wenn gebraucht man:
Wenn die Handlungen in der Zukunft oder in der Gegenwart liegen: Wenn dieser Betrieb fertiggestellt wird, wird er moderne Computer produzieren. Wenn das Kind nach Hause kommt, ist die Mutter schon da.
Wenn die Handlungen in der Vergangenheit liegen, dabei aber wiederholt stattgefunden haben: Wenn wir verschiedene Städte Deutschlands besuchten, trafen wir uns immer mit den Jugendlichen.
Bei der Konjunktion wenn können die Handlungen des HS und des NS gleichzeitig erfolgen, oder die Handlung des NS kann vor der Handlung des HS liegen: Wenn ich dieses Buch gelesen habe, teile ich dir meine Meinung darüber mit.
Als gebraucht man, wenn die Handlungen in der Vergangenheit liegen und nur einmal stattfinden: Als ich nach Hause zurückkehrte, waren meine Freunde bei mir zu Gast (Gleichzeitigkeit). Als ich die Aufgaben vorbereitet hatte, hörte ich Musik (Vorzeitigkeit). Wenn eine einmalige vergangene Handlung durch das Präsens bezeichnet wird (praesens historicum), wird gleichfalls die Konjunktion als gebraucht.
Die Konjunktionen wie, da und wo gebraucht man zur Bezeichnung einer einmaligen Handlung. Dabei kann die Handlung im NS und im HS gleichzeitig vor sich gehen oder ihr vorausgehen. Die Konjunktionen da und wo sind Synonyme zu als und wenn. Sie werden meist gebraucht, wenn der HS eine Adverbialbestimmung der Zeit enthält: Jetzt, da diese seltsame Ruhe um sie herum eingetreten war, schien sie zusammengefallen und um Jahre gealtert zu sein. Jetzt, wo der Mörser nicht mehr knitschte, war es vollkommen still. Die Konjunktion wie kommt in der Umgangssprache vor: Wie ich mich so umsehe, kommt ein köstlicher Reisewagen ganz nahe an mich heran.
Die Vorzeitigkeit der Handlung im NS kann durch die Konjunktionen nachdem, seitdem, seit, sobald, kaum daß bezeichnet werden: Sobald der Krieg zu Ende war, kehrten viele deutsche Schriftsteller in ihre Heimet zurück. Seitdem ich Studentin der Uni geworden bin, habe ich nur sehr wenig Freizeit. 33
Die Konjunktion nachdem zeigt, dass die Handlung im NS vor Beginn der Handlung im HS abgeschlossen ist. Das Zeitverhältnis wird auch durch Gebrauch entsprechender Zeitformen gezeigt:
z.B. Nachdem im Laufe weniger Wochen das Kaufmännische auf eine neue Basis gebracht worden ist, wendet Schliemann sich …den persönlichen Dingen zu. Ben wachte auf, nachdem er vielleicht zwei Stunden geschlafen hatte. Nachdem ich die Prüfungen abgelegt haben werde, werde ich aufs Land fahren / Nachdem ich die Prüfungen abgelegt habe, werde ich aufs Land fahren.
Die Konjunktionen sobald und kaum daß bedeuten, daß die Handlung des HS unmittelbar der Handlung des NS folgt. Meistens steht im HS und im NS die gleiche Zeitform: Peter aber trat, kaum daß die Barenträger vorbei waren, wieder zu Küppers heran… Sobald der Mond aufging , tanzten sie im Mondschein weiter. Die Konjunktion sowie ist veraltet und kommt meistens in der klassischen Literatur vor. Sie steht ihrer Bedeutung nach der Konjunktion sobald nahe. Sie gibt gewöhnlich die Vorzeitigkeit an. Im HS und NS werden die gleichen Zeitformen gebraucht. Die Vorzeitigkeit geht aus dem logischen Zusammenhang beider Handlungen hervor: Sowie der Bescheid vorliegt, fahre ich nach Moskau.
Die Konjunktionen seitdem und seit sind Synonyme. Sie geben die zeitliche Grenze für den Beginn der Handlung im HS an: Seitdem sie auf war, ging sie im Zimmer auf und ab. Seit vor drei Wintern die Tanzstunde einmal in ihrem Hause gewesen war, liebte er sie (H.Mann)
Die Nachzeitigkeit der Handlung im NS inbezug auf die Handlung des HS wird durch die Konjunktionen ehe und bevor bezeichnet: Bevor ich eine Reise unternehme, lese ich viel über die Route.
Bei der Nachzeitigkeit gebraucht man auch die Konjunktion bis: Der Redner wartete ab, bis es im Saal still wurde. Die Konjunktion bis weist darauf hin, dass die Handlung im HS bis zum Beginn des Vorgangs des Nebensatzes dauert. Im HS und NS werden die gleichen Zeitformen gebraucht: Sie schläft, bis die Sonne sie weckt.
Die zeitlichen Verhältnisse der Handlungen im HS und der Handlung im NS werden nicht nur durch Temporalkonjunktionen, sondern auch durch den Gebrauch der bestimmten Zeitformen ausgedrückt. In den Temporalsätzen wird der Indikativ gebraucht.
Die Attributsätze
Die Attributsätze umschreiben das Attribut irgendeines Gliedes des Hauptsatzes. Der Attributsatz erweitert ein Satzglied des Satzes, das durch ein Substantiv, eine beliebige substantivisch gebrauchte Wortart, ein Pronomen oder ein Zahlwort ausgedrückt ist.
Antworten auf die Fragen welcher?(welche? welches?), was für ein? (was für eine? was für?)
Nach der Art ihrer Verbindung mit dem HS unterscheidet man relative, konjunktionale und konjunktionslose Attributsätze. Die meisten Attributsätze sind Relativsätze. Die relativen Attributsätze werden: 1. durch die Relativpronomen der, die, das, welcher, welche, welches, die in verschiedenen Kasus mit oder ohne Präposition gebraucht werden, eingeleitet. In relativen Attributsätzen, die sich auf ein Personalpronomen des HS beziehen, kann dieses Personalpronomen nach dem Relativpronomen nochmals genannt werden, wenn sie in der Person nicht übereinstimmen: Und wir, die wir ohne Arbeit und am Hungern sind, …2. Durch die Relativadverbien wo, wohin, warum, woher, wie, wieweit, womit, wofür, woran, worüber u.a.: Der Ort, wo sie sich niedergelassen hatten, schien früher ein Schloß gewesen zu sein. Man gebraucht die Relativadverbien, wenn der Attributsatz sich auf die Länder, Ortsnamen beziehen: Das Haus, in dem ich wohne, ist neu. Das Haus, wo ich wohne, ist neu.
Wenn sich der Attribursatz auf manches, etwas, vieles, nichts, alles, auf Ordnungszahlwörter oder substantivierte Adjektive (meist im Superlativ) bezieht, so wird er durch das Relativpronomen was im Nom. oder Akk. bzw. durch Relativadverbien (wovon, worüber u.a.) eingeleitet: Das erste, was Julia bemerkte, war eine kleine Katze .
Die Relativpronomen werden wie der unbestimmte Artikel dekliniert.
Das Geschlecht und die Zahl hängt vom Bezugswort ab, der Kasus – von der syntaktischen Funktion im NS ab:
Das Buch, das ich gelesen habe,….
Die Zeitung, die ich gelesen habe,….
Der Roman, den ich gelesen habe,…
Die Bücher, die ich gelesen habe,…
Der Roman, den ich gelesen habe, ist sehr interessant. Der Roman, der auf dem Tisch liegt, ist sehr interessant. Der Mann, dessen Sohn mir bekannt schien, saß auf der Bank. Der Mann, mit dessen Sohn ich bekannt war, saß auf der Bank.
Die konjunktionalen Attributsätze werden eingeleitet durch die Konjunktionen daß, ob, als, wenn, da, als ob, als wenn u.a. Die Konjunktionen daß und ob leiten oft Attributsätze ein, die sich auf ein vom Verb abgeleitetes Substantiv beziehen: Deine Hoffnung, daß durch uns deine Rettung kommen werde, ist vergeblich.
Wenn das Beziehungswort einen Zeitbegriff bezeichnet, wird der Attributsatz durch die Konjunktionen da, wo, seltener als eingeleitet: Es kam die Zeit, wo er sie auf dem Schulhof sah.
Die konjunktionslosen Attributsätze kommen sehr selten vor. Sie enthalten meist die indirekte Rede.
Die Attributsätze sind die Zwischen- und Nachsätze.
Die Finalsätze
Sie enthalten die Adverbialbestimmung des Zieles. Sie geben das Ziel oder den Zweck der Handlung des HS an.
Antworten auf die Fragen wozu? zu welchem Zweck? mit welcher Absicht?
Die Finalsätze werden durch die Konjunktion damit (seltener daß, auf daß) eingeleitet. 35
In den Finalsätzen sind die Subjekte im HS und NS verschieden: Ich mache heute die Aufgaben, damit er mich heute besuchen kann.
Wenn im HS und NS das Subjekt das gleiche ist, steht in der Regel statt des Finalsatzes die Konstruktion um + zu …. Infinitiv: Ich will kurz sprechen, um euch nicht lange aufzuhalten.
In den Finalsätzen wird zum Ausdruck der Gegenwart und Zukunft Präsens gebraucht, und zum Ausdruck der Vergangenheit – Präteritum.
Der Stellung nach sind sie meistens Nachsätze.
Die Konsekutivsätze
1. Die Konsekutivsätze (Adverbialsätze der Folge, Folgesätze) drücken die Folge des Sachverhaltes des Hauptsatzes aus.
2. Sie antworten auf die Fragen wie? in welchem Maße? bis zu welchem Grade? mit welcher Folge?
3. Die Konsekutivsätze sind konjunktionale Sätze und stehen immer nach dem Hauptsatz, also sie sind die Nachsätze.
4. Die Konsekutivsätze zerfallen in zwei Gruppen: positive und negative.
5. Die positiven Konsekutivsätze werden durch die Konjunktionen dass, so dass, sodass eingeleitet. Die dass-Sätze haben gewöhnlich im Hauptsatz als Korrelate die Adverbien so, genug, derart oder die Pronomen solcher, solch ein (so ein). Das Verb in den positiven Konsekutivsätzen steht gewöhnlich im Indikativ.
Ist der Konsekutivsatz durch die Konjunktion „dass“ eingeleitet, so enthält der Hauptsatz das Korrelat so (selten „genug“): Er war so müde, dass er in den Kleidern einschlief.
Ist der Konsekutivsatz durch die Konjunktion so dass eingeleitet, so enthält der Hauptsatz kein Korrelat: Es fror, dass der Schnee knirscht.
6. Die negativen Konsekutivsätze werden mit dem Hauptsatz durch die Konjunktion als dass verbunden. Im HS stehen in der Regel als Korrelate die Partikel zu oder die Adverbien genug und zuviel in der Verbindung mit einem Adverb oder Adjektiv. Die negativen Konsekutivsätze drücken eine solche Folge aus, die in der Wirklichkeit nicht stattgefunden hat (irreale Folge), und daher steht in solchen Sätzen der Konjunktiv (Präteritum zum Ausdruck der Gegenwart und der Zukunft; Plusquamperfekt – der Vergangenheit). Jetzt lag das Vergangene zu weit zurück, als dass es noch weh tat. Franz beherrschte sich, aber nicht gut genug, als dass nicht Hermann in seinem Gesicht die Angst gesehen hätte.
7. Den negativen Konsekutivsätzen, wenn das Subjekt im HS und NS der gleiche ist, steht ihrer Bedeutung nach die Konstruktion um… zu + Infinitiv nahe: Er ist zu ernst, als dass er sich einen Spaß erlauben könnte. Er ist zu ernst, um sich einen solchen Spaß erlauben zu können.
8. Die Konkurrenzformen der Folgesätze sind die konsekutiven Satzreihen: z.B. Dieser Auftrag ist so ehrenvoll, dass ich ihn nicht ablehnen kann. Dieser Auftrag ist ehrenvoll, deshalb kann ich ihn nicht ablehnen.
Der Nebel war dicht, deshalb (deswegen, darum) konnte man nichts sehen.
Die Konzessivsätze
Die Konzessivsätze (Einräumungssätze) umschreiben das konzessive Adverbiale des Hauptsatzes. Sie geben den Umstand an, trotz dessen die Handlung im Hauptsatz vor sich geht.
2. Die Konzessivsätze antworten auf die Fragen wessenungeachtet? trotz welchen Umstandes?
3. Die Konzessivsätze sind meistens Vorder- und Nachsätze, selten Zwischensätze.
4. Die Konzessivsätze können konjunktionale, relative und konjunktionslose Sätze sein.
5. Die konjunktionalen Konzessivsätze werden durch die Konjunktionen obwohl, obgleich, obschon, obzwar, wennschon, wenngleich, wenn auch, auch wenn trotzdem eingeleitet. Als Korrelate im HS stehen oft doch, dennoch, dessen ungeachtet, nichtdestoweniger.
z.B.: Wilhelm war ein guter Schüler, obwohl er auf dem Gymnasium nicht allzu Fleiß gezeigt hat.
Ich komme, obwohl ich viel zu tun habe. Ich komme, trotzdem ich erkältet bin.
Die Konjunktionen obwohl, obgleich, obschon, obzwar sind Synonyme. Die gebräuchlichste Konjunktion ist obwohl.
6. Die relativen Konzessivsätze werden eingeleitet: durch die relativen Pronominaladverbien wie, wo, wohin, woher, wie viel, womit, wovon, worüber, woran usw.; durch die Adverbien so, sosehr, soviel, sowenig in Verbindung mit einem Adverb oder Adjektiv. Solche Sätze haben meist einen verallgemeinernden Charakter: z.B. So beherrscht er war, diesmal riss ihm die Geduld. Was er auch unternimmt, stets geht er aufmerksam ans Werk. Sie ging weiter, so müde sie war.
7. Die konjunktionslosen Konzessivsätze kommen seltener vor. Sie haben die Wortfolge eines selbstständigen Satzes. Das Prädikat im konjunktionslosen Konzessivsatz wird am häufigsten durch das Modalverb mögen in Verbindung mit einem Vollverb ausgedrückt: Aber man stirbt nicht so leicht, mag der Schlag auch noch so stark sein.
8. Die Konzessivsätze werden auch in zwei Gruppen eingeleitet: reale und irreale. Die konjunktionalen Konzessivsätze, die durch die Konjunktionen obwohl, obgleich, obschon, obzwar, trotzdem eingeleitet sind und die relativen Konzessivsätze sind reale Sätze. Die Konzessivsätze, die durch die Konjunktionen wenn auch und auch wenn eingeleitet sind, und die konjunktionslosen Konzessivsätze können irreal oder real sein.
Ich muss ihn unbedingt sprechen, auch wenn er beschäftigt wäre.
Ich musste ihn unbedingt sprechen, auch wenn er beschäftigt gewesen wäre.
Wenn ich auch Eintrittskarten hätte, ich würde dennoch zu Hause bleiben.
8. Die Konkerrenzformen der Konzessivsätze sind:
a) Adverbiealien in Form einer Präpositionalfügung mit „trotz“:
Trotzdem der Sturm wütete, landete das Schiff glücklich- - Trotz des Sturms landete das Schiff glücklich. Er kam, obwohl er erkältet war. – Trotz der Erkältung kam er doch.
b) Satzreihen mit den Konjunktionen dennoch, doch: Der Sturm wütete, dennoch landete das Schiff glücklich.
Die Modalsätze
Der Modalsatz (Adverbialsätze der Art und Weise) entspricht einer Adverbialbestimmung der Art und Weise.
2. Er antwortet auf die Fragen wie? auf welche Weise? auf welche Art?
3. Der Modalsatz kennzeichnet den Verlauf der Handlung des Hauptsatzes.
4. Der Modalsatz ist meist Nachsatz, manchmal Zwischensatz.
5. Es gibt konjunktionale und relative Modalsätze. Die konjunktionalen werden durch die Konjunktionen indem, ohne dass, anstatt dass, dass eingeleitet. Wird der Modalsatz durch dass eingeleitet, so enthält der Hauptsatz das Korrelat dadurch.
Die relativen Modalsätze werden durch das Relativadverb wobei eingeleitet.
6. Man unterscheidet positive und negative Modalsätze.
Die positiven Modalsätze zeigen, wie der Vorgang des Hauptsatzes verläuft, unter welchen Umständen, auf welche Weise er verwirklicht wird. Die einleitenden Konjunktionen sind indem, dass, wobei. Indem wir Sport treiben, stärken Wir unsere Gesundheit.
Er nahm am Tisch Platz, wobei er seine Schwester verwundert ansah.
Wir retteten uns vor der Hitze dadurch, dass wir einen Sonnenschirm aufspannten.
Die negativen Modalsätze stellen fest, dass irgendein den Vorgang des Hauptsatzes begleitender und zu erwartender Umstand ausbleibt. Sie charakterisieren den Hauptsatz aus negativer Sicht. Die einleitenden Konjunktionen sind ohne dass, statt dass.
Die Konjunktion ohne dass leitet Nebensätze ein, deren Handlung nicht stattgefunden hat. Die Modalsätze mit ohne dass werden gewöhnlich gebraucht, wenn die Subjekte im Hauptsatz und im Nebensatz verschiedene Personen bezeichnen. Falls ein und dieselbe handelnde Person gemeint wird, verwendet man die Infinitivgruppe mit ohne … zu.
Das Kind schlich ins Zimmer, ohne dass wir es merkten.
Er ging fort, ohne dass er sich umschaute. – Er ging fort, ohne sich umzuschauen.
Die Konjunktion statt dass gibt an, dass die Handlung des Nebensatzes durch die Handlung des Hauptsatzes ersetzt wird. Im Nebensatz steht oft der präteritale Konjunktiv.
Anstatt dass er schwächer werden sollte fühlte er sich von der Speise gestärkt.
Er arbeitet, anstatt dass er jetzt ausruht. - Er arbeitet anstatt jetzt auszuruhen.
6. In den Modalsätzen wird meist der Indikativ gebraucht. In den Sätzen mit der Konjunktion ohne dass kommt meist der Konjunktiv II vor, er wird hier absolut gebraucht: Präteritum in bezug auf die Gegenwart und Zukunft, Plusquamperfekt in bezug auf die Vergangenheit
Das Passiv im Deutschen
Das Genus ist die grammatische Kategorie des Verbs, die das Verhalten der Handlung zum Objekt des Satzes ausdrückt. Das Verb hat 2 Genera: das Aktiv und das Passiv. Das Aktiv zeigt, daß die Handlung vom Subjekt des Satzes ausgeht und ist auf ein Objekt gerichtet: Die Bauleute bauen neue Häuser (grammatisches Subjekt stimmt mit dem logischen Subjekt überein). Das Passiv zeigt, daß die Handlung auf das Subjekt des Satzes gerichtet ist. Der Täter wird oft nicht genannt: Die Häuser werden gebaut (grammatisches, aber nicht logisches Subjekt).
Das Passiv hat dieselben Tempora wie das Aktiv (6). Das Passiv wird aus dem Hilfsverb werden in entsprechender Zeitform und dem Partizip II des zu konjugierenden Verbs gebildet:
Passiv = werden (in entsprechender Zeitform) + Partizip II des Vollverbs
Präsens: Die Häuser werden gebaut.
Präteritum: Die Häuser wurden gebaut
Perfekt: Die Häuser sind gebaut worden.
Plusquamperfekt: Die Häuser waren gebaut worden.
Futurum I: Die Häuser werden gebaut werden.
Futurum II: Die Häuser werden gebaut worden sein.
Vorgangspassiv wird nicht von allen Verben gebildet, sondern nur von transitiven. Aber: bekommen, erhalten, kriegen, kosten, haben, besitzen, erfahren, interessieren, kennen, kennenlernen, wissen, wiegen, zahlen haben schon an sich passivische Bedeutung oder bezeichnen einen Zustand. Deshalb bilden sie kein Passiv.
Verben basteln, bauen, glauben, graben, lesen, planen, reparieren, schreiben, singen, weben bilden Passiv nur in der 3.Pers. Sing. und Plur., weil in anderen Personen ihre Passivform unlogisch wäre.
Es gibt 3 Passivkonstruktionen. 36
3-gliedrige Passivkonstruktion ist die Konstruktion, in der sowohl die Person oder das Ding, auf die die Handlung gerichtet ist, als auch der Täter bezeichnet sind. Das Präpositionalobjekt mit der Präposition „von“ wird gewöhnlich gebraucht, wenn der Täter der Handlung genannt wird. Dabei kann der Täter sein: 1. eine Person oder eine Behörde, Organisation, eine Gemeinschaft, ein Staat (z.B. der Staat, das Ministerium, das Parlament, die Partei, die Gewerkschaft, das Gericht, die Presse, der Betrieb, die Firma): Die Aufgaben werden von den Studenten rechtzeitig erfüllt. 2.ein Tier, z.B. Er wurde vom Hund gebissen. 3. eine Naturkraft (der Blitz, der Donner, das Erdbeben, die Hitze, die Lawine, der Nebel, der Regen, der Schnee, der Wind, die Sonne, der Mond, das Licht, das Feuer, die Überschwemmung): Der Hase wurde vom Licht geblendet. 4. ein Gegenstand, der imstande ist, bestimmte Handlungen durchzuführen: Der Passant wurde vom Auto bespritzt. Der Holzfäller wurde vom Baum getötet. 5. abstrakte Begriffe (gehobener Stil in der Literatur) (das Glück, das Unglück, die Freude, die Angst): Sie wurde vom Glück beflügelt.
Die Präposition „durch“ gebraucht man, wenn es um den Vermittler geht. Als Vermittler kann auftreten: 1. eine Person: Ich wurde durch Rita über das Ereignis unterrichtet: Heute wurde ich durch den Donner geweckt. 2. ein Lebewesen: Diese Krankheit wird durch Insekten übertragen. 3. eine Handlung, Erscheinung oder ein Ding (die Explosion, das Geräusch, der Knall, die Stimme): Das Auto wurde durch die Explosion stark beschädigt. Er wurde durch ein Geräusch geweckt. Der Brief wurde durch die Post geschickt.
Die Präposition „mit“ weist auf ein Mittel, ein Werkzeug, ein Instrument der Handlung: Der Geiger wurde vom Publikum mit Tomaten beworfen.
2-gliedrige Passivkonstruktion ist die Konstruktion, die aus einer Passivform des Verbs und dem Nomen besteht, das die Person oder den Gegenstand bezeichnet, auf die die Handlung gerichtet ist:
Das Haus wurde gebaut.
1-gliedriges (unpersönliches) Passiv: Die Passivkonstruktion, die nur die bloße Handlung wiedergibt, und weder der Täter noch die Person oder der Gegenstand, auf die die Handlung gerichtet ist, angegeben werden, heißt eingliedriges Passiv. Als formales Subjekt tritt im eingliedrigen Passiv bei der geraden Wortfolge das unpersönliche Pronomen „es“ auf. Bei der Inversion fällt dieses Pronomen aus. Das unpersönliches Passiv (weil das logische Subjekt fällt) kann auch von den intransitiven Verben gebildet werden:
Es wurde oft Beifall geklatscht. Oft wurde Beifall geklatscht.
Bei der Transformation eines Aktivsatzes in einen Passivsatz gelten für das Objekt folgende Regel: 1. Akkusativ wird zu Nominativ; 2. Dativ bleibt Dativ; 3. Genitiv bleibt Genitiv; 4. Präpositionalkasus bleibt Präpositionalkasus. 5. „Man“ wird durch „es“ ersetzt (am Satzanfang, oder entfällt völlig)
Passiv bilden nie:
alle Reflexivverben.
Besitzverben: haben, halten
Hilfsverb + Infinitiv ohne zu
Sätze mit der Konstruktion accusativus cum infinitivo
haben, wissen, kennen und Konstruktion es gibt + Objekt, es mangelt an Dat.
gelten, kosten umfassen + Objekt (Maß, Gewicht)
unpersönliche Verben, die Naturerscheinungen bezeichnen, z.B. regnen, schneien, donnern, blitzen, gewittern, herbsten, nieseln, hageln, dämmern, tagen, grauen.
Verben, die seiner Bedeutung nach den unpersönlichen nahe kommen: frieren, dursten, hungern, schaudern
Das Zustandspassiv
(das Stativ, sein +Partizip II)
Präsens: Das Fenster ist geöffnet
Präteritum: Das Fenster war geöffnet
Perfekt: Das Fenster ist geöffnet gewesen
Plusquamperfekt: Das Fenster war geöffnet gewesen
Futurum I: Das Fenster wird geöffnet sein
Futurum II: Das Fenster wird geöffnet gewesen sein
Nur die Formen Präsens, Präteritum und Futurum I sind gebräuchlich.
Das Stativ ist der Ausdruck eines statischen Zustandes als Resultat eines vorangegangenen dynamischen Vorgangs. Zuerst wird das Fenster geöffnet (Vorgang - Vorgangspassiv), im darauf folgenden Resultat ist es geöffnet (Zustand – Zustandspassiv). Es kann deshalb nur von solchen transitiven Verben gebildet werden, die im Vorgangspassiv das Subjekt so verändern, dass es einen neuen Zustand einnimmt.
Oft wird das Zustandspassiv mit dem Perfekt Aktiv verwechselt, da es formale und oft auch semantische Übereinstimmungen gibt:
Die Frucht ist gereift (= reif) – Perfekt Aktiv
Das Fenster ist geöffnet (=offen) – Zustandspassiv.
Der Unterschied zwischen beiden Formen wird dadurch deutlich, dass das Perfekt Aktiv auf das Präsens zurückgeführt werden kann, dass dagegen das Zustandspassiv auf ein entsprechendes Vorgangspassiv zurückgeführt werden kann. Vergleichen wir:
Die Frucht ist gereift (Perfekt Aktiv) – Die Frucht reift.
Der Brief ist geschrieben (Zustandspassiv) – Der Brief schreibt (X)
Der Brief ist geschrieben worden.
Der Brief schreibt sich (X)
Das Zustandspassiv wird auch oft mit dem Zustandsreflexiv verwechselt, das jedoch nicht – wie das Zustandspassiv – auf ein entsprechendes Vorgangspassiv, sondern auf eine reflexive Grundstruktur zurückgeführt werden kann:
Das Mädchen ist verliebt (= Zustandsreflexiv)-
Das Mädchen ist verliebt worden (X)
Das Mädchen verliebt sich.
Der Brief ist geschrieben (= Zustandspassiv) – Der Brief ist geschrieben worden.
Der Brief schreibt sich (X)
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Zustandspassiv und Zustandsreflexiv besteht darin, dass das syntaktische Subjekt des Zustandspassivs dem syntaktischen Objekt der (aktiven) Grundstruktur entspricht, dass umgekehrt das syntaktische Subjekt des Zustandsreflexivs dem syntaktischen Subjekt der (reflexiven) Grundstruktur (im Gegensatz zum Vorgangspassiv) entspricht:
Der Brief ist geschrieben – Der Brief wird geschrieben.
Man schreibt den Brief.
Das Mädchen ist verliebt - Das Mädchen verliebt sich.
Das Zustandspassiv kann nicht von allen Verben gebildet werden. Es ist nicht möglich:
von intransitiven Verben.
von reflexiven Verben.
von transitiven kursiven (durativen) Verben (Verben, die einen Vorgang bezeichnen, der in seiner Dauer durch nichts eingeschränkt ist): aufwenden, ausüben, betrachten, bewundern, bieten, brauchen, erinnern, hören, schulden, sehen, verstehen.
von transitiven perfektiven Verben, die einen so schwachen Grad der Affizierung des Objekts ausdrücken, dass kein neuer Zustand erreicht wird: befragen, beglückwünschen, bieten, feststellen, loben, necken, senden, streicheln, zeigen.
Aber: abschneiden, bauen, brechen, belichten, durchstreichen, einladen, einreiben, ernten, kämmen, öffnen, pflastern, schießen, schreiben, verbinden, verdängen, verletzen, vollenden, zerstören bilden das Zustandspassiv.
Der Gebrauch des Artikels mit den abstrakten Substantiven
Die abstrakten Substantive bezeichnen in der Regel allgemeine Begriffe und werden ohne Artikel gebraucht, z.B.Ehre kann man mit Waffen behauften. Sie stehen ohne Artikel, wenn sie paarweise auftreten: Kraft und Mut hilft das Leben tragen. Der NA wird in den Konstruktionen mit brauchen + Abstrakta ohne Attribut gebraucht: Ich brauche Hilfe (Ruhe, Erholung, Urlaub). Vor Abstrakta im Singular, wenn es sich um diese Begriffe im allgemeinen handelt, wird der NA gebraucht; dabei kann statt des NA Wörter „ein bißchen, einiger, etlicher, etwas, so ein, solcher, viel, wenig“, aber nicht „ein paar, viele, wenige“ gebraucht werden. Dieser Begriff kann ein Gefühl, Erscheinung oder Eigenschaft sein: Angst, Freude, Hoffnung, Kraft, Kälte, Liebe, Luft, Mut, Trauer, Wärme, Wut, Zorn, Pech, Recht, Mühe, Verspätung. Z.B., Dazu war schon (ein bisschen, einiger) Mut nötig. Am häufigsten wird der NA gebraucht, wenn das Abstraktum im Akk Sing. steht: Der Patient bedarf der Ruhe. Wir brauchen Frieden. Erika hat Geduld, oder mit den Präpositionen: Bären fühlen sich bei Kälte wohl. Mit Fleiß erreichte sie viel. Sie war sprachlos vor Freude. Das machen wir in (aller) Ruhe. Aus Angst reagierte er überhaupt nicht.
Aber: die Freude des Sieges, die Verzweiflung nsch der Tat, der Frieden ist das höchste Gut der Menschheit.
Sie stehen mit dem bA, wenn sie durch ein Attribut oder einen Satz näher bestimmt sind: Die Erfolge des Tages gehören diesem Sportler. Steht das Abstraktum im Gen. oder Dativ, jedoch ohne Präposition, so wird der bA zur Angabe des Kasus gebraucht: Er hat sich der Mathematik gewidmet. Aber: Er studiert Mathematik.
Die abstrakten Substantive, die ein durch ein Adjektiv oder Partizip ausgedrücktes Attribut bei sich haben, stehen mit dem uA: Ein langer Abschied kostet unnütze Tränen.
Steht das Abstraktum konkretisiert, d.h. bezieht es sich auf einen Einzelfall, so steht der uA: Er hat eine gute Schulausbildung bekommen.
In der Konstruktion haben+ Substantiv im Akk. (Breite, Fläche, Gewicht, Größe, Höhe, Tiefe, Umfang, Preis, Wert) + von + Kardinalnumerale + Maßeinheit wird der uA gebraucht: Der Berg hat eine Höhe von 1240 Metern. Der Fluss hat eine Tiefe von 15 Metern.
wenn es in solcher Konstruktion vor dem Substantiv ein Attribut (ein Adjektiv, das einen hohen Qualitätsgrad bezeichnet) steht, gebraucht man den bA: Der Kirchturm hat eine beachtliche Höhe von 100 Metern;
wenn die Maßeinheit nicht in Zahlen angegeben ist, wird der bA gebraucht: Das Schiff hat die Höhe eines mahrstöckigen Gebäudes. Klaus hat die Größe seines älteren Bruders erreicht;
mit den anderen Verben ist auch der uA möglich: Der Berg erreicht eine Höhe von 1240 Metern. Er bezahlt dafür einen / den Preis von 9 Euro. Er spendete eine / die Summe von 100 Euro. 38