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Фонетика

17. Die allgemeinen phonetischen Besonderheiten als Ausdruck der Ungezwungenheit im Alltagsstil.

Im natürlichen Sprachgebrauch bemerkt jeder mehr oder weniger kultivierte Mensch allerlei Verstöße gegen die Norm bei seinen Gesprächspartnern. Die Gesprächspartner sind bekannt, Offizialitätsgrad ist unbedeutend, man will sich nicht anstrengen, die Norm einzuhalten. Die mündliche Kommunikation ist meistens spontan, das führt nicht nur zu grammatischen Fehlern, Abbrüchen, Neuansätzen, Wiederholungen, sondern auch zu einer nicht ganz korrekten Aussprache. Man lässt Vokale oder Konsonanten ausfallen, man legt individuelle Besonderheiten der Aussprache an den Tag, es gibt auch einige dialektale Eigentümlichkeiten. Alle diese charakteristischen Erscheinungen stören nicht im Geringsten die Verständigung zwischen Kommunikanten. Solche Abweichungen haben mit der „Expressivität" nichts zu tun.

Die folgenden phonetischen Erscheinungen machen die genannten allgemeinen spezifischen Merkmale der Aussprache in der Alltagsrede aus:

  • Apokope (e) — Lautabstoßung am Wortende: sag´, glaub´

  • Synkope (e) — Vokalausstoß im Wortinnern: fahrn, drin;

  • Aphärese (e) — Lautschwund im Anlaut eines Wortes: ´raus, ´ne Puppe;

  • Assimilation (e) — Angleichung des folgenden Lautes an den vorangehenden: gebm, bleim, ham.

  • Elision(e) — Liquidierung eines auslautenden Vokals vor folgendem vokalischem Anlaut: sag´ich.

  • Zusammenziehung (e) — klitische Formen im präpositionalen Bereich: zur Post, aufs Feld, fürn ganzen Tag.

Expressivität der sprachlichen Mittel auf der phonetischen Ebene realisiert sich auf verschiedene Weise, z.B. die Abweichungen von der Norm (Synkopen, Apokopen, Aphäresen, Verschleifungen, Elision usw.) werden erst dann expressiv, wenn sie vom Textproduzenten (vom Autor) eingesetzt werden, um seine Helden sozial- und bildungsgemäß zu charakterisieren, auf ihren Gemütszustand hinzuweisen und so die Nachlässigkeit und Ungezwungenheit des Stils der Alltagsrede zu stilisieren. Der Autor stilisiert die Sprechweise (Aussprache der Romanfiguren, indem er ihr Sprachporträt schafft. Der Empfänger (Leser, Hörer) entschlüsselt diese zusätzliche Information „Wie sprechen die handelnden Personen?“ und so bekommen die Abweichungen den Status der stilistischen Mittel, weil sie dem Ausdruck einer besonderen Aufgabe (der Intention) des Verfassers dienen: Sie lösen einen bestimmten kommunikativen Effekt aus und werden so zu einem unentbehrlichen Teil des künstlerischen Werkes.

Phonetische Erscheinungen, die ein lokales und soziales Kolorit schaffen.

Der wahre Ausdruckswert eines vom Autor eingesetzten Mittels - sei das ein phonetisches, ein lexisches, ein syntaktisches Mittel - kann erst aus dem Konzept des Makrotextes erklärt werden. Aber die folgenden Auszüge aus künstlerischen Werken sollen den Empfänger lehren, dass die phonetischen Mittel ein wesentlicher Teil des Stils des künstlerischen Werkes sind, weil sie zu seiner Expressivität beitragen.

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