
- •Der grammatische Bau der Sprache. Vieldeutigkeit des Terminus "Grammatik". Grammatik im weiteren Sinne des Wortes. Der Aufbau und der Inhalt der Grammatikbücher.
- •Grammatik im engeren Sinne des Wortes. Der Aufbau und der Inhalt der Grammatikbücher.
- •Hauptzüge des deutschen Sprachbaus.
- •Die Stellung der theoretischen Grammatik unter anderen linguistischen Disziplinen.
- •Der Gegenstand und die Aufgaben der theoretischen Grammatik.
- •Morphologische Einheiten (abstrakte und konkrete): Morphem und Allomorph, Wort, Wortform, Form des Wortes.
- •Prinzipien der Klassifikation der Morpheme.
- •Die grammatischen Kategorien. Die Definition. Der Begriff des markierten und des unmarkierten Gegengliedes.
- •Der Begriff des morphologischen Paradigmas. Das Paradigma als Existenzform einer grammatischen Kategorie. Das Verhältnis des Mikro- und Makroparadigmas.
- •Lexikalische und grammatische Bedeutung
- •Das Problem der Gliederung des Wortbestandes in grammatische Wortklassen.
- •Die Prinzipien der traditionellen Einteilung der Wortarten in der älteren deutschen Grammatik.
- •Die aktuellen Prinzipien der Ausgliederung der Wortklassen.
- •Die Beurteilung der traditionellen Einteilung von s.Kaznelson.
- •Die Transposition unter den Wortarten (Die grammatische Umsetzung in eine andere Wortart: Konversion).
- •Der Valenzbegriff in der Linguistik.
- •Die Konzeptionen des Begriffs der Valenz.
- •Die Arten der Fügungspotenzen der Redeteile nach w.Admoni. Die Bezeichnung zwischen Fügungspotenzenarten und den „dominierenden“ bzw. „abhängigen“ syntaktischen Beziehungen.
- •Semantische Einteilung des Verbs.
- •Vorgangsverben, die eine Veränderung in der Verfassung (состояние, настроение, расположение духа) von Menschen und Dingen ausdrücken (z.B. Altern, hungern, sterben usw.);
- •Syntaktische Einteilung der Verben.
- •Die morphologische Klassifikation der Verben. Persönliche und unpersönliche, objektive und subjektive, transitive und intransitive Verben.
- •Die aktionsmäßige Klassifikation der Verben.
- •Die Nominalformen des Verbs (Bildung und Bedeutung).
- •Das Wesen des Substantivs.
- •Die grammatischen Kategorien des Substantivs.
- •Die semantisch- grammatischen Arten des Substantivs
- •Das grammatische Geschlecht.
- •Die grammatische Kategorie der Zahl.
- •Die Deklinationstypen des Substantivs.
- •Der Gebrauch und die Bedeutung des Nominativs.
- •Das Problem des 'Gemeinschaftskasus'.
- •Die Bedeutung und die Hauptfunktion des Genitivs.
- •Der Text. Texttheorie
Die Transposition unter den Wortarten (Die grammatische Umsetzung in eine andere Wortart: Konversion).
Der Übertritt der Elemente oder der Wörter aus einer Wortart in die andere ohne jegliche Wortbildungsmittel heißt Transposition (Wortartwechsel, Konversion, implizierte Ableitung). Die Transposition ist ein Mittel der Bereicherung der Sprache.
Der Übertritt geschieht unter den Autosemantikern (Vollwörtern oder selbstständige Wortarten), unter den Synsemantikern (unselbstständige Wortarten) wie auch zwischen den beiden Klassen.
Am leichtesten erfolgt die Substantivierung. In diesem Fall bekommt das Wort einen Artikel, ein Zeichen des neuen Ranges. Substantivierte Adjektive und Partizipien können alle 3 Geschlechter haben. Der Infinitiv und alle unflektierten Arten außer den Kardinalzahlwörtern erhalten das sächliche Geschlecht (z.B. das Gehen, das Heute, das Ach). Nur die Zahlwörter sind weiblichen Geschlechts.
Die weitere Möglichkeit der Transposition ist Verbalisierung, wenn sich eine Wortart (meist ein Substantiv oder ein Adjektiv) in ein Verb verwandelt. In solchen Fällen bekommen die Wörter alle Verbalformen, vor allem das Infinitiv-Suffix (rein -> reinen, Mond -> monden). Die dritte Art ist die Adverbialisierung (Adjektivisierung), wenn Substantiv mit oder ohne Präposition in ein Adverb verwandelt wird. Seine lexikalische Bedeutung ändert sich dementsprechend (z.B. zuhause, zuzeiten).
Manche Synsemantiker treten in zwei Funktionen auf:
bald als Präposition, bald als Partikel (z.B. er kommt zu mir und beginnt über seine Arbeit zu erzählen)
bald als Konjunktion, bald als Präposition (z.B. während er sprach, beobachtete ich sein Gesicht; während seiner Erzählung…)
Ein Wort aus der autosemantischen Klasse kann zu einem synsemantischen Wort herabsenken (z.B. Zweck – zwecks +G). In allen Fällen entstehen homonymische Reihen.
Zu den Mitteln der Transposition gehören: der Artikel (bei Substantivierung), das Infinitiv (bei Verbalisierung), Präfigierung und Suffigierung (bei Adverbialisierung/Adjektivisierung). Man unterscheidet auch die „reine“ Transposition, d.h. das Wort übergeht in eine andere Klasse ohne Veränderungen.
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Autosemantikum ist das Wort, das im Gegensatz zum Synsemantikum über eine eigenständige Bedeutung verfügt. Autosemantika werden vorwiegend durch die Wortarten Substantiv, Adjektiv und Verb vertreten (z.B. Stuhl, weich, laufen).
Synsemantikum ist das Wort, das für sich genommen über keine eigene Bedeutung verfügt. Synsemantika können im Gegensatz zu den Autosemantika nicht alleine vorkommen, da sich ihre Bedeutung aus ihrer Verbindung mit einem Bezugselement ergibt. Zu den Synsemantika zählen Wortarten wie die Artikel, Pronomen, Präpositionen und Konjunktionen.
Homonyme sind gleichlautende Wörter, die verschiedenen Wortarten angehören.
Der Valenzbegriff in der Linguistik.
Der Begriff der Valenz bedarf zuerst eines Überblicks über die verschiedenen Fassungen des Valenz Begriffs in der Linguistik. Dem Sinne nach erscheint der Valenzbegriff in der Unterscheidung der älteren Grammatik in absolute bzw. subjektive (d.h. keine Ergänzung fordernde) und relative bzw. objektive (d.h. eine Ergänzung fordernde) Verben. Zu den absoluten (subjektiven) Verben gehören solche, die außer dem Subjekt keine weiteren Angaben brauchen, damit ein grammatisch korrekter Satz entsteht. Zu den relativen (objektiven) Verben gehören solche, die außer dem Subjekt noch mindestens eine weitere Ergänzung brauchen, damit ein grammatisch korrekter Satz entsteht.
Später erkannte Bühler, dass „die Wörter einer bestimmten Wortklasse eine oder mehrere Leerstellen um sich eröffnen, die durch Wörter bestimmter anderer Wortklasse ausgefüllt werden müssen“. Diese Bemerkungen sind Vorläufer für den Valenzbegriff in der Linguistik.