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Lexikalische und grammatische Bedeutung

     Lexikalische Bedeutung ist die Bezeichnung zwischen einer sprachlichen Einheit und dem durch sie Bezeichneten, das real oder nur gedacht sein kann.

     Jede Wortform hat eine grammatische Bedeutung. Die grammatische Bedeutung hat ihren Träger, z.B. im Formativ Kinder ist Formans (Wortform) er der Träger der grammatischen Bedeutung und bedeutet Plural. Im Formativ (er ist) kleiner (als) bedeutet Formans erKomparativ. Ein Formans kann zugleich Träger von mehreren grammatischen Bedeutungen sein, z.B.: -ES drückt die Bedeutungen des Genitivs (Buches) und des Singulars (GEHST).

Der Begriff der Wortart bzw. der Wortklasse. Die Einteilung der deutschen Wortarten.

Der Zweck der Gliederung des Wortbestandes in grammatische Wortklassen.

     Der Wortschatz bzw. der Wortbestand jeder Sprache kann als ein System angesehen werden. Dieses System besteht aus vielen unterschiedlich gearteter Elemente, die untereinander durch mannigfaltige Beziehungen verbunden sind. Das ist ein offenes System, d.h. es wird stets durch neue Elemente bereichert. Es entsteht die Bedürfnis, die Aufgabe und Formbesonderheiten dieser neuen Elemente zu beschreiben. Um dies Prozess zu erleichtern, lassen sich alle Wörter in einzelne Gruppen gliedern, die wir Wortarten (Wortklassen/Redeteile) nennen.

Der Begriff der grammatischen Wortklasse (der Wortart, des Redeteils).

     Das Wesen der Wortarten wird von den Linguisten unterschiedlich beurteilt. Häufig werden sie als lexikalisch-semantisch charakterisiert. Manchmal nennt man sie grammatisch-semantisch. Einige Linguisten betrachten sie als grammatische Klassen (W.G. Admoni, O.I. Moskalskaja). Moskalskaja meint: „Wortarten sind Wortklassen, worin die Grammatik den Wortschatz einer Sprache gliedert.“ Im „Linguistischen Wörterbuch“ versteht man darunter Klassen der Wörter mit gleicher syntaktischen, morphologischen und semantischen Eigenschaften. H.Bussmann fasst Wortarten als „Ergebnis der Klassifizierung der Wörter einer Sprache nach Form- und Bedeutungsmerkmalen auf“.

Das Problem der Gliederung des Wortbestandes in grammatische Wortklassen.

     Man muss berücksichtigen, dass sich der Wortschatz nicht nach irgendeinem streng logischen Prinzip herausgebildet hat, denn:

  • der Wortschatz enthält Elemente mit den unterschiedlich ausgeprägten Eigenschaften, weshalb die Zugehörigkeit manches Elements zu einer bestimmten Wortklasse nicht ohne weiteres werden kann;

  • zwischen den Elementen des Wortschatzes bestehen mannigfaltige Beziehungen, die über die Grenzen einer Wortklasse hinausgehen können.

  • die Anwendung entweder des semantischen oder des syntaktischen oder des morphologischen Prinzips führt zur Ermittlung der Klassen der im Grunde genommen verschiedenen Einheiten.

Die Prinzipien der traditionellen Einteilung der Wortarten in der älteren deutschen Grammatik.

     Im wissenschaftlichen Schrifttum gibt es zwei Tendenzen in der Einteilung der Wörter in Wortarten (Redeteile, Wortklassen):

  1. (die traditionelle Einteilung) zu präzisieren (d.h. klarer, genauer zu machen);

  2. Eine neue Gliederung vorzulegen.

     Die Präzisierung beruht auf Versuchen, die Ausgliederungskriterien der Wortarten, die grammatische Semantik, die morphologische Form und die syntaktische Funktion tiefer und allseitiger zu begründen, unterschiedliche Schichten einer Wortart aufzudecken und die Wechselbeziehungen zwischen den Wortarten und den Redeeinheiten zu erforschen.

     Die Grammatiker, die gegen die traditionelle Einteilung auftreten, wenden sich gegen das semantische Merkmal als „nicht grammatisches“ Ausgliederungskriterium und gegen die Einteilung aufgrund von drei Kriterien, weil jede wissenschaftliche Klassifizierung nur nach einem Grundsatz vollzogen werden dürfe.

     Für die zweite Tendenz (neue Einteilungen) werden „rein grammatische“ oder der Struktur der Sprache angemessene Prinzipien, morphologische oder syntaktische Merkmale gewählt.

     Das Vorhandensein der gewissen Wortarten wird von den Linguisten nicht bestritten. In den Streitfragen geht es nur um die Gruppierung der betreffenden Wortarten, um ihre Hierarchie und um ihre Benennung.

     Die Zahl der Wortarten schwankt in der Geschichte der Grammatik zwischen 2 und 15. Diese unterschiedlich hohen Zahlenangaben werden nicht jeweils nur bestimmten Epochen der Sprachwissenschaft zugeordnet. Die Geschichte der Wortartenfrage zeigt, dass sehr unterschiedliche Einteilungsgesichtspunkte zu allen Zeiten möglich und auch angewandt worden sind.      Platon und Aristoteles unterschieden zwei Wortarten: Onoma (Substantiv, Adjektiv + Subjekt) und Rhema (Verb + Prädikat).

     Die Stoiker haben gegenüber Platon und Aristoteles schon eine differenzierte Einteilung der Wortarten entwickelt. Sie unterschieden 5 Redeteile: Nomen, Appellativum, Verbum, Konjunktion, Artikel. Bei ihnen findet man bereits die Unterscheidung von deklinablen und undeklinablen Redeteilen.

     Im Altertum, welches bereits echte philologische Arbeit kannte, entstand die Lehre von 8 Wortarten. Diese Lehre war durch Jahrhunderte in Europa vorherrschend gewesen. Laut dieser Lehre unterschied man: Nomen, Verb, Partizip, Artikel, Pronomen, Präposition, Adverb, Konjunktion.

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  • das Appellativum (имя нарицательное) ist im Gegensatz zum Eigennamen, der bestimmte Individuen (Personen, Länder, Gebäude usw.) benennt, bezieht sich das Appellativum auf eine gesamte Gattung: Mann, Frau, Tier, Pflanze, Buch, Stein, Haus usw.

  • das Nomen (die Nomina): 1. Substantiv. 2. Begriff für deklinierbares Wort, besonders für Substantiv und Adjektiv; im weiteren Sinn werden ihm auch die deklinierbaren Numeralia und die Pronomina sowie der Artikel untergeordnet.