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2.2 Verstehen und Bearbeiten eines Lesetextes

In diesem Aufgabenbereich sollen Sie zeigen, dass Sie auf das Studium bezogene, wissen- schaftsorientierte schriftliche Texte verstehen und sich mit diesen Texten so ausein­andersetzen können, wie es im Studium notwendig ist. Die Aufgaben beziehen sich also einerseits auf das inhaltliche Verstehen, andererseits auf studienrelevante Bearbeitungs­techniken wie Noiizen machen (Stichpunkte), Gliedern, Zusammenfassen etc.

Der Text ist 30 bis''60 Zeilen mit jeweils 60 Anschlägen lang (also 1800 bis 3600 An­schläge). In einer ersten, etwa zehnminütigen Arbeitsphase sollten Sie den Text global le­sen und versuchen, den Textaufbau und die Themenstruktur zu erkennen. Dabei können Sie den Text schon entsprechend markieren und z. B. wichtige Informationen unterstrei­chen. Dann sollten Sie die Aufgaben genau lesen, denn sie werden Ihr weiteres Lese­verhalten und die Bearbeitung des Textes beeinflussen und steuern.

Die Aufgabenstellung ist abhängig von Thema, Inhalt und Aufbau des Lesetextes. Das Textverstehen und die Fähigkeit zur Textbearbeitung können durch folgende Aufgaben­typen überprüft werden.

        1. Aufgaben zu einzelnen Textstellen

Beantworten von Fragen zu einzelnen Textstellen/Inhalten; Erklären/Erläutern von Textstellen; Formulieren von Überschriften zu einzelnen Abschnitten; Notieren von Stichpunkten; Erstellen oder Ergänzen von Schemata, Tabellen etc.

        1. Aufgaben zum Gesamttext

Zusammenfassung; Darstellen des Gedankengangs bzw. der Argumentationsstruktur; Erstellen einer Gliederung; Erstellen oder Ergänzen einer Strukturskizze etc.

Bei der Bewertung wird auf die Vollständigkeit und Richtigkeit Ihrer Antworten geachtet, wobei inhaltliche Aspekte stärker berücksichtigt werden als sprachliche Korrektheit. Im Folgenden finden Sie einen Beispieltext, zu dem wir verschiedene Aufgabentypen vor­stellen und erklären.Es ist allgemein bekannt, dass der mensch­liche Organismus sich langfristig an Hitze oder Kälte „anpassen" kann - sei es im Zu­sammenhang mit den jährlichen Temperatur­schwankungen oder beim Aufenthalt in ver­schiedenen Klimazonen. Diese chronischen Umstellungen, die man als Akklimatisation bezeichnet, vollziehen sich im Zeitraum von einigen Tagen bis zu mehreren Monaten; ihre Rückbildung benötigt ungefähr dieselbe Zeit. Über die physiologischen Mechanismen der Akklimatisation ist noch verhältnismäßig we­nig bekannt, doch handelt es sich im wesent­lichen um eine Verbesserung der akuten Re­gelungsvorgänge unter der Einwirkung einer chronischen Temperaturbelastung. Diese Ver­besserung besteht nicht einfach in einer Ver­änderung (Erhöhung/Verminderung) derTem- peraturschwellen, bei denen das Schwitzen oder Frieren beginnt, sondern auch in einer höheren Ökonomie der Thermoregula- tion, also in einem größeren Effekt bei glei­chem Aufwand. Nur so kann die Akklimatisa­tion sich für den Organismus vorteilhaft aus­wirken.

Von Natur aus ist der Mensch ein tropi­sches Lebewesen, gegen Kälte nur sehr mangelhaft, gegen Hitze dagegen ausreichend geschützt. Im tropischen Klima kann er ohne Kleidung, Heizung, Wohnung und mit einem Minimum an Nahrung dauernd existieren, während er im gemäßigten Klima und erst recht in kälteren Zonen seine Zuflucht zu künstlichen Hilfsmitteln nehmen muss. So­fern übermäßige Sonnenbestrahlung vermie­den wird, ist die Hitzebelastung im Tropen­klima nicht besonders groß; Leitung, Konvek- tion und Abstrahlung reichen gerade aus, um den ruhenden Körper im Schatten zu ent- wärmen. Sonneneinstrahlung oder zusätz- liehe Körperarbeit bedingen eine Wärmezufuhr, die durch Schweißverduns­tung absorbiert werden muss. Entgegen der landläufigen Meinung bestehen praktisch keine rassischen Unterschiede in der physio­logischen Hitzetoleranz und Akklimatisa­tionsfähigkeit des Menschen.

Die physiologischen Umstellungen im Laufe der Hitzeakklimatisation betreffen in erster Linie die Schweißabsonderung: Die Schweißmenge kann nahezu auf das Doppelte ansteigen. Während beim Nicht- akklimatisierten Schweißausbrüche mit Pha­sen ungenügender Schweißsekretion ab­wechseln, verläuft beim Hitzeakklimatisier­ten die Schweißabsonderung gleichmäßig und ökonomisch. Daher kommt es, dass die Haut fast trocken erscheint, obwohl im Durchschnitt größere Schweißmengen aus­geschieden werden als vorher. Gegenüber ei­ner mittleren Elektrolytkonzentration des Schweißes von etwa 0,3 % sinkt beim Hitze­akklimatisierten die Konzentration bis auf 0,03 % ab, wodurch sich die Verdunstungs­fähigkeit erhöht Außerdem wird der NaCI- VeriustI vermindert. Bei langfristigem Auf­enthalt im heißen Klima vermehrt sich die Zahl der aktiven Schweißdrüsen.

Weitaus der größte Anteil der menschlichen Kälteanpassung beruht auf Verhaltensweisen und nicht auf einer Umstellung der autono­men Thermoregulation. Dennoch sind eine Reihe physiologischer Änderungen bekannt. Hält man sich mehrere Tage in der Kälte auf, so bemerkt man ein Nachlassen der subjek­tiven Kälteempfindung. Diese Gewöhnung oder „Habituation" ist - physiologisch ge­sprochen - eine Angelegenheit des Zentral­nervensystems. Bei wiederholter Kältebelas­tung hat man außerdem beobachtet, dass das Kältezittern erheblich nachlässt.

(nach H. Hensei

)2.2.2 Aufgabentypen (Beispiele und Lösungsvorschläge)

Bei den folgenden Aufgabentypen beziehen wir uns zunächst auf einzelne Textstellen (A - E) und danach auf den Gesamttext (F - I). Die jeweils angegebene Lösung ist immer nur als eine von mehreren Möglichkeiten anzusehen.

A Beantworten von Fragen zu einzelnen Textstellen

Diese Aufgabenstellung kommt in fast jeder DSH vor. Sie sollen in Ihrer Antwort zeigen, dass Sie die Hauptinformationen des entsprechenden Textteils verstanden haben. Vermeiden Sie, die Antwort aus dem Text abzuschreiben und versuchen Sie, selbständig zu formulieren. Schreiben Sie, wenn es nicht explizit anders verlangt wird, vollständige Sätze.

Beispiel:

Wie verbessern sich bei der Akklimatisation die Temperaturregelungsvorgänge im Körper? (Z. 17-25)

Lösungsvorschlag:

Die Temperaturregelungsvorgänge verbessern sich bei der Akklimatisation, indem sich einerseits die Grenzwerte, bei denen man zu schwitzen oder zu frieren anfängt, verän­dern und andererseits die Wärmeregulierung effektiver wird.

B Erklären/Erläutern von Textstellen

Bei dieser Aufgabenstellung sollen Sie ein Wort, eine Wortgruppe oder einen ganzen Ausdruck/Satz aus dem Text erklären. Diese Erklärung ergibt sich meistens aus dem engeren oder weiteren Kontext.

Beispiel:

Erklären Sie den Satz „Der Mensch ist ein tropisches Lebewesen" (Z. 26/27) aus dem Kontext.

Lösungsvorschlag:

Der Mensch kann sich von Natur aus besser an wärmere als an kältere Klimazonen anpassen und dort ohne künstliche Hilfsmittel existieren

.C Formulieren von Überschriften zu einzelnen Abschnitten

Überschriften nennen in stark verkürzter Form den zentralen Gedanken, also das Thema oder Teilthema eines Textes oder Textteils. In den meisten Fällen sind sie als Nominalphrase {nur Nomen, kein Satz mit Verb) formuliert.

Beispiel:

Formulieren Sie für den dritten Abschnitt des Textes (Z. 48-68) eine Überschrift in nominaler Form.

Lösungsvorschlag:

Physiologische Umstellungen bei Hitzeakklimatisation

D Notieren von Stichpunkten

Bei manchen Aufgaben sollen Sie nicht in ganzen Sätzen antworten, sondern die Hauptinformationen als Stichpunkte notieren. Stichpunkte bestehen meistens nur aus Nominalphrasen. Dabei sollten Sie in stark verkürzter Form die Hauptinforma­tionen so formulieren, dass Sie theoretisch nach einiger Zeit in der Lage sind, ohne Text und nur auf der Basis dieser Stichpunkte den Inhalt des entsprechenden Text­teils wiederzugeben.

Beispiel:

Notieren Sie in Stichpunkten:

  1. Physiologische Veränderungen bei der Hitzeakklimatisation

  2. Physiologische Veränderungen bei der Kälteakklimatisation

Lösungsvorschlag:

a) Physiologische Veränderungen bei Hitzeakklimatisation

Schweißabsonderung: - Anstieg der Schweißmenge (x 2)

  • gleichmäßige und ökonomische Schweißabsonderung -> fast trocken erscheinende Haut

  • Sinken der Elektrolytkonzentration von 0,3% bis auf 0,03% —► höhere Verdunstungsfähigkeit

-+ weniger NaCl-Verlust

  • mehr aktive Schweißdrüsen bei längerem Aufenthalt in heißem Klima

b) Physiologische Veränderungen bei Kälteakklimatisation

  • „Habituation" = Gewöhnung (Zentralnervensystem)

Nachlassen des subjektiven Kältegefühls

  • Nachlassen des Kältezitterns bei wiederholter Kältebelastung

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E Erstellen oder Ergänzen von Schemata, Tabellen etc.

Diese Aufgabenstellung kann man als eine Erweiterung des Aufgabentyps D ansehen. Auch hier soll man die Hauptinformationen als Stichpunkte notieren, diese Stich­punkte aber in einem Schema oder einer Tabelle zueinander in Beziehung setzen. In den meisten Fällen müssen Sie das entsprechende Schema oder die Tabelle nicht selbst erstellen, sondern eine entsprechende Vorgabe ergänzen.

Beispiel:

Ergänzen Sie das folgende Schema zu den physiologischen Veränderungen bei der Hitzeakklimatisation.

Physiologische Veränderungen bei der Hitzeakklimatisation

  1. - Anstieg der Schweißmcnge (x 2)

  2. -

-> Folge: fast trocken erscheinende Haut

  1. -

-» Folgen: a)

b)

  1. -

Lösungsvorschlag:

Physiologische Veränderungen bei der Hitzeakklimatisation

Schweißabsonderung

    1. - Anstieg der Schweißmenge (x 2)

    2. - gleichmäßige und ökonomische Schweißabsonderung

Folge: fast trocken erscheinende Haut

    1. - Sinken der Elektrolytkonzentration von 0,3% auf 0,03%

- ♦ Folgen: a) höhere Verdunstungsfähigkeit b) weniger NaCl-Verlust

    1. - mehr aktive Schweißdrüsen bei längerem Aufenthalt in heißem Klima

Eine Zusammenfassung ist eine Textreduktion (= Verkürzung), die in chronologi­scher Reihenfolge die Teilthemen und Hauptinformationen des Textes enthält. Dabei handelt es sich um einen zusammenhängenden Text, aus dem man auch die Bezie­hung der Informationen zueinander und den Gesamtaufbau des Originaltextes er­kennen kann.

Beispiel:

Fassen Sie den Text „Akklimatisation" zusammen. Lösungsvorsch lag:

Thema dieses Textes ist die Akklimatisation beim Menschen. Einleitend beschreibt Hensel dieses Phänomen als die chronische Anpassung des menschlichen Organismus an Hitze oder Kälte bei jahreszeitlich bedingten Temperaturschwankungen oder beim Aufenthalt in verschiedenen Klimazonen. Akklimatisation beruht physiologisch auf einer ökonomischeren und effektiveren Temperaturregelung im Körper. Der Autor weist darauf hin, dass der Mensch von Natur aus ein „tropisches Lebewesen" ist, d.h. physiologisch so ausgestattet ist, dass er im tropischen Klima gut existieren kann, wo­hingegen er in kälteren Zonen zu künstlichen Hilfsmitteln greifen muss. Danach be­schreibt Hensel die physiologischen Umstellungen bei der Akklimatisation. Im Fall der Hitzeakklimatisation handelt es sich in erster Linie um eine Veränderung der Schweißabsonderung: Sie wird intensiver, verläuft dabei gleichmäßig und ökono­misch, die Elektrolytkonzentration sinkt und bei längerem Aufenthalt vermehren sich die aktiven Schweißdrüsen. Bei der Kälteakklimatisation beobachtet man als physio­logische Phänomene das Nachlassen der subjektiven Kälteempfindung und des Kälte- zitterns.

G Darstellen des Gedankengangs bzw. der Argumentationsstruktur

Unter dem Gedankengang eines Textes versteht man die Art und Weise, wie der Autor/die Autorin den Text gedanklich und logisch aufbaut, d.h., welche gedank­lichen Schritte er/sie vollzieht. Bei argumentativen Texten spricht man von der Argumentationsstruktur, also der Abfolge der einzelnen Argumente.

Beispiel:

Formulieren Sie den Gedankengang des Textes „Akklimatisation". Lösungsvorschlag:

Thema dieses Textes ist die Akklimatisation beim Menschen. Zunächst beschreibt der Autor dieses Phänomen als Anpassung des Organismus an Hitze oder Kälte. Danach stellt er den Menschen als „tropisches Lebewesen" dar, da er sich besser an Hitze als an Kälte akklimatisieren kann. Schließlich erläutert Hensel die physiologischen Um­stellungen zunächst bei der Hitzeakklimatisation und abschließend bei der Kälteakklimatisation.H Erstellen oder Ergänzen einer Gliederung

Eine Gliederung nennt meist in nominaler Form die Teilthemen in chronologischer Reihenfolge und verdeutlicht dabei die hierarchischen Beziehungen durch entspre­chende Nummerierung.

Beispiel:

Ergänzen Sie die Gliederung des Textes „Akklimatisation".

      1. Das Phänomen der Akklimatisation

3.

Lösungsvorschlag:

    1. Das Phänomen der Akklimatisation

    2. Der Mensch als „tropisches Lebewesen"

    3. Physiologische Umstellungen bei der Akklimatisation

      1. Hitzeakklimatisation

      2. Kälteakklimatisation

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