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Nervenerkrankungen.docx
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Polio (Poliomyelitis, Kinderlähmung)

Polio (Poliomyelitis, Kinderlähmung) ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die in der Vergangenheit immer wieder zu Massenerkrankungen (Epidemien) mit Todesfällen geführt hat. Durch die weltweiten Impfungen kommt es in den letzten Jahrzehnten jedoch immer seltener zu Polio-Infektionen. Die Kinderlähmung entsteht durch bestimmte Erreger (sog. Polioviren), deren Übertragung meist fäkal-oral geschieht – das bedeutet: Infizierte scheiden den Polio-Erreger mit dem Stuhl aus, der Erreger gelangt dann (z.B. wegen mangelnder Hygiene) ins Wasser oder an Nahrungsmittel und kann so – über den Mund aufgenommen – weitere Menschen anstecken. Meistens (zu mehr als 95%) verläuft diese Polio-Infektion unbemerkt beziehungsweise ohne Symptome.

In selteneren Fällen zeigt sich die Poliomyelitis durch deutliche Symptome. Dies sind zunächst wenig kennzeichnende Beschwerden, die meist nach etwa 14 Tagen abklingen (gemilderte bzw. abortive Polio). Wenn die Polioviren jedoch das zentrale Nervensystem (ZNS: Gehirn und Rückenmark) infizieren, geht die Poliomyelitis in die zweite Krankheitsphase (aseptische Meningitis oder nicht-paralytische Polio) über. Erste Symptome hierfür sind:

  • Fieber

  • Nackensteifigkeit

  • Rückenschmerzen

  • Muskelschmerzen

  • erhöhte Sensibilität auf äußere Reize

In Einzelfällen (bei bis zu 1%) entsteht im Verlauf dieser zweiten Polio-Phase die "klassische" Kinderlähmung, deren Symptome meist asymmetrische, bleibende Lähmungen sind (paralytische Poliomyelitis). Die Lähmungserscheinungen betreffen vor allem die Beine; sind die Atemmuskeln betroffen, kommt es zur Atemlähmung und zum Tod.

Meist hinterlässt eine solche Kinderlähmung bleibende Schäden; eine wirksame Behandlung, um die Polio-Erreger direkt zu bekämpfen, steht nicht zur Verfügung. Die Therapie beschränkt sich darauf, die Symptome der Kinderlähmung zu lindern (z.B. durch Bettruhe, Krankengymnastik). Die einzige Möglichkeit, die Kinderlähmung und ihre möglichen Spätfolgen (sog. Post-Polio-Syndrom) zu verhindern, bietet die Schutzimpfung gegen Poliomyelitis. Allerdings nimmt die Durchimpfung in der Gesellschaft heutzutage wieder ab. Damit aus den Impflücken kein Risiko für eine neue Polio-Endemie in Europa entsteht, ist es also wichtig, dass Kinder ebenso wie Erwachsene stets über einen ausreichenden Impfschutz gegen Poliomyelitis verfügen.

Parkinson (Morbus Parkinson, Parkinson-Krankheit)

Parkinson (Morbus Parkinson, Parkinson-Krankheit) ist eine Erkrankung des Gehirns, bei der vor allem die Beweglichkeit und der Bewegungsablauf gestört sind. Morbus Parkinson zählt zu den häufigsten Krankheiten in der Neurologie und betrifft überwiegend ältere Menschen, meist zwischen dem 55. und 65. Lebensjahr. Parkinson nimmt typischerweise einen fortschreitenden Verlauf: Kennzeichnend für die Krankheit ist ein stetiger Verlust von Nervenzellen im Gehirn, die Dopamin enthalten. Die Ursachen hierfür sind unbekannt, weshalb man Parkinson auch als idiopatisches Parkinson-Syndrom bezeichnet (idiopathisch = ohne erkennbare Ursache).

Dopamin ist ein Hormon oder Botenstoff mit eigener Wirkung im Gehirn. Zudem ist Dopamin eine Vorläufersubstanz, aus der das Gehirn die Hormone Adrenalin und Noradrenalin bildet. Fehlt das Dopamin oder tritt ein Dopamin-Mangel auf, führt dies zur für Morbus Parkinson typischen Verlangsamung aller Bewegungen (sog. Hypokinese) beziehungsweise zu einer Bewegungsarmut bis hin zur Bewegungslosigkeit (sog. Akinese), was typische Parkinson-Symptome sind. Das Gleichgewicht verschiebt sich zugunsten anderer Botenstoffe wie Acetylcholin und Glutamat. Das entstehende Übergewicht an Acetylcholin löst die weiteren typischen Symptome für Morbus Parkinson aus: das Zittern (Tremor) und die Muskelsteifheit (Rigor) der Betroffenen.

Parkinson:

Die Parkinson-Diagnose erfolgt anhand der Symptome, der Krankengeschichte und der Untersuchungsbefunde. Erhalten Menschen mit Morbus Parkinson eine Vorstufe von Dopamin (sog. Levodopa), sprechen sie anfänglich gut darauf an – ihre Beschwerden verbessern sich. Diese charakteristische Reaktion weist darauf hin, dass es sich um die Parkinson-Krankheit handelt. Auch wenn eine Heilung des Morbus Parkinson derzeit noch nicht möglich ist, so kann eine individuell zugeschnittene Parkinson-Therapie die Lebenserwartung der Betroffenen durch verlängern und ihre Lebensqualität deutlich steigern. Gegen die Parkinson-Krankheit kommen über Jahre hinweg erfolgreich Medikamente zu Einsatz. Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie ergänzen die Parkinson-Behandlung.

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