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Die Geschichte der deutschen Sprache.doc
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Das Lautsystem des Althochdeutsch

Die ahd Schrift ist aus dem lateinischen Alphabet entstanden. Die Aufzeichnung der ahd Sprache ist oft mangelhaft, weil die lateinischen Schriftzeichen mit der innen eigenen Aussprache nicht alle ahd Laute lautgetreu wiedergeben konnten. Die Orthographie ist deshalb schwankend und unbeholfen.

Aus diesen Gründen ist der phonetische Wert der einzelnen Schriftzeichen sehr schwer zu bestimmen. So konnte die Schreibung ӓlterer Formen lӓnger bewahren, als die gesprochene Sprache. Anderseits wurden aber auch jungere noch unfeste Formen vor allem ungeübten (das heiβt: weniger von der Tradition beeinfluβten) Schreibern verwendet.

Daneben verursachte das Streben verhältnismäßig einheitliche Schreibformen herzustellen. Das gesprochene Ahd kann nur aus wenigen Aufzeichnungen mündlicher Rede erschloβen werden.

Das Vokalsystem

Bei der Darstellung des ahd Vokalismus muss zwischen den Vokalen der Stammsilben und denen der Nebensilben Unterschiede werden, da sich beide unterschiedlich entwickeln. Die Vokale der nichthochtonigen Silben neigen in Folge ihrer Unbetonheit leichter zum Verfall und verӓndern sich stӓrker und schneller. Im Folgenden wird vor allem der Vokalismus der Stammsilben behandelt.

In ahd Grammatiken treten folgende vokalische Lautzeichen auf:

-Kurzvokale: a e ё ẹ i o u y

-Langvokale: a^ e^ i^ o^ u^

-Diphthonge: ei (germ - ai), ou (au), eo io ie iu ie (eu), ia ie (e^ ea), uo (o^ oa ua)

Kurzvokale: -Das kurze e wird als e, ё und wiedergegeben. Das so genannten alter e erscheint als ё und bezeichnet einen kurzen offenen Laut [Ɛ]. Das durch primӓr Umlaut aus kurzen a im Ahd entstandene e wird als wiedergegeben und bezeichnet einen kurzen geschlossenen Laut [e]. Daneben steht aber auch für beide Laute das einfache Zeichen e. –Der Buchstabe y wird im Ahd fast ausschlieβlich bei der Wiedergabe von Fremdwörter und fremden Namen verwendet. Z.B. Babylonia, Moyses.

Langvokale: Um die Lӓnge der ahd Vokale zu bezeichnen, lassen sich zwei Methoden unterscheiden: 1) der Vokal wird Verdoppelt (ketaan, leeren); 2) der Vokal erhӓlt einen Akzent, oft, den Zirkumflex (pha^hta).

Diphthonge: die Diphthonge bilden immer nur eine Silbe: ei wie e mit i-Nachschlag, ou wie o mit u-Nachschlag.

Der althochdeutsche Ablaut

Der Terminus “Ablaut” wurde von Jacob Grim geprӓgt. Er bezeichnet den regelmӓssigen Wechsel bestimmter Vokale in etymologischen zusammengehörigen Wörtern oder Wortformen. Der Ablaut ist aus dem Indoeuropäisch ererbt. Es gibt zwei Arten des Ablauts: quantitativer (die Abstufung) und qualitativer (die Abtönung). Die Entstehung dieser Arten lӓsst sich aus den Akzentverhӓltnissen erklӓren, die zu verschiedenen Zeiten in Ide herrschten. Die Abtönung wurde wahrscheinlich durch den musikalischen und die Abstufung durch den dynamischen Akzent verursacht. Beide entwickelten sich zu verschiedenen Zeiten.

Der quantitative Ablaut umfasst ursprünglich vier Stufen:

a) die Vollstufe (Normalstufe, Hochstufe). Der Vokal stand an stark betonter Stelle;

b) die Dehnstufe. Der Vokal der Vollstufe erschien der gedehnten Form;

c) die Reduktionsstufe (Tiefstufe). Der Vokal stand an schwach betonter Stelle;

d) die Schwundstufe (Nullstufe). Die Vokal ist geschwunden, nicht nur abgeschwӓcht.

Auf der Basis des quantitativen und qualitativen Lautwechsels entstanden bestimmte Ablautreihen, die bei der Flexion der starken Verben eine entscheidende Rolle spielen, aber auch für die Wortbildung von Bedeutung sind.

1. steigen – staig – stigum – stigans (got)

sti^gan – steig – stigum – gistigan (ahd)

2. biugan – baug – bugum – bugans

biogan – boug – bugum – gibogan

3. bindan – band – bundum – bundans

bintan – bant – buntum – gibuntan

wairƥan – warƥ – wairƥum – waurƥans

werdan – ward – wurdum – giwordan

4. niman – nam – nemum – numans

neman – nam – nāmum – ginoman

5. giban – gaf – gebum – gibans

geban – gab – gābum – gigeban

6. făran – fōr – forum – fărans

faran – fuor – fuorum – gifaran

7. lētan – lailot – lailotum – lētans

laƺƺan – liaƺ – liaƺum – gilaƺƺan

hlaupan – heihlaup – heihlaupum – hlaupans

loufan – liof – liofum – giloufan

Die althochdeutsche Brechung

Die Brechung – die Vokalharmonie. Es handelt um Verӓnderungen der Stammsilbenvokale unter dem Einfluβ der Vokale der nachfolgenden Silben, um eine regressive Assimilation, die wahrscheinlich durch den germanischen Anfangsakzent beeinfluβt wurde.

Die Hebung des e zum i ist im Germanischen sehr früh anzutreffen. Das Gotischen hat die e zu i umgewandelt. Das Westgermanischen hat diese Verӓnderung jedoch nicht allgemein, sondern nur unter bestimmten Bedingungen durchgeführt.

1. Vor Nasal + Konsonant;

bhend (ide) - bind (got) - bintan (ahd)

ventus (lat) - winds (got) - wint (ahd)

2. Vor einem i oder j in der folgenden Silbe;

berga – gibirgi (ahd)

erda – irdisk (ahd)

3. Vor einem u in der folgenden Silbe (teilweise).

sedhus (ide) - situ (ahd)

securus (lat) - sichur (ahd)

Wenn in der folgenden Silbe a, e oder o stehen, bleibt das e erhalten (erda, herza, ih gebe, gebo, helfo)

Die Brechung ist für die Konjugation der starken Verben in Sg Prӓsens wichtig. Mit der Brechung werden die Verben der zweiten, dritten, vierten und fünften Ablautreihen konjugiert.

geban

Sg Pl

biogan

Sg Pl

1. gibu

2. gibis

3. gibit

1. gebames

2. gebet

3. gebant

1. biugu

2. biugis

3. biugit

1. biogames

2. bioget

3. biogant

Die zweite Funktion der Brechung - die Wortbildung

feld – gifildi, sterno – gistirni, gold – guldin

Der althochdeutsche Umlaut

Der Umlaut beruht auf Assimilation. Durch i oder j der Folgesilbe erfolgt eine Palatalisierung des Stammsilbevokals. Der Umlaut ist junger als die Brechung, er ist im Ahd seit dem 8. J-h belegt.

Umlaut erfolgt vor i oder j und erfasst sӓmtliche Dunklenvokale (a, o , u), ahd Zeit jedoch nur das kurze a.

Der primӓr Umlaut: die Umwandlung von kurzen a zu e. Dieses e erscheint in den Grammatiken als . Diese Umlautungsprozesse beginnt um 750 und ist im 9. J-h im Wesentlichen abgeschlossen. Er erfasst auch die übrigen westgermanischen Sprachen und Altnordische.

gast - gesti (ahd) lang – lengiro – lengist (ahd) asinus (lat) – esie (ahd)

Umlaut erfolgt auch dann, wenn er mit i-Anlauten des Pronomen dem Stamm i angeschlossen ist.

gab imo – geb imo (ahd) warf iƺ – werf iƺ (ahd)

In diesen Fällen ist der Umlaut spӓter beseitigt wurden. Unter bestimmten Bedingungen konnte sich Umlaut nicht durchsetzen. Man unterscheidet gesamt ahd und oberdeutsche Umlauthinderungen:

1) gesamt ahd: der Umlaut trat nicht ein, wenn

- das i oder j schon geschwunden war;

- die Silbe, die das i enthielt, einen stӓrkeren Nebenton trug;

- zwischen den a-Vokal der Stammsilbe und den i oder j der Folgesilbe Konsonanten (ht, hs, kons + w) standen, die der Palatalisierung entgegen wirkten. (mahti, wahsit, garwita)

2) oberdeutsche: der Umlaut trat nicht ein, wenn auf die Stammsilbe folgende Konsonanten (oder Konsonantenverbindungen) folgten: l + kons, r + kons, germ. h, ahd h (germ. k).

(haltit, starchiro, arbi, warmen, slahit, sachit, gimahida)

Die Funktionen:

1. Die Konjugation der starken Verben im Prӓsens Sg sechsten und siebenten Ablautrheien

faran (6)

Sg Pl

haltan (7)

Sg Pl

1. faru

2. feris

3. ferit

1. farames

2. faret

3. farant

1. haltu

2. heltis

3. h

ltit

1. haltames

2. haltet

3. haltant

2. Die Bildung des Plurals (gast - gesti)

3. Die Bildung der Komporativstufe der Adjektive (lang – lengiro - lengist)

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