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Teil 2. Stilepochen in der europäischen Kunst

Wortschatz zum Thema:

  • der Stil/-e - стиль; der Kunststil, der Dekorationsstil, stilisieren A - стилизовать.

  • der Bögen – 1. дуга; 2. Изгиб, излучина реки; 3. арка, свод, auch: die Rundung, die Wölbung, die Arkade, der Rundbogen – полукруглая арка, свод; der Spitzbogen – стрельчатый (готический) свод.

  • das Gewerbe – промысел, ремесло; auch: das Handwerk, das Kunstgewerbe – художественное ремесло, прикладное искусство.

  • verwendenупотреблять, использовать, применять что-либо; etwas zu seinem Nutzen verwenden – использовать что-либо в свою пользу; die Verwendung – употребление, применение, использование чего-либо; für etwas ̴ finden.

  • die Malerei/ -en – живопись; die ~ kennenlernen, studieren; eine Richtung in der Glasmalerei – живопись на стекле, витраж; Pastellmalerei – настенная живопись;

  • ablösen A – сменить кого-л, что-л; j-n bei der Arbeit, im Dienst ̴ ; die Wache ̴ ; den Stil sich einander ~. Die Romantik wurde von der Gotik abgelöst; Die Ablösung – смена/en – die ̴ der Jahreszeiten; die ~ im Dienst; die ̴ erfolgt. Die Ablösung erfolgt alle zwei Stunden.

  • das Mittelalter-s – средневековье, средние века; im ~; mittelalterlich средневековый (об искусстве);

  • abzeichnen A - срисовывать что-либо, отмечать значками; etw. j-n genau ~; einen Baum, ein Bild ~; sich abzeichnen – выделяться, вырисовываться; Die Türme der Stadt zeichnen sich ab; die Gefahr, die Krise, die Möglich­keit, die Entwicklung, ein neuer Weg zeichnet sich ab; die Merkmale zeichnen sich ab. Am deutlichsten zeichnen sich die Merkmale der Gotik im Kirchenbau ab; die Abzeich­nung ==, -en копия, рисунок;

  • senkrecht – отвесный, вертикальный ( о стене); auch: vertikal; waagerecht горизонтальный; auch: horizontal

  • erwecken A – будить кого-л; j-n aus dem Schlaf ~; 2. пробуждать, вызывать (интерес и тд.) Mitleid, Furcht, Hoffnung, Zweifel, Interesse, Mißtrauen bei j-m ~; einen Toten zum Leben ~; den Eindruck. Die gotischen Bauwerke erwecken den Eindruck, als seien sie nicht aus schwerem massivem Stein erbaut.

  • der Dom –s, -e – кафедральный собор; der alte ~; den ~ besichtigen, wiederaufbauen; ein ~ im gotischen Stil. Der Bau des größten deutschen Domes wurde in Köln im Mittelalter begonnen und erst nach 632 Jahren vollständig vollendet.

  • die Plastik =, -en пластика, пластическое искусство, скульптура (npоизведение); eine moderne ~; die ~ des Mit­telalters. Die Plastik ist eine künstlerische Darstellung von Personen oder Gegenständen aus Stein, Holz öder Metal. In der Ausstellung kann man wertvolle Holzplastiken des Mittelalters bewundern.

  • Aufsteigen (ie, ie) (s) 1. подниматься; der Nebel, die Sonne steigt auf; das Flugzeug steigt auf\auf einen Berg; появиться, возникать, зарождаться; Bedenken, Zwei­fel, Erinnerungen, Wünsche steigen auf; eine neue Klasse steigt auf. In Italien stieg das Bürgertum im 15. Jahrhundert wirtschaftlich sehr schnell auf; der Aufstieg -s, -e 1. подъем, восхождение; ein leichter, schwerer, bequemer. Der Auf­stieg auf den Berg dauerte einige Stunden; 2. подъем, развитие; der ständige ~; der soziale, wirtschaftliche ~ des Lan­des; der ~ im Beruf; der ~ der Mannschaft zur Spitzenklasse; einen ~ erleben, nehmen. Die Bürger der DDR sind stolz auf den unaufhaltsamen wirtschaftlichen und sozialen Auf­stieg ihres Landes.

  • Zur höchsten Blüte kommen

  • anlehenen an A – прислонить что-л. К чему-л; etw. an die Wand, an das Fenster ~; sich anlehnen an A примыкать к чему -л., опираться на что-л., прислониться к чему-л.; sich an die Wand, an den Baum, an den Schrank ~; sich an einen Baustil ~. Die Renaissance lehnte sich an die Antike an; die Anlehnung = примыкание; onopa; in Anlehnung an A в свете чего-л., руководствуясь чем-л, in ~ an diese Diskussion в свете этой дисскусии;

  • die Pracht = великолепие, пышность, роскошь; die ~ der Farben, der Kleidung, der Paläste, der Ausstat­tung. Die Wände erhielt eine besondere Pracht durch die Anwendung von Ölfarben; die Farbenpracht - красочность , богатство красок; prächtig -роскошный, великолепный; замечательный; ~e Kleider; eine ~e Ausstattung, Einrich­tung; eine ~e Stadt; ein ~er Bau; ~es Wetter; ein ~er Mensch; prachtvoll - роскошный; ~e Bauformen;

  • die Architektur = , -en архитектура; einfache, herr­liche ~; die gotische ~ des Domes; ~ studieren. Die Re­naissance-Architektur betonte im Gegensatz zur Gotik die waagerechte Linie; die Innenarchitektur внутренняя архитектура (комнат); архитектура интерьера; der Architekt -en, -en архитектор; architektonisch архитектурный; der ~e Bau; die ~en Formen;

  • Im Gegensatz zu d - в противоположность кому-л., чему-л.

  • begabt одаренный; vielseitig, ungewöhnlich, mäßig ein ~er Junge, Künstler, Maler, Dichter, Baumeister, Handwerker; hochbegabt высокоодаренный; begäbt sein für A быть способным к чему-л; ~ für Musik, Mathematik, Fremdsprachen. Er ist für Fremdsprachen begabt; die Begabung =, -en für A одаренность; способность к чему-л .; gute, große, keine ~ haben; die ~ für Musik, Baukunst zeigen;

  • lebendig 1. живой; keine ~e Seele. Hier ist keine lebendige Seele zu sehen; 2. полный жизни, живой; ein ~er Mensch; eine ~e Gestalt; ~e Phantasie; mit ~em Interesse zuhören; etw. ~ gestalten, empfinden; ~ vor den Augen stehen; sich etw. ~ vorstellen. Er hat sich die ganze Ge­schichte lebendig vorgestellt.

  • die Fülle == изобилие, избыток, богатство (o красках, произведениях искусства и тд.); auch: der Überfluß; in Hülle und Fülle- в изобилии, в избытке, вдоволь; auch: reichlich, in großer Menge, übergenug;

  • ausführen (h) A пояснять, объяснять, излагать, изображать, выполнять, исполнять что-л.; eine Idee, ein Thema, einen Plan, einen Entwurf, eine Skizze ~; ein Bild in Öl, Aquarell eine Reklame in Druckschrift die Meinung, Gedanken bis in die kleinsten Details Der Red­ner führte dazu noch folgendes aus; die Ausführung =, -en исполнение, выполнение; die genaue ~. Für. den Barock sind doppelte Ausführungen von Türmen typisch; die ~ aufgeben, verhindern; bei der ~ helfen; 2. выступление, высказывание; die korrekte ~; die ~en des Redners, des Vorsitzenden. Die Ausführungen des Redners waren von großem Interesse.

  • die Säule, -n колонна, столб; auch: der Pfeiler, die Stütze

  • die Decke =, -n 1. одеяло; eine dünne, dicke, weiche, wollene ~; die ~ aus Wolle, Seide; die ~ bis an die Ohren ziehen. Es war kalt, und er hat die Decke bis an die Ohren gezogen; 2. скатерть; eine weiße, bunte, karierte ~; eine ~ auf den Tisch legen; eine ~ ausbreiten расстелить скатерть; eine ~ Zusammenlegen. Die Decke liegt auf dem Tisch; потолок; eine niedrige, hohe, massive, gemalte ~; die Au­gen zur ~ heben; vor Freude bis an die ~springen. Das Kind hat die Geschenke bekommen und wäre vor Freude beinahe bis an die Decke gesprungen.

  • das Gemälde - картина (масло, акварель, пастель) ein altes, wertvolles, (un)bekanntes, prachtvolles ~; ein ~ schaffen, ausstellen, zur Schau stellen. Was stellt dieses Gemälde dar? das Deckengemälde роспись на потолке, плафон; ein ~ in einem Palast; die Gemäldegalerie =, -rien картинная галерея; die Dresdener Gemäldegalerie; die Tretjakow-Galerie;

  • das Symbol -s, -е символ; das ~ der Schönheit, des Mutes, des Heldentums. Das Leben Ernst Thälmanns ist zum Symbol des Mutes geworden; symbolisieren (h) A символизировать что-л.; die Macht, die Herrschaft ~. Die Ausführungen von Säulen und Türmen sowie große Decken­gemälde sollten Macht symbolisieren; symbolisch символически; ein ~es Zeichen

  • exklusive исключительны, замкнутый, избранный (о кругах общества); auch: vornehm, fein

  • umwandeln (h) A in A превращать, преобразовывать что-л (во что-л); Wasser in Energie die Formen, einen Stil ~. In den Jahren 1815—1845 wurden die Formen der Antike zur Einrichtung einer gewöhnlichen bürgerlichen Stube umgewandelt. Alles Große, Schwere und Prachtvolle des Barocks wurde im 18. Jahrhundert ins Kleine und Leichte umgewandelt; (Siehe auch Sprachgebrauch I!) die Umwand­lung =, -en превращение, преобразование; in einer ~ be­griffen sein; die ~ des imperialistischen Krieges in den Bürgerkrieg gegen die eigene Bourgeoisie.

  • das Bildnis -ses, -se портрет, изображение, образ; auch: das Porträt; das Selbstbildnis -ses, -se автопортрет; das Bildwerk -s,‘-e произведение искусства (картина, скульптура и тд.,)

  • nachahmen (h) A in D подражать кому-л., чему-л, в чем-л.; j-n ~; die Natur das Sprechen, die Bewegungen ~; die Methode, einen Stil ~. Die deutschen Gartenkünstler ahmten die Natürlichkeit des englischen Landschaftsparks nach. Die antike Kunst wurde in einzelnen Werken des Klas­sizismus oft nachgeahmt; die Nachahmung =, -en подражание; die ~ der Kunststile, der Bautechnik; zur ~ dienen; etw. zur ~ empfehlen. Die Nachahmung längst vergangener Stile war besonders nach 1870 große Mode.

  • schlicht простой, скромный; auch: einfach, bescheiden; die Schlichtheit = простота, скромность; auch: die Ein­fachheit, die Bescheidenheit

  • die Heimat = родина, отечество; unsere schöne, liebe, teure die ~ eines Menschen; eine, keine ~ haben; sich eine neue, eigene ~ suchen, entdecken, finden; in die ~ zurückkehren; die ~ verteidigen. Für viele deutsche Anti­faschisten ist die UdSSR ihre zweite Heimat geworden.

  • der Humor –s юмор; viel, keinen ~ haben; Humor muß sein! etw. mit viel (ohne) ~ erzählen, wiedergeben; den ~ (nicht) verlieren; etw. mit ~ aufnehmen. Er ist ein Mensch mit (ohne) Humor; humorvoll забавный, остроумный, с юмором; ~e Erzählungen; etw. ~ erzählen, schrei­ben, wiedergeben; humorlos без юмора, лишенный юмора; ein ~er Mensch; ~ sein; der Humorist -en, -en юморист

  • hinauslaufen (ie, au) (s) auf A сводиться к чему-л.; es läuft darauf hinaus, daß... дело сводится к тому, что ... alles läuft auf eins hinaus. Das Ganze wird darauf hinaus­laufen, daß wir alles selbst werden machen müssen. Der Plan läuft darauf hinaus, neue schöne Häuser für die Arbei­ter zu bauen

  • Sich durchzusetzen

  • Rechnung zu tragen учитывать, принимать в расчёт [во внимание] что-л.; считаться с кем-л. den Wünschen [Forderungen] Rechnung tragen — считаться с чьими-л. пожеланиями [требованиями], идти навстречу чьим-л. пожеланиям [требованиям]

  • erobern (h) A 1. завоевывать, захватывать что-л.; eine Stellung ~ захватывать позицию; einen Stutzpunkt, eine Stadt im Sturm, ein Land Die Hitlerfaschisten wollten die ganze Welt erobern, ihre Pläne wurden aber zum Scheitern gebracht. (Siehe auch Sprachgebrauch III!) 2. пленять, покорять; j-s Herz, Sympathien, seine Zuhörer, die Welt die Eroberung =, -en завоевание, овладение; die ~ eines Landes, einer Stellung; der Eroberer -s, = завоеватель

  • verzichten auf A- отказываться, отрекаться (от чего-л.); der Verzicht 1) отказ (напр., от прав), отречение auf etw. (A) Verzicht leisten [tun] — отказываться, отрекаться от чего-л. 2) покорность (судьбе)

  • vermeiden избегать (кого-л., чего-л.), уклоняться (от чего-л.); vermeide, daß man dich dort sieht — старайся не попадаться там на глаза; смотри, чтоб тебя там никто не увидел

  • die Blüte erleben – переживать расцвет, расцветать (о культуре)

  • der Einflussвлияние, воздействие; Einfluß haben [ausüben] — иметь [оказывать] влияние; fremden Einflüssen zugänglich sein — поддаваться чужому влиянию; unter j-s Einfluß stehen — находиться под чьим-л. влиянием; ein Mann von [mit] Einfluß — влиятельный человек; человек, имеющий вес

  • ablösen A - 1) отделять, отвязывать: eine Briefmarke ablösen — отклеивать почтовую марку die Rinde ablösen — снимать кору, ein Boot vom Eis ablösen — освободить лодку ото льда; 2) выкупать, погашать: eine Schuld ablösen — погасить долг; 3) сменять, приходить на смену (тж. перен.): j-n bei [in] der Arbeit ablösen — сменять кого-л. на работе, ein Jahr löst das andere ab — годы идут чередой.

Text 1. Stilepochen in der europäischen Kunst

Lesen Sie den Text „Stilepochen in der europäischen Kunst“. Füllen Sie das folgende Raster mit Informationen aus dem Text aus.

Stilepoche

Zeit

Kultur-

träger

Hauptmerkmale

der Baukunst, bedeutende Bauwerke

Hauptmerkmale

der Malerei, bedeutende Maler

1

Die Romanik

2

Die Gotik

3

Die Renaissance

4

Der Barock

5

Das Rokoko

6

Der Klassizismus

7

Das Biedermeier

Die Romanik ist die Kunst der west- und mitteleuropäischen Feudalgesellschaft in der Zeit vom 11. Jahrhundert bis Anfang des 13. Jahrhunderts. Kulturträger sind die Feudalherren. Die Bezeichnung Romanik will sagen, dass die Kunst des frühen Mittelalters die Kunst des alten Roms fortsetzt. Romanisch bedeutet also von Rom abhängig oder mit Rom verwandt. In der Baukunst lassen die weltlichen Fürsten feste Burgen mit Türmen und starken Mauern errichten. Im Kirchenbau herrscht der Typ der Basilika (eine hohe weite Halle) vor, viereckige Türme werden oft in den oberen Teilen achteckig fortgesetzt, an Fenstern und Türen werden Rundbogen verwendet. Der Rundbogen ist das Hauptmerkmal des romanischen Stils. Die bildenden Künste zeigen sehr einfache stilisierte Formen und erzählenden Inhalt. In der Malerei werden nur kräftige Grundfarben verwendet. Die schönen kirchlichen Geräte zeigen, wie hoch das Kunstgewerbe der Romanik entwickelt war. In der Mitte des 12. Jahrhunderts wird die Romanik zuerst in Frankreich und später in den anderen europäischen Ländern von der Gotik abgelöst.

Die Gotik ist die zweite große Stilepoche der mittelalterlichen Kunst in Europa von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis in das 15. Jahrhundert hinein. Kulturträger ist die Kirche. Am deutlichsten zeichnen sich die Merkmale der Gotik im Kirchenbau ab. Die Entwicklung der Bautechnik ermöglichte es, massive Mauern durch einen senkrecht gegliederten Bau zu ersetzen. Der Rundbogen der Romanik wurde durch den Spitzbogen abgelöst. Die Bauwerke erwecken durch die Betonung des Senkrechten, leichten den Eindruck, als seien sie nicht aus schwerem, massivem stein erbaut. Dieser Eindruck wird noch durch hohe Türme, reiche Ornamente, viele hohe Fenster und Glasmalerei unterstützt. Das erste Bauwerk in Deutschland nach dem gotischen Plan war der Magdeburger Dom, begonnen 1209. In der Plastik und in der Malerei werden die Gestalten schlank dargestellt.

Die Renaissance („Wiedergeburt“) ist eine Kulturepoche der frühbürgerlichen Entwicklung vom 15. Bis zum 16. Jahrhundert in eine Reihe west- und mitteleuropäischer Länder. Kulturträger ist das Bürgertum. Ausgehend von den Städten Italiens, in denen das Bürgertum damals sehr schnell aufstieg, kamen überall Wissenschaft, Kunst und Literatur zur höchsten Blüte. Im Gegensatz zur herrschenden religiösen Weltanschauung entwickelten sich verschiedene neue philosophische Anschauungen. Inhalt der Renaissancekultur war der Humanismus, der die mittelalterlichen Zustände überwinden, dem Menschen und dem menschlichen Geist freie Entwicklungsmöglichkeiten geben wollte. In der Kunst lehnte sich die Renaissance am die Antike an, richtete sich aber nach der realen Welt, in deren Mittelpunkt der Mensch in seiner Kraft und Schönheit steht. Die Malerei erhielt neue höhere Pracht durch die Erfindung der Freskotechnik und die Anwendung von Ölfarben. Die realistische Landschaft zog in die Kunstwerke ein, die Grafik entstand. Die Architektur betonte, im Gegensatz zur Gotik, die waagerechte Linie. Die Schönheit des menschlichen Körpers wie auch die der Natur wurden wieder entdeckt, so bei den Italienern Botticelli, Leonardo da Vinci, Michelangelo, Raffael, Veronese. Die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts brachte der deutschen Kunst in der Zeit der Bauernkriege, der Reformation und der Entfaltung des Humanismus die Blüte der Renaissance in Schaffen von Lucas Cranach dem Älteren, Albrecht Dürer und Hans Holbein. Das Ende der Renaissance wurde im Wesentlichen durch den Sieg der Gegenreformation in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bestimmt.

Der Barock ist eine Stilepoche der europäischen Kunst von etwa 1600 bis 1750. Kulturträger sind kirchliche und weltliche Fürsten. Der Barock folgte der Renaissance und löste in der bildenden Kunst ihre klaren klassischen Formen durch unruhige Bewegungen aller Formen ab, die nicht Ausdruck von Harmonie sind, sondern von Kraft. Seine Hauptaufgabe bestand darin, den Reichtum und die Macht der absolutistischen Herrschaft und der katholischen Kirche im Zeitalter der Gegenreformation zur Schau zu stellen. Hochbegabte Baumeister, Künstler und Handwerker gestalteten eindrucksvolle Kunstwerke von lebendiger Fülle. Bestimmende Aufgabe eines barocken Innenraumes ist es, Illusionen zu erzeugen. Dazu dienen doppelte Ausführungen von Säulen und Türmen (an kirchlichen und weltlichen Bauten) sowie große Deckengemälde. Sie sollten Pracht und Reichtum entfalten und Macht symbolisieren. In der Plastik werden geschwungene Bewegungen zum bestimmenden Darstellungsmotiv. Die Barockmalerei gestaltet dramatische Szenen oft zu biblischen Themen. Die Maler bedienen sich gern starker Lichtgegensätze (hell - dunkel). Das bedeutendste Bauwerk des deutschen Barocks ist der der Dresdener Zwinger.

Das Rokoko ist eine Stilrichtung der europäischen Kunst in der Zeit von etwa 1720 bis 1770. Die dem Barock folgte. Es handelt sich um einen Dekorationsstil. Er schuf für das exklusive Leben der absolutistischen Gesellschaft in ihrer Endzeit eine spielerisch freundliche Atmosphäre. Alles Große, Schwere, Überreiche des Barocks wurde ins Kleine, Leichte, Feine umgewandelt. Die Kleinplastik und das Kleinbildwerk (besonders als Pastellmalerei) sind typische Beispiele dieser spielerischen Haltung.

Der Klassizismus (1770 - 1830) ist eine Kunstrichtung, die sich an die antike (klassische, vorbildliche) Kunst anlehnt und in einzelnen Werken diese oft nachahmt. Der Klassizismus war eine Bewegung des aufsteigenden Bürgertums, die sich besonders gegen die vom Absolutismus beeinflussten Stilrichtungen des Barocks und des Rokokos richtete. Die Künstler waren bestrebt, zu klassischen Formen zurückzukehren, bauten nach einfachen, klaren Plänen, in geraden, nicht mehr geschwungenen Linien, verwendeten die Bauelemente der griechischen Architektur. An der ersten Stelle standen nun Bauten, die der Bildung des Bürgertums dienten – Theater, Museen, Universitäten, Bibliotheken. Für die Malerei waren ein klarer Aufbau und kühle Farben charakteristisch. Die Bewegung durfte nur in der Form, niemals, wie im Barock und Rokoko in der Farbe liegen. Die Maler suchten in ihren Landschaften die reine unverdorbene Natur darzustellen. Der Klassizismus wird in Frankreich Empire – Stil [ a:ˊ pi:r] genannt.

Das Biedermeier war ein Kunststil, der in Deutschland etwa in den Jahren zwischen 1815 und 1848 sehr verbreitet war. Im Biedermeierstil fanden die Ruhe und Bequemlichkeit des engen, nach außen geschlossenen Daseins des deutschen Bürgertums dieser Zeit ihren künstlerischen Ausdruck. Biedermeier war ursprünglich der Name einer erfundenen Gestalt eines deutschen Bürgers. Am deutlichsten war diese Richtung in der Innenarchitektur und in der Möbelkunst vertreten. Die Formen der Antike wurden zur Einrichtung einer gewöhnlichen „guten Stube“ umgewandelt: gemütlich, schlicht und kleinbürgerlich. Die Maler des Biedermeiers entdeckten die eigene Heimat, die Freuden des alltäglichen Lebens, die Märchenwelt der deutschen Volkskunst. Sie stellten das kleinbürgerliche Leben oft mit humorvollen Zügen dar und gestalteten es als Idylle.

(nach dem Text „ Einige Stilepochen in der europäischen Kunst“, A.A. Popov, N.D. Dianova, N.S. Obnossov/ Praktisches Deutsch für Hochschüler. IV. Studienjahr., M., 1980, S. 115, bearbeitet)