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Weltweite Verbreitung

Fußball kann fast überall mit geringem Aufwand betrieben werden. Zudem gelten auf der gesamten Welt die gleichen, anerkannten Regeln. Allein in Deutschland wird die Sportart von über 6 Millionen Spielern in 27.000 Fußballvereinen ausgeübt. Die 306 Spiele der Fußball-Bundesliga-Saison 2009/10 besuchten über 13 Millionen Zuschauer (im Schnitt 42.490 Zuschauer).[6] Die höchste je dokumentierte Zuschauerzahl ist 199.854 (WM 1950, Brasilien-Uruguay im Maracanã-Stadion). Fußball hat einen wichtigen, sozial verbindenden Einfluss: Die Fußballinteressierten sind aus allen Altersschichten. Ähnlich ist es beim Publikum. Es zieht nahezu alle Schichten auf die regionalen Fußballplätze und in die modernen Arenen. Für viele Millionen Menschen ist der Fußball vor allem Freizeitvergnügen. Er ist aber auch Gesprächsthema, für einige Fußballfans eine Art Ersatzreligion. Der Fußball ist für die Medien von großer Bedeutung, er füllt die regionalen und überregionalen Zeitungen, die Fachzeitschriften und sorgt für höchste Einschaltquoten im Fernsehen. Ein weiterer Grund ist, dass Fußball es ermöglicht, menschliche Unfriedenheit oder „nationale Differenzen“ gewaltlos auszutragen oder zumindest zu kanalisieren, was hierbei allerdings nicht allzu ernst genommen werden darf.

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Fußballjargon

In die deutsche Sprache hat auf dem Fußballplatz und in der Berichterstattung ein speziellerFußballjargon Einzug gehalten. Der Jargon wird vor allem von Fußballspielern, Fußballtrainern, Fußballfans bzw. -interessierten und in Fernsehen und Rundfunk wiedergegeben. Der Fußballjargon ist als Umgangssprache eine Sondersprache, die der (häufig vereinfachten) Kommunikation unter den Fußballbeteiligten dient. Auch dadurch findet eine Abgrenzung nach außen sowie eine Identitätsbildung untereinander statt. Begriffe wie „die Sense ausfahren“, „bolzen“, „über den Ball säbeln“, „einen Spieler umlegen“, „Fußballhochburg“ oder „einen Pass blind spielen“ sind typische Begriffe des Fußballwortschatzes. Hinzu werden von den Beteiligten immer wieder bekannte Fußballsprüche wie „Der Ball ist rund“, „Das nächste Spiel ist immer das schwerste“, „Ein Spiel hat neunzig Minuten“, „Angriff ist die beste Verteidigung“ und „Fußball ist die schönste Nebensache der Welt“ verwendet. In anderen Ausdrücken spiegeln sich sportliche Trends wider: die „kontrollierte Offensive“ als Spieltaktik in den 1980er Jahren oder die „Viererkette“ als Standardformation in der Abwehr der 2000er Jahre. Wiederum andere Ausdrücke spiegeln historische Fußballereignisse wider: Als „Sommermärchen“ wird rückblickend die Fußball-WM 2006 bezeichnet, „Meister der Herzen“ (ein extrem unglücklicher Vizemeister) wurde der FC Schalke 04 im Jahr 2001. „Cordoba“ steht in Österreich als Synonym für den historischen Sieg gegen Deutschland bei der Fußball-WM 1978. Ein Teil des klassischen und oft wiederholten Fußballjargons gilt in der Fußballszene selbst als abgedroschen und wird gelegentlich ironisiert wiedergegeben, belächelt oder bestraft: ein Ausdruck dieser Haltung ist das vom Deutschen Sportfernsehen eingeführte sogenannte Phrasenschwein, ein Sparschwein, in das Talkgäste ein Strafgeld zahlen müssen, wenn sie besonders abgedroschene Fußballphrasen von sich geben.

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