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3. Gedichte Johann Wolfgang Goethe

*** ***

Vögel, die nicht singen, Tanzen und springen,

Glocken, die nicht klingen, Singen und klingen!

Pferde, die nicht springen, Lauten und Geigen

Pistolen, die nicht krachen, Sollen nicht schweigen.

Kinder, die nicht lachen – Zu musizieren

was sind das für Sachen? Und jubilieren

Steht allzeit mein Sinn.

*** ***

In unserem Häuschen Gleich und gleich

sind schrecklich viel Mäuschen. Ein Blumenglöckchen

Sie pfeifen und rappeln, vom Boden hervor

sie trippeln und trappeln war früh gesprosset

zu Kisten und Schränken, in lieblichem Flor;

auf Tischen und Bänken. da kam ein Bienchen

Sie stehlen und naschen, und naschte fein: -

und willst du sie haschen: die müssen wohl beide

husch! Sind sie fort. für einander sein.

Fünf Andere

Was verkürzt mir die Zeit?

Tätigkeit!

Was macht sie unerträglich lang?

Müßiggang!

Was bringt in Schulden?

Harren und Dulden!

Was macht gewinnen?

Nicht lange besinnen!

Was bringt zu Ehren?

Sich wehren!

Wanderers Nachtlied

Über allen Gipfeln

Ist Ruh,

In allen Wipfeln

Spürest du

Kaum einen Hauch;

Die Vögelein schweigen im Walde.

Warte nur, balde

Ruhest du auch.

Gefunden

Ich ging im Walde

so für mich hin,

und nichts zu suchen ,

das war mein Sinn.

Im Schatten sah ich

ein Blümchen stehn,

wie Sterne leuchtend,

wie Äuglein schön.

Ich wollt’ es brechen,

da sagt’ es fein:

Soll ich zum Welken

gebrochen sein?

Ich grub´s mit allen

den Würzlein aus,

zum Garten trug ich´s

am hübschen Haus

.

Und pflanzt´ es wieder

am stillen Ort;

nun zweigt es immer

und blüht so fort.

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn

Im dunkeln Laub die Golg-Orangen blühn,

Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,

Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,

Kennst du es wohl?

Dahin! Dahin

Möchte ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn.

Rastlose Liebe

Dem Schnee, dem Regen,

Dem Wind entgegen,

Im Dampf der Klüfte,

Durch Nebeldüfte,

Immer zu! Immer zu!

Ohne Rast und Ruh!

Lieber durch Leiden

Möcht´ ich mich schlagen,

Als so viel Freuden

Des Lebens ertragen.

Alle das Neigen

Von Herzen zu Herzen,

Ach, wie so eigen

Schaffet das Schmerzen!

Wie soll ich fliehen?

Wälderwärts ziehen?

Alles vergebens!

Krone des Lebens,

Glück ohne Ruh,

Liebe, bist du!

Nur wer die Sehnsucht kennt

Nur wer die Sehnsucht kennt,

Weiß, was ich leide!

Allein und abgetrennt

Von aller Freude

Seh´ ich ans Firmament

Nach jener Seite.

Ach! der mich liebt und kennt,

Ist in der Weite.

Es schwindelt mir, es brennt

Mein Eingeweide.

Nur wer die Sehnsucht kennt,

Weiß, was ich leide!

Adelbert von Chamisso

Seit ich ihn gesehen

Seit ich ihn gesehen,

Glaub´ ich blind zu sein;

Wo ich hin nur blicke,

Seh´ ich ihn allein;

Wie im wachen Traume

Schwebt sein Bild mir vor,

Taucht aus tiefstem Dunkel

Heller nur empor.

Sonst ist licht- und farblos

Alles um mich her,

Nach der Schwestern Spiele

Nicht begehr´ ich mehr,

Möchte lieber weinen

Still im Kämmerlein;

Seit ich ihn gesehen,

Glaub´ ich blind zu sein.

Friedrich Rückert