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Herrlicher Baikal vereist

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яюHerrlicher Baikal vereist



Ich bin in Nowosibirsk. Es schneit und an Tagen ohne Schnee schneidet ein eiskalter Wind durch die breiten StraЯen, fegt ьber die hohen Fassaden, treibt Sand in die Augen. Vielleicht bin ich hier zwei Monate zu spдt, vielleicht gewinnt Nowosibirsk durch fьnfzig Grad Frost und kniehohen Schnee? Mir gefдllt, dass die Nowosibirsker bei dieser Kдlte, in diesem nadelscharfen Wind auf den Bдnken sitzen, die im Mittelstreifen der StraЯen aufgestellt sind. Am nдchsten Morgen geht meine Reise an den Baikal. Mich betreut eine kleine nette Frau. Sie ist am Baikal geboren, sie fдhrt in ihre Heimat.

Wir fahren Achterbahn, hinauf und hinunter, aber immer geradeaus. Vor jeder Abfahrt ein Warnschild: Zehn Prozent Gefдlle. Die Achterbahn ist wie neu, auf ihr erreicht ein rasch fahrendes Auto den Baikalsee von Nowosibirsk aus in einer Stunde. Wir werden es vielleicht in fьnfundvierzig Minuten schaffen. Aber was ist im Winter, frage ich, bei eurem Schnee hier; wie rдumt man solche Gefдlle? Ьberhaupt nicht, sagt meine Betreuerin, das besorgt der Sturm. Die kleine Frau kennt sich aus.

Die StraЯe ist nicht strak befahren. Mai ist noch keine Reisezeit fьr Sibirien. Oft muss der Fahrer kleine Brьcken befahren. Die Brьcken sind notwendig wegen der vielen Wasserarme; dreihundertsechsunddreiЯig Flьsse, Flьsschen, Bдche tragen ihr Wasser in den See. Die Angara ist die Ausnahme, sie entspringt als einziger Fluss dem Baikalsee. Es gibt eine Legende darьber, sagt die kleine Frau. Die Fahrt ist fьr sie nicht ein beliebiger Ausflug, um zufдlligen Gдsten das Land zu zeigen. Sie ist hier wie der Baum in der Erde verwurzelt. Sie kann sich nicht vorstellen, Sibirien zu verlassen, ein Dasein ohne die Wдlder, ohne die Stдdte an den dunkel kalten Strцmen, ohne die kurzen heiЯen Sommer. Als Kind ist sie auf dieser StraЯe gefahren, zwischen Fichten, Birken, Zedern, Kiefern, Lдrchen, jeder Baum fдrbt seine Blдtter und Nadeln in anderem Grьn, wer kann das vielerlei Grьn im Vers ausdrьcken oder das erstarrte WeiЯ der Wipfel im Winter.

Manchmal fдhrt sie weg. Sie besucht ihre Tochter in Kiew, aber die Besuche dauern nie lange. Sehnsucht ьberfьllt sie nach den Wдldern und dem Fluss. In ihrer Kindheit war er schmaler. Die Ingenieure haben den Fluss zum Meer aufgestaut. Jetzt wandelt sich das Klima; es wird wдrmer, feuchter. Die Heimat wird anders, aber nicht fremd. Doch nun schaut den Fluss! Hier nimmt er seinen Anfang im See. Seht den Stein, er bezeichnet das Ende des Sees und den Anfang des Flusses, bei den Alten heiЯt er der Schamanenstein, sagt meine Betreuerin. Jenseits des Schamanenfelsens ist nun endlich die Perle Sibiriens: der See, blau vor allem und am Ufer klar bis auf den Grund. WeiЯe Schiffe kreuzen von Ufer zu Ufer. Der Baikalsee ist im Mai nicht genieЯbar ohne Sonnenbrille, ohne Hand ьber den Augen. Langsam gewцhnt sich das Auge an die Ьberfьlle von Licht. Zwischen Ufer und Eisdecke plдtschert ein Streifen Wasser, blaues Wasser, Eisschollen schwimmen darin. Wenn jetzt ein starker Sturm kommt, sagt die kleine Frau, ist das Eis rasch verschwunden.

Sie beschreibt einen Weg. Wir mьssen diesen Weg gehen. Eine FahrstraЯe, trotz Serpentinen steil ansteigend. Thьringer Wald im Hochsommer, mit dem Aroma von дtherischen Цlen. Sie lцsen sich im Aufbrennen der Sonne aus Blдttern und Nadeln, mit dem strengen Geruch vom Harz, mit dem Geruch von gefдlltem Holz. Gesurr und Gesumm von Kдfern ьber dem Gras. Thьringer Berge in einem sehr heiЯen Sommer: die StraЯe hinan, Jacke ьber der Schulter, Hemd offen bis zum Gьrtel, schweiЯьberstrцmt, das Unterhemd an der Haut klebend. Abkьhlung erwьnscht? Ein Blick zurьck und da ist wieder Eis, mit dem Aufstieg grцЯer und grцЯer der weiЯe Spiegel, eisige Decke, ihre Ausdehnung nicht mit dem Auge zu fassen: so groЯ wie die Niederlande und Belgien zusammen.

Hat sich der Aufstieg gelohnt, fragt die kleine Frau. Ihre guten Augen spiegeln die Freude an einer begeisterten Schilderung vom See wider. Er wird fьr immer in der Erinnerung bleiben in diesem Aufeinanderprall von Kдlte und Hitze, ein lдnglicher Spiegel, von Bergzьgen umrahmt, wo der Schnee mit dem Nebel zu eins vermischt ist.



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