
- •1.Grammatik als linguistische Teildisziplin.
- •2. Grundfragen der Wortarttheorie
- •3. Die Einteilung des Wortschatzes nach dem einheitlichen Kriterium
- •4.Die Einteilung des Wortschatzes nach dem syntaktischen Kriterium.
- •5. Die Einteilung des Wortschatzes nach dem morphologisches Kriterium.
- •6. Grammatische Kategorie
- •7. Funktional-semantische Kategorie
- •8. Das Verb im System der Wortklassen.
- •9. Die Valenz des Verbs und deren Reflexe
- •10. Kategorie der Genera verbi.
- •11. Kategorie der kommunikativen Rollen. Kategorie der Person.
- •12. Kategorie des Numerus
- •13. Kategorie des Tempus
- •14. Passiv als verbale Teilkategorie
- •15. Der Modus als grammatische Teilkategorie
- •16. Der Konjunktiv als Teilkategorie
- •17. Das Substantiv in System der Wortklassen
- •18. Strukturell-semantische Subklassen der Substantive
- •19. Das Genus (das grammatische Geschlecht)
- •20. Die Kategorie des Kasus:
- •22. Artikel
- •23. Das Adjektiv im System der Wortklassen
- •24. Semantisch-strukturelle Klassen der Adjektive und deren grammatischen Reflexe
- •25. Die Kategorie der Komparation
- •26. Das Pronomen im System der Wortklassen. Pronominalität. Pronominalfeld.
- •27. Die inflexibilia im system der wortklassen
- •28.Das Adverb als Wortklasse.
- •29. Die Präposition als Wortklasse.
- •34. Der Satz als nominative Einheit
- •36. Die Parataxe aus struktureller und semantischer Sicht
- •37. Hypotaxe aus struktureller und semantischer Sicht
- •38. Der Satz laut der Zweigliedrichkeitstheorie
- •39. Der Satz laut der verbozentrischen Satzauffassung
- •40. Das topologische Schema des Satzes und die kommunikative Satzfunktion
- •41. Die Theorie des Satzmodellierens und deren Aussagekraft
- •42. Die Satzbaupläne in der Duden-Grammatik,95
- •43. Das Modellsystem von Johannes Erben
- •44. Das Modellsystem von Olga Moskalskaja
- •45. Die semantische Satzmodelle und deren Wesen(сущность)
- •46. Die logisch-grammatischen Satztypen von Wladimir Admoni
- •47. Modellsystem von g. Helbig und j. Buscha
- •48. Das Modellsystem von Boris Abramow
- •49. Subordinative Verbindung (подчинительный)
- •50. Koordinative Verbindung
- •51. Die Darstellungstechniken des Satzes in der modernen Syntax.
- •52. Die Textgrammatik als dritter Bereich(область) der grammatischen Beschreibung der Sprache.
- •53. Der Text als grammatische Einheit
- •54. Die transphrastische Ganzheit (Gebilde) und deren Besonderheiten
- •55. Die Grundkategorien des Textes
- •56. Satz als Textem (Textbestandteil)
46. Die logisch-grammatischen Satztypen von Wladimir Admoni
Wladimir Admoni hat eine Einteilung der Sätze in 12 logischgrammatische Satztypen vorgeschlagen. Ausgangspunkt(отправная точка) dieser Einteilung(разделение) waren die Art des Prädikats und zum Teil(частично) auch die des Subjekts, die als Ausdruck verschiedener logischer Aussagetypen betrachtet wurden.
Sie sind:
1. Arbeiter arbeiten— dieser Satz drückt die Beziehung eines Gegenstandes(объект) zu einem Vorgang(процесс) aus (Subjektsnominativ + Verb) und bedarf(требует) keiner sinnnotwendigen Ergänzung;
Arbeiter fällen Bäume — dieser Satztyp bezeichnet die Verbindung: der Erzeuger(исполнитель) der Handlung(действия) + Handlung + Gegenstand(предмет) der Handlung (Subjektsnominativ + transitives(переходн) Verb + Objektsakkusativ);
Die Rose ist eine Blume — dieser Satztyp drückt die Einbeziehung(вовлечение) des Einzelnen(отдельны) in das Allgemeine aus (Subjektsnominativ + Kopula + Prädikativnominativ);
Die Rose ist schön — dieser Satztyp drückt die Beschaffenheit(кач-во) eines Gegenstandes(предмет) aus (Subjektsnominativ + Kopula + Adjektiv);
Er ist guter Laune — dieser Satztyp bezeichnet den inneren Zustand(внутр.сост) des Subjekts (Subjektsnominativ + Kopula + Genitivprädikativ);
Er ist im Garten; Der Tag war da — dieser Satztyp hat lokale oder temporale Bedeutung (Subjektsnominativ + sein + Adverbialbestimmung);
Der Junge muss baden und schwimmen — dieser Satztyp ist eine durch Modalverb modifizierte Variante des 1. Satztyps (Subjektsnominativ + Modalverb + Infinitiv);
Ich habe Angst; Es gibt Leute — dieser Satztyp drückt einen Zustand(состоян) des Subjekts oder die Existenz(существован) eines Gegenstandes aus (Subjektsnominativ + haben + Objekt; es gibt + Objekt);
Es war einmal ein Mädchen — dieser Satztyp bezeichnet die Existenz(ссуществов) des Subjekts (zweigliedriger Existenzsatz; es + Kopula + Subjektsnominativ);
Es schneit; Es hungert mich; Mich hungert; Es wird nicht geraucht— der unpersönliche Satz (es + Verb);
Der Gäste waren viele— partitiver(частичн) Satz (Genitiv + Kopula + ein Wort mit quantitativer(колич) Bedeutung);
Laue Wärme, kühle, tief schwarze Nacht und helles Licht— eingliedriger Existenzialsatz (substantivisches Nominativwort oder Nominativgruppe).
Abschließend sagt Admoni zu den Klassifikationskriterien: „Aus der Klassifikation wird es ersichtlich, daß der Ausgangspunkt(отправн точка) bei der Unterscheidung der logisch-grammatischen Satztypen ein formaler ist. Wo kein Unter-schied in der Struktur vorliegt, kann überhaupt von irgendeiner(любой) grammatischen Differenzierung der Sätze keine Rede sein".
47. Modellsystem von g. Helbig und j. Buscha
Valenz ist die Fähigkeit einer Einheit. Unter der Valenz versteht Helbig auch:
1. die Fähigkeit des Verbs, bestimmte Leerstellen (пробелы) um sich herum durch obligatori sche und fakultative Mitspieler (член предложения) zu besetzen.
2. das abstrakte Verhältnis (отношения) des Verbs zu seinen abhängigen Größen(зависимые члены предложения)
3. die Zahl der Mitspieler/Aktanten.
Helbig verfolgt (придерживаться) das Prinzip der strukturellen Notwendigkeit konsequenter. Er umreißt (ограничивает) den Kreis der Mitspieler und rechnet dazu „Objekte, Subjekte, Prädikative und eini ge Adverbialbestimmungen". Er vertritt die „verbozentrische" Kon zeption, denn er hält den Subjektnominativ als Mitspieler.
Unter den Mitspielern unterscheidet er zwischen obligatorischen und fakultativen. Obligatorisch sind Mitspielern, ohne die ein Satz ungrammatisch wäre. Fakultativ sind Mitspieler, ohne die ein Satz seine Grammatikalität beibehält (сохраняет) (Weglassen oder Eliminierprobe).
Das Hauptziel Helbigs Konzeption ist die Abgrenzung (разграничение) und Beschreibung der notwendigen syntak tischen Umgebungen(среда, область) der Verben. Deshalb gibt es Absehen(отказ) von der Fest stellung (определение) und Angabe(указание) der Valenztypen.
Der Begriff der Distribution spielt in Helbigs Konzeption auch eine große Rolle. Er definiert die Distribution eines sprachli chen Elements als „Summe aller Umgebungen, in denen es vorkommt". Aber berücksichtigt(принимает во внимание) er nur einen bestimmten Teil der eventuellen Umgebungen. Das ist ein Teil, der nur aus strukturell notwendigen Gliedern besteht. Manchmal nennt man es wie„diagnostische Umgebung". Diese Umgebung wird zuerst mit morphologischen und dann mit semantischen Termini charakterisiert. Als semantischen Termini dienen (служат) Bezeichnungen einiger semantischer Klassen der Substantive und einiger Umstandsergänzungen. Also kann man die Aktualisationsbedingungen einzelner Verben und ihrer semantischen Varianten(условия актуализации отдельных глаголов и их семантические варианты) ausführlich (подробно) beschreiben.
Kriterien:
Stellenplan durch die Verbvalenz
Hierarchie der Valenzbeziehungen
Zahl und Beschaffenheit der obligatorischen und / oder fakultativen Aktanten
Berücksichtigung freier Angaben
Alternativität des Ausdrucks
Auffassung(точка зрен) des Aktanten
morphologische Form des Satzglieds
syntaktische Funktion des Satzglieds
semantische Funktion des Satzglieds
Als Ausgangsbasis für die Satzmodellierung werden die quantitativ Valenzklassen der deutschen Verben benutzt. Unter Berücksichtigung der Obligatheit oder der Fakultativität der Aktanten gibt es 10 Valenzklassen deutscher Verben. Es gibt etwa 21 morphosyntaktische Charakteristika für Kennzeichnung der Aktanten. Es gibt keine direkte Entsprechung(эквивалент) von morphosyntaktischen und semantischen Satzmodellen. Viele morphosyntaktische Satzmodelle sind homonym. Man kann ihnen durch die lexikalische Bedeutung des Prädikats und der semantischen Charakteristik der Aktanten bedingen. Andererseits kann mann einige semantische Satzmodelle in unterschiedlicher Weise morphosyntaktisch repräsentieren. Sie entsprechen unterschiedlichen morphosyntaktischen Satzmodellen.