
Билеты / 5. Die Entstehung der deutschen Aussprachenorm. Die Mundarten des Deutschen
..docx5. Die Entstehung der deutschen Aussprachenorm. Die Mundarten des Deutschen.
Unter der Norm versteht man Regel, Vorschrift, Standard. . Die Kodifizierung geht nach der Norm, sie stellt eine Wiederspiegelung der Norm in den Lehrbüchern, Wörterbüchern dar.
Die Aussprachenorm ist eine Gesamtheit von Regeln zur normativen Realisierung von Lauten und intonatorischen Parametern.
Die historische Zersplitterung Deutschlands führte dazu, dass auf dem Territorium des heutigen Deutschlands mehrere Dialekte gesprochen wurden. Dialektale Unterschiede betrafen lexikalische, grammatische Einheiten sowie Merkmale des Phonemsystems und der Intonation. Die Entwicklung der einheitlichen deutschen Sprache ist mit der Tätigkeit von Martin Luther verbunden. Ende des 19. - Anfang des 20. Jahrhunderts - begann die Entwicklung der einheitlichen Aussprachenorm des Deutschen. Später begann Theodor Siebs die Arbeit an der Kodifizierung einer einheitlichen Aussprache auf der Grundlage der Bühnenaussprache.
Deutsche Mundarten lassen sich in zwei große Gruppen teilen: Niederdeutsch und Hochdeutsch. Die Grenze zwischen diesen Gruppen von Mundarten kann man ungefähr an Nordrheinlinie bestimmen.
Niederdeutsch: Niederfränkisch Niedersächsisch Niederdeutsch, Plattdeutsch
Hochdeutsch: Mitteldeutsch: Thüringisch, Obersächsisch, Fränkisch; Oberdeutsch: Bairisch—österreichisch, Alemannisch
Die Aufgabe war, eine Rechtlautung zu entwickeln, die die Merkmale des Niederdeutscher und des Hochdeutschen vereinigt und für alle Deutschsprechenden gelten kann. Wilhelm ViëtØr feststellte zwei Tendenzen:
-
Es besteht eine allgemeine Tendenz zur Reduktion der Endsilbenen.
-
Es gibt eine große Varianz in der r-Realisation.
Mundarten des Deutschen
Die traditionelle Einteilung der deutschen Mundarten benutzt als entscheidendes Kriterium die Merkmale der sogenannten zweiten oder hochdeutschen Lautverschiebung. Bei dieser Gliederung ergibt sich eine Zweiteilung des Sprachgebietes, nämlich in niederdeutsche Mundarten (ohne Lautverschiebung von p, t, k) im Norden und hochdeutsche Mundarten (mit Lautverschiebung) im Süden, wobei letztere wieder untergliedert werden in oberdeutsche mitteldeutsche Mundarten.
Hochdeutsche Mundarten.
Oberdeutsche Mundarten.
1) Das Schwäbisch-Alemannische
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Schwäbisch – Stuttgart – haus, euch, mähet
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Niederalemannisch – Straßburg - hus (anstatt haus), kind
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Ober- und Hochalemannisch (= Schweizerisch) – Bern - chind (Kind), trinkche, triche
2) Das Bairisch-Österreichische
* Nordbairisch – Regensburg, Nürnberg – enk, brouder (Bruder)
* Mittelbairisch/Mittelösterreichisch – Salzburg, München, Wien – bruader (Bruder)
* Südbairisch/Südösterreichisch Klagenfurt, Innsbruck, Bozen – fescht, fest
3) Das Oberfränkische
* Südfränkisch - Karlruhe – fescht, enk = euch
*Ostfränkisch – Bamberg – pfund, apfel, euch, fest, mähe
Mitteldeutsche Mundarten
1) westmitteldeutsche Mundarten
1. Das Mittelfränkische
*Ripuarisch – Köln – dorp (dorf)
*Moselfränkisch – Trier – dort, wat (was)
2. Das Rheinfränkische
*Hessisch – Frankfurt – appel, pund, was
*Rheinpfälzisch - fescht
2) ostmitteldeutsche Mundarten
*Das Thüringische
*Das Obersächsische
*Das Lautsitzische
Niederdeutsch
*Niederfränkisch – Brüssel – ik, ich
*Westfälisch – Münster – gebruaken (gebrochen)
*Ostfälisch – Hannover, Magdeburg – dik (dich)
*Nordsächsisch – Bremen –
*Nordmärkisch – Wittenberg – Broder
*Mittelmärkisch – Berlin – ik
*Mecklenburgisch – Rostock – Brauder
*Holsteinisch – Kiel
*Schleswigisch
Wer ik und roken, schlap und schlapen, grot und laten spricht, ist ein Niederdeutscher. Der Hochdeutsche hat daraus ich und rauchen, Schlaf und schlafen, groß und lassen gemacht.