
Den 1. Oktober
Die Form des Wortes und die Wortform.
Sprache ist eine Sammlung von Regeln. Kasus Genetiv hat verschiedene Formen in der Sprache. Des Hauses, der Haut, der Hefte – drei Formen des Wortes einer Form der Sprache – Wortform: Genetiv. Form des Wortes ist konkret, die Wortform – abstrakt. Meist sind das aber Synonyme.
Der Kasus
Die Lösung der Frage von Vorhandensein der Kategorie des Kasus bei einer Reihe der Sprachen ist mit ernsten Meinungsverschiedenheiten verbunden. Allgemein bekannt ist die Polemik über die Frage des Vorhandenseins der Kasus in der englischen Sprache. Zahl – Nomenklatur des Kasus. Es gibt keine feste und allgemein übliche Normen in diesen Fragen. In den ausländischen und vaterländischen Sprachwissenschaft herrscht die Ansicht, der entsprechend sich in der Englischen zwei Kasus unterscheiden. Eine von ihnen der sog Gemeinschaftskasus wird durch das Fehlen einer positiven Kasusmarkierung gekennzeichnet und wird nur mit Hilfe der Gegenüberstellung mit der anderen Kasus der den Marker ‚-s’ hat abgesondert. Dieser Marker (Kasus) wird in einigen Grammatiken als Genetiv genannt. In anderen als possessiver Kasus. Aber einige Gelehrte stellen in Zweifel das Vorhandensein des Kasus bei dem Substantiv in der Englischen. So schreibt Ilisch. „Langsame und unerbittliche Zerstörung der Englischen Deklination führte dazu, dass das Vorhandensein des Kasus in der modernen Sprache ist zweifelnd. Die sprachlichen Prozesse dem System der Norme im alt- und mittelenglisch wirken, führten nicht zu Reduzierung der Zahl der Kasus des Substantivs, sondern zu vollen Zerstörung.“ - Muchin. Leschkova: „In der modernen Englischen beim Substantiv gibt es keine Kategorie des Kasus. Die Kategorie des Kasus hat in der englischen Sprache nur das Pronomen.“ In der Linguistik kann man drei Hauptherantretten (подход), Ansichten über die Betrachtung der Kategorie des Kasus hervorheben. Sie kann man als morphologisch, syntaktisch und semantisch bestimmen. Die morphologische Ansicht formulierte deutlich der russischer Sprachforscher Nekrasov: „Unter dem Kasus verstehe ich nicht nur seine innere grammatische Bedeutung, sondern auch jene äußere Lautseite des Wortes, wodurch es ausgedrückt wird und die durch die Veränderungen der Endungen der Substantive und Pronomen bedingt ist, die grammatischen Beziehungen deklinierbaren Wörtern in der Regel bezeichnen. Wo solche Veränderungen nicht existieren, dort, meiner Meinung nach, gibt es keine Kasus.“ Noch größere Bedeutung Abajev ein: „Es ist offensichtlich, dass man bei der Feststellung des morphologischen Systems der Beugung (Deklination) des Substantivs nur von der morphologischen Charakteristik und nicht von der Funktion ausgehen kann.“ Die These von Abajev ist zu kategorisch. Das lässt sich an die Zweifel von Sobolevskij erinnern: „Wenn für den Grund die Lautform des Wortes, dann sollen wir sagen, dass einige Namen zum Beispiel «Кость» weniger Kasus hat als andere.“ Beim formalen Verstehen des Kasus sind verschiedene Variationen möglich. Je nachdem, welche formale Unterschiede für die Anerkennung von 2 Kasus genügend sind. Zum Beispiel kann die Wortfolge als genügendes formales Mittel für den Unterschied von 2 Kasus anerkannt werden. Elmslev ist der Meinung, dass „die Wortfolge den Kasus ausdrücken kann. Es gibt auch die Ferencen, ob es zulässig ist, den Nomen mit dem Präposition oder Postposition als Kasusform zu betrachten.“ „Man kann als eng formal solch ein Verstehen des Kasus nennen, bei dem als Kasusform nur ganzheitliche Wortform zulässig sind. Und zwei Kasus sind verschieden nur in jenem Fall, wenn wenigstens bei einem Teil der deklinierbaren Wörter ihnen äußerlich verschiedene Wortformen entsprechen.“ – Seleznjak. Die Kategorie des Kasus ist das wissenschaftliche Konstrukt der Form eines konkreten Wortes.
Den 8. Oktober
Gegen das eng morphologisches Kriterium tritt hier der holländischer Sprachforscher de Bur. Nach seiner Meinung darf der Sprachforscher nicht behaupten, dass zum Beispiel das lateinische Wort Glabio zwei übereinstimmenden Formen darstellt: des Dativs und des Ablativs, weil die Form allein ist. De Bor versucht eine Universaltheorie zu schaffen, die für alle Sprachen anwendbar ist. Er schlägt ein rein syntaktisches Kriterium vor. Die sog. syntaktisch-semantische Interpretation des Kasus, die nicht auf der Darstellung gegründet ist, sondern auf den Prinzipien des syntaktischen Gebrauchs des Kasus. Dabei berücksichtigt de Bur Besonderheiten des grammatischen Baus verschiedenen Sprachen nicht. Er empfiehlt morphologische Kasus und syntaktische Kasus (Kasusbeziehungen) zu unterscheiden. Und unterscheidet folgende Kasus:
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der Kasus des Objekts (der sogenannte syntaktische Akkusativ)
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der Kasus der Lokalisation (der syntaktische Lokativ – местный падеж)
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der Kasus der Entfernung (der syntaktische Ablativ – отложительный падеж)
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der Kasus der Richtung (der syntaktische Dativ)
Als Etalon dient ihm die lateinische Sprache. Endlich kommt de Bur zum antihistorischen Universalismus und erklärt als allgemein 6 grammatische Kasus. Das Streben die grammatische Kategorie des Kasus maximal zu bestimmen nachdem objektiv kontrollierten formalen Merkmale entspricht den modernen Tendenzen der Entwicklung der Wissenschaft. Aber dieses Herangehen fordert eine bedeutende Verengerung der Rolle der semantischen und überhaupt der inhaltlichen Kriterien bei der Hervorhebung der Unterscheidungsmerkmale der Kategorie des Kasus und des Bestandes, der sie eingehenden Einheiten. Beim semantischen Verstehen des Kasus ist das Vorhandensein von 2 verschiedenen Kasus zulässig, wenn sie sich äußerlich (nach der Form) überhaupt nicht unterscheiden. Im Gegensatz zum formalen Verstehen, wo der Unterschied zwischen den Kasus formal ausgedrückt werden soll. Die Traditionelle Grammatik baut die Beschreibung des Kasus von der Form zur Bedeutung. Für jeden Kasus nennt man einige Bedeutungen (zum Beispiel „Genetivus Possessivus“). Der konkrete Kasus beim semantischen Verstehen ist ein gewisses Element der Bedeutung, und zwar ein bestimmtes Verhältnis. Zum Beispiel als Subjekt der Handlung, als Instrument der Handlung usw. Solch ein Verstehen des Kasus sehen wir bei Potewnjak. Er schreibt, dass im Russischen nicht ein Instrumentalis (творительный) ist sondern mehrere Kasus, die man mit dem Namen „Instrumentalis“ bezeichnet. Sein Zitat: „Wir haben uns daran gewöhnt von einem Instrumentalis im Russischen zu sprechen, aber in Wirklichkeit ist dieser Kasus nicht eine grammatische Kategorie, sondern viele verschiedene, die genetisch miteinander verbunden sind. Ein besondere Gebrauch des Instrumentalis ist ein neuer Kasus, so dass er eigentlich mehrere Kasus haben, die durch den Namen „Instrumentalis“ bezeichnet werden, jede besondere Bedeutung der Präposition gibt ein neue Kasus.“ Für Potewnjak gibt es keine Kategorie des Kasus als Einheit der Form und der Bedeutung. Die Betrachtung der grammatischen Kategorie des Kasus wird bei ihm durch die besondere Untersuchung des äußeren Marker der Form ersetzt, die getrennt von ihrer materiellen Gestaltung der Bedeutung genommen sind. Die Kasussemantik kann man so wie so in einer beliebigen Sprache ausdrücken. Darum, wenn man die Semantik ohne dem Bezug auf die Ausdrucksweise betrachtet, ist sie eine Gesamtheit der Elemente eines universalen Systems der sinntragenden Einheiten. Originell ist die Konzeption des schwedischen Linguisten Norain. Er hält für notwendig auch die Betrachtung des Kasus als eine Einheit der Form und der Bedeutung zu verzichten. Er beschäftigt sich mit der Bedeutung unabhängig von der Form und mit der Form unabhängig von der Bedeutung. Der Kasus als reine Form erhält bei ihm die Benennung „Kasus“, der Kasus als Bedeutung – „Status“. Kasus ist eine beliebige Ausdrucksweise der syntaktischen Beziehungen zwischen den Nomen und anderen Aussagegliedern. Oder, wie präzisiert Norain selbst, „jede Ausdrucksweise der Beziehungen zwischen dem Haupt- und Hinzufügungsglied.“ Zum Beispiel „schnell aufblühend“ oder „Variderredner“ usw. Bei solchem Herangehen wird zum besonderen Kasus auch das Adverb und die reine Wurzel, die als Komponente des Kompositums auftritt, dementsprechend soll es in dem Deutschen nicht 4 Kasus, sondern viele Zeine haben. Norain selbst gibt nur eine kleine Liste der Kasus, die er nach den äußeren Merkmalen kopiert. Er unterscheidet suffixale und präfixale Kasus, zusammengesetzte, präpositionale usw. Er unterscheidet 10 Kasus. Viel komplizierter ist seine Klassifikation des Status (Kasusbedeutungen), deren Zahl der Zahl der möglichen Beziehungen zwischen dem Haupt- und Nebenbedeutung entsprechen soll. Er unterscheidet 70 Status. Offensichtlich, dass diese Zahl alle möglichen Status nicht einschließt. Auch ist die nähere Ausführung der Detaillierung der Beziehungen möglich. So zum Beispiel für den Status „Stoff“ führt er solche Beispiele an: Maismehl, Mehl aus Mais. Diese Beispiel zeigt, dass Norain die Form des Ausdrucks überhaupt nicht berücksichtigt. Nach Bokarev ist das keine Lösung des Problems des Kasus. Durch den Unterschied zwischen den Kasus und Status liquidierte Norain den Begriff „Kasus“, der die Einheit der Form und Bedeutung ist. Noch eine wesentliche Anzweiflung beim Verstehen des Terminus „Kasus“ entstand in der Sprachwissenschaft in der Arbeiten von Charles Filmore. Allerding haben sich verschiedene Kasustheorien entwickelt, die sich nicht nur in der Zahl der anzunehmenden Kasus und ihren Abgrenzungskriterien, sondern auch in ihrem Status, das heißt ihrem Verhältnis zu Oberfläche einerseits, zu semantischen und kognitiven Gegenheiten andererseits wesentlich unterscheiden. Die Kasustheorien haben sich seit Filmore zunächst als eine Alternative zum Standardmodell der generativen Grammatik entwickelt. Aufgrund der Einsicht, dass die von Homskij angenommene syntaktische Tiefenstruktur, d.h. mit den Satzgliedern als syntaktischen Relation für die semantische Interpretation nicht ausreicht. Das ist die Hypothese der sogenannten tiefen Struktur (глубинные структуры). Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass Kasus bestimmte semantische Rollen kennzeichnen, die die Ergänzungen der Valenzträgers zukommen. Zum Beispiel kennzeichnet im Satz „Der Lehrer lobt den Schüler“ der Nominativ den Handelnden (Agens) und der Akkusativ – den von der Handlung betroffenen (Patiens). Filmore geht von zwei grundlegenden Annahmen aus:
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zentrale Stellung der Syntax gegenüber der Morphologie innerhalb der Grammatik. Mit dieser These stellt er sich auf die Position der generativen Grammatik und der strukturellen Grammatik. Sie beinhaltet, dass grammatische Kategorien nicht isoliert für sich zu beschreiben sind sondern stets unter dem Aspekt ihres Bezuges auf den Satz (ihre Funktion im Satz), damit ist eine Abgrenzung zu solchen traditionellen Grammatiken angedeutet, die diesen Gesichtspunkt nur ungenügend und nicht explizit berücksichtigen.
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Unterscheidung zur syntaktischen Oberflächen- und Tiefenstruktur des Satzes. Das zieht auf die Aufnahme Syntaktische Kategorien, die aus der syntaktischen Struktur (der oberflächlichen Struktur) nicht direkt abzuleiten sind, die dennoch aber als syntaktische Kategorien abgenommen werden können, da sie mit bestimmten syntaktischen Erscheinungen im Zusammenhang stehen.