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M.: Das war doch ein schönes Schlusswort. Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit und hoffe, dass Sie noch viele Fröhliche Feste feiern werden!

Hören 4

Gespräch 1 (R = Renate, A = Albert) R: Bergmann.

A.: Hallo Renate, hier ist Albert.

R.: Ja, hallo. Albert! Von dir habe ich ja lange nichts gehört.

A: Ich weiß, ja. Aber ich hatte schon wieder so viel zu tun. Prüfungen, Seminare ... Du kennst das ja. Aber ich wollte dich hiermit zu meiner Geburtstagsparty einladen.

R: Mensch, da freu ich mich. Wann ist sie denn? Und wo?

A.: In vierzehn Tagen: also, am Samstag, den sechzehnten. Bei mir zu Hause. Abends so um acht Uhr.

R.: Samstag, den sechzehnten, Samstag, den sechzehnten ... Lass mich mal nachdenken. Da war doch was ... Ach nein, Quatsch. Klar komm ich da, klar komm ich.

A.: Prima, sehr schön. Dann sehen wir uns also in zwei Wochen.

R.: Halt, stopp! Soll ich noch was mitbringen? Zum Essen oder zum Trinken?

A.: Nein, nein. Oder? Also, wenn es dir gar nichts ausmacht, würde ich mich natürlich freuen, wenn du irgendeine Kleinigkeit zum Essen mitbringen würdest. Einen Salat oder so was.

R.: Klar, kann ich machen. Und Albert, würde es dir was ausmachen, wenn ich

noch jemand mitbringe? Also, ich ...

A.: Nein, natürlich macht mir das nichts aus. Bring ruhig jemand mit. Es kommen sowieso mindestens fünfzig Leute. Kein Problem.

R.: Gut, dann bis Samstag.

A.: Tschüs. R.: Ciao, bis dann.

Hören 4

Gespräch 2

(S = Frau Schmidbauer, M = Herr Müller)

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S.: Schmidbauer.

M.: Ja, guten Tag Frau Schmidbauer. Hier spricht Midler.

S.: Ach, guten Tag Herr Müller. Das ist aber eine Überraschung.

M.: Frau Schmidbauer, ich möchte Sie und Ihren Mann ganz herzlich zu meiner kleinen Geburtstagsparty einladen.

S.: Oh, das freut mich aber. Wann und wo findet Ihr Fest denn statt?

M.: In vierzehn Tagen. Am Samstag so gegen 20 Uhr. Wir feiern in der

Gaststätte „Bunter Hund“ in der Schwesterstrasse 7.

S.: Oh, wir kommen selbstverständlich gerne. Da haben wir noch nichts vor.

M.: Sehr schön. Das freut mich.

S.: Ja, vielen Dank noch mal für die Einladung. Und auf Wiedersehen. M.: Auf Wiederhören.

Hören 5

(M = Moderatorin, К = Kellner, G = Cast, В = Barmann, Ba = Barbara, P = Paula)

M.: Wir schauen uns um in einem Münchner Cafe. Im Cafe Ruffini.

К.: So, bitte schön. Guten Appetit.

M.: Sind Sie häufiger hier zu Gast?

G.: Eigentlich nur, wenn wir uns treffen zusammen, das ist ... Wie oft treffen wir uns hier? Alle 3, 4 Monate.

M: Und dann kommen Sie hier ins Cafe Ruffini?

G: Ja, ja.

M.: Warum gerade hier?

G.: Weil's hier eine schöne Atmosphäre ist, weil man hier mit Kind ganz gut sitzen kann. Weil die Getränke gut schmecken.

M.: Die Getränke sind natürlich ganz wichtig in einem Cafe. Und da bietet das Cafe Ruffini - das seinen Namen von der Ruffinistrasse hat, wo es an der Ecke liegt -

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bei den Getränken bietet das Cafe seinen Gästen eine große Auswahl. Fragen wir doch mal den Mann an der Bar. Welche Getränke gibt es hier bei ihnen?

B.: Mit was soll ich anfangen? Kaffee, Tee. Orangensaft, Apfelsaft, Weine, verschiedenste, weiß - rot - alle aus Italien.

M.: Warum gerade Weine aus Italien?

B.: Weil wir da die Kontakte dazu haben. Wir haben auch die Verbindungen, die Kontakte zu den Weinbauern, zu den Gütern. Also, das geht schon seit Anfang. Das ist so wie eine Leidenschaft oder ein Faible für italienische Weine. Kombiniert mit dem Essen, mit Nudelgerichten und italienischem Flair, ein bisschen auch so mit Cappuccino und Milchkaffee, Espresso.

M.: Derart eingestimmt, haben wir große Lust, uns einmal die Küche des Cafes anzuschauen, jenen geheimnisvollen Ort, der einem normalen Gast verschlossen ist. Und auch dort, in der Küche, Barbara steht am Herd.

Ba.: Ich hole die Roten-Beten aus dem Kochwasser und kühl' sie dann und schäle sie.

M.: Was machen Sie daraus?

Ba.: Eine Rotte-Bete-Suppe.

M.: Und weil Barbara damit so beschäftigt ist, erklärt uns Paula, ebenfalls

Köchin, was im Ruffini so alles serviert wird.

P.: Wir servieren Internationale Speisen - Speisen aus der ganzen Welt. Zum Beispiel gibt's manchmal Hühnersuppe aus Thailand, Lammbraso; aus Arabier, Schweinebraten aus Bayern, und aus Italien Nudelgericht - Gnocchi, Spaghetti, alles Mögliche.

M.: Was kochen Sie denn am liebsten?

P.: Ich koche am liebsten Lammbraten, zum Beispiel mit verschiedenen Gewürzen, entweder mit mediterranen Gewürzen oder auch auf asiatische Art mit Feigen, Datteln, Nüssen.

M: Was macht Ihnen so viel Spaß, gerade den Lammbraten zu kochen?

P.: Es ist handwerklich interessant, man muss die Knochen rauslösen der Lammkeule und man kann es füllen und dann kann man verschieden abschmecken. Ja, das ist ein schönes Gericht. Bestellung: Einmal Penne, Salsa Rosa, zweimal Schweinebraten, Salat.

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P.: Ist in Ordnung.

M.: Jetzt muss Köchin Paula erst mal die Bestellung ihres Kollegen befriedigen. Kochen ist übrigens Paulas Traumjob. Dabei hat sie Soziologie studiert. Doch das schien ihr nach einigen Praktika und dem Abschluss Magister zu eintonig. Die Küche erwählte sie zu ihrem Arbeitsplatz, Langeweile in der Arbeit furchtet und weil ...

P.: Weil man in der Küche immer wieder was anderes machen kann, kann man was Neues ausprobieren. Wir haben hier auch niemanden, der vorschreibt, was wir kochen, das heißt, man kann sehr kreativ коchen. Und es macht Spaß.

M.: Kreativ kochen, heißt das, dass Sie auch immer wieder neue Gäste auf Ihre Speisekarte setzen?

P.: Das wechselt eigentlich jeden Tag. Es gibt bestimmte Standgerichte, die es immer wieder gibt und die es immer wiederkochen muss, weil die Gäste danach fragen. Und dann, es gibt immer etwas Neues, was wir uns ausdenken oder was wir aus den Ferien bringen an Rezepten.

M.: Deshalb auch die Internationale Küche, weil Sie viele Rezeptideen aus dem

Ausland mitbringen.

P.: Wir reisen alle gern und bringen viel mit immer. Möglich ist es wegen, weil wir ein selbst verwalteter Betrieb sind. Wir haben keinen Chef, der uns vorschreibt, was wir tun müssen. Und so können wir selbst entscheiden, was wir machen wollen.

M.: Wie geht das denn, ohne Chef zu arbeiten? Irgendjemand muss entscheiden und sagen, das und das wird gemacht.

P: Das machen wir alle gemeinsam auf verschiedenen Besprechungen und Teambesprechungen und Sitzungen, da wird entschieden, was gemacht wird.

M.: Fragen wir noch einmal die Gäste, was sie denn noch mögen?

G.: Die ganze Atmosphäre, finde ich, ist schon hier, auch vom Ambiente und vom Publikum, das hier verkehrt, gefällt es mir gut.

M.: Was ist das für ein Publikum hier und wie ist das Ambiente?

G.: Ganz grob würde ich sagen „alternativ", na, wie man so halt ... was man unter alternativ versteht.

G.: Ja, es ist also freundliche natürliche Menschen hier. Eigentlich in jeder Altersgruppe.

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G.: Ja, das ist einfach die Lebenseinstellung. Wahrscheinlich, dass man sich nachmittags mal was Gutes gönnt, sich hier rein setzt und das genießt. Das ist nicht so hektisch, also, es sind hier keine Businessleute, keine Juppies.

M.: Und die Leute vom Cafe Ruffini gönnen sich und ihren Gästen noch etwas ganz Besonderes: Mehrmals im Jahr werden bekannte und unbekannte Schriftsteller zu Lesungen eingeladen, Kabarettisten geben hier Vorstellungen, Künstler stellen auf Vernissagen ihre Bilder aus, und mehrmals im Jahr gibt es Abende mit Jazzmusik. Bei italienischem Wein, versteht sich.

Hören 7.1.

Also, auf dem Foto sehe ich verschiedene Menschen. Vorne zwei junge Männer. Ich schätze mal ihr Alter so auf Mitte zwanzig. Der Mann vorne im Bild hat helle, lange Haare und er trägt sie so zu einem Pferdeschwanz gebunden. Er bat eine randlose Brille. Dahinter, der andere ist etwas verdeckt, also, wahrscheinlich hat er einen Kurzhaarschnitt. Beide sind sportlich gekleidet, mit T-Shirts. Der vordere hat eine Regenjacke oder so was an. Die beiden konnten Studenten sein, oder Sportler vielleicht. Jedenfalls Ziehen sie an einer Menschenmenge vorbei. Sie winken ihnen zu, und es könnten Deutsche sein, oder Europäer, Schweden oder Amerikaner. Hinten die Menschen sind nicht so sehr modern gekleidet. Es könnten Menschen in einer kleineren Stadt sein. Vielleicht sind es Leute aus einem Club oder Verein, die heimkommen. Vielleicht haben sie einen Sieg errungen oder so etwas. Auf jeden Fall wird ihnen zugelacht und zugewunken. Also, es ist sicher irgendein schönes Ereignis, das sie da vorüberführt.

Hören 7, 2-3

(M = Moderatorin, J = Jürgens, H = Hofstetter, Mei = Meissner, В = Baumann)

M.: In unserem Magazin „Unterwegs" geben wir Ihnen heute wieder einige

Hörertipps, die Ihnen vielleicht bei der Planung Ihrer nächsten Urlaubsreise helfen.

Frau Jürgens, Sie kommen gerade von einer Clubreise zurück.

J.: Ja, also wir haben uns in diesem Jahr zum ersten Mal für eine Clubreise entschieden. Wir waren mit der ganzen Familie in Griechenland, auf der Insel Kos. Also, wir waren vorher eigentlich ein bisschen skeptisch. Diese Animationsprogramme, mit denen ja alle Clubs werben, haben wir uns irgendwie ein bisschen blöd vorgestellt. Aber, als wir es dann tatsächlich ausprobiert haben, waren wir echt positiv überrascht.

Das Sportangebot war zum Beispiel ausgezeichnet. Man konnte viele verschiedene Sportarten lernen, zum Beispiel Windsurfen, Segeln, Golf oder

Bogenschiessen. Und dann gab's natürlich auch die ganzen normalen Sachen, vor allem Gymnastik in allen Variationen. Und der große Plus: Alles war im Preis inklusive. Man musste also weder für die Trainerstunden noch für das Ausleihen der Sportgeräte etwas bezahlen.

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M.: Von Land und Leuten bekommt man bei so einer Clubreise kaum etwas mit. Dafür sind die meisten viel zu beschäftigt mit den Clubaktivitäten. Manche suchen aber gerade die Möglichkeit, das Land und seine Menschen näher kennen zu lernen. Eine gute Mischung fand Herr Hofstetter aus Bamberg;

H.: Ja, wir waren dieses Jahr in Ägypten, und zwar in einem kleinen Ort am Roten Meer. Dort konnte man wunderbar Badeurlaub machen. Und vor allem sehr gut tauchen. Kann ich nur empfehlen. Außerdem gab es die Möglichkeit zu Exkursionen, zum Beispiel zu den Pyramiden, ja, und den historischen Orten am Nil. Oder zum Einkaufsbummel in die Millionenstadt Kairo. Also, ich muss sagen, ich fand es einen großen Vorteil, dass man Erholungsurlaub und Bildungsreise so einfach miteinander verbinden konnte. Allerdings muss ich auch sagen, die Exkursionen mit dem Bus, also, die waren ja echt etwas abenteuerlich.

M.: Viele Menschen wollen aber von Pauschalreisen, die man lange Zeit im Voraus plant, nichts wissen. Die reisen lieber auf eigene Faust. Dazu Frau Meissner aus München:

Mei.: Also, Gruppenreisen sind für mich etwas Schreckliches. Ich möchte lieber selber entscheiden, was ich im Urlaub mache. Wichtig ist mir vor allem, möglichst viel von Land und Leuten zu sehen. Deshalb nehmen meine Freundin und ich uns eigentlich immer ein bestimmtes Gebiet vor, dieses Jahr war es zum Beispiel Südengland. Dann fahren wir mit dem Auto einfach drauflos. Wo es uns gut gefällt, bleiben wir ein oder sogar zwei Tage. Dann geht es weiter. Wir buchen nichts im Voraus, sondern suchen uns jeden Abend eine Unterkunft in einer Frühstückspension vor Ort. Da kann man sich noch in letzter Minute entscheiden, wenn man etwas Reizvolles sieht. Das kann allerdings manchmal etwas stressig werden, wenn man Pech hat und alles ausgebucht ist. Aber nach unserer Erfahrung gibt es meistens keine Probleme.

M.: Eine wichtige Entscheidung betrifft das Transportmittel. Setzt man sich nun ins Auto, oder in den Zug. Vielleicht sogar die Kombination von Auto und Reisezug. Oder nimmt man einfach das schnellste und teuerste aller Verkehrsmittel. Das Flugzeug. Dazu Herr Baumann aus Nürnberg.

B.: Ja, also, wir fahren schon seit Jahren nach Sardinien. Dorthin kommt man entweder mit dem Auto und dann der Fähre oder aber mit dem Flugzeug. Seit wir zu dritt reisen, also mit unserem kleinen Sohn, müssen wir natürlich jede Menge Gepäck mitnehmen. Deshalb fahren wir in letzter Zeit meist mit dem Auto und nehmen dann von Livorno aus die Fähren über nach Sardinien. Das ist zwar ganz schön anstrengend - die Autofahrt: dauert immerhin so acht bis neun Stunden - dafür haben wir aber dann den ganzen Urlaub über ein Auto zur Verfügung. Wir sind letztes Jahr einmal mit dem

Flugzeug gereist. Das geht zwar schneller, ist aber, alles in allem, doch wesentlich teurer.

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M.: Wir hoffen, Sie haben einige Anregungen bekommen für Ihre nächste Urlaubsreise und würden uns freuen, wenn Sie auch am nächsten Sonntag wieder einschalten.

Hören 8

(I = Interviewerin. D - Daniel)

I.: Daniel, Sie spielen ein im Grunde recht ungewöhnliches Instrument, die Tuba. Wie sind Sie denn ausgerechnet auf dieses Instrument verfallen?

D.: Also, die Tuba wurde mir das erste Mal so richtig intensiv bewusst und zugetragen in den USA. Vorher habe ich nur Tenorhorn gespielt. Und das Tenorhorn ist ja ein recht volkstümliches, also für die Volksmusik sehr spezifisches Instrument, und die Tuba war damals notwendig, well wir nicht genug Tubisten hatten. Und in den USA sagte man mir dann: „Warum spielst du nicht Tuba?" Hab' ich mir gedacht, о. к., spiele ich halt Tuba. Die Tuba, kann ich jetzt sagen, ist ein sehr, sehr faszinierendes Instrument und auch sehr wichtig, vor allem in Orchestern und es macht mir einen Riesenspass.

I.: Ja, sind Sie als Musiker nach Amerika gegangen oder zum Studieren, wie war denn das? Erzählen Sie doch mal!

D.: Ich war dort seinerzeit als Austauschschüler, aber irgendwie hat es sich dann so ergeben, dass ich als Musiker im Endeffekt drüben war, weil mein Stundenplan daraus bestand, dass ich vier Stunden täglich Musik machen musste, wollte und dann von Jazzband über Orchester bis hin zu Chor einfach alles ausprobiert habe und dann auch bei zahlreichen Wettbewerben und Konzerten mitgespielt habe. Dann hat sich das irgendwie so daraus ergeben und, wie gesagt, der Spaß stand da an erster Stelle, den ich hatte.

I.: Daniel, wie war denn das so mit Ihrem Musizieren, wie hat denn das begonnen? So, was war denn Ihr allererstes Instrument?

D.: Na ja, da war die klassische Blockflöte, die kriegt ja fast jedes Kind zu Weihnachten, und die hatte auch ich im Alter von acht Jahren bekommen und dann mit zehn habe ich angefangen, Tenorhorn zu spielen, und dann mich weiterentwickelt. Und irgendwann kam dann der Wunsch auf, auch noch Schlagzeug zu spielen. Das hab' ich auch noch gemacht, bin aber dann irgendwann wieder zu den Blasinstrumenten zurückgekommen und hab' dann mit - ich glaub'16 war ich, ja 16 - ungefähr vor vier, fünf Jahren hab ich dann begonnen, Tuba zu spielen.

I.: Also ein richtiger Vollblutmusiker - kann ich das so sagen?

D: Ja, kann man so sagen, so bezeichnen zumindest auch die Leute mich. Ob ich mich selber so bezeichnen würde - ich weiß es nicht, das ist 'ne andere Frage. Auf jeden Fall gehört Musik unbedingt, zwingend, zu meinem Leben und ist mir das

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Wichtigste, und es erfühlt mich, meinen ganzen Tag, mein ganzes Leben und es kommt auch ganz gut bei meinen Freunden und Bekannten an.

I.: Jetzt müssten wir mal drüber sprechen, welche Art von Musik Sie eigentlich mit diesen vielen Instrumenten machen, vor allem natürlich auch mit der Tuba?

D.: Ja, mit der Tuba spiel' ich vor allen Dingen zur Zeit noch klassische Musik, die Orchesterwerke so ab 1850 - da ist die Tuba stets mit eingebaut und mithineinkomponiert. Na ja, und darüber hinaus versuche ich immer mehr, die Jazzund Popularmusik mithineinzubringen, was mir hoffentlich in meinem kommenden Studium gelingen wird, hoffentlich, ja, aber ich denke schon, es wird so sein, dass ich beides machen kann, dass ich in Sinfonieorchestern, Blasorchestern oder auch in Jazzund Popularensemblen spielen kann, das heißt, es ist eine Variation, ich möchte nämlich so breitspurig wie möglich fahren, also so viele Spuren, wie möglich abdecken, ohne mich dabei zu verzetteln oder mich zu verausgaben. Wenn es möglich ist und es so sein soll, dann wird's auch so sein. Mir macht beides auf jeden Fall Spaß und vor allem ist beides auch gleich wichtig für mich, um einen Ausgleich zu finden, und man lernt ja auch von dem einen für das andere, es klingt etwas widersprüchlich, aber es ist so.

I.: Das klingt jetzt eigentlich schon nach einem ausgewachsenen Musikerleben, aber Sie werden das Ganze jetzt noch offiziell studieren, Sie werden an einer Musikhochschule ein Studium beginnen. Wie wird man denn überhaupt Musikstudent, muss man eine Aufnahmeprüfung machen? Wie qualifiziert man sich denn dafür?

D.: Na ja, die Idee dazu, die kam mir auch wieder in den USA, weil ich hab' gesehen, dass die Musik notwendig ist für mich und dass ich dann auch vielleicht recht gut verdienen kann und meinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Obwohl Geld nicht unbedingt die absolute Hauptsache darstellt, aber vor allem muss natürlich erst mal, um auch eine gute, qualifizierte Ausbildung zu erhalten, eine Aufnahmeprüfung bestanden werden. Ich hatte damals einen Professor kennen gelernt, bei dem hatte ich auch Unterricht. Und dann bin ich an das Landeskonservatorium gegangen, hab' mich angemeldet für die Aufnahmeprüfung, die Möglichkeit erhalten, sie zu machen, und sie mit ein bisschen Glück bestanden.

I.: Also, es ist überhaupt nicht sicher, dass, wenn man Musik studieren möchte, man auch an einer Hochschule zugelassen wird?

D.: Ja. ja, das ist richtig, es ist sogar ziemlich schwer. es gibt sehr, sehr viele noch begabte Musiker, qualifizierte Leute, die trotzdem die Aufnahmeprüfung nicht bekommen haben - ich kenne die Gründe nicht, das ist bei jedem anders - oder durchgefallen sind, weil die sind sehr streng dort, und ich hatte halt das Glück.

I.: Daniel, ich verstehe, Sie wollen Profimusiker werden. Welche Zukunftsaussichten bat man denn da? Haben Sie da schon mal sich Gedanken gemacht?

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D.: Na klar, wer macht sich da keine Gedanken drüber, über die Zukunft. Und wie's dann letztendlich sein wird, das muss man abwarten. Was ich jetzt erst mal machen will, ich muss über die Runden kommen, irgendwie. Natürlich am besten mit Musik, d. h. ich will mein Geld damit verdienen, was ich für den Lebensunterhalt brauche, und dann in allen Bereichen, in allen möglichen Bereichen, mitspielen. Also versuchen, in ein Orchester reinzukommen, was zur Zeit sehr schwer ist, weil es viele Musiker gibt. Aber mit der Tuba hat man allerdings wieder größere Chancen, weil es weniger Tubisten gibt und vor allem weniger studierte Tubisten und sonst will ich alles noch machen, was irgendwie zum Leben gehört und was notwendig ist. Was ich an Musik machen kann, was sich mit anbietet und was dann im Endeffekt laufen wird, kann ich natürlich noch nicht sagen. Aber, ob es jetzt in Combos ist, in irgendeinem Ensemble im Orchester oder, dass ich Unterricht geben muss, um Geld zu verdienen, das warte ich einfach ab.

I.: Ja, wahrscheinlich bleibt einem da keine andere Wahl. Es klingt jedenfalls schon sehr breit, was Sie da alles gemacht haben und was Sie vorhaben, und anscheinend fangen Sie auch jetzt schon zu Beginn des Studiums an, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Und ich denk' mir, da kommt's wahrscheinlich jetzt auch schon mal auf die richtigen Kontakte an.

D.: Ja, unbedingt, also Kontakte sind mir das Wichtigste. Weichen stellen, sagten Sie, ja, das muss man natürlich so früh wie möglich verstehen zu tun, indem man sehr viel Praxiserfahrung sammelt, viel Spielerfahrung bekommt, dann begegnet man natürlich auch vielen Menschen. Und wenn man sich ausprobiert und mit verschiedenen Leuten konfrontiert wird, dann wiederum ergeben sich daraus

Möglichkeit die einem weiterhelfen können. Weil Musik sehr, sehr viel mit Beziehungen zu tun hat. Musik wird ja mit Menschen gemacht und nicht nur von Maschinen. Und wenn man mit einem Menschen spielt und mit einem Menschen klarkommt, mit dem man spielt, dann wird sich da auch natürlich hörbar äußern, im Produkt.

Hören 9.1

(К = Kundin. L = Ludwig)

K: Grüss Gott.

L.: Grüss Gott. Kann ich Ihnen was helfen?

K.: Ja, also, ich habe eine Nepal-Reise vor. Also, ich möchte nach Nepal, eine Trekking-Tour machen, und brauchte einen Wanderschuh oder einen Trekking-Schuh. Was können Sie mir da empfehlen?

L: Ja, entscheidend wäre jetzt ...

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Hören 9.2

(M = Moderatorin, L = Ludwig)

M.: Eine Kundin im Münchner Geschäft für Bergsteiger. Geschäftsinhaber und Fachmann Sigi Ludwig wird ihr helfen zu finden, was sie braucht fürs Bergsteigen. Sigi Ludwig ist staatlich geprüfter Bergund Skiführer in den Bergen, genauer in Garmisch, ist er aufgewachsen. Sein Großvater nahm ihn schon mit in die Berge. Kein anderer Beruf kam für ihn in Frage. Sigis Laden hat mehrere Räume. Sie sind vollgestopft mit Jacken, Schlafsäcken, Schuhen, Trecking-Zelten und allen möglichen Utensilien zum Ersteigen hoher Gipfel - sommers wie winters. Grosse Farbfotos an den Wänden zeigen jene Gipfel, die Sigi Ludwig schon bestiegen hat: Zuletzt, vor wenigen Wochen erst, kam er aus Lateinamerika zurück. Dort hatte er den Mors Karan in Peru bestiegen, in der Cordeliera Blanca. 6768 Meter hoch. Sigi ist 43 Jahre alt und damit liegt er ganz gut in der Altersskala, denn auf Berge steigen, das tun junge Leute genauso gut wie ältere.

L.: Es kommen rein im Klettersportbereich, also Felsklettern, Sportklettern, viele junge Leute, es kommen im reinen Wander-Trekking-Bereich die Leute im normalen Mittelalter so zwischen 35 und 45. Und im Winter speziell für Skitourenlauf, da gibt es eine Sparte Leute von 20 bis 65.

M.: Gibt es im Bergsport auch Modeerscheinungen?

I.: Mittlerweile ja, wenn man so 10, 12 Jahre zurückdenkt, waren viele Leute einheitlich gekleidet, zu erkennen am karierten Hemd, an der Bundhose, an den roten Strümpfen, fast so eine Einheitsgruppe, so hat man sich identifiziert. Heute kommen viele andere Dinge dazu, wie Farben, Passformen. Das Ganze wieder bunter, lüstiger und ist trotzdem funktionell.

M.: Kommt natürlich noch der Preis dazu. Wer richtig gut gerüstet, sagen wir, das Matterhorn oder den Mont Blanc erklimmen will, der muss schon 1000 Euro hinblättern. Und selbst die tollste und teuerste Ausrüstung ist keine Garantie für unfallfreies Bergsteigen. Die Menschen machen immer wieder Fehler, typische Fehler.

I.: Ja, die gängigsten und typischen Fehler sind in erster Linie mal, dass sich die Leute maßlos überschätzen. Dass mittlerweile Bergsteigen, Trekking-Reisen, Klettern eine Zeiterscheinung ist, die zum Freizeitsport gehört wie Tennisspielen,

Radfahren, Mountainbiken und was auch immer. Und viele haben die Einstellung, dass sie sagen, o.k., jetzt habe ich das eine mal gemacht, jetzt probiere ich das andere auch mal. Und jetzt gehe ich auch mal zum Bergsteigen. Dass Bergsteigen natürlich eine Sache ist, in die man hineinwachsen muss, in die man Verständnis haben muss für Natur, für Wetter, für Jahreszeiten, das kann man nicht lernen, indem man sagt, das probier ich jetzt mal einen Sommer.

M.: Einer, auf dessen Umsicht und Können Sigi Ludwig ganz große Stücke hält, ist der berühmte Bergsteiger Reinhold Messner.

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