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Praktichne_2_Text_u_sistemi_movnikh_rivniv_dlya_studentiv.docx
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Aufgabe 2.

a) Lesen Sie das Gedicht, sowie die Anmerkungen zu diesem Text. Bilden Sie die historisch-kulturelle Auskunft zu diesem Gedicht, berücksichtigend die extralinguistischen Informationen, die in den Kommentaren zum Text des Gedichtes enthalten und die Ihnen aus anderen Quellen bekannt ist.

b) Bilden Sie die funktional-lexikalische Textgruppe, die im Gedicht von Hermann Hesse zu der Formierung der bildlichen Vorstellung „Erinnerung“ beiträgt.

Im Maulbronner Kreuzgang

Verzaubert in der Jugend grünem Tale

Steh ich am moosigen Säulenschaft gelehn

Und horche, wie in seiner grünen Schale

Der Brunnen klingend die Gewölbe dehnt.

Und alles ist so schön und still geblieben.

Nur ich ward älter, und die Leidenschaft,

Der Seele dunkler Quell in Haß und Lieben,

Strömt nicht mehr in der alten wilden Kraft.

Hier ward mein erster Jugendtraum zunichte.

An schlecht verheilter Wunde litt ich lang.

Nun liegt er fern und ward zum Traumgesichte

Und wird in guter Stunde zum Gesang.

Die Seele, die nach Ewigkeit begehrte,

Trägt nun Vergänglichkeit als liebe Last

Und ist auf der erspürten Jugendfährte

Noch einmal still und ohne Groll zu Gast.

Nun singet, Wasser, tief in eurer Schale.

Mir ward das Leben längst ein flüchtig Kleid.

Nun tummle, Jugend, dich in meinem Tale

Und labe Dich am Traum der Ewigkeit!

В клуатре

Во власти ранней юности тумана

Стою, к колонне прислонясь спиной,

И слушаю, как пение фонтана

Приподымает своды надо мной.

Здесь все как прежде, тихо и красиво,

И только я гораздо старше стал,

Моей души свободные разливы

Не переполнят траурный фиал.

Потоки грез, что прежде то и дело

Меня терзали, вынудив страдать,

Теперь умчались в дальние пределы

И в нужный час готовы песней стать.

Душа, что только вечное ценила,

О преходящем вспомнила сейчас.

Груз прежних дней, мучительный, но милый

Беззлобно я несу в последний раз.

Так пой, вода, в своей прохладной чаше,

Вся жизнь моя -- струящийся покров.

Чужая юность мне призывно машет

С зеленых, пышных вечности лугов.

Dieses Gedicht hat Hermann Hesse 1914 geschrieben, ein Vierteljahrhundert nach seiner Flucht aus dem Seminar, als er zu einem Besuch nach Maulbronn zurückkehrte. (Aus H. Hesse "Die Gedichte" Copyright Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1977)

Aufgabe 3.

a) Finden Sie die Erscheinungsform der Intertextualität in den folgenden Gedichten.

b) Zeigen Sie die Rolle der Lexik in der Abbildung einer bestimmten Epoche, in der Bildung der Weise der künstlerischen Zeit und des Ausdruckes des bewertenden Verhältnisses zu ihr.

b) Welche Signale der historischen Zeit gibt es im Text?

d) Ohne Kenntnisse welcher Präpositionen ist es unmöglich, den Text adäquat zu verstehen?

Kennst du das Land, wo die Kanonen blühen?

Erich Kästner, 1928

Kennst Du das Land, wo die Kanonen blühn?

Du kennst es nicht? Du wirst es kennenlernen!

Dort stehn die Prokuristen stolz und kühn

In den Büros, als wären es Kasernen.

Dort wachsen unterm Schlips Gefreitenknöpfe.

Und unsichtbare Helme trägt man dort.

Gesichter hat man dort, doch keine Köpfe.

Und wer zu Bett geht, pflanzt sich auch schon fort!

Wenn dort ein Vorgesetzter etwas will,

— und es ist sein Beruf, etwas zu wollen —,

Steht der Verstand erst stramm und zweitens still.

Die Augen rechts! Und mit dem Rückgrat rollen!

Die Kinder kommen dort mit kleinen Sporen

Und mit gezognem Scheitel auf die Welt.

Dort wird man nicht als Zivilist geboren.

Dort wird befördert, wer die Schnauze hält.

Kennst Du das Land? Es könnte glücklich sein.

Es könnte glücklich sein und glücklich machen!

Dort gibt es Äcker, Kohle, Stahl und Stein,

Und Fleiß und Kraft und andre schöne Sachen.

Selbst Geist und Güte gibt’s dort dann und wann!

Und wahres Heldentum. Doch nicht bei vielen.

Dort steckt ein Kind in jedem zweiten Mann.

Das will mit Bleisoldaten spielen.

Dort reift die Freiheit nicht. Dort bleibt sie grün.

Was man auch baut — es werden stets Kasernen.

Kennst Du das Land, wo die Kanonen blühn?

Du kennst es nicht? Du wirst es kennenlernen!

Ты знаешь край?..

Эрих Кестнер

Ты знаешь край, где расцветают пушки?

Подумай! Он недалеко от нас!

Там у детей любимые игрушки —

Граната, миномет, противогаз.

Там на плечах растут у всех погоны,

На голове растет незримый шлем.

Долины там сданы под полигоны,

И в струнку надо там тянуться всем.

Когда начальство там чего-то хочет

(Начальству полагается хотеть!),

Рассудок, щелкнув каблуками, вскочит:

Направо! Смирно! Не дышать! Не сметь!

Там сосунок позвякивает шпорой,

Там размышляющий всегда неправ.

Там делает карьеру тот, который

Помалкивает, в рот воды набрав.

Ты знаешь край?.. Он мог бы стать счастливым,

Народ свой осчастливив навсегда.

Там нет числа лугам и тучным нивам,

Таятся в недрах уголь и руда.

Там есть умы, таланты, добродетель

И даже доблесть иногда блеснет.

Но взрослые играют словно дети

В солдатики ночами напролет.

Там за свободу не дадут полушки,

Там обращен в казарму каждый дом.

Ты знаешь край, где расцветают пушки?

Внимательнее погляди кругом!

Mignon

Johann Wolfgang Goethe (1785)

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,

Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,

Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,

Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht?

Kennst du es wohl?

Dahin, dahin

Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!

Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach.

Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,

Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:

Was hat man dir, du armes Kind, getan?-

Kennst du es wohl?

Dahin, dahin

Möcht ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn!

Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?

Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg.

In Hoehlen wohnt der Drachen alte Brut.

Es stuerzt der Fels und über ihn die Flut.

Kennst du ihn wohl?

Dahin, dahin

Geht unser Weg.

O Vater, lass uns ziehn!

Миньона

Иоганн Вольфганг фон Гёте

Ты знаешь край лимонных рощ в цвету,

Где пурпур королька прильнул к листу,

Где негой Юга дышит небосклон,

Где дремлет мирт, где лавр заворожен?

Ты там бывал?

Туда, туда,

Возлюбленный, нам скрыться б навсегда.

Ты видел дом? Великолепный фриз

С высот колонн у входа смотрит вниз,

И изваянья задают вопрос:

Кто эту боль, дитя, тебе нанес?

Ты там бывал?

Туда, туда

Уйти б, мой покровитель, навсегда.

Ты с гор на облака у ног взглянул?

Взбирается сквозь них с усильем мул,

Драконы в глубине пещер шипят,

Гремит обвал, и плещет водопад.

Ты там бывал?

Туда, туда

Давай уйдем, отец мой, навсегда!

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