- •4. Die Sprachstile der mündlichen und schriftlichen Rede
- •5. Die stiltypologische Zuordnung eines Textes
- •1. Stilfärbung und ihre Arten
- •2. Kolorite und ihre Arten
- •3. Die Funktionalstile und ihre Charakteristika
- •3.1. Stil des öffentlichen Verkehrs
- •3.2. Stil der Wissenschaft
- •3.3. Stil der Presse und Publizistik
- •3.4. Stil der Alltagsrede
- •4.5. Stil der schönen Literatur
- •1. Stildifferenzierende Möglichkeiten der Hauptwortarten
- •3. Stilistische Potenzen der strukturellen Satztypen
- •4. Die kommunikativen Satztypen in ihrer stilistischen Leistung
- •5. Stilwerte der Satzgliedfolge
- •3. Assonanz
- •1. Zum Problem der Darstellungsarten
- •2. Erzählperspektive
- •3. Rededarstellung
- •3.1. Die direkte Rede
- •3.2. Die indirekte Rede
- •3.3. Die erlebte Rede
3. Rededarstellung
Rededarstellung ist ein Oberbegriff a) für die Wiedergabe einer realen mündlichen oder schriftlichen Äußerung; b) für die Darstellung in der künstlerischen Literatur (fiktive Redewiedergabe) [19, S. 282].
In einem erzählenden (epischen)Werk unterscheidet man die Autorensprache und die Figurensprache, d.h. die Äußerungen der im Text erscheinenden Personen.
Alle Äußerungen können in der direkten, indirekten und erlebten Rede verlaufen.
3.1. Die direkte Rede
Bei der direkten rede kommt der Urheber selbst zu Wort. Es ist eine wörtliche mündliche oder schriftliche Äußerung einer Person (seltener eine kollektive Äußerung). In der Publizistik (oder in der Wissenschaft) schaltet man direkte rede in der Form eines Zitats ein, in einem epischen Werk lässt der Autor seine Figuren selbst sprechen. Der Text eines Bühnenwerkes besteht nur aus Figurensprache, abgesehen von den für die Regie notwendigen Kommentaren des Verfassers.
Direkte Rede äußert sich in Monolog oder Dialog. Für die direkte Rede in der schönen Literatur gebraucht man solche einleitenden Verben wie sagen, sprechen, fragen, antworten (neutrale Verben) oder die, die die Art des Sprechens charakterisieren flüstern, rufen, lispeln, stammeln.
Die uneingeleitete Rede in einem Dialog heißt Blankdialog. Sie ist erkennbar: grammatisch durch die 1. Person, grafisch durch Anführungszeichen oder Bindestriche, innovatorisch durch Pausen, z.B. ein Gespräch zwischen Karl und Anna in der gleichnamigen Novelle von L. Frank: „Was machen Sie denn da? Das ist doch keine Arbeit für Sie?“ „Du sagst Sie noch ein einziges Mal sagen, Sie seien mein Mann, hören Sie, noch ein einziges Mal, wenn Sie es sagen!“ Tränen des Zornes standen in ihren Augen.“
Durch direkte Rede gewinnt die Erzählung an Lebhaftigkeit, Glaubwürdigkeit, Anschaulichkeit. Sie macht jede Szene zu einem kleinen dramatischen Vorgang für sich. Der Autor erzählt nicht wie ein Chronist, er stellt das.
3.2. Die indirekte Rede
Die indirekte (abhängige) Rede ist die Form der mittelbaren Redewiedergabe, wenn der Inhalt fremder Rede berichtet wird. Sie ist häufig in der Publizistik und der Wissenschaft anzutreffen. Ihre äußeren Merkmale sind: 3. Person statt der 1. Person, oft Nebensätze (meinte, dass ..; sagte, dass ...), oft Konjunktiv statt Indikativ. Die individuellen Merkmale der persönlichen Rede werden in der Regel ausgelassen, es kommt darauf an, den allgemeinen Inhalt mitzuteilen. Deshalb ist die indirekte Rede emotionsarm, förmlich, sachlich. Statt den Wortlaut einer Rede, eines Berichts genau wiederzugeben, greift der Journalist, Chronist, Protokollant, Wissenschaftler zur sparsamen Form der indirekten Rede [19, S. 283].
Ein Schriftsteller versteht es, die direkte Rede mit der indirekten kunstvoll zu kombinieren. Die indirekte Rede übernimmt dabei drei Aufgaben:
die kompositorische Funktion der Abwechslung;
sie enthält die für den Fortgang der Erzählung wichtigen Erklärungen;
sie trägt zur Charakterisierung einer Figur bei.
