Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
Vorlesung_2.doc
Скачиваний:
0
Добавлен:
01.07.2025
Размер:
79.87 Кб
Скачать

3. Hans Sachs

3.1 Vergleichen Sie den Text „Der kranke Esel“ mit dem Text Luthers „Die Stadtmaus und die Feldmaus“ unter folgenden Gesichtspunkten: Absicht der Autoren, Sprachform der Texte, Aufbau der Texte.

Der kranke Esel

Ein Esel lag darnieder In einem Wald sehr krank. Ein Wolf der stellt sich bieder, Nahm für ihn seinen Gang, Tät ihm schmeichelnd zusprechen: »Leid ist mir dein Unfall. Sag, wo ist dein Gebrechen?« Begriff ihn überall. Der Esel lag in Sorgen, Forcht des Wolfes Hinterlist, Sprach zum Wolf unverborgen: »Wo du mich greifen bist, Ist am größten mein Schmerzen. Ich bitt dich, geh von mir, So wird Ruh meinem Herzen; Das fürchtet sich vor dir.« Also wo los Gesellen Voll allerlei Bosheit Sich freundlich gen eim stellen, Der vertrau nit zu weit! Sorgfältig sei einzogen, Fürcht seine böse Tück. Kummt er ab unbetrogen, So sag er von Glück

4. Andreas Gryphius: 4.1. Lesen Sie das Gedicht von Andreas Gryphius „Menschliches Elende“ (1637). Das Gedicht erschien zur Zeit, die sich durch eine starke Gegensätzlichkeit aus der Freude am Leben und der Angst vor dem Tod auszeichnete, prägte vor allem der Dreißigjährige Krieg mit seinen unmittelbaren Verheerungen und menschlichem Leid das Denken der Menschen. Finden Sie im Text die Leitmotive seines Schaffens, suchen sie die Beweise ihrer Meinung aus.

Menschliches Elende

Was sind wir Menschen doch! Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen, Ein Ball des falschen Glücks, ein Irrlicht dieser Zeit, Ein Schauplatz herber Angst, besetzt mit scharfem Leid, Ein bald verschmelzter Schnee und abgebrannte Kerzen.

Dies Leben fleucht davon wie ein Geschwätz und Scherzen. Die vor uns abgelegt des schwachen Leibes Kleid Und in das Totenbuch der großen Sterblichkeit Längst eingeschrieben sind, sind uns aus Sinn und Herzen.

Gleich wie ein eitel Traum leicht aus der Acht hinfällt Und wie ein Strom verscheußt, den keine Macht aufhält, So muss auch unser Nam, Lob, Ehr und Ruhm verschwinden.

Was itzund Atem holt, muss mit der Luft entfliehn, Was nach uns kommen wird, wird uns ins Grab nachziehn. Was sag ich? Wir vergehn wie Rauch von starken Winden.

5. Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen 5.1 Simplicius Simplicissimus: Bilden Sie den Plan zum Thema „der lange Weg der Erkenntnis von Simplicius Simplicissimus“

Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges wächst der Ich-Erzähler fast wie ein wildes Tier auf einem Bauernhof auf, den er für die ganze Welt hält: er kennt nicht einmal den eigenen Namen oder seine Eltern.

Mit zehn Jahren erlebt er den Überfall auf das Dorf durch Soldaten und verfolgt verständnislos und naiv die Grausamkeiten. Mit Glück rettet er sich in den Wald, wo ihn ein Eremit aufnimmt und christlich erzieht; dieser gibt ihm auch den Namen Simplicius, der 'Einfältige'. Als der Einsiedler nach zwei Jahren stirbt, beginnt für Simplicius das unstete Leben. Zuerst ist er Page des schwedischen Kommandanten in Hanau, wird wegen seiner Naivität zum Narr erklärt und muß ein Fell tragen.

Kroatische Reiter zwingen ihn zum Mitziehen, bald aber kann er zu den kaiserlichen Truppen in Magdeburg gelangen und wird, weiterhin als Narr, dem dortigen Hofmeister zugewiesen. Dessen Sohn, Ulrich Herzbruder, wird Simplicius' bester Freund und treuer Begleiter. Magdeburg steht vor der großen Zerstörung, Simplicius kann mit Ulrichs Hilfe fliehen und rettet sich als Diener eines Dragoners in ein Kloster, wo er die Bibliothek nutzt und fechten lernt. Nun avanciert er selber zum Dragoner, kommt als 'Jäger von Soest' zu Ruhm und Geld, wird aber schließlich von den Schweden gefangengenommen, in Lippstadt eingesperrt und muss heiraten, um frei zu kommen. Inzwischen sind seine angesammelten Reichtümer durch einen Bankrotteur verloren: Simplicius begibt sich nach Paris, erlebt dort als Lautenist und Schauspieler erotische Abenteuer.

Auf dem Weg zurück wird er von den Pocken befallen und versucht sich selber als Wunderheiler, kommt aber gezwungenermaßen zum Soldatendienst in Philippsburg. Ulrich Herzbruder kann ihm erneut heraushelfen; zusammen machen sie sich als Pilger nach Maria Einsiedeln in der Schweiz auf. Die Wallfahrt wird jedoch nach Wien abgelenkt, wo Simplicius vorübergehend Hauptmann ist, Herzbruder aber schwer erkrankt. Auch die Reise in den Schwarzwald hilft nicht mehr: Ulrich stirbt, und Simplicius steht wieder alleine da.

Nach Begegnungen mit der seltsamen Figur 'Gott Jupiter', den er schon als 'Jäger' kennengelernt hatte, und der Landstörzerin Courage heiratet Simplicius eine Bauerstochter, da er inzwischen verwitwet ist; die Ehe ist unglücklich, seine Frau ergibt sich zunehmend dem Alkohol.

Simplicius' 'Knan' erscheint und klärt ihn über seine Herkunft auf: er heiße Melchior Sternfels von Fuchshaim, sei Kind einer Adligen, die den Bauern den Säugling anvertraut habe. Der Eremit, sein erster Lehrer, stellt sich als sein Vater heraus, der Hanauer Stadtkommandant als sein Onkel. Simplicius gibt seinen Hof Knan und Meuder in Obhut und forscht nach dem Geheimnis des nahe gelegenen Mummelsees. Ein Offizier überredet ihn zur Reise nach Moskau, wo für ihn eine Odyssee beginnt. Völlig verarmt wird er in die Welt getrieben: von Tataren, Portugiesen, Türken, Ägyptern und Venetianern wie eine Ware gehandelt, gelangt er über Korea, Japan, die Ostindischen Inseln, Konstantinopel, Rom zurück in den Schwarzwald; dort beschließt er, Eremit zu werden, und sagt der Welt "Adjeu".

In der Continuatio bedrängen Träume und Visionen den Einsiedler: Luzifer erscheint mit seinem Gefolge, ein Edelmann Julus besteht mit seinem Diener Avarus seltsame Reisen, und schließlich begibt sich Simplicius wieder in die Welt, um nach Ägypten zu wallfahren.

Doch das Schiff, auf dem er sich befindet, erleidet Schiffbruch; mit knapper Not kann er sich mit einem Zimmermann auf eine einsame Insel retten. Hier widersteht er der letzten Versuchung in Gestalt einer abessinischen Köchin und verbleibt, nachdem sein Kamerad durch Übergenuss von Palmwein stirbt, als frommer Einsiedler auf der Insel, worüber die letzten fünf Kapitel als 'Relation' eines holländischen Schiffskapitäns berichten, der die vorangegangenen 'Memoiren' erhalten hat, als er auf der Heimfahrt von den Molukken wegen einer Notlage auf Simplicius' Insel an Land gegangen war.

Соседние файлы в предмете [НЕСОРТИРОВАННОЕ]