
- •Gliederung
- •Einleitung
- •Allgemeine Charakteristik der Wortgruppe als strukturellen Hauptmodells der stehenden Redewendungen
- •Strukturelle Haupttypen der Wortgruppen mit dem Verb als Hauptwort
- •Strukturelle Haupttypen der Wortgruppen mit dem Substantiv als Hauptwort
- •Die Wortgruppen mit dem Adjektiv als Hauptwort
- •Zusammenfassung
- •Vortrag 4b. Bedeutung der deutschen Redensarten (Entstehungswege)
- •2. Phraseologische Wendungen mit der Unmotivierheit einiger Komponenten.
- •1. Phraseologische Wendungen mit der Nichtmotivierung aller Komponenten.
- •2. Phraseologische Wendungen mit der Unmotivierheit einiger Komponenten.
Strukturelle Charakteristik deutscher Redensarten
Gliederung
Einleitung
Allgemeine Charakteristik der Wortgruppe als Hauptmodells der stehenden Redewendungen.
Strukturelle Haupttypen der Wortgruppen mit dem Verb als Hauptwort.
Strukturelle Haupttypen der Wortgruppen mit dem Substantiv als Hauptwort.
Wortgruppen mit dem Adjektiv als Hauptwort.
Wortgruppen mit dem Adverb als Hauptwort.
Wortgruppen mit dem Pronomen als Hauptwort.
Wortgruppen mit dem Zahlwort als Hauptwort.
Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Einleitung
Sprichwörtliche Redensarten sind satzgliedwertige Phraseologismen mit verschiedenen Strukturen. Als ihr Kernwort kann ein Verb, ein Substantiv oder ein Adjektiv auftreten. Da die sprichwörtliche Redensart keinen fertigen Satz darstellt, kann sie als ein Satzteil in einen beliebigen Satz integriert werden. Der Sprecher hat hier eine größere Wahl an Ausdrucksmitteln und eine größere Freiheit im Satzbau als es bei den Sprichwörtern der Fall ist.
In diesem Vortrag werden wir nur die Phraseologismen betrachten, welche die Struktur einer Wortgruppe aufweisen. Das sind Wortpaare, Idiome, stehende Vergleiche und einige andere Arten phraseologischer Einheiten.
In der theoretischen Literatur ist das Problem der Wortgruppen gut bearbeitet und beschrieben. In den Grammatiken von E.Schendels, R.I.Smeretschansky u.a. gibt es viele Bezeichnungen für den Begriff die Wortgruppe, die wir weiter nennen werden. Als Hauptquelle der Theorie der Wortgruppe gilt für uns die Monographie von N.I.Filitscheva über die Wortgruppen im modernen Deutsch. In der Monographie sind alle strukturellen Typen der Wortgruppen des Deutschen beschrieben und theoretisch begründet. Nach der Meinung von N.I.Filitscheva entstehen die Wortgruppen im Resultat der Realisation der Kongruenz, Verknüpfbarkeit und der Valenz (auch Fügungpotenz). Die Autorin unterscheidet in einer Wortgruppe das Hauptwort und das untergeordnete Wort, das mit dem Hauptwort kongruiert.
Sie sondert solche strukturellen Haupttypen der Wortgruppen ab:
1. Wortgruppen mit dem Hauptwort, das durch das Substantiv ausgedrückt ist;
2. Wortgruppen mit dem Hauptwort, das durch das Verb ausgedrückt ist;
3. Wortgruppen mit dem Hauptwort, das durch das Adjektiv ausgedrückt ist;
4. Wortgruppen mit dem Hauptwort, das durch das Adverb ausgedrückt ist;
5. Wortgruppen mit dem Hauptwort, das durch das Pronomen ausgedrückt ist;
6. Wortgruppen mit dem Hauptwort, das durch das Zahlwort ausgedrückt ist.
Im Weiteren wollen wir untersuchen, in-wie-weit die srukturellen Haupttypen der Wortgruppen in der Deutschen Phraseologie realisiert sind.
Allgemeine Charakteristik der Wortgruppe als strukturellen Hauptmodells der stehenden Redewendungen
Die meisten stehenden Redewendungen sind ihrer Struktur nach Wortgruppen. Das sind Wortpaare, Idiome, stehende Vergleiche. Die Sprichwörter bestehen auch aus den Wortgruppen, aber wir können solche Wortgruppen nicht einzeln betrachten, obwohl sie schon einen Teil phraseologischer Einheit bilden.
Da die meisten Phraseologismen Wortgruppen sind, werden wir stehende Wortgruppen ihrer Struktur nach einteilen.
N.I.Filitscheva bestimmt die Wortgruppe als eine strukturell abgeschlossene Einheit, die ihr eigenes Modell hat und im Resultat der semantisch-grammatischen Verbindung nicht weniger als aus zwei autosemantischen Wörtern besteht (Filitscheva, 38)
Die Wortgruppe hat als Gegenstand der Syntax folgende Merkmale: unabhängige Struktur des Modells von allgemeinem Intonationsbild des Satzes, der diese Wortgruppe enthält; freie grammatische Verbindungsfähigkeit im Rahmen grammatisch verbindbarer Wörter; semantische Abgeschlossenheit; strukturelle Ganzheit; ein eigenes Modell (Filitscheva, 39).
Im Satz kann die Wortgruppe in verschiedenen Formen existieren und ihre Formen verändern. Das System der Formen ist begrenzt, weil die Elemente der Wortgruppe nur einige Eigenschaften haben. Man teilt die Wortgruppen in Wortfügungen und Wortreihen.
In dieser Arbeit werden solche Typen der Wortgruppen behandelt, die N.I.Filitscheva in ihrer Monographie über die Wortgruppen im modernen Deutschen aufführt und betrachtet.
Mit dem Problem der Wortgruppen haben sich noch viele Autoren beschäftigt. Man nennt sie in theoretischer Literatur auch Syntagma, Syntagmem (aus der syntaktischen Sicht), Phrase (aus der lexikalischen Sicht). R.I.Smeretschansky nennt diese Einheit Wortgruppe. Er teilt die Wortgruppen in zwei Klassen ein: subordienierende und koordineirende (Smeretschansky, 200).
In den subordinierenden Wortgruppen besteht zwischen den Gliedern die subordinierende Beziehung: Ein Wort wird von einem anderen näher bestimmt. Das Wort, das näher bestimmt oder ergänzt wird, heißt Kernwort oder führendes Wort und das Wort, durch das Kernwort bestimmt oder ergänzt wird, heißt abhängiges Wort. Der Autor unterscheidet substantivische, verbale, adjektivische, adverbiale, pronominale oder numerische Wortgruppen. R.I.Smeretschansky hat noch eine Abart von Wortgruppen abgesondert: feste Wortvebindungen oder stehende Wortgruppen. Darunter versteht man Wortpaare und Idiome.
Z.B.: Mit Ach und Krach; mit Mann und Maus; die Hand im Spiel haben u.a.
E.Schendels betrachtet die Wortgruppen als eine syntaktische Einheit. Die Autorin unterscheidet zwei Arten von Wortgruppen: Wortreihe und Wortgefüge. Eine Wortgruppe ist eine sinnvolle und grammatische Verbindung von Vollwörtern. E.Schendels stellt freie Wortgruppen festen (gebundenen) Wortgruppen gegenüber.
In einer freien Wortgruppe werden zwei Begriffe miteinander verbunden, jede Komponente ist austauschbar. In einer festen Wortgruppe verschmelzen beide Komponenten zu einem Begriff (Schendels, 286-287).
Eine Gruppe von Autoren unter der Leitung von R.A.Tereschtschenkova bestimmt die Wortgruppe als eine Gruppe aus zwei oder mehr Begriffswörtern, die inhaltlich und grammatisch eng verknüpft sind. Die Autoren unterscheiden zwei Arten von Wortgruppen: beigeordnete und untergeordnete (Arssenjeva,..., 235).
“Deutsche Grammatik: ein Lehrbuch für den Ausländernunterricht” von G.Helbig und J.Buscha sondert ein solches Modell nicht ab. Die Autoren betrachten die syntaktische Verknüpfbarkeit der Redensarten (Helbig, Buscha; 1998).