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vortrag 1 klassifikation fraseologie.doc
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Thema 1. Phraseologie, ihr Gegenstand und ihre Einteilung

Gliederung

1.Gegenstand der Phraseologie

2.Definition des Phraseologismus

3.Klassifikation der Phraseologismen

3.1.Strukturelle Klassifikation

3.2.Semantische Klassifikation

1. Gegenstand der Phraseologie

Der Terminus „Phraseologie“ bedeutet:

  1. die Gesamtheit aller stehenden Wort­gruppen und festgeprägter Sätze;

b) den Zweig der Sprachwissenschaft, der sich mit der Erforschung stehender Wort­gruppen und festgeprägter Sätze befasst. In der westlichen Germanistik heißt „Phraseologie“ „Idiomatik“ (Buß­mann, 195).

Das Ziel der Phraseologie ist Erfassung, Beschreibung und Klassifizierung der Ge­samt­heit der Idiome (Phraseologismen) einer Sprache.

2. Definition des Phraseologismus

Phraseologismus heißt in der sprachwissenschaftlichen Literatur auch Idiom, phra­seo­lo­gische Einheit, Phrasem, festes Syntagma, stehende Wendung, Redensart, idi­oma­ti­sche Wen­dung, Redewendung (engl. colloquial expression) (Bußmann, 195). Diese Termini sind Synonyme.

Phraseologismus ist eine feste, mehrgliedrige Wortgruppe oder ein Satz mit folgenden Eigen­schaf­ten:

a. die Gesamtbedeutung kann nicht aus der Bedeutung der Einzelelemente abgeleitet wer­den, vgl. jemanden auf die Palme bringen „jemanden wütend machen“ („допекти до жи­во­го”);

b. der Austausch von Einzelelementen ergibt keine systematische Be­deu­tungs­ver­än­de­rung, vgl. jemanden auf die Birke bringen (“загнати кого-н. на березу”);

c. in wort­wört­li­cher Lesart ergibt sich eine homophone (= gleichlautende), nicht idiomatische Variante, für die die Bedingungen (a) und (b) nicht gelten (Bußmann, 195).

Zu den Phraseologismen (nach einer anderen Terminologie: Idiomen) gehören:

satzartige Phraseologismen (Sätze), dar­un­ter Sprichwörter, interjektionale Phraseologismen und geflügelte Worte;

stehende Wortgruppen, dar­unter Funktionsverbgefüge, sprichwörtliche Redensarten (darunter eigentliche sprichwörtliche Redensarten, Wortpaare (Zwillingsformeln), stehende Vergleiche.

3. Klassifikation der Phraseologismen

Die Klassifikation der Phraseologismen kann semantisch, strukturell oder gemischt sein. Die gemischte Klassifikation (auch: Klassifitierung, Gliederung, Einteilung) der Phraseologismen beachtet zugleich ihre strukturellen und semantischen (inhaltlichen) Besonderheiten, darum gibt es mehrere gemischte Klassifizierungen. Die Autoren dieser Klassifizierungen verwenden sehr viele Termini, die sich von Klassifitierung zu Klassifizierung unterscheiden und verschiedene Begriffe benennen. Wir beschäftigen uns mit struktureller Klassifizierung und semantischer Klassifizierung der Phraseologismen.

3.1. Strukturelle Klassifikation

Strukturelle Klassifikation verwendet die Terminologie der traditionellen Syntax (anders gesagt: der Schulgrammatik). Sie unterscheidet Sätze und Wortgruppen als Satzteile.

Laut der Schulgrammatik trennt man Sätze in einfache und zusammengesetzte Sätze. Einfache Sätze sind: unerweitert (sie bestehen nur aus dem Subjekt und Prädikat) oder erweitert (diese enthalten außer dem Subjekt und Prädikat Attribute, Objekte und Adverbialien (anders: Adverbialbestimmungen)). Einfache Sätze können ohne Subjekt oder ohne Prädikat sein, dann heißen sie unvollständige (elliptische) Sätze oder „satzartige Strukturen“.

Sätze umfassen unter Phraseologismen Sprichwörter und satzwertige Phraseologismen. Sie entsprechen phraseologischen Ausdrücken bei I. I. Černy­še­va (Černyševa, 45).

Sprichwörter sind vollständige und unvollständige Sätze lehrhaften In­halts, z. B.:

Aller Anfang ist schwer – Аби почати, а там воно піде;

Viele Köche verderben den Brei – Де ба­га­то кухарок, там борщ пересолений;

Ende gut, alles gut – Кінець діло хвалить (Гаврись, 392).

Satzwertige Phraseologismen ohne lehrhaften Inhalt heißen auch in der linguistischen Literatur „Redensarten“, „Sprüche“, interjektionale Phraseologismen, z. B.:

Du bist mir einer! – Ще мені знайшовся!

Da haben wir die Be­scherung! – От несподіванка!

Da schweigen alle Geigen! – Нема слів, щоб висловити це.

Eine große Anzahl der Phraseologismen haben die Struktur der zusammengesetzten Sätze – der Satzreihen (oder anders „Satzverbindungen“) und der Satzgefüge. Die Satzreihen bestehen aus zwei oder mehr einfachen Sätzen.

Die Satzgefüge bestehen aus dem Hauptsatz und einem Nebensatz.

Fast alle Typen der Satzverbindungen und der Satzgefüge sind im Sprichwörtergut vertreten, das heißt sie sind phraseologisiert und haben feste Form.

Syntaktische Strukturen, die keinen Satz bilden, sind Satzteile, inhaltlich und grammatisch zusammenhängende Wortgruppen. Die traditionelle Syntax unterscheidet nebenordnende (koordinierende) und unterordnende (subordinierende) Beziehungen zwischen den Wörtern im Satz.

Phraseologische Wortgruppen sind syntaktische Strukturen nichtprädikativen (nicht­satzwertigen) Charakters, sie umfassen sprichwörtliche Redensarten, Wort­paa­re und stehende Vergleiche.

Sprichwörtliche Redensarten (oder phraseologische Einheiten nach Čer­ny­še­va, 39) sind Wortgruppen, die etwas anderes bedeuten als ihre Kom­po­nen­ten. Sie haben oft ein Verb und die von ihm abhängigen Wörter, z. B.:

etwas auf die lange Bank schieben – відкласти що-н. у дов­гий ящик;

jemandem einen Bären aufbinden – морочити голову, роз­по­ві­да­ти нісенітниці;

einen Bock schießen – сплохувати, дати маху, схибити

Sprichwörtliche Redensarten können auch andere Strukturen haben.

Wortpaare oder Zwillingsformeln sind zwei Wörter (Synonyme oder An­to­ny­me) mit Alliteration oder Endreim, die einen Begriff ausdrücken. Diese zwei Wörter gehören in der Regel zu einer Wortart – beide sind entweder Adjektive oder Substantive oder Verben, z. B.:

jung und alt (= alle) – старе й мале;

auf Schritt und Tritt (= überall) – на кож­ному кроці;

Feuer und Flamme sein (= leidenschaftlich) – за­хоп­лю­ва­тися чим-н.;

schalten und walten (= nach eigenem Belieben verfahren) – хазяйнувати, розпоря­джа­тися на власний розсуд, мати повну свободу дій.

Stehende Vergleiche sind syntaktische Strukturen, die einen formellen Vergleich enthalten. Sie enthalten die vergleichende Partikel „wie“ oder „als“. Stehende Vergleiche vergleichen eine Eigenschaft oder Handlung mit einem Gegenstand oder einem Wesen, z. B.

glatt wie ein Aal sein (nicht zu fassen sein, sich aus jeder Situation geschickt herauszuwinden verstehen) – слизький як ву­гор;

fleißig wie eine Biene – старанний як бджола;

arm wie eine Kir­chen­maus – бідний як церковна миша;

zittern wie Espenlaub (am ganzen Körper heftig zittern) – тремтіти як осиковий лист.

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