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      1. Anforderungen an die Infrastruktur

      2. Es fehlt häufig nicht an der Attraktivität des Reiseziels,

      3. sondern an der ‚Machbarkeit’ der Reise“

      4. (DTV, S. 4).

      5. Das spezielle Mobilitätsverhalten älterer Reisender stellt besondere Anforderungen an die touristische und die Verkehrsinfrastruktur. Wie war beschrieben, verreisen knapp 30 % der über 60jährigen zurzeit nicht. Der Anteil der „Nicht-mehr- Reisenden“ steigt hierbei mit zunehmendem Alter. Hintergrund sind nicht nur gesundheitliche und körperliche Einschränkungen, sondern auch zahlreiche Barrieren vor Ort. Werden diese Barrieren und Reiseeinschränkungen durch entsprechende Angebotsgestaltung beseitigt bzw. berücksichtigt, können neue Kunden gewonnen und alte gebunden werden.

      6. Damit ältere Menschen auch zukünftig gerne in verreisen, müssen sich die touristischen Destinationen allerdings auf die speziellen Bedürfnisse dieser Gruppe besser einstellen: „Es fehlt häufig nicht an der Attraktivität des Reiseziels, sondern an der ‚Machbarkeit’ der Reise“7. Dabei gilt es, den differenzierten Anforderungen der älteren Menschen gerecht zu werden und den Stellenwert dieser Bevölkerungsgruppe „als souveräne und quantitativ wie qualitativ bedeutsame Nachfrager- und Kundengruppe“8 zu berücksichtigen.

      7. Welche Bereiche der Infrastruktur dies in wie weit betrifft, zeigt die touristische Servicekette. Wie die nachfolgende Abbildung veranschaulicht, besteht diese aus verschiedenen Angeboten und Dienstleistungen, die eine Urlaubsreise direkt oder indirekt beeinflussen.

    1. Anforderungen an die Infrastruktur touristischer Destinationen

    2. Das zentrale Element der touristischen Servicekette ist für ältere Reisende die Unterkunft; gleiches gilt auch für die Gruppe der aktivitäts- oder mobilitätseingeschränkten Gäste. Ebenfalls von sehr hoher Bedeutung sind die Fortbewegung am Urlaubsort, die An- und Abreise, Ausflüge sowie die Organisation der Reise. Von nachgeordneter Bedeutung sind sportliche Aktivitäten.

    3. Die Servicekette ist grundsätzlich für alle Reisende jeden Alters gleich. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass ältere Urlauber (vor allem diejenigen mit Mobilitäts- oder Aktivitätseinschränkungen) aufgrund ihrer spezifischen Bedürfnisse in der Regel besondere Anforderungen an die Servicekette und die darin enthaltenen Bereiche stellen. Ältere Reisende legen noch mehr als andere Reisende Wert auf eine ruhige Lage der Unterkunft. Allerdings sollte sich die Unterkunft auch nicht zu weit außerhalb des Ortskernes oder abseits der weiteren touristischen Infrastruktur befinden, damit alle infrastrukturellen Einrichtungen und Angebote bequem zu Fuß zu erreichen sind.

    4. Die infrastrukturbezogenen Anforderungen fangen im Zusammenhang mit der Beherbergung schon im räumlichen Umfeld der Unterkunft an. „Ohne eine angemessene Umgebung ist [...] auch ein durchgängig barrierefreies Hotel eher ein goldener Käfig“9. Zum Umfeld der Beherbergung sind sowohl das Parkplatzangebot, die Zuwegung zum Gebäude als auch die gesamte Außengestaltung zuzurechnen. Die optimalen Bedingungen für ältere Reisende können hier geschaffen werden, wenn von Anfang an eine barrierefreie Gestaltung konsequent berücksichtigt wird.

    5. Ebenfalls von großer Bedeutung für ältere Reisende sind die Bereiche An- und

    6. Abreise und Fortbewegung am Urlaubsort. Zu den Anforderungen an diese Bereiche

    7. ist es wichtig, die bevorzugte Reiseverkehrsmittelwahl von älteren Touristen zu

    8. berücksichtigen.

    9. Hinsichtlich der Fortbewegung vor Ort gilt zu beachten, dass ein gewisser Anteil älterer Menschen nicht mehr „gut zu Fuß“ ist und von daher „mobilitätsfördernde und den Gesundheitszustand nicht weiter beeinträchtigende Maßnahmen sowie Angebote, die das Altern und damit zusammenhängende physische und psychische Auswirkungen berücksichtigen“ notwendig sind. Ein optimaler Urlaubsort sollte daher möglichst barrierefrei sein und über ein gemäßigtes Klima sowie ausreichend Ruhezonen und Entspannungsmöglichkeiten verfügen.

    10. Auch der Abholservice vom Heimatort gewinnt zunehmend an Bedeutung. Wichtig ist dabei, dass auch das Gepäck schon aus der Wohnung transportiert wird, da bei einer körperlichen Behinderung häufig der Koffer nicht mehr getragen werden kann.

    11. Hinsichtlich Freizeitaktivitäten, Ausflüge und Unterhaltungsangebote gilt grundsätzlich, dass neben der barrierefreien Ausgestaltung der Angebote ein guter Service im Mittelpunkt stehen sollte. Zudem sollte auch die Touristinfo leicht auffindbar und auch für mobilitäts- oder aktivitätseingeschränkte Reisende zugänglich sein. Ein Informationsangebot über die barrierefrei zugänglichen touristischen Angebote kann auch die Orientierung im Ort erleichtern.

    12. Neben der „harten“ gilt es auch, die „weiche“ Infrastruktur in den Destinationen auszubauen. Dabei spielt die freundliche und aufmerksame Betreuung der Gäste eine besonders große Rolle. Nicht nur ältere Menschen schätzen eine angenehme Atmosphäre, wollen sich wohlfühlen und legen Wert auf Komfort, Bequemlichkeit sowie qualifiziertes und freundliches Personal. In diesem Zusammenhang muss auch der Aspekt „Urlaub und Pflege“ betrachtet werden, der ganz spezifische Ansprüche an Logistik und infrastrukturelle Voraussetzungen stellt.

    13. Hinsichtlich des Marketings müssen „altersgerechte“ Pauschalreisen und frei kombinierbare Angebotsbausteine mit transparenter Leistungs- und Kostenstruktur auch den Endkunden erreichen. Althergebrachte Werbebotschaften wie „Seniorenhotel“ sind bezogen auf die „jungen Alten“ dabei wenig zielführend. Hier sind neue Kommunikationskonzepte gefragt, die dem älteren Gast auf attraktive Weise die spezifischen Angebote für ältere Reisende vermitteln.10

    14. Senioren als Zielgruppe

    15. Vierzig Jahre sind das Alter der Jugend, fünfzig die Jugend des Alters.”

    16. (Victor Hugo)

    17. Reisemotive

    18. Reisemotive sind die Antriebsfaktoren für das Reisen. Es beschreibt die individuellen Beweggründe, welche dem Reisen zugrunde liegen. Es sind Bedürfnisse, Bestrebungen, Wünsche sowie Erwartungen, die die Menschen veranlassen, überhaupt eine Reise zu unternahmen. Die Bedürfnisse älterer Menschen sind vielfältig wie die anderer Altersklassen.

    19. In der folgenden Tabelle sind die Urlaubsmotive aller Altersgruppen von 2013 im Vergleich zu 2010 dargestellt.

    1. Urlaubsmotive

    1. 2010

    1. 2013

    1. Abwechslung zum Alltag

    1. 46%

    1. 59%

    1. Abschalten, Ausspannen

    1. 50%

    1. 58%

    1. Zeit füreinander haben

    1. 39%

    1. 40%

    1. Frei sein

    1. 36%

    1. 38%

    1. Natur erleben

    1. 35%

    1. 36%

    1. Genießen

    1. 26%

    1. 33%

    1. Neue Eindrücke bekommen

    1. 27%

    1. 30%

    1. Auffällig ist, dass im Jahr 2013 mehr Urlaubsmotive als „besonders wichtig“ eingestuft worden sind als 2010. Dies zeigt, dass im Lauf der Jahre wachsende Ansprüche an den Tourismus zu verzeichnen sind. Haupturlaubsmotiv für alle Altersklassen ist die Kategorie „Abwechslung, weg von der Alltagsroutine“. Des Weiteren spielt das Motiv „Abschalten, Ausspannen“ eine wichtige Rolle.

    2. Das Bedürfnis nach Kommunikation und Integration ist für die Senioren während einer Reise besonders wichtig. Junge Menschen sollen ebenso zum kommunikativen Umfeld gehören wie Menschen der gleichen Altersklasse. Besonders Alleinreisende erwarten von einer Reise Kontaktmöglichkeiten und Unterhaltung.

    3. Sie möchten Komfort und Bequemlichkeit genießen und haben einen hohen Anspruch an Qualität und Leistung. Auch nehmen ältere Menschen, öfter als jüngere, eine Reise zum Anlass, etwas für ihre Gesundheit zu tun. Des weiteren haben Senioren ein hohes Sicherheitsbedürfnis an Reisen. Die Hauptbeweggründe für den Antritt einer Reise bei Senioren sind der folgenden Abbildung zu entnehmen.

    4. A bbildung: Hauptbeweggründe für das Reisen der Senioren

    5. Nach Artho stellen bei den Senioren die Befriedigung von Neugier, Bildung und Kultur, die Kommunikationsmöglichkeit und das Bedürfnis nach sozialer Anerkennung die wichtigsten Erwartungen an eine Reise dar.11

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