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6. Motorsäge und Feuer -- das traurige Schicksal der Regenwälder

Auch die tropischen Feuchtwälder, die immergrünen Regenwälder sowie die nur zur Regenzeit grünen Monsunwälder bleiben von der wachsenden Menschheit und ihren Bedürfnissen nicht verschont. Die rasende Abnahme der Feuchtwälder löst bei den Fachleuten besondere Besorgnis aus: Diese haben nämlich über ihr Verbreitungsgebiet hinaus wichtige ökologische Funktionen und sind das reichste Reservoir genetischer Ressourcen. Die Fronten der Zerstörung liegen überall dort, wo einer unterprivilegierten Bevölkerung nichts anderes übrigbleibt, als Baum um Baum in Flammen aufgehen zu lassen und in der fruchtbaren Asche während ein, zwei Jahren Trockenreis, Mais oder Maniok großzuziehen. Dann haben die Kulturpflanzen und das Klima ihre Wirkung getan: Der Boden ist ausgelaugt, die Bauern müssen neuen Wald brandroden.

Allein in Indonesien bleiben auf diese Weise jährlich eine halbe Million Hektar zurück. Der üppige Regenwald gaukelt Bodenfruchtbarkeit nur vor.

Als Fluch für die Tropenwälder erweist sich auch ihr wertvolles Holz. Unternehmen, oftmals aus den industrialisierten Ländern, erschließen die Wälder und beuten sie aus. Doch wo Baumriesen das eigentliche Kronendach überragen und Kletterpflanzen die Bäume fest miteinander verweben, wird die grobschlächtige, nur auf schnellen Gewinn ausgerichtete Holzerei zur Katastrophe. Der gefällte Baum reißt über seine Lianenverbindungen andere Bäume um oder beschädigt deren Kronen. Raupenfahrzeuge, welche die schweren Stämme aus dem Wald schleppen, verletzen Wurzelanläufe und Humusdecke. In Kalimantan, dem indonesischen Teil Borneos, nehmen dabei bis zur Hälfte der Bäume Schaden. Forstwirtschaft besteht hier gerade aus dem 'Abrahmen' der besten Bäume und der Hoffnung auf die Regeneration des Waldes. Überlegungen zur nachhaltigen Nutzung bleiben Theorie.

Das Tropenholz ist für den japanischen, nordamerikanischen oder europäischen Markt bestimmt. Es zu verbrauchen wäre ökologisch jedoch nur dann zu verantworten, wenn die Nutzung dieser Wälder auf dauernden und gleichbleibenden Ertrag ausgerichtet wäre, wenn die Wälder in nützlicher Frist ihre vielen günstigen Einflüsse auf die Umwelt wiedererlangen würden. Aber um sich zu erholen, braucht der geplünderte Wald Jahrzehnte bis Jahrhunderte. Doch dazu kommt es in der Regel gar nicht erst. Die Holzfäller bahnen mit ihren Straßen nämlich Brandrodern den Weg, die schließlich das Schicksal des Waldes besiegeln.

Durch die Regenwaldvernichtung provozierte Veränderungen im Wasserkreislauf wirken sich noch verheerender aus als bei uns. Auf der philippinischen Insel Mindanao machte 1981 eine Hochwasserkatastrophe 700 000 Menschen obdachlos. Die Ökologen sind sich darüber einig, dass die Ursachen dafür in den gewaltigen Waldzerstörungen zu suchen sind, die vorgenommen werden, um Holz zu gewinnen und Land zu roden, auf dem Ananas und Bananen für den Weltmarkt angebaut werden. In Amazonien wird nur die Hälfte des Regens mit den Passatwolken herbeigeführt. Die andere Hälfte befindet sich in ständigem regionalem Kreislauf. Mit dem Wald verschwindet der große Wasserverdunster. Die Niederschläge werden nicht mehr verdampft, sondern fließen direkt ab. Wenn weniger in den regionalen Kreislauf gelangt, nimmt die Gesamtregenmenge ab. Solche Veränderungen im Niederschlagsmuster könnten sich bei gleichbleibender Zerstörungsrate auch auf andere Klimazonen auswirken.