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5. Die Verwüstung wird vom Menschen gefördert

Die Industrieländer verbrauchen für Hauskonstruktionen, Inneneinrichtungen oder Papier 90% der verarbeiteten Holzprodukte der Welt. Die Entwicklungsländer hingegen verfeuern beinahe 90% ihres Holzes -- meist in primitiven Feuerstellen, die gleichzeitig Hitze zum Kochen, Wärme und Licht bieten. Nicht weniger als 2 Milliarden Menschen, drei Viertel der Tropenbewohner, sind täglich auf diesen Energieträger angewiesen. Die Hälfte kann ihren Bedarf bereits nicht mehr aus dem Zuwachs nachhaltig decken, sondern muss die Ressourcen übernutzen. Besonders prekär ist die Lage in Afrika und Asien, wo die Energie zum Heizen des Topfes so teuer sein kann wie dessen Inhalt. Im westafrikanischen Benin zum Beispiel müssen Frauen und Kinder oft 15 bis 20 km laufen, um etwas Brennbares zu finden. Wenn das Holz im Haushalt knapp wird, bleibt die Hirse oder das Sorghum halb roh. Im lauen Wasser überleben Krankheitskeime und Parasiten. Auch gelangt weniger Gemüse in den Kochtopf: Einerseits bleibt der holzsuchenden Frau weniger Zeit für den eigenen Garten, andererseits verbrennen mit den Bäumen und Büschen auch die Lieferanten wertvoller Wildgemüse.

In der Gegend von Ouagadougou, der Hauptstadt Obervoltas [= Burkina Faso], gedeihen in einem Umkreis von 50 bis 100 km kaum noch Gehölze. Als Holzersatz wärmen auch Reste von Feldpflanzen oder getrockneter Viehdung den Kochtopf -- in Afrika ebenso wie in den Anden oder auf dem indischen Subkontinent. In Bangladesh gehen auf diese Weise jedes Jahr mehr als 20 Millionen Tonnen frischer Kuhmist und 11 Millionen Tonnen kompostierbare Pflanzenreste in Rauch auf -- beides Lebenselixiere für einen fruchtbaren Boden. In Indien sind es gar 460 Millionen Tonnen Kuhmist, Dünger für 91 Millionen Hektar Ackerland, ein Verlust von 50 kg Getreide pro Tonne Mist.

Frauen mögen sich unter solchen Umständen für mehr Kinder entschließen, für mehr Hände und Füße, die Brennholz sammeln können. Damit wird ein Teufelskreis geschlossen, denn am Anfang der Übernutzung der natürlichen Ressourcen stand als wohl wichtigster Grund die Explosion des Bevölkerungswachstums, welche wiederum die verschiedensten Ursachen hat.

Zum Verlust von Baum, Strauch und Grasnarbe trägt in den empfindlichen Gebirgs- und Savannenökosystemen auch das Vieh bei, dessen Bestandeszahlen mit dem Bevölkerungswachstum der Menschen zugenommen haben. In der Sahelzone ebenso wie im Irak und im übrigen Westasien halten die Nomaden zum Zeichen von Reichtum und Ansehen möglichst große Herden -- zu groß meist für den Lebensraum. Dort, wo moderne Tiefbrunnen das Grundwasser anzapfen, oder aus anderen Gründen wurden die traditionellen Wanderungen aufgegeben, an sich die ökologisch zweckmäßigste Form der Nutzung dieser marginalen Gebiete. Selbst in der Trockenzeit entfernen sich Mensch und Vieh nur noch Tagesmärsche von den Brunnen. Mit Baum- und Buschzweigen versuchen die Viehhalter ihre Herden in Notzeiten durchzufüttern. Setzt die Regenzeit verspätet ein oder bleibt der ohnehin spärliche nasse Segen einmal aus, so kommt es zu Dürre und Hungerkatastrophen, wie Anfang der siebziger Jahre im Sahel, der südlichen Grenzzone der Wüste Sahara.

Задание 7. Прочтите текст 6 и выберите только те предложения, в которых говорится об уничтожении леса.