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Volk und Sprache

Das belarussische Volk gilt als ruhig, arbeitsam und tolerant. Unser Staat ist multinational. Belarussen bilden in der Bevölkerungsstruktur 81%. Übrige 19% der Bevölkerung gehören zu mehr als 140 Nationalitäten. Das sind Russen, Polen, Ukrainer, Juden, Armenier, Tataren u.a. Die Belarussen leben friedlich zusammen mit den Vertretern vieler anderer Nationalitäten. Die Republik Belarus ist auch ein multikonfessioneller Staat. Traditionell sind die orthodoxe, katholische, evangelisch-lutherische und muslimische Kirchen.

In Belarus gibt es zwei Staatssprachen: Russisch und Belarussisch. Der soziologischen Studien zufolge spricht etwa ein Drittel der Bevölkerung im Alltag Russisch und Belarussisch, ist also aktiv und passiv zweisprachig. 2,4 % der Bevölkerung sprechen im Alltag nur Belarussisch, 56,6 % dagegen Russisch.

Die altbelarussische Sprache begann sich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts herauszubilden. Von der Mitte des 14. Bis ans Ende des 17. Jahrhunderts war Altbelarussisch die Amtssprache des Großfürstentums Litauen. Man schrieb Belarussisch sowohl mit lateinischen als auch mit kyrillischen Buchstaben. Im sowjetischen Belarus wurde die lateinische Schrift abgeschafft und das kyrillische Alphabet durch Buchstaben für spezifisch belarussische Laute ergänzt. So ist es auch bis heute geblieben.

Belarussische Kultur

Die belarussische Kultur ist reich. Bereits im Mittelalter entwickelten sich auf dem Territorium von Belarus Steinbau, Malerei und Literatur. Mitte des 11. Jahrhunderts errichtete man in Polozk die Sophien-Kathedrale – den ersten Monumentalbau auf dem belarussischen Territorium. 1161 schuf der Juwelenmeister Lasar Bogscha ein einzigartiges Kreuz für die Aufklärerin Jefrossinja Polozkaja – ein Meisterwerk der ostslawischen angewandten Kunst. Unter den hervorragenden belarussischen Aufklärern darf der Name von Franzisk Skorina, dem belarussischen Humanisten, und Erstbuchdrucker, nicht fehlen.

Nach den Jahrhunderten der Polnisierung und der Russifizierung des Landes begann im 19. Jahrhundert die nationale Wiederbelebung, deren Grundlage die Literatur wurde. Zu den Klassikern der belarussischen Sprache und Kultur gehören Janka Kupala, Jakub Kolas, Maxim Bogdanowitsch, Winzent Dunin-Marzinkewitsch, Franzischek Boguschewitsch, Eloisa Paschkewitsch.

Belarussen sind stolz darauf, dass ihr Land als Geburtsort für viele berühmte Künstler Europas bekannt geworden ist, u.a. die führenden Vertreter des Avantgardismus Marc Chagall, Kasimir Malewitsch, Wassilij Kandinski; Komponisten Stanislaw Moniuszko und Mikhail Oginski; Klassiker der polnischen Literatur Adam Mickewicz und Eliza Ozeszko.

Die musikalische Kultur in Belarus umfasst sowohl die einzigartige Folklore, als auch mehrere Meisterwerke der einheimischen Komponisten verschiedener Epochen und Strömungen. Als große kulturelle Erscheinung lässt sich die berühmteste belarussische Band des 20. Jahrhunderts „Pesnjary“ bezeichnen.

In Belarus werden zahlreiche internationale Festivals und Ausstellungen veranstaltet, darunter internationale Musikfestivals: „Slawjanskij Basar in Witebsk“, „Belarussischer Musikherbst“, Jazzmusikfestival, Kammermusikfestival „Musen von Neswish“u.a.

Im modernen Belarus funktionieren 28 Theater, darunter zwei Opernhäuser, Musik- und Choreographiekollektive, Museen, Bibliotheken. Es gibt außerdem Hunderte von Musikschulen, Kunst- und Malereischulen für Kinder.

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