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Vorlesung 3 Die grammatischen Formen des Wortes. Der morphologische Formenbestand des Wortes

1. Die grammatischen Formen des Wortes

Die grammatischen Formen eines Wortes können einfach (synthetisch) und zusammengesetzt (analytisch) sein.

Die einfachen (synthetischen) grammatischen Formen können durch äußere und innere Mittel gebildet werden.

Die äußeren Mittel der Formenbildung sind: die Endungen, die Suffixe und die Präfixe.

1. Endungen. Sie dienen zur Bildung von Kasus- und Personalformen: des Arbeiters, ein gelernter Arbeiter, mein erstes Buch; ich lebe, er lebt, wir leben usw.

2. Suffixe (Nachsilben). Sie dienen zur Bildung: a) von Pluralformen der Substantive: der Fisch — die Fische, das Bild — die Bilder, die Frau — die Frauen, der Klub — die Klubs usw.; b) der Komparationsstufen von Adjektiven und Adverbien: klar — klarer — (der) klarste, schön — schöner — (am) schönsten usw.; c) des Präteritums der schwachen Verben: machen, (ich) machte, (wir) machten usw.; d) des Konjunktivs; (er) mache, (sie) kämen usw.; e) des Partizips I und II und des Infinitivs: lesend, gelesen, lesen usw.

3. Präfixe (Vorsilben). Im Deutschen gibt es nur ein Präfix mit grammatischer Bedeutung, das Präfix ge-; es dient zur Bildung des Partizips II: gelesen, gearbeitet usw.

Die inneren Mittel der Formenbildung sind: der Umlaut, die Brechung (Tonerhöhung), der Ablaut (Vokalwechsel) .

Den Umlaut nennt man den Übergang der Vokale a, o, u in die Vokale ä, ö, ü und des Diphthongs au in äu. Er dient zur Bildung:

  1. der Pluralform vieler Substantive: der Garten - die Gärten; die Mutter- die Mütter; der Vater - die Väter;

  2. der 2. und 3. Person Singular Präsens Indikativ der starken Verben: ich schlafe - du schläfst - er schläft; ich stoße - du stößt - er stößt; ich laufe - du läufst - er läuft;

  3. des Präteritums Konjunktiv der umlautfähigen starken und der unregelmäßigen Verben: ich (er) kam - käme; gab - gäbe; trug - trüge; fuhr - führe; war - wäre; tat - täte; mochte - möchte; konnte - könnte;

  4. der Komparationsstufen vieler Adjektive und Adverbien: klug - klüger - (der) klügste; lang- länger - (am) längsten.

Die Brechung (Tonerhöhung), d. h. der Übergang des Vokals e in den Vokal i, dient zur Bildung der 2. und 3. Person Singular Präsens Indikativ und der Singularform des Imperativs der meisten starken Verben mit dem Stammvokal e: ich nehme - du nimmst - er nimmt, nimm!; ich gebe - du gibst - er gibt, gib!; ich lese - du liest - er liest, lies!

Der Ablaut ist ein Vokalwechsel, der in verschiedenen Varianten auftritt; er ist vor allem für das System der starken Verben kennzeichnend: lesen - las - gelesen; schießen - schoß - geschossen; liegen - lag - gelegen; werfen - warf - geworfen; tragen - trug - getragen; fallen - fiel - gefallen; heißen - hieß - geheißen.

Bei der Formenbildung ein und desselben Wortes treten meist die äußeren und inneren Mittel nicht getrennt, sondern zusammen auf. So werden zum Beispiel die Formen Gäste, Länder, Söhne, (ich) führe, (du) gibst, (lang) länger sowohl mittels Suffixe und Endungen als auch mittels des Umlauts bzw. der Brechung gebildet.

Das Deutsche ist in hohem Maße eine flektierende Sprache. Doch nicht alle Wortformen werden im Deutschen mit Hilfe der Endungen und Suffixe oder der inneren Mittel der Wortveränderung gebildet. Auch analytische Mittel der Formenbildung werden in der Sprache verwendet.

Die zusammengesetzten (analytischen) grammatischen Formen verändern den morphologischen Bau des Wortes nicht. Die neue Wortform entsteht durch Verbindung zweier oder mehrerer Wörter, von denen nur eines semantisch vollwertig ist. Das andere Wort (bzw. die anderen Wörter) hat seinen semantischen Inhalt verloren und tritt als grammatisches Hilfsmittel auf. Zusammengesetzte grammatische Formen findet man zum Beispiel im System des Verbs: (er) hat gelesen, (ich) war gekommen, (sie) wurden gelobt, (die Arbeit) wird geschrieben worden sein. Auch bei der Bildung des Superlativs von Adjektiven und Adverbien kommen zusammengesetzte Formen vor: am stärksten, aufs beste.

Die analytischen Mittel der Formenbildung sind:

  1. die Hillsverben haben, sein, werden. Sie dienen zur Bildung: a) der zusammengesetzten Zeitformen des Indikativs und des Konjunktivs (Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und II, Konditionalis I und II): (er) ist gekommen; (sie) hatten geschrieben; (ich) werde fahren; (wir) wurden machen; b) aller Zeitformen des Passivs: (der Versuch) wird gemacht werden; (der Brief) wäre geschrieben worden; c) des Infinitivs II Aktiv und der beiden Infinitve des Passivs: gemacht haben; gebaut werden; gelesen worden sein;

  2. der Artikel. Der Artikel dient zur Bildung von Plural- und Kasusformen der Substantive: der Wagen - dem Wagen - den Wagen - die Wagen; die Wand - der Wand;

  3. die grammatischen Partikeln am und aufs: Sie dienen zur Bildung des Superlativs der Adjektive (am) und der Adverbien (am, aufs): (im Dezember sind die Tage) am kürzesten; (man empfing ihn) aufs beste.

Die grammatischen Formen eines Wortes werden in einigen Fällen von verschiedenen Wurzeln gebildet. Diese Art der Formenbildung nennt man Suppletivität, die so gebildeten Formen suppletiv. Suppletive Formen kommen im Deutschen im System der Personalpronomen vor (ich - mir; wir - uns; ihr - euch usw.), beim Verb sein (ich bin - wir sind - ich war), in den Steigerungsstufen einiger Adjektive und Adverbien (gut - besser - der beste; viel - mehr - am meisten).

Die Wortfolge spielt auch im Deutschen die Rolle eines formbildendes Mittels.

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