
- •Postmodernismus
- •Hyperinterpretation und Hyperverstehen als Erscheinungen des Postmodernismus
- •Romantik im Zeichen der hermeneutischen Tradition
- •Biedermeier zeit 1820-1850
- •Die symbolische Kunstform der Epoche der Dentilordnung und der frühen Sklavenhalterdespotien. Inhalt und Form wurden .. , die Gestalt dominierte.
- •Das junge deutschland und dir politische dichtung der vormärz (1820-1850)
- •In dieser Zeit wirken auch politische Dichter, die nicht weniger gesellschaftlich kritisch waren, z.B. Herwegh, Freiligrath u.A.
Der Kurs der Interpretation eines künstlerisches Textes verfolgt des Ziel Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln, in die inhaltliche Tiefe eines literarischen Kunstwerkes einzudringen seine Ideen und Tendenzen zu bergreifen (Tendenz – erzieherische Funktion des Textes) und mit Hilfe der Interpretation wird eine idee-ästhetischer Wirkung des Textes auf Adressaten erklärt.
Der Charakter des Empfangs der Information hängt vom Rezipienten ab, von seinen subjektiven Eigenschaften wie Bildungsniveau, Emotionalität und sozial-kulturelle Herkunft.
Meistens spricht man von einem kommunikativen Modell: Adressant (Autor) – Mitteilung – Adressat (Leser)-
Als Einheit der künstlerischen Rede akzeptiert man eine angeschlossene Aussage – einen ganzen Text, ein ganzes Werk. Den künstlerischen Text betrachtet man als Resultat verschiedener Etappen der Wahl des Autors im Prozess der Formung des Textes.
Der Text entsteht von einer Reihe objektiver und subjektiver Faktoren. Das, was der Literat wählt erkennt er individuell und das Gewählte bezeichnet man als Thema und die Literatur zeichnet sich durch unendliche Mannigfaltigkeit der Thematik aus. Zu Themen werden meistens epochale Konflikte (gesellschaftliche Zusammenstöße, die die Figuren zu Entscheidungen bewegen). Diese Ergeben die Problematik des Literaturwerkes- Problematik kann man moralisch-ethisch, gesellschaftlich-politisch, sittlich, ästhetisch sein.
Das künstlerische Schaffen betrachtet man als Erkennungserfahren des Künstlers. Als Ergebnis des Schaffen findet der Leser im Kunstwerk eine Synthese von Subjektiven und Objektiven. Bei der Dominanz des Objektiven spricht der Interpretator von realistischen Schaffensmethoden (z.B. poetische Realismus, Naturalismus, kritischer Realismus, sozialistischer Realismus). Wenn das Subjektive überwiegt, dann definiert man Schaffensmethode als nicht realistisch (Romantik, Dekadenz, verschiedene Richtungen des Modernismus).
Textinterpretation befindet sich an der Grenze zwischen Literaturtheorie und Stilistik. Als künstlerische Schaffensmethoden bezeichnet man seit 30-40er Jahren des 20.J-ts Prinzipien, nach denen Charaktere ausgewählt, interpretiert und gewertet werden. Dabei meint man auch die Besonderheiten der Form. In diesem Zusammenhang muss man den Begriff „Stil“ definieren.
Der Begriff „Stil“ wird in verschiedenen Bedeutungen gebraucht. Man spricht von dem Stil des Schriftstellers, von den nationalen Stilen, von den Kunststilen verschiedener Epochen und Richtungen. Ein besonderes Interesse entwickeln die Literaturwissenschaftler zum Stil des Schriftstellers. Ohne Verstehen des Individuellen und Unwiederholbaren im Schaffen des Dichters kann man seinen Beitrag zur Literatur nicht verstehen.
Unter Stil versteht man die ideell-künstlerische Eigenart, die sich im System der künstlerischen Mittel eines Werkes oder eines Schriftsteller offenbart. „Stil“ sucht das Besondere, Schaffensmethode sucht das Allgemeine.
INTERPRETATION EINES KÜNSTLERISCHEN TEXTES
Das Wort „Interpretation“ stammt vom lateinischen „interpretatio“,was „Deutung“ oder „Klärung“ bedeutet. Das Problem der Interpretation gehört zu den zentralen Fragen der Gnoseologie, Logik, der Sprachphilosophie, der Semeiotik (eine Lehre von Zeichensystemen), Theorie der Kommunikation.
Im sozial-humanitären Bereich tritt die Interpretation als Feststellung von Bedeutungen auf, die Verbalstrukturen eigen sind. Interpretation kann unterschiedlich verstanden werden: einerseits, als eine Applikation dieser Strukturen auf ihre Fachgebiete, andererseits, als Verleihen Ausdrücken diese oder jene Bedeutung.
In der humanitären Entwicklung des Begriffs kann man folgende Etappen feststellen:
Interpretation als eine kognitive Prozedur, die schon Neoplatoner in der Antik praktizierten.
Interpretation als ein bewusstes Verfahren der christlichen Kultur des Mittelalters (das Finden und Verkünden von Symbolen). Faktisch erfolgt hier eine Entwicklung der Interpretation in Richtung der Exegetik (Ausdeutung von Schriftwerken).
Interpretation als konstituierte Methode und ein explizit formuliertes Problem. Diese Interpretation wurde zum Schlüssel für Hermeneutik (Kunst der Deutung von Kunstwerken), die auf der Grundlage der exegetischen Tradition erwuchs.
Schleiermacher formulierte als erster die Konzeption der Interpretation im Rahmen der Exegetik. Nach ihm erfolgte der Prozess der Interpretation objektiv (linguistisch und grammatisch) oder subjektiv (psychologisch und technisch).
In der philosophischen Konzeption von Diltey wird die Interpretation als Begreifen des Inhalts eines Textes hermeneutisch (deutend) definiert. Dabei wird der Sinn als etwas verstanden, was objektiv in den Text hineingelegt worden ist. Der Sinn wird mit dem Phänomen des Autors auf engste verbunden. Nach Diltey hat die Interpretation 2 Etappen:
Verbindet man den Text mit der Erfahrung des Autors
Wird der Text auf die persönliche Erfahrung des Interpretators appliziert
Diltey und auf seine Konzeption entstandene „geistes-geschichtliche Schule“ setzten in die Mitte der Interpretation die Figur des Autors. Er wurde zu Quelle des Sinns erklärt und der Sinn wurde in diesem Kontext als etwas objektiv im Text vorhandenes gedeutet. Die geistes-geschichtliche Methode stützte sich auf das Interesse für die Geschichte. Diese Methode erlebte ihre Blütezeit in den 20r Jahren des 20-J-ts. Man trat gegen die Übertragung naturwissenschaftlicher Erkenntnisprinzipien auf die Geisteswissenschaften.
Den Begriff „Geistesgeschichte“ gebrauchte zwar schon Friedrich Schlegel (Romantik 19.J-ts), aber erst Wilhelm Diltey entwickelte ihn 1906 in seine Arbeit „Das Erlebnis und die Dichtung“. Die bekanntesten Namen der Naturwissenschaftler dieser Schule (das 20.J-t) sind auch Rudolf Unger, August Korff, Fritz Strich, Paul Kludchon.
Die theoretischen Abhandlungen dieser Wissenschaftler sind sehr unterschiedlich, ihre Betrachtungsweisen differieren von einander ziemlich stark. Dilteys Abgrenzung der Geisteswissenschaften von den Naturwissenschaften bildet die Grundlage dieser Methode. Man vertritt die Auffassung, dass es in der geschichtlichen Welt keine Naturwissenschaftliche Kausalität gebe, die Geschichte wisse nur von den Verhältnissen des Wirkens und des Leidens oder anders der Aktion und Reaktion. Der Mensch sei ein geschichtliches Wesen, er beteilige sich an diese Geschichte und gestalte sie mit. Beim Verstehen der Geschichte handle es sich für den Menschen um das Selbstverstehen. Das Leben ist geschichtlich und die Dichtkunst als die Darstellung des Lebens ist auch geschichtlich. Dilteys Motto lautet: „Poesie ist Darstellung und Ausdruck des Lebens“. Am Beispiel der Biografie (sie ist auch geschichtlich) machte Diltey deutlich, wie der Vorgang des Verstehens zu denken war: der rückschauende Autor sieht sein Leben nicht nur als eine Folge von Ereignissen, sondern als ein Ganzes, in dem einzelne Momente und Erfahrungen auf einander bezogen sind, so werden sie nur in ihrer Gesamtheit dem Verständnis zugänglich. In diesem geschichtlichen Rückblick auf das Leben seien nach W.Diltey 2 Kategorien wichtig: „Erlebnis“ und „Bedeutung“. Die Geschichtlichkeit des Lebens sei eine Bedingung der Geschichtlichkeit des Verstehens: „Man müsste das Ende der Geschichte abwarten, um die Bestimmung ihrer Bedeutung zu besitzen“. Andererseits sei das Ganze für uns da, sofern es aus den Teilen verständlich werde. Immer schwebe das Verstehen zwischen beiden Betrachtungsweisen.
Der Prozess des Textverstehens verläuft von Textganzen zu einzelnen Elementen und zurück zu einem erweiterten Verständnis des Textganzen. Der Dichter sei nach Diltey auch ein Mensch, aber seine gesteigerte Empfänglichkeit und seine Erlebnisweise heben ihn aus der Masse hervor. Der dichterische Lebensbezug werde von der Phantasie geprägt und der Dichter lebe in dem Reichtum der Erfahrungen der Menschheit, wie er sie in sich findet und außer sich gewahrt. Wenn vom Geist eine Literaturepoche gesprochen wird, darf man die Entfaltung des Weltgeistes nicht als selbständig betrachten. „Geist“ oder „Idee“ sind nach Diltey historische Kategorien. Menschliche Leistungen seien Versuche, einen Sinn zu geben und so mit der Problematik des Lebens fertig zu werden. Wenn die Frage nach dem Wesen des Volksgeistes gestellt wird, so beantwortet man sie ideologisch. Wenn von einem deutschen Stil die Rede ist, so erwartet man die Synthese von Antiken und romantischen Formen. Philosophisch betrachtet, unterscheidet man bei der Interpretation geschichtliche und soziologische Traditionen. Die Leistung der geistes-geschichtlichen Methode sieht man in der Betrachtung des dichterischen Werkes als eines organischen Ganzen. Die Grenzen dieses methodischen Ansatzes liegen in der Verengung der Mannigfaltigkeit der künstlerischen Werke auf wenige Grundzüge.
Andere Methodologien der Interpretation sind „Neue Kritik“ und „werkimmanente Interpretation“. Diese Methoden betonten die Objektivität des Textes als Ausgangspunkt. Der Text sollte außerhalb des ihm zugeschriebenen Kontextes betrachtet werden. Der Text wurde zu selbstgenügsamen Realität erklärt und die Prozedur seiner Erhebung zum Autor erübrigte sich.
Der Sinn sei von Faktoren des objektiv-strukturellen Charakters abhängig. Es geht um das Dechiffrieren des Inneren Geheimnisses.
Werkimmanente Interpretation verbindet man mit dem Namen des Philologen Emil Steiger und die Blütezeit dieser Methode waren die 50r Jahre des 20.J-ts. Das Werk wurde zum autonomen Gebilde erklärt und ohne Geschichte oder andere Kontextmomente analysiert. Es ging nur um die künstlerischen Texte.
Postmodernismus
In den 60er Jahren des 20.J-ts begann die Ära des Postmodernismus. Die Philosophie des Postmodernismus versteht den Prozess der Interpretation als Füllung des Textes mit dem Sinn. Die Frage nach der Richtigkeit wird nicht mehr gestellt. Das hängt mit folgender Definition zusammen: der Text ist polyvalent, d.h. der Text ist (nach Postmodernismus) prinzipiell spontan organisiert (Umberto Eko nannte den Text „das Labyrinth“. Der Text wird zu einem dezentrierten (ohne Hauptidee, Haupthelden, Sujet) Sinnfeld erklärt. Das prinzipielle Fehlen von dem zu bezeichnenden betont die Unmöglichkeit der Interpretation als einer Rekonstruktion des richtigen Sinnes in der Erfahrung des Interpretators. Im Postmodernismus wird die Interpretation jeder Logik enthoben, Zwangsversuch einer festen Interpretation führt zur Vernichtung des Textes, semiotisch und existenziell. Im Rahmen eines solchen dekonstruktiven (Dekonstruktion – Analyse der Details) Herangehen an den Text erfolgen verschiedene Rekonstruktionen, d.h. Lesemöglichkeiten ohne Grenzen. Zur Hauptstrategie wird in diesem Fall nicht das Verstehen des Textes, sondern das Bedeutungsgeben dem Text. Der Postmodernismus orientiert den Text nicht auf den Autor (hermeneutische Tradition), nicht auf den Text selbst (strukturell-semiotische Tradition), sondern auf den Leser und man spricht von dem „Tod des Autors“. Im System des Postmodernismus wird die Interpretation des Textes zum Schaffen des Textes. Der Postmodernismus postuliert eine absolute Unabhängigkeit der Interpretation von dem Text und des Textes von der Interpretation. Auf dieser Grundlage wird die der Interpretation alternative Idee konstituiert – die Idee des Experimentierens.
Hyperinterpretation und Hyperverstehen als Erscheinungen des Postmodernismus
Heute gibt es für Textanalytiker einen neuen Begriff. Das ist der Begriff der Hyperinterpretation (Englisch – overinterpretation). Er erschien 1990 in Cambridge als Schlüsselerscheinung der Diskussion zwischen Wissenschaftlern Eco, Rorty, Kaller und Bruck-Rose. Wichtig ist die Situation, in welcher der Begriff entstanden ist: das ist die Zeit, die man als Endinterpretationsepoche bezeichnet. Verursachten das Poststrukturalisten und Dekonstruktivisten. Sie gaben den Interpretatoren zu viele Rechte und die bedeutendsten Theoretiker äußerten in diesem Zusammenhang ihre Besorgnis, dass es Texte gab, die dem Rezipienten überhaupt keine Orientierungspunkte gaben. Es gibt 2 Seiten des Herangehens ans Problem des Hyperinterpretation: es gab Anhänger der Intention des Lesers (intentio lektores) und es gab Anhänger der Intention des Textes. Im ersten Fall hängt die Richtigkeit der Interpretation von der Textkompetenz des Lesers ab. Der Kontext der Rezeption musste beachtet werden. Unproduktive Beschlüsse sollten nicht zugelassen werden. Im zweiten Fall (Intention des Textes) versteht man den Text selbst als Garanten: er teilt etwas mit, weil er eine Einheit mit Bedeutung ist.
In den 70er Jahren erschien die Konzeption des amerikanischen Semiotikers Pierce. Sie plädierte für unbegrenzte Interpretation. Umberto Eco gehörte zu den Literaten, die von der Bedeutung des Lesers bei der Sinnproduktion des Textes sprachen. Seine berühmten theoretischen Abhandlungen hießen „Offenes Werk“ und „Die Rolle des Lesers“. Später aber betrachtete Eco eine Reihe von Verfahren im Rahmen der Interpretation um diese zu begrenzen. Seine Arbeit heißt „Grenzen der Interpretation“. Eco unterstrich, dass es gefährlich war, den Text zu öffnen, ohne zuerst seine Rechte zu reglementieren. Man nimmt an, dass jede Sache ein Geheimnis in sich birgt. Jedes Mal, wenn ein Geheimnis geklärt wird, wird ein weiteres Geheimnis vorgefunden. Das ist die so genannte hermetische Tradition, und das letzte Geheimnis ist im Zeichen dieser Tradition der Gedanke, dass alles Existierende ein Geheimnis ist. Der Begriff „Hermetismus“ befindet sich mit dem Namen des berühmten ägyptischen Wissenschaftlers Hermes Trismegistos in Verbindung. Er hat die Kunst erfunden, eine Glasröhre mit geheimnisvollem Siegel luftdicht zu verschließen. Hermetisches Geheimnis ist also ohne Inhalt. Hermetische „Kenntnisse“ überlebten christliche Rationalität und existierten als ein marginales Kulturphänomen unter Alchimisten und Neoplatoner.
In der Renaissance verstand man in Italien „korpus hermetikum“ als ein altes Wissen aus Moseszeiten. Neoplatoner, Christen und Kabbalisten erneuerten dieses Wissen und das hermetische Modell behauptete sich im Kulturleben als Mittelding zwischen Magie und Wissenschaft. Umberto Eco stützte sich auf die hermetische Tradition und meinte, dass jeder Text ein offenes Universum in Miniatur sei. Seinen Sinn kann die Sprache nicht erfassen, weil gerade die Sprache zeigt, dass der Gedanke nicht adäquat ist und der Leser sollte bei seiner Textinterpretation nicht vergessen, dass jede Zeile einen weiteren geheimen Sinn hatte. Der Text könne über alles Mögliche informieren, außer darüber, was der Autor sagen wollte. Der richtige Leser sei der, der verstehe, dass das einzige Geheimnis des Textes nur die Leere sein könne. Umberto Ecos Pathos wurde aber darauf gerichtet, unbedin
Kalla betonte, dass die Idee der Sinnbegrenzung des Textes durch den Kontext akzeptabel sei, aber Kontexte selbst unendlich seien. Kalla hielt die Existenz der akademischer Wissenschaft (?) für unmöglich.
Wissenschaftler Rortey schlug vor nicht mehr danach zu suchen, was der Text zu sagen hatte. Man sollte Situationen untersuchen die den Text im Zusammen hang mit Ziel des Interpretators zeigen. Wenn man ein künstlerisches Text vor sich hat, versteht man ihn als eine zusammenhängende Folge von Zeichen. Das Problem des Textes entstand an der Kreuzung von Linguistik, Literaturwissenschaft, Semiotik. Besonders aktiv wurde diese Problem in der 2. Hälfte des XX.J-ts diskutiert. Der Mittelpunkt der Diskussion bildete die Frage der Sinnerzeugung und der Sinntransformation. Es ging um Ressourcen der Sinnerzeugung in zeichenhaften Makrostrukturen. Man unterscheidet 2 Definitionen des Textes: eine erweiterte, philosophische Tendenz des Textverstehens, immanentes Herangehen; eine separate Tendenz (repräsentatives Herangehen). Beim immanenten Herangehen versteht man den Text als ein autonomes Gebilde, wo die Akzente auf die innere Struktur gesetzt werden. Repräsentativ ist das Herangehen wo die Spezifik des Textes als eine Form der Kenntnis über die Außenwelt verstanden wird. Strukturalisten verstanden den Text als Zusammengehörigkeit von Codes, die die Zeichenhaftigkeit der Kultur prägen. Postsrukturalisten hatten mehrere Varianten des Herangehens an das Textverstehen. Grammatologie von Derrida „Textanalyse“ von Rolan Barth und „Semanalyse“ von Christeba u.a. der Postmodernismus erklärt jeden Text als Intertext und in diesem Zusammenhang ist es notwendig den Begriff „Textualität“ zu konkretisierenl. Das Wort artikuliert das Phänomen des Zusammenwirkens des Textes mit der semiotischen Kultur. Der Begriff in der Textualität wurde von Christeba 1967 eingeführt. Christeba stützte sich auf die Konzeption von den „polyfonischen Roman“ Michael Bachtins, wo der Dialog des Textes mit anderen Texten der früheren und der heutigen Text fixiert. Nach Rolan Barth bildet die Grundlage des Textes sein Herausgehen in andere Texte, andere Zeichen und andere Codes. Der Text sei eine Realisierung vieler anderer Texte verlorener Codes.
Jeder Text sei also ein Intertext in welchem andere Texte auf verschiedenen Niveaus in mehr oder weniger erkennbarer Form zu finden sind: Texte aus früheren Kulturen, Texte umgebende Kultur. Jeder Text ist ein neuer Stoff, welcher aus alten Zitaten zusammengeflochten ist. Der Sinn entsteht als Resultat eines Zusammenwirkens aller semantischen Zeichen, die zum breiten kulturellen Kontext führen. Der Kontext zum Text wird als die semiotische Außenwelt verstanden. Der Stil des Postmodernismus schätzt man als „Zitatdenken“ und Texte als „Zitatliteratur“. Das Phänomen des Zitierens wird ausschlaggebend für das postmoderne Verstehen der Textualität. Es geht um das Zitieren mit Anführungsstrichen und ohne sie. Heute versteht man den Text nicht als eine Struktur sondern als einen diese Struktur bildende Prozess. Für den Interpretator ist der Text kein Objekt sondern eine Arbeit, ein Spiel. Der Text befindet sich innerhalb der Sprache und existiert nur im Diskurs (R.Barth).
Wenn man die Zusammenwirkung der Texte klassifiziert, so betont man folgende Momente:
Intertextualität als Präsenz eines Textes im anderen.
Paratextualität als Beziehung des Textes zu seinem Teil (z.B.zum Epigraf, zum Titel)
Metatextualität als gegenseitiges Parodieren von Textes
Architextualität als Genrebeziehung im Text
Der Begriff „Hyperinterpretation“ hatte sowohl Anhänger als auch Gegner. Seine Aktualisierung war mit der Verbreitung von postmodernistischen, poststrukturalistischen und neuhermetischen Konzeptionen verbunden. Das Hyperverstehen ist eine Interpretationsprozedur, in welcher der Adressat (Leser) aus der Mitteilung mehr herausliest als der Adressant (Autor) sagen wollte.
Der Postmodernismus definiert das Hyperverstehen als Erkennung der Intention auf die Freiheit der Deutung. Solches Verstehen ist eine spontane Prozedur der Interpretation, wo die direkte Mitteilung von dem Rezipienten so empfunden wird, als wenn sie einen zweiten Plan hätte (als Allusion, Methapher, Allegorie, Symbol). Der ideale Leser im Rahmen des Postmodernismus habe nicht die Absicht, das zu finden, was der Autor sagen wollte. Sein Verstehen ist die Bedeutungszufügung aus fremdem Stoff. Postmodernismus schafft für die Entwicklung des Hyperverstehens ideale Bedingungen.