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3. Phonologisch-wesentliche Merkmale der deutschen Vokalphoneme

Den deutschen Vokalphonemen liegen folgende phonologisch-wesentliche Merkmale modaler Art zugrunde:

Unterschied nach der Zungenlage (nach der Reihenzugehörigkeit). Nach diesem Merkmal zerfallen die Vokalphoneme in die Vokale der vorderen, mittleren und hinteren Reihe. Im Unterschied zum Russischen sind die deutschen Vokale aller drei Reihen vorverlagert;

Unterschied nach der Zungenhebung. Nach diesem Merkmal zerfallen alle deutschen langen Vokale in vier Gruppen: Vokale der tiefen, mitteltiefen, mittelhohen und hohen Zungenhebungsstufe und die kurzen Vokale - in drei Gruppen: tief, mitteltief und hoch. Die russischen Vokale zerfallen in drei Gruppen - tief, mittelhoch und hoch;

Unterschied nach der Lippenbeteiligung. Nach diesem Merkmal zerfallen alle deutschen Vokalphoneme in zwei Gruppen: in labialisierte und nichtlabialisierte. Im Unterschied zum Russischen bezieht sich dieses Merkmal nicht nur auf die Vokale der hinteren Reihe, sondern auch auf die der vorderen Reihe, vgl., z.B.: /y:/ /y/ ;

Unterschied nach der Quantität. Nach diesem Merkmal zerfallen alle deutschen Vokalphoneme in lange (enge, "dehnbare" - nach N.S.Trubezkoj)) und kurze (weite, nicht dehnbare) Vokale. Die langen Vokale sind gespannt, die kurzen - ungespannt. Dieses Merkmal ist den russischen Vokalphonemen fremd.

Das Merkmal der Quantität ist in der deutschen Sprache aufs engste mit dem der Qualität verbunden: die langen Vokale sind mit wenigen Ausnahmen geschlossen und die kurzen - offen. Dieses Merkmal ist den russischen Vokalphonemen ebenfalls fremd;

Unterschied nach der Stabilität: Monophthonge (mit stabiler Artikulation) und Diphthonge (mit gleitender Artikulation). Die russischen Vokalphoneme werden mit instabiler Artikulation gesprochen, obwohl sie keine regelrechten Diphthonge bilden;

Unterschied nach der Lage des Gaumensegels: orale (beim gehobenen Gaumensegel) und nasale Vokale (beim gesenkten Gaumensegel).

Die wichtigsten physiologischen Merkmale des deutschen Vokalsystems

1) eine starke Muskelspannung des ganzen Sprechapparats bei der Hervorbringung aller Vokale;

2) ein eigenartiges Beginn der Vokale am Anfang der betonten Präfix- und Stammsilben (neuer Einsatz);

3) ein eigenartiges Ende der kurzen Vokale (starker Absatz);

4) eine vorgerückte Zungenlage bei der Bildung der meisten Vokale.

Der neue (feste) Einsatz wird auf folgender Weise entstanden: die Stimmbänder bilden einen Verschluss durch festes Aneinanderpressen. Bei der Sprengung dieses Verschlusses entsteht ein Schlaggeräusch, das wir beim leichten Hüsteln hören. Im Deutschen ist eine geschwächte Form dieses Geräusches vor Vokalen im Stamm- und Präfixanlaut und vor einzelstehendenVokalen vorhanden. Dieser feste Einsatz entsteht bei einem nicht festen Stimmlippenverschluβ. Bei der Überwindung dieses Verschlusses kommt es zu keinem scharfen Sprenggeräusch, z.B. [́´’o:d∂r] oder, [́´’υnb’∂˙ِ’irt] unbeirrt.

Die Kürze allein genügt bei der Aussprache der kurzen Vokale nicht. Von besonderer Bedeutung ist der eigenartige starke Absatz der deutschen kurzen Vokale (die Artikulation der kurzen Vokale wird jäh angebrochen). Man spricht deshalb von “gestutzten” Vokalen. In der offenen Silben kann der starke Absatz nur in Ausnahmefällen vorkommen, z.B. Na, da hört ja alles auf! In der geschlossenen Silbe äuβert sich der starke Absatz des kurzen Vokals darin, dass sich der folgende Konsonant eng an den vorhergehenden kurzen Vokal anschliesst, z. B. mit, Lust, sitzen. Vgl. нитка, пусть, единица. In diesem Fall spricht man von einem festen Anschluβ, zum Unterschied von dem losen Anschluβ, der im Deutschen nur zwischen langem Vokal und folgendem Konsonanten auftritt (lesen, Miete, reden). Das russische kennt nur den schwachen Absatz und den losen Anschluβ. Beim starken Absatz werden die Schwingungen der Stimmbänder jäh abgebrochen. Beim schwachen Absatz schwächen die Schwingungen der Stimmbänder allmählich ab, und die Stimmbänder gehen dabei auseinander.