
- •Lexikon klassifizierung und systematisierung der deutschen vokalphoneme
- •Der deutsche konsonantismus
- •Physiologische Merkmale des deutschen Konsonantensystems:
- •Die Klassifikation der Konsonanten
- •Die silbe des deutschen
- •Deutscher wortakzent
- •Deutsche satzintonation
- •Theoretische phonetik
- •Akustisch-artikulatorische charakteristik der deutschen vokale.
- •Ihre klassifizierung und systematisierung
- •2. Phonembestand des Vokalsystems
- •3. Phonologisch-wesentliche Merkmale der deutschen Vokalphoneme
- •Die wichtigsten physiologischen Merkmale des deutschen Vokalsystems
- •5. Strittige Fragen innerhalb des deutschen Vokalismus
- •Akustisch-artikulatorische charakteristik der deutschen konsonanten. Ihre klassifizierung und systematisierung
- •1. Phonembestand des deutschen Konsonantensystems
- •Die Klassifikation der Konsonanten
- •2. Merkmale der deutschen Konsonantenphoneme
- •Physiologische Merkmale des deutschen Konsonantensystems:
- •4. Strittige Fragen innerhalb des deutschen Konsonantismus
- •Die prosodischen sprachmittel im deutschen die silbe als phonetische und phonologische spracheinheit
- •Die Silbe als phonetische und phonologische Spracheinheit
- •Silbe und Silbenarten. Silbentheorien
- •Der deutsche wortakzent (wortbetonung)
- •1. Phonetische Charakteristik des deutschen Wortakzents
- •2. Morphonologische Charakteristik der deutschen Wortbetonung
- •3. Die Funktionen des Wortakzentes
Die prosodischen sprachmittel im deutschen die silbe als phonetische und phonologische spracheinheit
Zur Prosodik und zu den prosodischen Mitteln gehören folgende lautliche Erscheinungen der Sprache - der Wort-und Satzakzent, die Satzmelodie und temporale Erscheinungen im Satz. Sie beziehen sich auf Phonemverbindungen: Silben, rhythmische Gruppen, Sprechtakte, Sätze. Diese Mittel nennt man auch suprasegmentäre phonetische Mittel, d. h. Lautmittel, die Segmente (Teile) der Rede überlagern.
Inhaltlich ist der Begriff Prosodik umfangreicher als der Begriff Satzintonation, denn die Satzintonation ist nur ein Teil der Prosodik. Zur Prosodik gehören auch der Wortakzent und der phonetische Silbenbau.
Die prosodischen Sprachmittel sind unumgängliche Komponenten des Wortes, der rhythmischen Gruppe, des Sprechtaktes und des Satzganzen, denn nur durch den Wortakzent wird eine Phonemreihe zum Wort, zur rhythmischen Gruppe.
Die prosodischen Sprachmittel (der Wort-und Satzakzent, die Satzmelodie und temporale Erscheinungen im Satz) bekommen physisch ihren Ausdruck in der Tonstärke (Intensität - интенсивность, сила), Tonhöhe (высота звука) und Dauer (длительность, иначе - Quantität – долгота, краткость гласного). Tonstärke, Tonhöhe und Dauer sind in der Rede aufs engste miteinander verbunden. Im Wort wirken sie nur in enger Verbindung mit dem Laut- und Silbenbestand, im Satz in enger Verbindung mit dem lexikalisch-grammatischen Stoff.
Ein unumgängliches Bindeglied zwischen den prosodischen Mitteln und dem Phonembestand des Wortes und des Satzes mit seinen phonetischen Bestandteilen ist die Silbe als phonetische und phonologische Einheit. Deshalb betrachten wir vor allem die phonetische Silbe.
Die Silbe als phonetische und phonologische Spracheinheit
Im Wort ist der Akzent immer mit einer bestimmten Silbe verbunden. Ebenfalls in der rhythmischen Gruppe, im Sprechtakt und im Satz. In diesen Einheiten gibt es eine Silbe, die den Wort- oder Satzakzent, den Akzent der rhythmischen Gruppe oder des Sprechtaktes bezeichnet. Man bezeichnet diese Silbe als Kernsilbe. Die Kernsilbe ist nicht nur Trägerin des Akzents. Sie ist zugleich das wichtigste Bindeglied zwischen Phonembestand und prosodischem Überbau (надстройка).
So ist in dem Wort Musikverein die Silbe -sik- nicht nur Trägerin des Hauptakzents, sondern auch das regulierende Zentrum für die Verteilung (распределение) der Akzentstärke auf den übrigen Silben des Wortes, wobei nicht nur der Grad der Tonstärke, sondern auch der Grad der Tonhöhe und der Dauer in Betracht kommen. Die Kernsilbe -sik- hat den höchsten Ton, sie ist dynamisch die stärkste, hat also die größte Intensität und ist länger als die übrigen Silben. Die Silbe mu-ist kürzer, hat einen tieferen Ton und ist intensiv schwächer. Die Silbe -ein ist intensiv stärker als die Silbe mu-, jedoch schwächer als die Kernsilbe -sik- usw.
In der starken Position hat die Silbe jeder Sprache ihre besondere Struktur. In der deutschen Sprache fallen die Grenzen von Stämmen und Präfixmorphemen in der Regel mit den Grenzen der phonetischen Silben zusammen (An-tritts-rede, Aus-gleicli-ver-faftren). Auch die Suffixe werden meistenteils durch Silbengrenzen vom Stamm getrennt, auch von einem anderen Suffix (Les-bar-keii. Frei-heil, Bo.u-er). Nur wenn der Stamm oder das erste Suffix auf einen Konsonanten auslautet und das folgende Suffix mit einem Vokal anlautet, fallen Silbengrenze und Morphemgrenze nicht zusammen (Leh-rer, Leh-re-rin).
So zerfällt das Wort der Hararesprache (язык жителей Зимбабве) ombanda (Bekleidung) in die phonetischen Silben o-mba-nda, weil in dieser Sprache jeder Stamm, jedes Wort, jedes Morphem vokalisch auslautet (оканчивается на гласный). Im Russischen ist man geneigt (иметь предрасположенность к ч. либо), das Wort оптика in о-пти-ка zu zerlegen, weil die Konsonantenverbindung nm im Wort- und Morphemanlaut auftritt und es im Wort und Morphem oft vokalische Ausgänge (окончания) gibt. Dagegen gibt es im Deutschen nur eine Möglichkeit der phonetischen Silbentrennung im Wort Optik (Qp'tik), denn im Anlaut der deutschen Wörter und Morpheme tritt die Konsonantenverbindung pt- nicht auf.
Es können Silbengrenze und Morphemgrenze auch verschieden sein, wenn die Morphemgrenzen verblaßt sind (phonetische Silben: be-o-bachten, Morphemgrenzen: be-ob-achien). Das geschieht jedoch in Ausnahmefällen.
Bedeutend komplizierter ist das Problem der phonetischen Silbengliederung im einfachen deutschen Wort.