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Morphem_ist_ein_Fachausdruck_der_Sprachwissensc...docx
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  1. Morphem ist ein Fachausdruck der Sprachwissenschaft für die kleinste Spracheinheit, der eine Bedeutung oder grammatische Funktion zugeordnet ist, und damit der „Zentralbegriff“[1] der Wortlehre. Ein Wort kann ein Morphem repräsentieren oder aus mehreren Morphemen zusammengesetzt sein. Ein Morphem kann eine semantische Bedeutung oder eine grammatische Funktion ausdrücken. Ein Lexem ist nur eine semantische Bedeutungseinheit.

  2. 1.2 Morphem, Morph, und Allomorph

Wörter haben eine interne Struktur, sind also nicht minimale Einheiten. Die minimalen Beschreibungseinheiten der

Morphologie nennt man Morphe bzw. Morpheme. Morpheme sind die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten der

Sprache.

Definition Morphem: Ein Morphem ist die kleinste, in ihren verschiedenen Vorkommen als formal einheitlich identifizierbare

Folge von Segmenten, der (wenigstens) eine als einheitlich identifizierbare außerphonologische Eigenschaft

zugeordnet ist.“ (Grewendorf/Hamm/Sternefeld 1998, 255) Es lässt sich auch als kleinste semantisch interpretierbare

Konstituente eines Wortes bezeichnen (http://de.wikipedia.org/wiki/Morphem).

Definition Morph: Ein Morph ist ein Element der parole, also eine konkrete Realisierung eines Morphems (= Element

der langue). Verschiedene Realisierungen eines Morphems nennt man Allomorphe (z.B. –s, -er etc. in Autos,

Kinder, etc. als Allomorphe des Pluralmorphems).

1.3 Arten von Morphemen

Freie – gebundene Morpheme: Freie Morpheme können selbstständig ein Wort bilden, also frei vorkommen (z.B.

Kind). Gebundene Morpheme können dagegen nicht selbstständig ein Wort bilden und treten deshalb in Kombination

mit anderen auf (z.B. -er in Kinder).

Lexikalische Morpheme: Morpheme, die einem Element des Lexikons entsprechen, heißen lexikalische Morpheme

(z.B. les- in „lesen“, arbeit in „die Arbeit“).

Grammatische Morpheme (Flexionsmorpheme): Morpheme, die keinem Lexem entsprechen und lediglich

grammatische Funktion haben, nennt man grammatische Morpheme oder auch Flexionsmorpheme (z.B. -st in „du

gehst“, hat in „hat gelesen“, aber nicht hat in „er hat“)

Derivationsmorpheme (Ableitungsmorpheme): Diese Morpheme entsprechen im Gegensatz zu den lexikalischen

keinem Lexem, sondern sie modifizieren Lexeme. Sie haben damit also mehr als nur grammatische Funktion (z.B.

-er in „Arbeiter“: -er macht aus dem Lexem ARBEIT ein neues Lexem ARBEITER).

Unikale Morpheme: Morpheme, die in einem bestimmten Kontext auftreten, die man aber weder als lexikalische

noch als grammatische noch als Derivationsmorpheme klassifizieren kann, heißen unikale Morpheme oder auch

gebundene Basen (z.B. him- in „Himbeere“). Sie kommen nur in bestimmten Morphemkombinationen vor, sind

eindeutig identifizierbar, haben aber keine eigene Bedeutung.

Fugenmorpheme: Gebundene Morpheme, die bei der Aneinanderfügung zweier Wörter ohne eigene grammatische

funktion eingefügt werden, heißen Fugenmorpheme (z.B. -s- in „Liebesbrief“, -e- in „Schweinebraten“, -n- in

„Wannenbad“).

Eine typische Realisierung für grammatische und Derivationsmorpheme sind Affixe: Affixe sind sprachliche Einheiten,

die nicht frei vorkommen, die an Stämme angefügt werden und die als Flexions- oder als Derivationsmorpheme

fungieren können. Affixe unterscheidet man nach ihrer Stellung in Bezug auf den Stamm:

Präfixe stehen vor dem Stamm (z.B. unrichtig)

Suffixe stehen nach dem Stamm (z.B. Arbeiter)

Infixe werden eingefügt (z.B. auszugehen)

Zirkumfixe sind diskontinuierlich um den Stamm herumgefügt (z.B. gesagt)

Außerdem gibt es noch Prozesse der Stammveränderung:

Ablautung: ich spreche, du sprichst, ich sprach, ...

Umlautung: sprach, spräche, Sprüche, ...

Nullmorphem ist ein Begriff der Grammatik, speziell der Morphologie, die sich mit den bedeutungstragenden Bestandteilen von Wörtern, den Morphemen, befasst. Das Wort (du) "geh-st" z. B. besteht aus zwei Morphemen, die hier in der Form "geh-" und "-st" enthalten sind. Auch ein Nullmorphem trägt eine Bedeutung analog zu der Endung "-st", markiert diese Bedeutung jedoch nicht durch lautliche Elemente, sondern im Gegenteil durch das Fehlen von Lautmaterial (im Kontrast mit verwandten Formen, die sichtbar markiert sind). Zur Veranschaulichung diene das Flexionsparadigma des Substantivs "Mann" im Singular, das wie folgt analysiert werden kann:

(der) Mann (Wortstamm + Nominativ Singular)

(des) Mannes (Wortstamm + Genitiv Singular)

(dem) Mann oder Manne (Wortstamm + Dativ Singular)

(den) Mann (Wortstamm + Akkusativ Singular)

Hier stellt sich nun folgendes Problem: das Morphem "Genitiv Singular" wird mit "-es" realisiert; das Morphem "Dativ Singular" mit "-e" oder auch gar nicht. Im Dativ Singular liegen also ein Allomorph "-e" oder ein Nullallomorph "-Ø" vor. Für Nominativ Singular gibt es ebenso wie für Akkusativ Singular keine eigene Form. Um nun das gesamte Paradigma vollständig morphologisch darstellen zu können, greifen viele Linguisten zu der Notlösung, dass sie für diesen Fall ein Nullmorphem annehmen, das genauso wie das Nullallomorph mit "-Ø" notiert wird. Morphologisch gesehen sieht das Paradigma dann wie folgt aus:

(der) Mann-Ø (Wortstamm + Nominativ Singular)

(des) Mann-es (Wortstamm + Genitiv Singular)

(dem) Mann-e oder Mann-Ø (Wortstamm + Dativ Singular)

(den) Mann-Ø (Wortstamm + Akkusativ Singula

Nullmorpheme im Deutschen [Bearbeiten]

Im Deutschen kann man die Annahme eines Nullmorphems aus beschreibungstechnischen Gründen in einem ganz bestimmten Fall durchaus rechtfertigen, wie oben bereits am Beispiel von "Mann" gezeigt wurde:

Das Flexionsschema (Paradigma) z. B. der maskulinen Substantive im Deutschen – hier muss man substantivierte Adjektive ausschließen – hat im Nominativ keine Endung: „der Staat“, im Genitiv in vielen Fällen ein -es: „des Staates“. Wenn man nun die verschiedenen Kasus morphologisch darstellen will, kann man sagen, dass der Genitiv durch die Allomorphe -s („des See-s“), -es etc. realisiert wird; im Gegensatz dazu wird aber der Nominativ nur durch ein einziges Allomorph, nämlich -Ø wiedergegeben: „der Staat-Ø“. Auf diese Weise kann man das gesamte Paradigma systematisch morphologisch beschreiben. Diese Überlegung lässt sich sinngemäß auch auf alle anderen Flexionsparadigmen übertragen.

Man sollte sich bei der Annahme von Nullmorphemen aber auf solche Fälle beschränken, in denen in einem Flexionsparadigma vorhandene morphologische Formen in Opposition zu solchen Wortformen stehen, die eine eindeutige grammatische Funktion aufweisen, aber eben ohne die an sich notwendige Ausdrucksseite. Ohne eine solche Beschränkung kann man einem Wort wie Hut eine beliebig komplexe morphologische Struktur aus einem realisierten und beliebig vielen nicht realisierten Morphemen, eben Nullmorphemen, zuweisen; man muss sich nur Bedeutungen für die vielen Nullmorpheme, die man angesetzt hat, einfallen lassen.

  • Die innere Flexion (Ablaut, Brechung, Umlaut, Konsonatenwechsel);

Analytische Formen bestehen mindestens aus zwei Wortformen. Zu diesen Formen gehören:

  • Hilfsverben

  • Partizip II

  • Infinitiv

Der Artikel3.

Das Wesen der inneren Flexion besteht darin, dass das Grundmorphem außer der

lexikalischen Bedeutung des Wortes noch irgendwelche grammatische Bedeutung

ausdrückt. Die grammatische Bedeutung ist in diesem Falle im Grundmorphem

ausgedrückt. Im Deutschen wird das durch den Wechsel der Vokale im Grundmorphem

erzielt:

z. B. nähmest (Präteritum. Konj. 2. Pr. Sg.) – das Grundmorphem bezeichnet die

lexikalische Bedeutung und zugleich dank dem Vokal „ä“ auch die grammatische

Bedeutung des Konjunktivs und des Präteritums,

nimmt - das Grundmorphem bezeichnet die lexikalische Bedeutung und zugleich

dank dem Vokal „i“ auch die grammatische Bedeutung der 3. Pr. Sg. Präsens.

3

Die Überlagerung der lexikalischen Bedeutung durch die grammatischen

Bedeutungen kommt in diesen Beispielen deutlich zum Ausdruck. Die Anknüpfung von

mehreren Bedeutungen an ein Morphem kommt im Deutschen öfter vor.

z. B. Tagen – die Endung drückt gleichzeitig die Bedeutung der Zahl (Pl.) und die

des Kasus (Dat.) aus.

Bei der inneren Flexion werden in einem und demselben Morphem ungleichartige

und zwar lexikalische und grammatische Bedeutungen ausgedrückt. Sie bekommen einen

formell-differenzierten Ausdruck.

Die lexikalische Bedeutung des ganzen Grundmorphems drückt in erster Linie sein

konsonantischer Bestand aus, während die grammatische Bedeutung mit dem Vokal

verbunden ist. Vgl.

nehmen, nahm, nimm!

Die innere Flexion ist im Neuhochdeutschen sehr verbreitet. Sie erscheint aber

selten isoliert (Vater – Väter), sondern in Verbindung mit der äußeren Flexion (nimmst).

Die innere und die äußere Flexion wirken oft zusammen.

Die synthetischen und analytischen Formen

In den synthetischen Formen wird die grammatische Bedeutung in einer Form

ausgedrückt (z.B. nimmst, sagte, sagend).

Die Eigenart der analytischen Formen besteht darin, dass die analytischen Formen

als lexikalische und grammatische Ganzheiten auftreten.

1) Die lexikalische Ganzheit dieser Formen beruht darauf, dass die lexikalische

Bedeutung von Verben „haben“, „sein“, „werden“ restlos in ihrer strukturellen

formprägenden Funktion aufgeht. Sie werden zu Hilfsverben, zu einer Art von

Funktionswörtern. W.G. Admoni spricht in diesem Fall über eine besondere Art des

Morphems.

z.B. Er hat einen Bruder (lexikalische Bedeutung).

Er hat einen Brief geschrieben (Hilfsverb; lexikalische Bedeutung ist durch die 2.

Komponente ausgedrückt).

Die 2. Komponente der Verbindung trägt die lexikalische Bedeutung der ganzen

Verbindung.

2) Die grammatische Ganzheit beruht darauf, dass die analytische Form in

grammatischer Hinsicht idiomatisch ist, d.h. die grammatische Bedeutung des Ganzen ist

aus den einzelnen Komponenten nicht ableitbar.

z.B. hat geschrieben

(hat – Gegenwart, geschrieben – passivische Bedeutung; hat geschrieben –

Vergangenheit, Aktiv)

z.B. sein + zu + Infinitiv: Das Buch ist zu lesen.

(ist – Realität, lesen – Infinitiv Aktiv; ist zu lesen – modale passivische Bedeutung)

3) Die analytische Form ist ein Teil des Verbalparadigmas, da sie den anderen

Wortformen des Verbalparadigmas als Gegenglied verschiedener Oppositionen

gegenübersteht.

z.B. schreiben: schreibt / schrieb / hat geschrieben / wird schreiben

Sein + zu + Infinitiv funktioniert im Sprachsystem nicht als ein Teil des

Verbalparadigmas.

Noch ein Beispiel: Ich will nach Moskau fahren. Das ist eine Verbalfügung.

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Kapitel II. Das Substantiv (Hauptwort, Dingwort)

§ 14. Das Substantiv ist eine Wortart, die Dinge im weitesten Sinne des Wortes bezeichnet: der Mensch, die Tochter, das Schaf, der Baum, das Haus, das Wasser, der Friede, die Einheit, Lomonossow, Moskau.

Arten der Substantive

§ 15. Ihrem Inhalt nach werden die Substantive in konkrete und abstrakte eingeteilt.

Die konkreten Substantive (die Konkreta, Sing.: das Konkretum) nennen alle mit den Sinnen wahrnehmbaren Dinge: der Mensch, die Eltern, der Berg, das Eisen, der Rhein u. a.

Zu den Konkreta gehören:

a) Gattungsnamen. Sie bezeichnen eine Gruppe (Gattung) gleichartiger Wesen und Dinge: das Tier, der Fluß, die Karte u. a.;

b) Sammelnamen. Sie fassen eine Mehrheit gleichartiger Dinge zusammen: das Gebirge, das Vieh, der Kehricht, das Gemüse, die Kleidung, die Wäsche u. a.;

c) Stoffnamen. Sie bezeichnen eine Stoffmasse; jeder kleinste Teil wird ebenso bezeichnet wie das Ganze: (das) Gold, (das) Holz, (die) Milch, (der) Wein u. a.

Die Stoffnamen werden hauptsächlich im Singular gebraucht. Im Plural werden sie zu Sortenbezeichnungen und stehen dann den Gattungsnamen nahet ätherische Öle, verschiedene Weine, schwere Gase.

Viele Stoffnamen umschreiben den Plural mit „-sorten“ und „-arten“: billige Fleischsorten, neue Getreidearten;

d) Eigennamen. Sie bezeichnen ein bestimmtes Einzelnes. Dazu gehören Personennamen, geographische und andere Eigennamen: Alexander, Bredel, Leningrad, die Elbe, das Schwarze Meer, die „Prawda“ u. a.

§ 16. Die abstrakten Substantive (die Abstrakte, Sing.: das Abstraktum) bezeichnen Eigenschaften (die Stärke, der Mut), Vorgänge (die Arbeit, der Abschied, das Gehen), Gefühle (das Mitleid, der Zorn), Zustände (der Schlaf, das Warten) u. a.

Meist bezeichnen die Abstrakta sinnlich nicht Wahrnehmbares; ihr Inhalt kann nur durch das Denken erfaßt werden.

Die Grenze zwischen den abstrakten und den konkreten Substantiven ist nicht immer genau zu bestimmen, denn viele Substantive haben sowohl abstrakte als auch konkrete Bedeutung: die Arbeit, der Gang, der Lauf, das Spiel, die Regierung, der Zug u. a.

§ 17. Ihrem Bedeutungsinhalt nach kann man die Substantive auch einteilen in: 1) Substantive, die Lebewesen bezeichnen: der Lehrer, das Kind, der Wolf, die Schwalbe, die Katze; 2) Substantive, die unbelebte Dinge bezeichnen: der Tisch, die Arbeit, das Werk, der Plan, die Freude.

Außerdem lassen sich alle Substantive ihrem Sinn nach einteilen in: 1) Substantive, die zählbare Begriffe bezeichnen. Solche Substantive werden sowohl im Singular als auch im Plural gebraucht, d. h. sie sind in der Mehrzahl vorhanden und können daher auch gezählt werden. Hierzu gehören die meisten Gattungsnamen: der Staat — die Staaten, das Tier — die Tiere, die Mutter — die Mütter, die Tat — die Taten u. a. 2) Substantive, die unzählbare Begriffe bezeichnen. Solche Substantive haben nur den Singular. Hierzu gehören die Eigennamen (Personennamen und geographische Bezeichnungen), die Stoffnamen, die abstrakten Begriffe sowie die Gattungsnamen, welche einen Begriff bezeichnen, der nur in der Einzahl existiert: die Sonne (in unserem Sonnensystem gibt es nur eine Sonne), der Himmel, der Nordpol, die Natur, der Äquator, der Horizont u. a. Diese Einteilung der Substantive ist für den Gebrauch des Artikels von großer Bedeutung (s. § 61).

Die grammatischen Kategorien des Substantivs

Das Substantiv hat folgende grammatische Kategorien: 1) das grammatische Geschlecht, 2) die Zahl, 3) den Kasus.

Das grammatische Geschlecht der Substantive