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23.Die Entwicklung des Artikels.

Im Vergleich zur heutigen dt. Sprache fehlt im Ahd. die Kategorie von der Bestimmheit und Unbestimmheit. Zuerst entwickelt sich die Bestimmheit in der Ahd. Zeit aus dem Demonstrativpronomen ther, thiu, thaz. Der bestimmte Artikel wird nur mit konkreten Substantiven( nicht mit Abstrakten) gebraucht. Wenn es sich um einen unbekannten Gegenstand oder eine Person handelt, steht der Substantiv ohne eine Artikel. Die Abstrakta haben in dieser Periode der Sprachentwicklung noch keinen Artikel, z.B. ahd. forht a ‘Furcht’,maht ‘Macht’,guot ‘das Gute’; artikellos sind auch die Stoffnamen, z.B. AHD.silabar ‘Silber’, uuīn ‘Wein’ und die Unika, z.B. AHD. erda‘ Erde’ , himil ‘Himmel’ u.a.

Im Ahd. kommen bereits vereinzelne Formen des unbestimmten Artikel vor, der aus dem Zahlwort ein entsteht. Doch der regelmäßige Gebrauch des unbestimmten Artikels entwickelt sich erst in der mhd. Zeit.

Dass der Artikel noch keine entwickelte grammatische Kategorie ist, geht daraus hervor, dass es keine regelmäßige Opposition des bestimmten Artikels dem unbestimmten gibt. Die artikellose Form des Substantivs ist noch mehrdeutig; bei konkreten Substantiven dient sie als Ausdruck der Unbestimmtheit, in allen anderen Fällen ist sie neutral gegenüber der Bestimmtheit oder Unbestimmtheit des Substantivs. Erst gegen Ende der ahd. Periode erweitert sich der Gebrauch des Artikels. In dieser Zeit ist bereits der bestimmte Artikel vor Abstrakta, vor Stoffnamen und beim generalisierenden Gebrauch des Substantivs anzutreffen sowie vor den Unika.

Im Ahd. kommen bereits vereinzelne Formen des unbestimmten Artikel vor, der aus dem Zahlwort ein entsteht. Doch der regelmäßige Gebrauch des unbestimmten Artikels entwickelt sich erst in der mhd. Zeit.

24.Die Hauptmerkmale des ahd. Satzbaus. Der einfache Satz. Der komplexe Satz. Die Satzverbindungen

Der einfache Satz

Zweigliedriger Satz

Die beherrschende Satzform in allen Perioden deutscher Sprachgeschichte ist der zweigliedrige Satz. Im nominalen Prädikat können Adjektiv und Partizip sowohl in unflektierter, als auch in flektierter Form stehen. Im letzten Fall konjugiert das Prädikativ(именная часть составного сказуемого) mit dem Subjekt des Satzes, z.B. ahd. Ih bim alt ‘ich bin alt’ (unflektiertes Adjektiv); Sīn sun was siechēr ‘sein Sohn war krank’ (kongruierendes Adjektiv).

Eingliedriger Satz

Eingliedrige Sätze sind im Ahd. selten . Zwar findet man in ahd. Texten Sätze mit ausgelassenem Subjekt, doch diese entsprechen meistens dem lateinischen Originaltext. Formell eingliedrig sind:

1) Subjektlose persönliche Sätze, ahd. Pist also gialtet man.— «Du bist so alt ge­worden». Trotz wird das fehlende Subjekt wird daher oft eingeschoben, z.B. lat. Interrogo vos… ahd. Ih frāgēn iuuih… ‘ich frage euch…’.

2) Subjektlose unbestimmt-persönliche Sätze erhalten bereits im Ahd. die zwei­gliedrige Struktur mit dem formalen Subjekt ez (Ez ist spati — Es ist spät), obwohl solche Sätze in den altgermanischen Sprachen eingliedrig waren.

3) Subjektlose unpersönliche Sätze. Bei der Übersetzung der lateinischen Sätze wird sehr oft das ahd. Substantiv man ‘Mann’ eingeschoben, z.B.: L. Habetis his aliquid quod manducetur?ahd. Habēt ir hier uuaz thaz man eezzan megi ? ‘habt ihr hier etwas, was (man) essen könnte?’ Subjektlos und folglich eingliedrig sind nur die unpersönlichen Sätze mit dem Dativ oder Akkusativ der Person, z.B. ahd. Mih hungrita inti ir gābut mir ezzan ‘mich hungerte, und ihr gabt mir zu essen’.

4) Aufforderungssätze, z.B. ahd.Gib mir trinkan ‘gib mir zu trinken’.

Eigentliche eingliedrige Sätze, die vielen ie. Sprachen eigen sind, tendieren im Ahd. zur zweigliedrigen Struktur.

Wortstellung im einfachen Satz.

Ahd. Satz. hat eine relativ freie Wortfolge. Subjekt, Objekte und Umstandsergänzungen sind im Ahd. beweglich; ihre Stellung im Satz war durch den kommunikativen Inhalt des Satzes bedingt. Das Subjekt nimmt oft die erste Stelle ein, z.B. ahd. Er flōh in thaz gibirgi ‘er floh ins Gebirge’.

Die Wortfolge konnte auch invertiert sein, wobei das verbale Prädikat, oft aus stilistischen Gründen, oder daher, dass es allein das Neue im Satz ausdrückt, die Erststellung haben kann: ahd. flōh her Otachrēs nīd ‘er floh vor Odoakers Zorn’. Die Anfangsstellung des Prädikats kommt im Fragesatz ohne Fragewort und in Aufforderungssätzen vor: z.B. ahd. Gib mir trinkan ‘gib mir zu trinken’; Gilaubistu lib after tode? — «Glaubst du an das Leben nach dem Tode?.

Die Zweitstellung des Prädikats im Aussagesatz kommt im Ahd. sehr häufig vor, aber sie ist durchaus noch nicht die Regel. Die Tendenz dazu ist immerhin schon deutlich bemerkbar und das ist ge­wisser Ansaz der Entwicklung der verbalen Klammer(рамка).

Nicht selten aber auch die Fälle, wenn das Prädikat an der dritten Stelle oder am Satzende steht.

An der ersten Stelle können oft auch das Objekt oder die Umstandsergänzung stehen, z.B. AHD.Thō quad iru der heilant… ‘Da sagte ihr der Heiland…’.

Das Objekt oder die Umstandsergänzung, die das Neue ausdrücken, konnten nachgestellt werden, gewöhnlich nach dem Prädikat, möglichst am Satzende, z.B. AHD. Thō quam her zi Nazareth ‘Da kam er nach Nazareth’.

Das adjektivische Attribut kann dem Subslantiv folgen (Vgl.: Unser brot tagalihhaz «Tatian», und: Unser tägelicha brot «Notker»), das Genitivattribut dagegen sehr oft dem Substantiv vorangehen (Inti gotes berahtnessi bischein sie — «Und Gottes Glanz umleuchtete sie»).

Für die Verneinung wird im Althochdeutschen das Negationspartikel hi(ne) gebraucht, als zusätzliche Negationsmittel fungieren auch nioman «niemand», niowiht, nieht, «nichts»: Den thu nu habes, nist dtngomman — Den du jetzt hast, ist nicht dein Mann». Im Unterschied zum Nhd. kommt im Ahd. die doppelte Verneinung oft vor. Die Partikel ni kann öfters mit dem Verb verschmelzen

Der komplexe Satz.

Der komplexe Satz ist im Ahd. weniger ausgebaut wie im modernen Deutsch, dennoch ist in den ahd. Sprachdenkmälern, vor allem in der theologischen und wissenschaftlichen Prosa, eine Reihe von Satztypen festzustellen, die für den späteren deutschen Satzbau eine Grundlage bildeten.

Typen zusammengesetzter Sätze: Es gibt konjunktionslose und konjunktionale Sätze und Satzgefüge. Die konjunktionslosen Sätze zeichnen sich durch die Anfangsstellung der finiten Verbform aus.

Die Wortstellung im Satzgefüge weist noch keine feste Regelung auf: Beispiele sind im «Hildebrandslied» und im «Muspili». Hier findet man sowohl die Endstellung des Verbs im Gliedsatz, als auch eine recht freie Stellung. Zahlenmäßig überwiegt in beiden Sprachdenkmälern die Endstellung.

Die Satzverbindungen

Es gibt konjunktionslose und konjunktionale Sätze und Satzgefüge. Konjunktionen der konjunktionalen Satzte : inti «und», ioh, ouh «auch», abur «aber», odo «oder».

Im Satzgefüge:

1) Konjunktionen:

Adverbialsätze - thō, thar, sō‘ da’, also‘als’ , mit thiu‘ als’, ‘während’, after thiu ‘nachdem’

Bedingungssätze - ibu, oba ‘wenn’, ‘falls’

Finalsätze - thaz, zi thiu thaz‘ damit’, so thaz‘(so) dass’

Kausalsätze - uuanta, bithiu, mit thiu ‘weil’, ‘da’

Konzessivsätze - sōsō, sō sama sō, sō selp sō‘ wie ’, thanne ‘als’;doh ‘doch’, ob ouh ‘wenn auch’

Lokalsätze - thār‘ da’

Objekt- und Attributsätze - thaz‘ dass’

2) Relativpronomen:

Prädikativsätze - ther, thiu, thaz, thiu

Subjekt- und Attributsätze - ther, thiu, thaz, thie

Viele Konjunktionen wurden später unterge­gangen und durch neue ersetzt: after thiu «nachdem», ibu, oba «wenn», uuanta, bithiu uuanta «weil», mit thiu «während», unzan «bis». Außerdem unterscheiden sich einige Konjunktionen ihrer Bedeutung nach von den gegenwärtigen.Nahezu alle alten temporalen und lokalen Konjunktionen könnten auch kausale, konditionale und konzessive Beziehungen ausdrücken. Die Anwendugsbereiche der Konjunktionen im ahd. Satzgefüge noch nicht scharf voneinander abgegrenzt waren. Im Ahd. ist häufige Verbindung der Sätze mittels von Adverbien und die Formalisierung des Adverbs thō in dieser Rolle kennzeichnend.

Schlussfolgernd kann man sagen, dass im vollen Umfang diese Tendenzen erst in späteren Perioden zur Geltung kommen.

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