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Krankheiten aller Tierarten / Krankheiten aller Tierarten 9

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9 Hautkrankheiten (siehe auch bei einzelnen Tierarten)

a Haarausfall (Federn- und Wollausfall)

Der Haarausfall kann selbständig ohne nachweisbare Hauterkrankung auftre­ten. Es gibt angeborene und erworbene Haarlosigkeit; die letztere kann die Folge oder Erscheinung einer allgemeinen oder speziellen Erkrankung (sympto­matisch) etwa bei Infektionskrankheiten wie Starrkrampf oder nach Ver­giftungen mit Quecksilber, Blei, Formalin oder nach Aufnahme mancher Futter­stoffe (z. B. Kartoffeln beim Pferd) sein. Auch bei Fettsucht - ebenso bei Mangelkrankheiten - tritt Haarlosigkeit auf, desgleichen beim Altern der Tiere. Tiere mit angeborener Haarlosigkeit sind häufig lebensunfähig.

Behandlung: Ursachen beseitigen. Haarwuchsfördernde Mittel: Seifenspiritus, Perubalsam; Quarzlicht, Röntgenbestrahlung. Vielfach heilt der Haarausfall von selbst ab, er kann aber auch unheilbar sein.

b Hautausschläge (Ekzem und Exanthem)

Das Ekzem ist eine Entzündung der oberflächlichen Hautschichten mit vielfältiger Erscheinungsform, häufig beim Hund, seltener bei anderen Tierarten, fast nie beim Huhn. Das Exanthem ist ein durch innere Ursachen entstandener Hautausschlag. Das Ekzem entsteht durch äußere Reize wie Schmutz, Nässe, Scheuern, Kratzen, scharfe Einreibungen, Eiter, Harn, Schweiß, Sonnenhitze und durch Hautparasiten. Das Exanthem entsteht durch Infektionskrankheiten, Stoffwechselstörungen, Brunststörungen, Überempfindlichkeit gegen gewisse Stoffe (Allergie) usw. Beim Pferd haben wir es insbesondere mit dem Hitze- oder Sommerausschlag, dem Schweißekzem, der Mauke, der Raspe, dem Mähnen- und Schweif-grind zu tun.

Beim Rind ist der Hautausschlag häufig eine Folge des Verfütterns von Kartoffelschlempe oder schlechtem Silofutter usw.; auch die sog. Schmutzmauke kommt beim Rind vor.

Beim Schwein ist der Ruß (insbesondere der Ferkel) eine Folge verschiedener Krankheiten wie Ferkelgrippe, Schweinepest u. a. Infektionskrankheiten oder von Wurmbefall, schlechter Haltung usw.

Beim Schaf sind die häufigsten Ausschläge die Regenfäule, der Lippengrind und der Milbengrind.

Behandlung: Ursachen beseitigen, örtlich Salben, Pasten und Puder, Leinöl, Zink- und Borsalben, Talg- oder Tannoformpuder, bei nässenden Ekzemen zweiprozentige Silbernitratsalbe oder -lösung. Seife, Glyzerin und sonstige reizende Mittel sind zu vermeiden. In schweren Fällen muß der Tierarzt zu­gezogen werden, der auch durch Einspritzungen die Ausschläge beeinflussen kann. Das Ablecken der Mittel muß verhindert werden (Eindecken, Verbände); zu große Flächen dürfen nicht gleichzeitig eingerieben werden. Grundsätzlich ist die Fütterung zu ändern (Diätfutter). Vitamin-B12-Gaben haben sich be­währt. Antibiotikahaltige Sprays nach tierärztlicher Anweisung!

c Quaddel- oder Nesselausschlag (Urtikaria)

Die Ursachen können äußerlich (etwa Brennesseln, Insikrenstichce, Erhitzung, Erkältung) oder innerlich (angeborene Überempfindlichkeit gegen bestimmte Stoffe im Futter, gegen Arzneimittel, Impfstoffe usw.) sein. Urtikaria wird auch bei Magen-Darmkatarrh, bei Brunst, Infektipnskrankheiten (z. B. Schweinerotlauf) usw. beobachtet.

Erscheinungen: Beetartig erhobene, flache, weiche, rasch auftretende und oft schnell wieder verschwindende Anschwellungen von Hautpartien. Oft Störung des Allgemeinbefindens, Fieber, Juckreiz. Der Verlauf ist in der Regel günstig; er kann akut und chronisch sein.

Behandlung: örtliche Behandlung nicht angezeigt; bei Juckreiz Abwaschun­gen mit Essigwasser; hungern lassen, Abführmittel. Durch Tierarzt können Kalzium- und andere Präparate verabreicht werden (Antihistaminika u. ä.).

d Haarfollikelentzündung (Akne)

Durch Eindringen von Bakterien in Haarbälge und Talgdrüsen hervorgerufene Entzündung der Haarfollikel (bei Eiterung Furunkulose).

Erscheinungen: Schmerzhafte oder eitrige Knoten in der Haut. Beim Pferd in Sattel- und Geschirrlage („Sommerräude"), beim Rind nicht selten am Euter (durch das Melken); beim Schaf schmerzhafte Knoten- und Pustelbildung in der Haut mit Wollausfall.

Behandlung: Schwefel- und Jodsalbe. In schwereren Fällen tierärztliche Behandlung (Spalten, Auskratzen, Ausbrennen, Einspritzungen u. ä.).

e Flechten

Am häufigsten ist die Glatzflechte (Trichophytie), eine durch einen Haut­pilz verursachte übertragbare Haarkrankheit. Die Pilze befallen die Haar-bälge und rufen Entzündung und Haarausfall hervor. Die Flechten können direkt von Tier zu Tier oder indirekt (durch Putzzeug, Geschirr, Geräte usw.), ferner vom Tier auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden. Oft tritt die Glatzflechte in manchen Stallungen und Gegenden (Weiden!) immer wieder seuchenartig auf.

Erscheinungen: Am Kopf, Hals, in der Aftergegcnd, seltener an der Brust, am Bauch und auf der Kruppe schuppenbedeckte Knötchen; scharf abgesetzte, runde, weißliche Flächen mit Borken, unter denen sich eine Eiterschicht befin­det; nach 1-2 Monaten entstehen haarlose Hautflächen und Juckreiz, bei Saug­kälbern hauptsächlich am Kopf und in der Gegend der Mundspalten (Kälber­grind).

Behandlung: Abscheren der Haare um die befallenen Stellen, Borken mit Seifenwasser entfernen. Täglich 5- bis 10%ige Salizylschwefelsalbe oder Jod­tinktur. Trennung der gesunden von kranken Tieren, Putzen der Tiere einstellen, gründliche Putzgerät- und Stalldesinfektion (wiederholt!). Eingeben von Pilzmitteln nach tierärztlicher Anweisung.

Eine weitere Hautpilzerkrankung ist der Erb- oder Wabengrind, der bei Säugetieren (Pferd, Hund, Katze) und Hühnern sowie Menschen vor­kommt. Der Pilz dringt in die Haarfollikel und Federsäcke ein und veranlaßt Haar- bzw. Federnausfall.

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