
Krankheiten aller Tierarten / Krankheiten aller Tierarten 1-4
.docKrankheiten aller Tierarten
1 Wunden
Unter Wunden verstellt man durch mechanische Einwirkung herbeigeführte Gewebstrennungen. Nach der Art der Einwirkung werden Schnitt-, Stich-, Hieb-, Quetsch-, Riß-, Schuß- und Bißwunden unterschieden. Die Kennzeichen der Wunden sind Klaffen der Wundränder, wegen des Zurückziehens der getrennten Weichteile, Schmerz infolge der Verletzung von Nerven und Blutung wegen der Durchtrennung von Blutgefäβen.
Behandlung: Zunächst Blutstillung. Kleine Blutungen hören durch Gerinnen des Blutes und verstopfung der Blutgefäße von selbst auf. Blutungen größerer Wunden dagegen müssen künstlich gestillt werden durch Aufdrücken von Wattebäuschen, Druckverband oder an den Gliedmaßen Anlegen einer starken Binde bzw. eines Gummischlauchs; bei starken und stoßweise erfolgenden Blutungen aus Schlagadern Unterbinden der Blutgefäße durch den Tierarzt. Wunde durch Abtupfen, nicht aber durch Auswaschen reinigen. Kleinere Wunden werden eingepudert, bei größeren ist für Sekretabfluß zu sorgen; offene Wundbehandlung ist bei Tieren im allgemeinen vorzuziehen. Besonders gefährlich sind kleine und tiefe Wunden und Quetschungen mit Gewebezerstörungen. Bei diesen Wunden fehlt meist der Abfluß; der Luftzutritt ist verhindert und damit die Entstehung des Starrkrampfes begünstigt. Diesem kann am besten durch möglichst sofortige Schutzimpfung vorgebeugt werden.
2 Blutergüsse
Durch Hufschläge, Hornstöße, Stürze, zu enge Stände usw. können Blutergüsse entstellen. Hierbei werden unter der Haut kleinere und größere Blutgefäße beschädigt; das Blut ergießt sich in die Unterhaut. Bei Schweinen und Hunden kommt eine solche Blutung häufig am Ohr vor.
Behandlung: Blutergüsse nicht selbst anstechen oder anschneiden, insbesondere nicht am Bauch. Bei kleineren Blutergüssen zuwarten, sie gehen oft von selbst zurück; bei größeren Tierarzt zuziehen.
3 Verbrennung und Verbrühung
Bei Stallbränden, bei Einwirkung von Elektrizität oder durch Blitzschlag und insbesondere bei zu heißem Futter können Verbrennungen bzw. Verbrühungen entstehen. Es gibt Verbrennungen ersten (leichteren), zweiten (mittelschweren) und dritten (schweren) Grades.
Behandlung: Bei ausgedehnten Schäden ist in der Regel Schlachten geboten. Leichte Brand- und Brühschäden können mit Lebertransalbe oder Brandsalbe verbunden werden. Bei nässenden Brandwunden ist Wundpuder angezeigt. Geschädigte Tiere müssen warm gehalten werden (Eindecken). Bei mittleren bis schweren Schäden ist tierärztliche Hilfe notwendig, da der Kreislauf stark belastet ist und durch Einspritzungen unterstützt werden muß.
4 Erfrieren
Bei Haustieren selten. Vornehmlich erfrieren Kamm und Kehllappen des Geflügels, bei Enten und Gänsen die Schwimmhäute. Die gesdiädigten Stellen werden mit einer Salbe (Wundsalbe, Bor- oder Lebertransalbe) bestrichen. Tiere warm halten.