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KAPITEL VIII

SATZGEFÜGE

IM BEREICH DER BEDINGTHEIT

8.1. DER KONDITIONALSATZ

K onditionalsätze geben eine Bedingung oder eine Voraussetzung für das Zustandekommen eines im Hauptsatz stattfindenden Geschehens an. Das Konditionale ist eng mit dem Kausalen verbunden: Der Konditionalsatz beinhaltet eine Art der Grund-Folge-Relation, das «Verhältnis des möglichen Grundes» [Duden, Bd.4, S.700]. Wir unterscheiden reale und irreale Konditionalsätze.

8.1.1 Reale Konditionalsätze

Reale Konditionalsätze können konjunktional, differenziert und konjunktionslos strukturiert sein. Eine besondere konditionale Form stellen Sätze mit dem Konjunktiv des Modalverbs sollen (sollte-Sätze) dar.

Konjunktionale Konditionalsätze

Konjunktionale Konditionalsätze werden durch die Konjunktionen wenn, falls und sofern eingeleitet. Die Konjunktion wenn wird am häufigsten zum Ausdrücken einer konditionalen Relation gebraucht. Sie findet ihre Verwendung:

A) in verallgemeinernden und allgemeingültigen Aussagen (mit dem sog. «panchronischen» Präsens). In solchen Sätzen tritt die Konjunktion wenn oft mit den Wörtern immer, jedesmal, einmal, oft, vor allem zusammen: Wenn Menschen einmal Stoff zum Klatschen finden, blähen und bauschen sie ihn gerne auf; Ich habe sie gehaßt, wie nur ein Liebender hassen kann, wenn seine Liebe jedesmal mit Spott vergolten wird.

B) wenn ein Bedingungssatz auch eine temporale Nebenbedeutung hat. Die konditionalen wenn-Sätze lassen sich nur schwer von temporalen wenn-Sätzen unterscheiden, außer daß die realen Konditionalsätze immer im Präsens oder Futur gebraucht werden (im Präteritum können nur irreale Konditionalsätze stehen!): Wenn der Wolf begraben wird, tanzen die Schafe; Wenn ich nur daran denke, bekomme ich eine Gänsehaut.

Als fakultative Korrelate für den wenn-Satz können im Hauptsatz dann und so erscheinen. Diese Korrelate können in Verbindung mit anderen Bezugselementen speziellen Charakters auftreten: nur (dann), genau (dann), dann und nur dann, selbst dann 1: Die Polizei kann nur (dann) handeln, wenn sie Beweise in der Hand hat Die Polizei kann handeln, aber nur, wenn sie Beweise in der Hand hat.

Wenn der jeweilige Satz eindeutig konditional ist oder die Konditionalität besonders betont wird, werden die Konjunktionen sofern 2 (eher schriftsprachig) oder falls3 verwendet, die nur auf Konditionalrelationen spezialisiert sind [Grundzüge, 797; Hall/Scheiner, 204; Zielinski, 78].

Die Konjunktionen falls und sofern 4 verwendet man:

A ) für den möglicherweise eintretenden Fall (= «im Falle, dass»): Falls wir uns nicht mehr sehen, gebe ich dir den Schlüssel gleich mit [WdGS, 1201]); Falls (Wenn) Sie Glück haben, treffen Sie ihn im Lesesaal an; Falls es regnet, habe ich die Wäsche halbtrocken abgenommen [WdGS, 1201].

B ) «wenn die Erfüllung der Bedingung als Zufall erscheint» [Hall/Scheiner, 204]) 5 oder wenn Zweifel an der Erfüllung der Bedingung bestehen: Falls das Wetter schön ist, falls es nicht regnet, wollen wir einen Ausflug machen [WdGS, 1201]; Er kann, falls er den Flug schon gebucht hat, morgen schon abreisen [WdGS, 1201]; Falls vom Arzt nicht anders verordnet, dreimal täglich eine Tablette einnehmen [WdGS, 1201].

Falls und sofern lassen sich immer durch wenn ersetzen [Zielinski, 79], während wenn eine ähnliche Austauschbarkeit durch falls oder sofern nicht immer zuläßt [Zielinski, 178]. Z .B. läßt sich wenn in Fragesätzen nicht durch falls ersetzen: W arum träumen wir intensiver, wenn (nicht falls!) wir einen Mittagsschlaf halten?

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