Schulsystem in Deutschland

1. Informieren Sie sich über die Grundschule in Deutschland und beantworten Sie dann die folgenden Fragen:

   1. Mit wie viel Jahren und wie lange geht man in die Grundschule?

   2. Was sind die Hauptfächer?

   3. Gibt es Noten?

   4. Wer entscheidet, auf welche Schule das Kind nach der 4. (vierten) Klasse geht?

Mit 6 Jahren wird das Kind eingeschult und geht 4 Jahre in die Grundschule. Vor der Schule können die Kinder eigentlich nichts: sie können nicht schreiben; sie können nicht rechnen; sie können nicht lesen. Sie fangen erst in der Grundschule an sich damit zu beschäftigen. D.h., die Hauptfächer sind Lesen, Schreiben und Rechnen. Es gibt natürlich Sport und Musik und es gibt auch Religion. Aber die Eltern sollen entscheiden, ob ihr Kind zum Religionsunterricht geht. Wenn es nicht zum Religionsunterricht gehen soll, dann bekommt es Ersatzunterricht, das ist Ethik. Aber es gibt auch Sachkunde-Unterricht mit Themen wie: Getreide, Geographie, Steinkohle, usw. Die Kinder müssen auch schon Internet-Recherchen machen, um beispielsweise Informationen über Indianer und Eskimos zu recherchieren. Auch Englisch hat man neuerdings seit dem 3. (dritten) Schuljahr. Aber das ist nur eine Art Einführung.

In den ersten zwei Jahren der Grundschule gibt es keine Noten, sondern nur Textzeugnisse, in denen die Stärken und Schwächen des jeweiligen Schülers genannt werden. Ab der 3. (dritten) Klasse werden diese individuellen Bewertungstexte dann gegen die klassischen Schulnoten ersetzt. Ziel ist es, in diesen 4 Grundschuljahren die Grundlagen für das Lernen zu legen.

Nach der Grundschule können die Kinder zwischen Hauptschule, Realschule oder Gymnasium wählen. Es gibt auch die Gesamtschule, die alle drei Schultypen vereinigt.

Über die Wahl der Schulart entscheiden die Eltern nach Beratung mit dem Klassenlehrer, der ein Gutachten für jedes Kind verfasst. Der Lehrer gibt sein Urteil über das Leistungsvermögen und empfiehlt, auf welche Schule das Kind dann weiterhin gehen soll.

2. Jetzt gehen wir einzeln auf jede Schulart ein. Lesen Sie das Interview mit Frau Sager, Hauptschullehrerin.

• Frau Sager, was unterscheidet eigentlich die Hauptschule von den anderen Schularten?

• Die Hauptschule bedeutet, dass man eine grundlegende Bildung bekommt, auf deren Basis man dann einen Beruf erlernt, einen handwerklichen oder einen industriellen. (z.B. Verkäuferin, Zimmermann, Näherin, Koch, Altenpfleger oder auch Taxifahrer oder Putzfrau).

• Welche Fächer werden da unterrichtet?

• Das sind allgemein bildende Fächer: Deutsch, Mathematik, Chemie, Physik, Erdkunde u. a. Als Fremdsprache ist Englisch obligatorisch. Man vermittelt auch praktische Kenntnisse.

• Wie lange geht man zur Hauptschule?

• Bis zur 9. (neunten) oder 10. (zehnten) Klasse. Nach der 9. (neunten) Klasse kann man eine Lehre machen. Und Lehre bedeutet, man geht noch weiter in die Berufsschule und arbeitet an einem Arbeitsplatz und bekommt dort eine praktische Ausbildung. Das ist das so genannte duale System, d. h. man hat einige Tage Unterricht in der Schule und im Rest der Zeit arbeitet man in einem Betrieb.

• Und nach der 10. (zehnten) Klasse?

• Ja, wenn man die 10 Jahre der Hauptschule abgeschlossen hat, dann kann man auf eine weiterführende Schule gehen. Man kann auch Abitur machen, z.B. wenn man aufs Gymnasium geht. Aber Tendenz ist so: Hauptschulabschluss, danach Lehre und Arbeit.

• Machen alle Schüler Abschlussprüfung in der Hauptschule?

• Leider nicht. Etwa 9 % haben keinen Hauptschulabschluss.

• Vielen Dank für das Gespräch, Frau Sager!