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Geschlechtssprechhandlungen von Tannen.docx
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  1. Einführung

Nach den Aufgaben der Linguistik unterscheidet man drei wichtige Teilgebiete: allgemeine, historische und angewandte Sprachwissenschaft. Soziolinguistik steht in engen Beziehungen mit der angewandten und allgemeinen Linguistik und untersucht die Besonderheiten der gesellschaftlichen Seite der Sprache. Als direktes Mittel der Kommunikation zwischen den Geschlechtern wird die Sprache in Rahmen der Genderlinguistik betrachtet.

Die Beziehungen zwischen Männern und Frauen sind durch viele gesellschaftliche Strömungen gegangen, die ihre Weise der Kommunikation so beeinflusst haben, dass man in der Genderlinguistik die „männliche“ und „weibliche“ Sprache heutzutage unterscheidet. In dieser Richtung arbeitete die berühmte amerikanische Sprachwissenschaftlerin Deborah Tannen. Die „Theorie der verschiedenen Kulturen“ oder Welten wurde in ihrem Buch „You Just Don't Understand: Women and Men in Conversation“1 an anschaulichen Beispielen beschrieben. Diese Arbeit ist auf die Besonderheiten der Interaktion zwischen Männern und Frauen in der Interpretation von D. Tannen gerichtet.

Im ersten Kapitel werden die wichtigsten Aspekte der Soziolinguistik, ihre Konzepte und der Beitrag von Genderlinguistik innerhalb dieser Disziplin betrachtet. Im zweiten Kapitel wird es um Tannens Theorie gehen, in der von kommunikativen und sprachlichen Aspekten der geschlechtsspezifischen Interaktion diskutiert wird. Es wird auch Aufmerksamkeit der Kritik dieser Theorie gewidmet. Zur Schlussfolgerung wird die Frage – welche Bedeutung hat die Theorie von D. Tannen für die Soziolinguistik und soziale Interaktion? – beantwortet.

  1. Soziolinguistik als Bereich der Linguistik

    1. Soziolinguistik und Gender

“Gender is more what we do, than what we are.” (Judith Butler)

Als eine unabhängige Wissenschaft, beschäftigt Linguistik sich mit verschiedenen Aspekten der Sprache: praktische, kognitive, psychologische und kulturelle Aspekte. Das Studium der Sprache im sozialen Kontext konzentriert sich auf den Sprachgebrauch innerhalb der Sprachgemeinschaft, wobei das Ziel eine Sprachtheorie ist, definiert W. Labov (1972). Diese Forschungsrichtung wurde als „Soziolinguistik“ bezeichnet (Labov 1972: 123).

„Gender and interaction“ oder Genderlinguistik ist ein Bereich der Soziolinguistik, der sich auf die Varietäten der mit einem bestimmten Geschlecht verbundenen Rede und auf soziale Normen für die Sprache zwischen Geschlechtern bezieht (Tannen, 2006). Dieser Bereich der Linguistik ist ziemlich jung und hat sich in den Sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts entwickelt. Wie H. Löffler (2005) ergänzt, wurde jedoch kein strenger Unterschied zwischen „Sociology of language“ und „Sociolingiustics“ gemacht: im Deutschen, bringt er als Beispiel, unterscheidet man zwischen Sprachsoziologie bzw. Soziologie der Sprache als eine Disziplin der Soziologie und Soziolinguistik als linguistische Disziplin (Löffler, 2005).

Wie Deborah Cameron (1992) kennzeichnet, wurde Soziolinguistik im neunzehnten Jahrhundert als Dialektologie und regionale sprachliche Varianten betrachtet. Im Laufe der Zeit hat die Motivation der Wissenschaftler anlässlich der sozialen und politischen Frage eine beitragende Rolle gespielt.

Die Technologie der Soziolinguistik, wie D. Cameron bestimmt, ist es, die ausgewählten Eigenschaften von menschlicher reproduzierter Rede zu bemessen und sie mit den sozialen Charakteristiken der Sprecher (Klasse, Rasse, Geschlecht, Alter usw.) und der jeweiligen Situation zu vergleichen:

“In this, sociolinguistics might appear to be the study of parole2 or performance3 rather than langue or competence; […] the socially-conditioned aspects of language use are as much a part of our competence as the ability to construct grammatical sentences. Someone who does not vary his language according to the situation, or who cannot tell a young from an old speaker and use the language appropriate to his own age and status is not a competent language user” (Cameron 1992: 31).

"Gender" ist eine Bezeichnung für das grammatikalische Geschlecht in Englisch, wird aber auch in anderen Bereichen gebraucht, wie zum Beispiel in Psychologie „gender bias“ als „Diskriminierung nach dem Geschlecht“. In deutscher Sprache entspricht der Begriff "Genus". Deshalb entstehen daraus verschiedene Schwierigkeiten bei der Übersetzung: "gender" wird als etwas "Soziales" übersetzt oder als "symbolisches Geschlecht" gemeint, im Gegensatz zum "biologischen Geschlecht" - "sex" (Schumak 2000). Renate Schumak stellte in ihrem Beitrag „Feministische Theorie in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts“ (2000) folgendes fest: „noch zu Anfang der 90er Jahre finden sich in entsprechenden Artikeln immer ausführliche Anmerkungen der Übersetzerinnen“. Zu dem Zeitpunkt, in dem der englische Terminus übernommen wird, gehört sie Mitte der 90er. Die Unbestimmtheit mit dem Begriffsgebrauch betont auch D. Cameron (1992, s. 40-41), dass die Geschlechtsunterschiede4 als Unterschiede zwischen männlichem und weiblichem Geschlecht gemeint sind. Die Feministin bevorzugt auch eher „Sprache und Gender“ als „Sprache und Geschlecht“5, um die Zweideutigkeit zu vermeiden.

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