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LEKTION 3 2013.doc
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4.8 Die typologie von e. Spranger

Zum Abschluss dieser Lektion wollen wir Ihnen noch die Typologie des deut­schen Psychologen Eduard Spranger (1882 - 1963) vorstellen. Spranger orien­tierte sich nicht am Körperbau, sondern ging davon aus, dass es sechs Lebens­werte gibt, nach denen der Mensch sein Verhalten und seine Ziele ausrichtet:

die religiösen Werte,

die sozialen Werte (die Werte der Gemeinschaft),

die theoretischen Werte (die Werte der Wissenschaft),

die ästhetischen Werte (die Werte der Kunst),

die ökonomischen Werte (die Werte der Sparsamkeit),

die Werte der Macht.

Nach Spranger dominiert bei jedem Menschen eine der genannten Werthaltun­gen. Entsprechend gibt es sechs „Typen der Werthaltung", die aber in der Wirk­lichkeit niemals in der „reinen" Form anzutreffen sind, sondern lediglich als Maßstäbe dienen sollen, an denen der Einzelne gemessen werden kann. Im fol­genden wollen wir diese sechs „idealtypischen" Lebensformen kurz beschreiben.

Der religiöse Mensch

Der religiöse Mensch stellt sein Leben in den Dienst Gottes. Die dominierende Geisteshaltung ist der Glaube, die religiöse Überzeugung. Dies drückt sich auch in sozialer Hingabebereitschaft und christlicher Nächstenliebe aus. Klosterbrüder und -Schwestern, geistliche Führer und Gurus gehören unter anderem zu diesem Typus.

Der soziale Mensch

Der Sinn des Lebens besteht für den sozialen Menschen im Dasein für andere. Er hilft gerne in Not geratenen Mitmenschen. Oftmals kämpft er auch für andere gegen Unrecht und Unterdrückung. Wir können diesen Typus z. B. im sozial engagierten - häufig ehrenamtlich tätigen - Menschen wiederfinden.

Der theoretische Mensch

Der theoretische Mensch versucht, alles mit dem Verstand zu durchdringen. Er ist vor allem an den Wissenschaften interessiert. Die Lösung von alltäglichen und praktischen Problemen ordnet er der Lösung der theoretischen Probleme unter. Wir finden diesen Typus unter den Denkern und Wissenschaftlern, denen die Welt große Leistungen auf allen Gebieten der Wissenschaft verdankt.

Der ästhetische Mensch

Die Ästhetik ist die Lehre vom Schönen. Der ästhetische Mensch wird von der Schönheit der Dinge berührt. Ihm kommt es nicht so sehr auf den Inhalt der Dinge, sondern auf ihre Form an. Er verfügt über kreative Kräfte, um Kunst zu schaffen. Natürlich können auch Menschen, die nicht über außerordentliche kreative Kräfte verfügen, dem ästhetischen Charaktertypus angehören. Diese Menschen wollen das Schöne einfach genießen, z. B. durch das Betrachten von Kunst oder durch das Hören von Musik. Der ästhetische Mensch legt auch viel Wert auf schöne Kleidung und gute Umgangsformen. Den Typus des ästhetischen Menschen finden wir in seiner reinsten Form na­türlich beim Künstler.

Der ökonomische Mensch

Für den ökonomischen Menschen ist der Nutzen der Dinge von größter Bedeu­tung. Geld verdienen, arbeiten und sparen sind die höchsten Werte in seinem Leben.

Der Machtmensch

Beim Machtmenschen spielt das Streben nach Macht in allen Bereichen der Gesellschaft eine große Rolle. Wir können dies in der Geschäftswelt, der Poli­tik, der Wissenschaft, aber ebenso gut im persönlichen Leben, in Beziehungen und in der Familie beobachten. Der Machtmensch will nicht dienen, sondern vor allem herrschen. Er beharrt auf seinem Recht - auch wenn er im Unrecht ist. Er will der Chef sein und will das Sagen und das letzte Wort haben.

Zusammenfassend kann man jeder Lebensform ein Kulturgebiet zuordnen:

Lebensform

Kulturgebiet

Religiöser Mensch

Religion

Sozialer Mensch

Gemeinschaftsleben

Theoretischer Mensch

Wissenschaft

Ästhetischer Mensch

Kunst

Ökonomischer Mensch

Wirtschaft

Machtmensch

Politik

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