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Die Herausbildung der deutschen nationalen Literatursprache.

  1. Die Voraussetzungen zur Entwicklung der deutschen nationalen Literatursprache in der frühhochdeutschen Periode

  2. Die deutsche Kanzlei- und Geschäftssprache

  3. Die Erfindung des Buchdruckes

  4. Die deutsche Reformation. Martin Luther.

  5. Die Sprache der Grammatiker und Regler der Sprache

  6. Die Ausbreitung der ostmitteldeutschen Variante der Literatursprache im XVI-XVIII Jh.

  7. Die Sprache der klassischen deutschen Nationalliteratur des XVIII-XIX Jh.

In der fnhd. und nhd. Periode vollzieht sich die Herausbildung der gemeindeut. nationalen Literatursprache. Sie entwickelt sich auf der Grundlage der Territorialmundarten, aber im Gegensatz zu den Territorialmundarten ist sie eine übermundartliche Sprachnorm. Die gemeindeut. nationale Literatursprache fällt mit keener Mundart der deut. Sprache zusammen, sondern ist allen Mundarten gegenüber eine höhere Sprachform. Und dsie dient der gesamten Nation als Mittel der Verständigung. Der gemeindeut. Charakter der nationalen Literatursprache wird gesichert durch das Vorhandensein einer übermundartlichen einheitlichen, im Rahmen der Literatursprache verbindlichen phonetischen, grammatischen und lexischen Sprachnorm.

Mit der Herausbildung der gemeindeut. nationalen Literatursprache verlieren die Territorialmundarten ihre vorherrschende Stellung im sprachlichen Verkehr. Sie werden der Literatursprache untergeordnet und sind im Rückgang begriffen.

Die fnhd. Periode ist die Anfangsstufe der Herausbildung der deut. nationalen Literatursprache. Damals aber war dieser Prozeβ nicht abgeschlossen, sondern wurden die ersten Voraussetzungen für die Entwicklung der deut. nationalen Literatursprache geschaffen.

Die Voraussetzungen und zugleich Hauptkennzeichen des fnhd. Zeitalters sind: a) die Herausbildung der regionalen (landschaftlichen) übermundartlichen Literatursprachen in verschiedenen Teilen des deutschsprachigen Sprachraums. Sie erfassen nicht nur die schöngeistige Literatur, sondern alle Gattungen des Schrifttums; b) das wachsende Streben nach einer gemeindeut. Sprache als Widerspiegelung des wachsenden Nationalgefühls und der Wettkampf zwischen den landschaftlichen Varianten der Literatursprache für die gemeindeut. Geltung.

Man kann 5 Faktoren nennen, die entscheidende Rolle bei der Normung der schriftlichen (XVI.Jh.) und dann auch der mündlichen Form der deut. nationalen Literatursprache spielten:

  1. die Sprache der städtischen und fürstlichen Kanzleien

  2. die Sprache der Buchdrucker

  3. die Sprache der Lutherschen Bibel und der Literatur der Epoche der Reformation

  4. die Sprache der Grammatiker – Normalisatoren der Sprache

  5. die Sprache der klassischen deut. Nationalliteratur des XVIII. –XIX. Jh-s

1. Die Entwicklung der deut. Kanzlei- und Geschäftssprache, die noch im 13. Jh. began, nahm einen immer stärkeren Aufschwung.

Groβe Bedeutung für die Entwicklung der deut. Kanzlei- und Geschäftssprache hatte der Übergang der kaiserlichen Kanzlei und der gröβten fürstlichen Kanzleien zum auβschlieβlichen Gebrauch der deut. Sprache. Er vollzieht sich seit dem 14. Jh.

2. Die Erfindung des Buchdrucks begünstigte auch die Normung der deut. nationalen Literutursprache. Straβburg, Basel, Mainz, Nürnberg, Leipzig u.a. waren die Zentren des Buchdrucks. Die Bücher wurden nun in Tausenden Exemplaren hergestellt und in ganz D-d verkauft, deshalb strebten die Drucker nach der Vereinfachung der Sprache und der Schreibung. Sie stützten sich dabei auf den Sprachgebrauch der bedeutendsten Kanzleien (der sächsischen und kaiserlichen Kanzlei).

3. Mit dem Emporkommen des Bürgertums und mit der Entwicklung von Produktion und Handel erwacht der Drang nach politischer Einigung, nach Konsolidierung der Nation sowie nach kultureller und sprachlicher Vereinheitlichung.

Aber im 15. und 16. Jh. kam es nicht zur nationalen Einigung der Deutschen und zur Vereinheitlichung der deut. Sprache. Beides wurde durch die andauernde feudale Zersplitterung und die unregelmäβige wirtschaftliche Entwicklung des Landes verhindert.

Die deut. Reformation von 1517-1525 wurde zum Ausdruck der tiefen sozialen Gegensätze jener Epoche. Sie fand ihren Höhepunkt im Groβen Bauernkrieg 1524-1525. F. Engels bezeichnete ihn als die erste bürgerliche Revolution in Europa. Wie bekannt, endete er mit der Niederlage der revolutionäreb Volksmassen.

Trotzdem trugen die politischen Kämpfe dieser Epoche sehr wesentlich zur beginnenden Herausbildung einer gemeindeut. Literatursprache bei. Der Kampf gegen die Groβfeudalen und die päpstliche Kirche erfaβte alle Klassen der Gesellschaft. Breite Volksmassen beteiligten sich aktiv am ideologischen Streit um religiös-politische Probleme. Und die deut. Sprache wurde zum erstenmal zur Sprache der Propaganda unter den breiten Volksmassen. Der Buchdruck nahm einen raschen Aufschwung.

Besondere Bedeutung für die weite Entwicklung des deut. Protestantismus hatte die Tätigkeit Martin Luthers. Einerseits wurzelt sie in der hervorragenden sprachlichen Begabung Luthers und seiner groβen sprachlichen Leistung, andererseits im Sieg der gemäβigten bürgerlichen Reformation und der Verbreitung der Lutherschen Reformationslehre im gröβten Teil D-ds.

Der Mittelpunkt der Lutherschen Reformation war Sachsen und das ihm angeschlossene Thüringen. Von Sachsen aus verbreitete sich die Lehre Luthers nach Nord- und Westmitteld-d sowie in viele süddeutsche Städte. Luthers Bibelübersetzung, sein Katechismus, seine Kirchenlieder verbreiteten sich über das ganze protestanische D-d. Seine Bibelübersetzung wurde zum meistgelesenen Buch seiner Zeit, zum wahren Volks- und Schulbuch. Luther schenkte der literarischen Formung der Sprache die gröβte Aufmerksamkeit und besaβ eine groβe sprachliche Begabung. Er war sich über die Wichtigkeit der sprachlichen Vereinheitlichung völlig im klaren. Für die geeignete Grundlage der Vereinheitlichung hielt er die ostmitteldeut. Variante der Literatursprache. Luther folgte der ostmitteldeut. literarischen Tradition in der Lautform, Formenbildung und Schreibung. Sein Prestige und die Verbreitung seiner Schriften im ganzen protestantischen D-d trugen zur Verbreitung und Festigung dieser Sprachform bei. In der nächsten Jahrhunderten verlor die ostmitteldeut. Variante der Literatursprache, so wie sie in den Werken Luthers ausgebaut und fixiert war, immer mehr ihren landschaftlichen Charakter, verdrängte allmählich die anderen Varianten der Literatursprache und gewann gemeindeut. Geltung.

Also im 16. Jh. wurde die Grundlage der schriftlichen Norm gelegt.

4. In der nhd. Zeit wurde die Normung der deut. Sprache vollendet (um die Wende des 18.Jh-s). Eine groβe Rolle spielte in der Normung der deut. Sprache die Tätigkeit der Grammatiker – Regler der Sprache (Gottsched, Adelung, Jacob Grimm). Es wurden im 17.-18. Jh. Grammatiken, Anweisungen und Wörterbücher der deut. Sprache geschaffen.

5. Ein mächtiger Anstoβ für diese Entwicklung waren das Aufblühen der deut. natiolnalen Literatur im 18. Jh., das Aufblühen der klassischen deut. Philosophie, die Entstehung der politischen Literatur und die raschen Fortschritte der Presse, die Entwicklung des wissenschaftlichen Sozialismus und die Schriften seiner Begründer K. Marx und F. Engels, die rasche Entwicklung von Wissenschft und Technik. Das alles hat die deut. Gegenwartssprache, wie wir sie heute kennen, hervorgebracht.

Der Lautwandel in der deutschen Sprache.