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2. Bunt – I bunt - ut

3. bant - bunt –un

Die meisten st. Verben haben in allen altgerm. Sprachen im Sg. und im Pl. verschiedene Stammformen. Im Ahd. hat sich die Stammform des Plurals auf die 2. P. Sg. ausgedehnt.

Das Prät. der schw. Verben der 2. und 3. Klasse wird nach folgendem Schema gebildet: Wurzelmorphem + stammbilden8des Suffix + t (Suffix des Prät.) + Flexion.

In der 1. und 3. P. Sg. haben die schw. Verben im Prät. –a, -ita (-ta), -ôta, - êta. In allen anderen Personen des Sg. und Pl. sind dieselben Flexionen wie bei den st. Verben.

1. –a -um

2. –ôs(t) -ut

3. –a -un

Die Endungen sind im Präs. und Prät. verschieden.

Das Präs. Konj. wird mittels des Suffixes –ê (e) gebildet (st. Verben und schw. Verben der 1. Klasse). Das Prät. Konj. wird mittels des Suffixes î (i) gebildet. Die Personalendungen sind für das Präs. und das Prät. gleich, sie sind den Personalendungen des Prät. Indikativ sehr ähnlich:

1. - -m

2. – st -t

3. - -n

Bildung des Imperativs

Der Imperativ hat folgende Formen im Ahd.: 2. P. Sg, 2. P. Pl., 1. P.Pl.

Die 2. P.Sg. Imp. hat die Nullflexion. Bei den st. Verben besteht diese Form aus dem Wurzelmorphem: stig! Nim!

Die schw. Verben enden auf das stammbildende Suffix: teili!, salbo!, folge!

Die 2. P.Pl. Imp. und die 1. P. Pl. Imp. sind identisch mit den entsprechenden Personalformen des Präs.: nemet! Nemamês! Teilet! Teilemês! Offanôt! Offanômês! Folgêt! Folgêmês!

Im Formenbestand traten verschiedene Neuerungen auf. Hier ist vor allem die Entstehung des Artikels im Deutschen zu nennen. Das Demonstrativpronomen ahd. der, diu, daz wurde zum bestimmten Artikel , der unbest. Artikel antstand aus dem Nummerale ein, aus dem sub-v man wurde ein Indefinitpronomen. In verschiedenen Bereichen tritt die bereits für das Germanische kennzeichende Tendenz der Verstärkung des analytischen Sprachbaus weiterhin deutlich zutage. Sie äuβert sich beispielsweise seit dem 11. Jh. in der zunehnemenden Ersetzung des Instrumentalis durch präpositionale Fügungen mit durch, mit, von und in der zunehmenden Verwendung des Personalpronomens beim Verb (thu maht lêsan – du kannst lesen). Neben den analytischen Umschreibungen des Perfekts und des Plusquam. mit haben und sein und des Passivs mit sein und werden tritt jetzt auch die Umschreibung des Futurums mit sollen (ih scal lêsan = ich werde lesen), wollen oder müssen.

  1. Mhd.

Das lautliche Kennzeichen des Mhd. it die Abschwächung der Vokale in unbetonten Silben zu –e. Anstelle der ahd. Formen taga, gesti, namo, klingilôn, nimit erscheinen tage, geste, name, klingeln, nim(e)t. Die Abschwächung der vollen Endsilbenvokale hatte eine wesentliche Vereinfachung des Formenbaus zur Folge. Die Kasusflexion der Sub-ve wird zu Beginn der mhd. Periode auf vier Endungen reduziert; sie kommen in allen Kasusformen und in allen Deklinationstypen in verschiedenen Kombinatonen vor. Das sind: -e, -es, -en, -er.

Auβerdem griff infolge der Abschwächung der Endsilbenvokale die Tendenz zum analytischen Formenbau weiter um sich. So musste jetzt die Flexion des Sub-vs weitgehend durch den Artikel übernommen werden. Beim Sub-v und beim Verb traten Veränderungen in der überkommenen Gliederung ein: die konsonantischen Stämme (mit Ausnahme der n-Stämme) und die u-Stämme gingen in den anderen Stammklassen auf. Beim Verb werden die auf gram. Wechsel beruhenden Unterschiede immer weiter ausgeglichen. Andererseits weiteten sich bestimmte Bildungsweisen (Umlaut im Pl. und er-Plural) über ihre bisherige Anwendung aus.

Die Entwicklungstendenzen im Formenbau des gegewärtigen Deutsch beruhen sich auf Bestrebungen nach Ausgleich, nach Vereinfachung und nach analytischer Bauweise. Im Nhd. sind die analytischen Formen schon recht verbreitet. Deswegen bezeichnet man in der letzten Zeit die deut. Sprache gewöhnlich als synthetisch-analytische.

Analytische Formen.

So werden Kasus, Numerus und Genus des Nomens nicht mehr rein synthetisch am Wortstamm (tago), sondern analytsch, mit Hilfe des Artikels ausgedrückt. Neben den Verben treten häufig anstelle der alten einfachen Kasusobjekte präpositionelle Objekte auf (sich erinnern Gen. – heute an Akk.), der Genitivus partitivus und der Genitivus objektivus werden immer mehr von analytischen präpositionalen Fügungen verdrängt (eine Schar fröhlicher Kinder > von fröhlichen Kindern; die Liebe des Vaterlandes > die Liebe zum Vaterlande). An die Stelle einfacher Kasus neben Ad-ven treten ebenfalls immer häufiger präpositionale Wortgruppen (er ist dieser Tat fähig > er ist zu dieser Tat fähig; diese Nachrichten ist mir schmerzlich > diese Nachricht ist schmerzlich für mich). Die Personalformen des Verbes werden mit Hilfe von Personalpronomina bezeichnet, obwohl sie auch synthetisch im Wortstamm selbst kenntlich gemacht sind (ich gebe, du gibst usw.). Das Nhd. hat neben beiden alten synthetischen Tempusformen des Präsens und des Prät. die “zusammengesetzten” Zeitformen des Perfekts und des Plusquam., des Fut.I und Fut.II auf analytischem Wege ausgebildet.