
- •Geschlecht der deutschen substantive
- •Schwankungsfälle
- •1.2 Männliche Berufe und Beschäftigungen
- •1.2.1 Männliche Berufe und Beschäftigungen mit abschätziger Bedeutung:
- •1.2.2 Männliche Berufe und Beschäftigungen – Komposita:
- •Besonderes
- •1.3 Tiere (Männchen)
- •1.3.1 Tiere – Komposita:
- •1.4.1 Geflügel - Komposita
- •Feminina
- •1.5.1 Fische – Komposita
Geschlecht der deutschen substantive
Im Deutschen – wie in zahlreichen anderen Sprachen – sind Genus (grammatisches Geschlecht) und Sexus (natürliches Geschlecht) zu unterscheiden.
Das grammatische Geschlecht im Deutschen stimmt mit dem grammatischen Geschlecht in der russischen Sprache oft nicht überein.
Jedes Substantiv im Deutschen gehört in der Regel einem grammatischen Geschlecht (einem Genus). Es gibt drei Geschlechter: Maskulinum, Femininum und Neutrum.
Das Substantiv bestimmt die Form der mit ihm kongruierenden Begleitwörter – der Artikel, Pronomen und Adjektive: der Kaffee, schwarzer Kaffee, sein Kaffee.
Das Geschlecht beeinflusst meist die Deklinationsart und den Typ der Pluralbildung.
Dem Substantiv selbst sieht man das Geschlecht nicht an. So können ähnlich aussehende Substantive sich im Genus unterscheiden: der Rand, das Land, die Wand.
Das grammatische Geschlecht ist am Substantiv nur in Ausnahmefallen erkennbar. Dies sind vor allem abgeleitete Substantive, z. B.:
Feminina auf Neutra auf
-in die Bäckerin -lein das Büchlein
-heit die Schönheit -chen das Bäumchen
-keit die Gesundheit -le das Blümle
-schaft die Gesellschaft -icht das Dickicht
-ung die Betreuung
Bei der Bestimmung des grammatischen Geschlechts der Substantive sind zu berücksichtigen:
semantische Faktoren, wie Lebewesen – Nichtlebewesen, Gattungsnamen – Eigennamen, Stoffnamen, Sammelnamen etc.
(2) wortbildende Faktoren, wie Ableitungssuffixe, z. B. -heit, -keit, -ung,
-schaft, -in etc. für Feminina usw.
(3) lautliche Faktoren, wie z. B. bei einsilbigen Feminina auf -ft, -cht im Auslaut
z. B. die Luft, die Kluft, die Gruft; die Nacht, die Bucht, die Frucht usw. oder
bei einsilbigen Maskulina mit einer Konsonantenhäufung am Wortende, wie
z. B. der Knopf, der Knauf, der Strand, der Strumpf usw.
(4) einige Ausnahmen aus den Faustregeln der Punkte (1) und (2) sowie
Substantive mit schwankendem Geschlecht (siehe weiter).
Bei den Substantiven zur Bezeichnung von Personen korrespondiert in der Regel maskulines Genus mit männlichem Geschlecht, feminines Genus mit weiblichem Geschlecht.
Aber: Das Weib bezeichnet eine weibliche Person.
Es gibt auch Fälle, wo für weibliche Personen kein adäquates Femininum zur Verfügung steht:
der Fähnrich прапорщик; выпускник кадетского корпуса, Flegel невежа, Grobian грубиян,
Kumpel разг. дружище, Rüpel хам, олух, Tölpel увалень, рохля, Wüterich злодей, изверг.
Einige wenige Substantive kommen in verschiedenen Genera vor:
der/ das Bonbon, Katheder, Lampion, Liter, Meter, Radar
der/ das/ die Dschungel
der/ die Spachtel
das/ der Radio
Schwankungsfälle
Maskulinum – Neutrum
Bei relativ selten verwendeten Substantiven (oft Fremdwörtern):
der/ das Argot арго, Barock, Biotop, Bonbon сосательная конфета, Break, Curry,
Dotter желток, Episkopat, Geschwulst опухоль, Gulasch, Halfter, Hehl, Joghurt,
Kasperle, Katapult, Knäuel клубок, Liter, Meter, Perpendikel, Poster, Primat, Radar,
Raster, Rebus, Sakko, Schlamassel, Schnipsel, Schrot, Silo, Sims, Spind, Tabernakel,
Teil, Traktat, Verhau, Zepter, Zigarillo, Zubehör
Gründe für das Schwanken des Genus liegen im regionalen und fachsprachlichen Gebrauch:
standardsprachlich
der Abszess das Abszess (österr.) der Breisgau das Breisgau (landsch.)
der Embryo das Embryo (österr.) der Extrakt das Extrakt (fachspr.)
der Filter das Filter (fachspr.) der Meteor das Meteor (fachspr.)
der/das Mündel der Mündel (fachspr.)
der/das Zölibat der Zölibat (fachspr.)
das Apostolat der Apostolat (fachspr.) das Erbteil der Erbteil (fachspr.)
das Marzipan der Marzipan (österr.) das Mus der Mus (landsch.)
das Virus der Virus (ugs.)
In einigen Fällen ist ein Genus gebräuchlicher:
das Bauer (=Käfig) – selten: der Bauer (=Käfig)
das Gelee – selten: der Gelee
das Katheder – selten: der Katheder
das Lasso – selten: der Lasso
das Mannequin – selten: der Mannequin
das Match – selten: der Match
das Münster – selten: der Münster
das Podest – selten: der Podest
das Terpentin – selten: der Terpentin
das Zepter – selten: der Zepter
der Cartoon – selten: das Cartoon
der Dschungel – selten: das Dschungel
der Kehricht – selten: das Kehricht
der Keks – selten: das Keks
der Kompromiss – selten: das Kompromiss
der Lampion – selten: das Lampion
der Pyjama – selten: das Pyjama
der Rhododendron – selten: das Rhododendron
Femininum – andere Geschlechter
Zu den seltenen Fällen von Schwankungen zwischen Femininum und einem anderen Genus gehören: die/ der Abscheu, Fussel, Gischt, Grappa, Spachtel, Spatel, Wulst
die/ das Cola, Elastik, Soda,
die (umg. der) Peloponnes,
der Pier (fachspr. die Pier),
das (selten: die) Versäumnis
Häufig geht mit dem Genuswechsel auch eine Bedeutungsveränderung (Homonymie) einher:
der Bauer (= Landwirt) das Bauer (= Vogelkäfig)
der Gummi (= der Radiergummi) das Gummi (= vulkanisierter Kautschuk)
der Tau (= Feuchtigkeitsniederschlag) das Tau (= starkes Seil)
der Band (= einzelnes Buch) das Band (= schmaler Streifen aus
Gewebe)
die Koryphäe (= hervorragender der Koryphäe (= Chorführer im
Fachmann) altgriechischen Drama)
der Mangel (= Entbehrung, die Mangel (= Gerät zum Glätten der
Unzulänglichkeit) Wäsche)
der Militär (= höherer Offizier) das Militär (= Streitkräfte, Armee)
der Kalkül (=Regelsystem für mathematische das Kalkül (= Berechnung,
Berechnungen) Überlegung)
der Schild (= Schutzvorrichtung) das Schild (= Tafel, Platte,
Erkennungszeichen)
der Trikot (= Gewebeart) das Trikot (= Sporthemd)
Man kann das grammatische Geschlecht der deutschen Substantive semantisch, nach der Bedeutung, oder morphologisch, nach der Form, bestimmen.
Ausnahmen sind die Personen und Tiere mit den Diminutivsuffixen -chen, -lein sowie mit den regionalen -le.
Zu Maskulina gehören
I. Der Bedeutung nach:
1. Lebewesen männlichen Geschlechts
1.1 Personen
der Alte, Greis
Gott, Herr, Mann
Bursche, Junge, Kerl, Knabe
Aber: die Figur фигура, Kreatur создание, Person особа, персона, Persönlichkeit
личность
die Ordonnanz ординарец, Wache часовой
das Götzenbild кумир, Idol идол, Individuum индивид, Subjekt субъект
Verwandte – Schwäger – Vettern
Verwandschaft / Schwägerschaft / Vetternwirtschaft
der Ahn = Vorfahr предок,
der Bruder, Enkel, Neffe, Oheim = Onkel, Opa, Sohn,
Vater = Dady, Papa; Vetter = Cousin двоюродный брат, кузен
der Großonkel двоюродный дед, Großvater дед
der Schwiegersohn зять, Schwiegervater свекор, тесть
der Stiefbruder сводный брат, Stiefsohn пасынок, Stiefvater отчим
der Urahn предок, пращур, родоначальник, Urenkel правнук, Uropa прадед
***
der Bräutigam жених, Brautwerber дружка (жениха), сват, отец зятя/ невестки,
Ehemann = Gatte супруг, Gevatter = Taufpate крестный (отец), кум,
Schwager деверь (брат мужа), шурин; зять, муж сестры или золовки;
свояк