
- •1. Gegenstand und Aufgaben der Stilistik. Stellung der Stilistik im System der Wissenschaft
- •2 Grundbegriffe der Stilistik
- •3 Absolute stilistische Bedeutung einer sprachlichen Einheit. Stilistische Opposition.
- •4 Stilistische Bedeutung der sprachlichen Einheit im Kontext. Konnotation. Syntagmatische stilistische Bedeutung.
- •5 Sprach- und stilnormen
- •6 Wortwahl. Thematische Gruppen und Reihen. Synonymische Reihen
- •7 Gemeinsprachliche und kontextuale Synonyme.
- •8 Stilistisch neutraler und stilistisch differenzierter Wortschatz.
- •9 Mittel des histirischen Kolorits: Historismen, Neologismen, Archaismen, Anachronismen
- •10 Mittel des territorialen und lokalen Kolorits: nationale und territoriale Dubletten.
- •11 Mittel des sozialen Kolorits: Termini, Berufslexik, Berufsjargonismen, Argotismen und Vulgarismen.
- •12. Mittel des sozialen Kolorits: Fremdsprachige Worter und Zitate.
- •13. Stilistische Charakteristik stehender Vortverbindungen nicht phraseologischen Typs.
- •14. Stilmoeglichkeiten der Fraseologie.
- •15. Stilistische Charakteristik der Umgangssprache (auch Alltagssprache)
- •17. Mundarten und nationale Varianten der gegenwartigen deutschen Sprache aus stilistischer Sicht.
- •18. Morphologie aus Stilistischer Sicht. Stilwert der Wortarten. Stilwert der gr. Kategorien.
- •19. Die Syntax und ihre Stilpotenzen. Satzarten aus stilistischer sicht.
- •20. Verletzung der Wortfolge als Stilmittel. Ausklammerung. Lockerung. Absonderung. Isolierung.
- •21. Besondere stilistische Erscheinungen als Stilfiguren. Abweichungen vom Grundsatztyp die Prolepse, der Nachtrag, die Parnathese, die Aposiopese, das Anakoluth.
- •22.Wortbildung aus stilistischer Sicht.
- •23 Stilpotenzen der Phonetik
- •26 Begriff der Bildkraft.
- •27 Mittel der Bildhaftigkeit.
- •28. Vergleiche.
- •29 Mittel der Bildlichkeit
- •30 Abarten der Metapher-alle nah verwandt.
- •31 Metonymie und ihre Abarten.
- •32 Periphrase als Mittel der Bildlichkeit und Bildhaftigkeit. Arten der Periphrase.
- •33Ephiteton als Stilmittel.
- •35. Lexisch-grammatische Mittel zum Ausdruck von Humor und Satire: Doppelsinn und Wortspiel.
- •37. Allgemeine Begriffe der Makrostilistik: Text und Kontext.
- •40. Sprachporträt (Sprachcharakteristik) als Erscheinung der Individualisierung und Typisierung der Figurensprache.
- •41. Arten der Rededarstellung
- •42. Zum Begriff der Darstellungsarten
- •43 Erlebnisbetontes Informieren: Erzahlen, Nacherzahlen, Schildern
- •44 Interpretieren: Charakterisieren, Kommentieren, Erortern
- •45. Problem der Stilklassifikation. Funktional begründete Stilklassifikation.
- •46. Stil des öffentlichen Verkehrs
- •47. Stil der Wissenschaft und Technik
- •48. Stil der Presse und Publizistik
- •49. Stil der Alltagsrede.
- •50. Stil der schönen Literatur
42. Zum Begriff der Darstellungsarten
Die Darstellungsarten (-weisen) sind Textteile, die an eine bestimmte sprachliche Form gebunden sind je nach dem Zweck und der Art der Aussage. Jede Mitteilung ist an einen Empfänger gerichtet und soll zweckmäβig ausgeformt werden.
Die Darstellungsarten sind sowohl für die Textgestaltung als auch für die Textinterpretation von Bedeutung.
Im Anschluss an die antike Moduslehre ist es heute vor allem in der methodischen Fachliteratur üblich geworden, den Terminus Darstellungsart in der Bedeutung eines Systems von methodischen Modellen für den Aufsatzunterricht zu verwenden.
Darstellungsarten sind relativ isolierte „Teilstücke von Kommunikationsvorgängen“.
Die für die Darstellungsarten relevanten Elemente von Texten sind relativ fest miteinander verbunden und treten in einer bestimmten Anordnung auf. Auf solche Weise werden die Darstellungsarten auch „Bindeglied zwischen der sprachlichen Gestaltung und dem Textaufbau und der eigenen thematischen Komposition“. Je nach dem Charakter des jeweiligen Typs des Darstellung werden diese relativ festen Kombinationen von Elementen in bestemmter Anordnung von einer Gruppe von Stilzügen geprägt.
Die einzelnen Darstellungsarten können als komplexe fakultative Varianten bei Texten mit sachgerichteter Information fungieren. So kann ein Ereignis sprachlich z.B. als Bericht und auch als Erzählung dargestellt werden.
2. Klassifikation der Darstellungsarten.
Die Gestaltungsarten der Rede werden auf verschiedene Weise begründet und voneinander abgegrenzt.
1) Fleischer und Michel unterscheiden: Beschreibung, Bericht, Erörterung, Erzählung, Schilderung, Betrachtung, denen zugrunde Beschreiben, Berichten, Erörtern usw. liegen. Sie gehen davon aus, dass hier verschiedene Sachverhalte dargestellt werden (Gegenstand, Vorgang) und dass die Information objektiv und subjektiv gefärbt sein kann und deren Anteil auch verschieden werden kann.
|
objektiv |
subjektiv |
Gegenstand |
Beschreibung |
Schilderung |
Vorgang |
Bericht |
Erzählung |
Problem |
Erörterung |
Zum Grundtyp gehören nur die ersten 2 Spalten, da Erörterung nur in einigen Klassifikationen erscheint und Schwierigkeiten mit ihrer Einordnung bringt.
2) Die Darstellungsarten lassen sich auch nach der Reaktion des Verfassers auf bestimmte Sachverhalte der Realität klassifizieren: Es gibt informative und impressive Grundtype.
Dem informativen Grundtyp können folgende Stilzüge zugeordnet werden:
Objektivität im weitesten Sinne (Distanzierung des Verfassers vom Sachverhalt), Exaktheit, Klarheit, logischer Aufbau, relative Kürze.
Der expressive Grundtyp charakterisiert sich durch:
Subjektivität im weitesten Sinne (Eindruckt der Kontakthaltung zum Sachverhalt), Lockerheit der Darstellung, relative Breite.
3. Die Darstellungsarten. 3.1. Sachbetontes Informieren
3.1.1. Berichten (Protokol, Arbeits-, Sport-, Wetterbericht, wissenschaftlicher Bericht, Chronik, Lebenslauf, Reportage) -
- ein Verfahren, das der informativen Vorgangsdarstellung dient und objektiv geprägt ist, also eine objektive Wiedergabe des Sachverhalts. Wie verschieden die Formen des Berichts sein mögen, ihr Sinn besteht darin, den Empfänger über den Ablauf eines Geschehens zu informieren.
Merkmale:
• lückenlos
• Zeitform – Präteritum, im Wetterbericht – Präsens (oder Futur)
• Passivgebrauch
• Indikativ und Konjunktiv (in der indirekten Rede)
• unpersönliche Sätze
3.1.2. Beschreiben-
- informatives Darstellen von Gegenständen und Zuständen, Übermittlung von Fakten. Der objektive Grundtyp weist auf die sachgerichtete Information des Empfängers; dabei tritt die persönliche Einteilnahme des Verfassers zurück. Es setzt das Beobachten voraus.
Merkmale:
• planmäβige und systematische Erfassung
• sprachliche Fixierung von Merkmalen (äuβere Beschaffenheit, Funktionsweise, innere Zusammenhänge…)
• klare Gliederung, Ordnungsprinzip
• Exaktheit
• verstehbare und präzise Darstellung aller Teile.
• hoher Anteil von Adjektiven (8-12 % des gesamten Wortschatzes im Vergleich zu 1-3% Vorgangsdarstellung) in der Gegenstandbeschreibung.
• Substantive schildern Gegenstände, Merkmale und Zustände
• bildhafte Vergleiche
• Zeitform – Präsens mit wenigen Abweichungen.
3.1.3. Referieren.
In Rahmen der sprech-sprachlichen Kommunikation kommt dem Referieren eine groβe Bedeutung zu. Ein höherer Kreis wird vom Inhalt eines Textes, der ihm nicht zugänglich war, in Kenntnis gesetzt. Dabei kann der Ausgangstext sowohl schriftlich vorgelegen haben, als auch mündlich über Radio, Fernsehen oder bei Veranstalltungen (Vortträge, Foren, Kongresse, Vorlesungen, Seminare) übermittelt worden sein.
Je nach der Kommunikationsabsicht können beim Referieren 2 Methoden angewendet warden. Das sind:
die descriptive Methode des Referierens des Artikels;
die referierende Methode.
Beim deskriptiven Methode wird angegeben, womit sich das Original befasste und unter welchen Schwerpunkte die Thematik behandelt wurde. Der eigentliche Inhat der Darstellung wird nicht vermittelt.
Bei der referierenden Methode gerift der Rferierende die Hauptgedanken des Textes (schriftlichen oder mündlichen) auf und übermittelt die Hauptangaben seinen Kommunikationspartnern.
Beide Methoden fordern eine knappe, sachliche und ziehlorientierte Formulierung. Referieren als Darstellungsart gehört zu den sachbetohnten Informieren. (Inhaltsangabe – nach Fabeltext, Referieren – Artikel aus dem Bereich der Presse).