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613897_0139E_moskalskaja_o_i_deutsche_sprachges...doc
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1 Nach Engels f. Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates. - b.: Dietz-Verlag. 1964. - s. 160.

2 Engels fOp eil. - s. 161.

ab. getrennt vom ..Gallischen Krieg" Casars durch anderthalb Jahrhunderte. Die noch immer sehr einfache l.eben.sweisc der Germanen beschreibt Taci-tus auf lolnende Weise: Die Germanen wohnen in Blockhдusern, ihre Klei dung ist noch sehr waldursprunghch; grober Wollmantcl. Ticrtcllc. fьr Frauen und Vornehme leinene Unterkleider Ihre Nahrung ist Milch. Fleisch, wilde Fruchte und Haferbrei Ihr Reichtum besteht in Vieh, aber dieses ist noch schlechter Rasse, die Rinder klein, unansehnlich, ohne Horner: die Pferde kleine Ponys Geld wurde selten und wenig gehraucht, nur romisches Gold und Silber verarbeiteten sie nicht Eisen war selten und last nur eingefьhrt, nicht selbst gewonnen. Die Runenschrift (griechischen oder lateinischen Buch Mдhen nachgeahmt) war nur als Geheimschrift bekannt und wurde nur zu religiцser Zauberei gebraucht. Menschenopfer waren noch im Gebrauch1. Trotzdem ist ein bedeutender Fortschritt in der Zivilisation der Germanen unverkennbar. Zu Tacitus* Zeit sind die Germanen auf dem Territorium vom Rhein bis zur Elbe wieder zur Ansдssigkeit gebracht (von dem Rцmischen Imperium trennt sie ein von den Romern errichteter Grenz wall, der sog. Li-mrs\ und haben schon ein Jahrhundert Sesshafhgkeil hinter sich Ohwohl die Viehhaltung nach wie vor die wichtigste Rolle in ihrem Wirtschaftsleben spielt, hat auch die Rolle des Ackerbaus zugenommen, und die Germanen sind zur Einzelne bauung des Ackers mil Landzuweisung an einzelne Fami lien und periodischer Wiederaufteilung des Acketlandes ьbergegangen Das bedeutet einen ersten Schritt zum Privateigentum auf das wichtigste Pro­duktionsmittel iener Zeit, aul Land und Boden Sie erzielen bereits ein ge­sellschaftliches Mchrprodukl bei der Viehhaltung und luhrcn Tauschhandel Wдhrend die an die Romer angren/enden Stдmme Metall und Textilwaren von ihnen beziehen, entwickelt sich bereits im Nordosten, an der Ostsee eigene Metall und Textilindustrie Sic besitzen schon Sklaven (Kriegsge­fangene): sie nutzen sie als Arbeitskrдfte und treiben auch Sklavenhandel. Die Anlange der primitiven Warenproduktion. Kriegsbeute, beginnende Sklavenausbeutung und Sklavenhandel sind die Voraussetzung fьr die Ent­wicklung der sozial-цkonomischen Differenzierung unter den Stammesan­gehцrigen. Dies sowie der allmдhliche Ubcpjang von der Wahl der Stam­mesvorsteher zur Erblichkeit der Macht im Stamm, was eine naturliche Fol­ge des Vaterrechts war. begьnstigt die Bildung des sog. Stammesadels. Auch die Rolle der Heerfьhrer wachst. ..Bьnde von Stдmmen halten sich seit Ca­sars Zeil ausgebildet". - schreibt F. Engels. - ..bei einigen von ihnen gab es schon Kцnige; der oberste Heerfьhrer, wie bei Griechen und Rцmern, streb­te bereits der Tyrannie zu und erlangte sie zuweilen Solche glьcklichen Usur­patoren waren nun keineswegs unbeschrдnkte Herrscher; aber sie fingen doch schon an die Fesseln der Genlilverfassung zu brechen ": Die Gesellschaft Ordnung jener Zeit war eine militдrische Demokratie Es bestand ein Rai der Vorsteher, der geringere Sachen entschied Wichtigere Sachen entscheidet die Volksversammlung (gemi. thing. ding). Der Konig oder .Stammcsvorstc-hcr prдsidiert, das Volk entscheidet - nein: durch Murren; ja - durch Akkla­mation und Waffenlarm. Sie ist zugleich (JerichtsverSammlung. „Es war die ausgebtIdetsie Verfassung, die die Gentilordnung ьberhaupt entwickeln konn­te; sie war die Musterverfassung der Oberstufe der Barbarei Schritt die Ge­sellschart hinaus ьber die Grenzen, innerhalb deren diese Verfassung ge­nьgte, so war es aus mit der Gentilordnung; sie wurde gesprengt, der Staat trat an ihre Stelle"'1

Frьhe Klassengesellschaft und Staatsbildung bei den Germanen. In

der Zeit vom 2. Jh bis zum 6. Jh. u. Z. vollzog sich die endgьltige Spren­gung der Geniiiverfassung bei den Germanen und die Ablцsung der Urge­sellschaftsordnung durch die frьhe Klassengesellschaft. Die Wesenszuge die­ser Entwicklung waren steigende Warenproduktion. Entwicklung der Ware-Geld-Beziehung. Ubergang von Produktionsmitteln in das Privateigentum einer herrschenden Minderheit. Herrschaft einer aristokratischen Oberschicht. Autlosung der Gens in der dorflichen Gemeinde (Markgenossenschaft). Aullosung der Geniiiverfassung in deT Orts Verfassung