Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
lingvo spor.doc
Скачиваний:
1
Добавлен:
01.03.2025
Размер:
189.95 Кб
Скачать

4 Umgangsformen

Zur Begrüßung wird in Deutschland in aller Regel die rechte Hand gereicht. Freunde und Familie werden auch durchaus mit Umarmungen oder Küssen begrüßt. Auf gute Umgangsformen wird in vielen Bereichen wertgelegt. Gerade im beruflichen Leben sind gute Umgangsformen ein wichtiger Bestandteil. Aber auch im privaten Umfeld ist gepflegtes Benehmen erwünscht. Dazu gehören unter anderem Höflichkeit, Pünktlichkeit, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit. Das Siezen von fremden Personen wird als selbstverständlich angesehen. In einer Gesprächssituation blickt man dem Gesprächspartner in die Augen und signalisiert so seine Gesprächsbereitschaft. Einen festen Bezugspunkt für Umgangsformen bildet der sogenannte „Knigge“. Dieses Buch wird in Abständen immer wieder in erneuerter Form aufgelegt und beschreibt die richtigen Verhaltensweisen und Benimmregeln in verschiedenen Situationen im privaten und beruflichen Leben. Der „Knigge“ ist natürlich nur ein Buch mit Tipps, es handelt sich hier nicht um festgeschriebene Regeln. In heutiger Zeit sind die Umgangsformen gelockerter als in früheren Zeiten.

5 Sprichwörter und Redewendungen

• „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“. Dieses Sprichwort soll bedeuten, dass die Kinder den Eltern sehr ähnlich sind. Entstehung: In vorrömischer Zeit gab es bei den westfälischen und niederdeutschen Stämmen eine Tradition, die sich „Abfell“ nannte. Dieser Brauch beinhaltete, dass ein in einer Neumondnacht geborener Zwilling, dessen Zwillingsbruder bei einem Stammeskrieg gefallen war, viele Annehmlichkeiten von dem Stamm erfuhr. Der „Abfell“ musste sich danach jedoch selbst enthaupten. So hieß es darum damals „Der Abfell fällt (stirbt) nicht weit vom Stamm (seiner Sippe)“.

• „Wer A sagt muss auch B sagen“ bedeutet, dass etwas Angefangenes auch zu Ende geführt werden muss. Entstehung: Dieses Sprichwort entstand in Münster (Westfalen) als Anspielung auf den Fluss Aa. Dieser war im Mittelalter sehr verdreckt und geruchsintensiv. Daher sagte man: „Wer d’ Aa seiht (sieht), muss ooch Bäh säggen (sagen)“

• „Etwas ausbaden müssen“ ist eine Redewendung dafür, dass man etwas Unangenehmes ertragen muss. Es kann auch die Konnotation haben, dass man die negativen Folgen einer Tat von einem anderen ertragen muss. Entstehung: Früher war es üblich, dass an einem Badetag in der Woche alle Familienmitglieder in derselben Wanne und demselben Wasser nacheinander badeten. Der Letzte musste also „ausbaden“ und zudem noch die Wanne reinigen.

• „Ein Brett vor dem Kopf haben“ wird umgangssprachlich verwendet, wenn jemand begriffsstutzig ist. Entstehung: Im Mittelalter wurden den Ochsen Bretter vor die Köpfe gebunden, die als Scheuklappen fungieren sollten.

• „Ins Handwerk pfuschen“ bedeutet, dass man jemanden bei der Verrichtung negativer Dinge hindert. Entstehung: Im Mittelalter durften nur Handwerker, die der Zunft angehörten handwerkliche Tätigkeiten ausführen, alle anderen waren „Pfuscher“.

• „Sich freuen wie ein Schneekönig“ bezeichnet eine große Freude. Entstehung: Der Zaunkönig, eine Vogelart, wird auch Schneekönig genannt, da er auch im Winter zwitschert.

• „Ins Fettnäpfchen treten“ bedeutet eine ungeschickte Aussage, die anderen unangenehm ist oder sogar jemanden verletzt. Oft bezeichnet man so auch eine ungewollt verletzende Aussage anderen Menschen gegenüber. Entstehung: Im Erzgebirge wurde zwischen Tür und Ofen ein Fettnapf aufgestellt, der die Schuhe fetten sollte. Wenn man ungeschickt war, warf man den Fettnapf um und es entstanden zum Ärger der Hausfrau Fettflecken auf dem Boden.

• „Da liegt der Hund begraben“ bezeichnet einen Ort, der verlassen oder einsam ist. Entstehung: Das mittelhochdeutsche Wort „Hunde“ bedeutet Schatz, Beute. So hieß es damals „Da liegt der Schatz begraben“.

• „Über die Wupper gehen“ drückt aus, dass etwas verloren geht, zerstört wird. Entstehung: Der Todestrakt eines ehemaligen Gefängnisses in der deutschen Stadt Wuppertal war nur über eine Brücke zu erreichen. Ein zum Tode Verurteilter musste also zuerst über die Wupper gehen.

• „Eine Hand wäscht die andere“ sagt metaphorisch, dass Hilfsbereitschaft auf Gegenseitigkeit beruht. Entstehung: Aus dem Lateinischen (manus manum lavat) übernommen.

Соседние файлы в предмете [НЕСОРТИРОВАННОЕ]