
- •Johann Wolfgang von Goethe
- •Inhalt 11
- •Biographie
- •Fragen zur Biograie
- •Gedichte Willkommen und Abschied
- •Heidenröslein
- •Mailied
- •“Wilhelm Meisters Lehrjahre”)
- •Wanderers Nachtlied
- •Meeresstille
- •Vom Vater hab ich die Statur,
- •Aus “Faust”
- •Aufgaben zu Gedichten
- •Über den Roman “Die Leiden des jungen Werthers”
- •Literarische Auswertung
- •J. W. Goethe. Die Leiden des jungen Werthers
- •Aufgaben zur Analyse des Briefes vom 16. Juni
Aufgaben zur Analyse des Briefes vom 16. Juni
1. Lesen Sie aufmerksam den Brief von Werther mit Kommentaren.
2. Vermerken Sie mit einem Buntstift jene Kommentare, welche Ihnen schon bekannt sind, und mit einem anderen die, welche Sie zum Verständnis des Textes brauchen. Wie ist die Proportion?
3. Vervollständigen Sie die fehlenden Kommentare, indem Sie Fremdwörter umschreiben, Synonyme, Vieldeutigkeit, grammatische Erklärungen angeben.
4. Schreiben Sie hier die veraltete oder veraltende Lexik heraus (Mit Angabe des Abschnitts).
5. Schreiben Sie hier veraltete grammatische Erscheinungen heraus (Mit Angabe des Abschnitts).
6. Schreiben sie hier die fälle der Elision heraus (Mit Angabe des Abschnitts).
7. Schreiben Sie hier die Fälle des Dativ-e heraus (Mit Angabe des Abschnitts).
8. Nennen Sie die handelnden Personen dieses Briefs (Mit Angabe des Abschnitts).
9. Schreiben Sie die Realien des 18. Jhs. heraus (Mit Angabe des Abschnitts).
10. Wie finden Sie die Unterhaltung der jungen Menschen auf dem Ball? Würden Sie daran gerne teilnehmen?
11. Welche Verhaltensweisen finden Sie geschichtlich überholt? Welche Sitten des 18. Jhs. möchten Sie in unser Leben übernehmen?
12. Wie finden Sie diesen Auszug in sprachlicher Hinsicht? Kreuzen Sie an! Vergleichen Sie die Schwierigkeit der Texte:
unverständlich
sehr schwierig
ziemlich schwierig
nicht schwierig
schwieriger / nicht schwieriger als “Fulvia” von Heinrich Mann
schwieriger / nicht schwieriger als “Von jenseit des Meeres” von Theoder Storm
schwieriger / nicht schwieriger als “Hamburgische Dramaturgie” und Fabeln von G. E. Lessing
1 Aufklärung, geistige Bewegung des 17. und des 18. Jh. s, von England über Frankreich und Deutschland sich in ganz Europa ausbreitend; Forderung nach logisch klarem und richtigem Denken, religiöse und kirchliche Autoritäten werden scharf kritisiert, vor allem durch Voltaire(als Freund Friedrich des Großen in Deutschland bedeutender Einfluss); La Mettrie und d´Holbach in Frankreich: radikaler Atheismus. Vertrauen auf die Macht der Vernunft; daher in der Geschichts-Philosophie optimistischer Fortschrittsglaube (Montesquieu, Condorcet), in der Sozialphilosophie Toleranzidee, Glaube an die Erziehbarkeit des Menschen; die allen gemeinsame Vernunft schafft Gleichheit vor dem Gesetz (Naturrecht); Schaffung der Enzyklopädie. In der Literatur: Strenge Forderung nach Einhaltung literarischer Regeln und Abgrenzung der poetischen Gattungen (Boileau-Despreaux, Gottsched); lehrhaft-nützliche Dichtung (Gellert, Haller), oft in moralischen Wochenschriften; Selbstkritik und Satire bei Lichtenberg, Anerkennung natürlich-genialer Begabung bei Lessing (Neubewertung Sheakespeares); Vorliebe für Lehrgedicht, Fabel, Epigramm und, besonders in England und Frankreich, für Reise- und Bildungsroman (Swift, Defoe, Rousseau, in Deutschland Wieland); gleichzeitig Rückbesinnung auf gemüthafte und seelische Kräfte: Empfindsamkeit, Pietismus; besondere Ausformung der literarischen Arten in der Kleinkunst des Rokoko.
2 Anakreontische Motive, von: Anakreon, um 580 — nach 495, griechischer Lyriker, besang Wein, Freundschaft und Liebe; Anakreontiker, Rokokodichter, vor allem Gleim, Uz, Götz, Hagedorn; Vorbild: pseudoanakreontische Lieder.
3 Herder, Johann Gottfried von, 1744-1803, deutscher Philosoph, Theologe und Schriftsteller; prägte den Begriff der originalen Poesie, sah die Geschichte als organischen Prozess und erkannte den eigenwert der verschiedenen Völker und Kulturen; einer der größten Anreger der deutschen Geistesgeschichte; Werke: “Über die neuere deutsche Literatur”, “Kritische Wälder”, “Abhandlung über den Ursprung der Sprache”, “Stimmen der Völker in Liedern”, “Ideen zur Geschichte der Menschheit”; als Theologe Vorläufer der liberalen Theologie, exegetische Untersuchungen des Alten Testaments und des Neuen Testaments. (Zu: ex|egetisch, Ex|egese: Erklärung, Auslegung, Interpretation eines Textes, besonders der Bibel)
4 Ossian, (engl. ), irische Sagengestalt; erscheint in der altgälischen Dichtung als greiser, blinder Sänger; berühmt durch die literarische Fälschung Macphersons, die von großem Einfluss auf Herder, Goethe und den Sturm und Drang wurde.
5 Drama, das, -s, -en = 1. Schauspiel, Bühnendichtung; dichterische Gestaltung eines Handlungsablaufs, der sich aus der Wechselwirkung gegensätzlicher Kräfte entwickelt; 2. (umg. ) aufregendes oder trauriges Geschehnis (griech. )
6 Sturm und Drang, aus der Revolte gegen die Einseitigkeiten der Aufklärung entstandene kulturelle Bewegung in Deutschland (Einfluss von J. -J. Rousseau; Hamann, Herder); Spontaneität, Selbsterfahrung, Befreiung des Individuums standen als Ideen im mittelpunkt, die Natur war Inbegriff alles Lebendigen und Schöpferischen, als höcste Steigerung des Individuellen galt das Genie; Drama war die literarische Hauptform; Vertreter: Klinger, Lenz, H. L. Wagner, Goethe und Schiller (beide in den Jugenddramen), Ballade (u. a. Bürger), und volkliedhaft schlichte Lyrik.
7 Karl August, 1757-1828, Herzog seit 1775, Großherzog seit 1815, machte Weimar zum geistigen Mittelpunkt Deutschlands, Verfassung 1816.
8 adeln + Akk. = jm. einen Adelstitel verleihen
9 borniert = geistig beschränkt, engstirnig
10 dünkelhaft = (abwertend) eingebildet, hochmütig: ein dünkelhafter Mensch, Gelehrter, Künstler; jd. hat ein dünkelhaftes Auftreten, Benehmen, einen dünkelhaften Ton; er wurde in seinen letzten Lebensjahren immer dünkelhafter; dazu: der Dünkel = übertrieben hohe Meinung von sich selbst; jmd. hat einen adligen, akademischen, nationalistischen, eitlen Dünkel; sein Dünkel stößt alle Mitarbeiter ab, jmdm. seinen Dünkel austreiben; dazu: Bildungs-, Eigen-, Gelehrten-, Klassen-, Macht-, Rassen-, Standes-, Unfehlbarkeits-, Vornehmheits-, Wissensdünkel
11 Antike, die, die griechisch-römische Kulturwelt (kretisch-mykenische Zeit bis zum Ende Westroms)
12 Renaissance, die, (= Wiedergeburt, frz), kulturgeschichtlicher Begriff, im engeren Sinne die Kultur und Kunst am Beginn der Neuzeit, besonders in Italien im 15. /16. Jh. ; künstlerische Forderungen: das Kunstwerk sollte ein Abbild der Wirklichkeit sein, Vorbild ar die wiederentdeckte Kunst und Kultur der klassischen antike; Vertreter: Brunelleschi, Donatello, Massachio. Die Früh-Renaissance wurde in Italien um 1500 durch Hoch-Renaissance abgelöst (Leonardo, Michelangelo, Raffael,), die um 1520 bis 1533 in die Spät-Renaissance bzw. den Manierismus überging; in Deutschland mündete die Renaissance in die Reformation ein.
13 rebellisch = aufrührerisch; der Re´bell, -en, -en = Empörer, Aufständischer, Aufrührer
14 Tra´gödie, die = 1. Trauerspiel, dramatische Gestaltung und Darstellung des Untergangs von Menschen, die an einem für sie unlösbarem gesellschaftlichen Konflikt zerbrechen; 2. erschütterndes Ereignis, Unglück (griech. )
15 Iphigenie – griechische Sagengestalt; von ihrem Vater Agamemnon in Aulis geopfet, von Artemis entführt, Pristerin bei den Tauriern; von ihrem Bruder Orestes befreit
16 Taurien – antike Bezeichnunge für die Krim und die nördlich angrenzenden Steppengebiete
17 Torquato Tasso – 1544-1595, italienischer Dichter; Kreuzzugsepos "Das befreite Jerusalem" , Schäferspiel "Aminta"; Lyrik in der Art der Petrarkisten u. a.; Titelgestalt eines Schauspiels von J. W. von Goethe
18 Revolution, die = gewaltsamer Umsturz der politisch-sozialen Ordnung
19 Kultus, der, -, -te = Kult, der, -(e)s, -e = Gottesdienst, Form der gemeinschaftlichen oder auch persönlichen Religionsausübung
20 Sujet [syZe:], das, -s, -s = Gegenstand künstlerischer Darstellung; künstlerische Aufgabe; Thema (für ein Kunstwerk, eine Dichtung, eine Rede)
21 Privileg, das, -s, -ien = Vorrecht; Sonder-, Ausnahmerecht (einer Person, eines Betriebs oder einer Klasse)
22 utopisch = nirgends befindlich, nach Unmöglichem strebend, unerfüllbar; schwärmerisch (nach dem Roman “Utopia” des Engländers Thomas More)
23 Divan, auch Diwan, der= 1. Ruhebett; 2. ehemaliger türkischer Staatsrat; 3. orientalische Gedichtssammlung
24 Orient, der, Morgenland (Vorder- und Mittelasien), Osten (lat. ); Gegensatz: Okzident
25 Mephisto, Mephistopheles, der Teufel in der alten Volkssage und in Goethes “Faust”; böser, zerstörungs- und schadenfroher (geistig überlegener) Mensch (griech. oder hebr. )
26 Sphäre, die = 1. Kugel, Kugeloberfläche, 2. Himmelskugel; 3. Kreis, Gesichts-, Wirkungskreis; 4. Bereich, Machtbereich (griech. )
27 geißeln = 1. (rel. ) jmdn. , sich mit einer Peitsche heftig schlagen, sich kasteien: wieder andere (Heilige) geißelten sich und schliefen auf Glasscherben (Waggerl); 2. (übertr. gehoben) etw. geißelt jmdn. = etw. sucht jmdn. heim, trifft jmdn. als Unglück: Not, Elend und Druck sind´s, welche jetzt das Volk geißeln (Raabe); 3. (gehoben) über etw. aufs Schärfste seinen Tadel, seine Missbilligung äußern, etw. anprangern: den Hochmut, die Prunksucht, Unvernunft, Faulheit, Schwerfälligkeit, Unwilligkeit geißeln; in seiner Rede geißelte er das schändliche Verbot; Er hat die Dummheit gestachelt, die Lüge verfolgt, Knechtssinn und Geistesfaulheit gegeißelt (Th. Mann)
28 irritieren = reizen, erregen, aufregen; (umg. ) beirren, verirren, irremachen; unsicher, stutzig machen; von einem Ziel ablenken, stören (lat. )
29 Sankt Gotthard, schweizerischer Gebirgsstock bis 3196 m; Quellgebiet von Rhone, Reuß, Rhein, Tessin; Gotthardstraße, führt über den Gotthardpass (2112 m), kürzester Westalpenübergang; wird heute von elektrischer Gotthardbahn im 15 km langen Gotthardtunnel unterfahren, zweigleisig.
30 Ballade, knappes episch-dramatisches, meist gereimtes Strophengedicht über ein schicksalvolles Geschehen
31 Äonen (plur. ), unermesslich langer Zeitraum, Zeitalter, Weltalter; Ewigkeit (griech. )
32 Klopstock, Friedrich Gottlieb, deutscher Dichter (1724 - 1803) Lyriker, Odendichter, Einfluss auf Vertreter des “Sturm und Drang”
33 Werther glaubt, der Name Klopstocks sei durch Menschen entweiht, die von Poesie und dichterischem Schaffen nichts verstehen. Werther glaubt, niemand könne die Verehrung für Klopstock besser ausdrücken als Lotte durch ihren Blick.