
- •Johann Wolfgang von Goethe
- •Inhalt 11
- •Biographie
- •Fragen zur Biograie
- •Gedichte Willkommen und Abschied
- •Heidenröslein
- •Mailied
- •“Wilhelm Meisters Lehrjahre”)
- •Wanderers Nachtlied
- •Meeresstille
- •Vom Vater hab ich die Statur,
- •Aus “Faust”
- •Aufgaben zu Gedichten
- •Über den Roman “Die Leiden des jungen Werthers”
- •Literarische Auswertung
- •J. W. Goethe. Die Leiden des jungen Werthers
- •Aufgaben zur Analyse des Briefes vom 16. Juni
Heidenröslein
(1771)
1. Sah ein Knab´ ein Röslein stehn, Röslein auf der Heiden, war so jung und morgenschön, lief er schnell, es nah zu sehn, sah´s mit vielen Freuden. Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden. |
2. Knabe sprach: “Ich breche dich, Röslein auf der Heiden!” Röslein sprach: “Ich steche dich, dass du ewig denkst an mich, und ich will´s nicht leiden!” Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden.
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3. Und der wilde Knabe brach
´s Röslein auf der Heiden.
Röslein wehrte sich und stach,
half ihm doch kein Weh und Ach,
musst´ es eben leiden,
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.
Mailied
(1771)
1. Wie herrlich leuchtet Mir die Natur Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur!
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4. O Lieb’, o Liebe, So golden schön, Wie Morgenwolken Auf jenen Höhn’.
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2. Es dringen Blüten Aus jedem Zweig. Und tausend Stimmen Aus dem Gesträuch.
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5. Du segnest herrlich Das frische Feld, Im Blütendampfe Die volle Welt.
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3. Und Freud und Wonne Aus jeder Brust. O Erd’, o Sonne, O Glück, o Lust!
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6. O Mädchen, Mädchen, Wie lieb ich dich! Wie blinkt dein Auge, Wie liebst du mich!
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“Wilhelm Meisters Lehrjahre”)
(1783)
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Kommentar |
1. Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, |
Italien |
im dunklen Laub die Goldorangen glühn, |
goldfarbene Orange, Apfelsine |
ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, |
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die Myrte still und hoch der Lorbeer steht, |
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kennst du es wohl? |
vielleicht, etwa |
Dahin! Dahin! |
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möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn. |
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2. Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach, |
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es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach, |
(poet. ) Zimmer |
und Marmorbilder stehn und sehn mich an: |
Mar´mor´statuen |
was hat man dir, du armes Kind, getan? |
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Dahin! Dahin! |
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möcht ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn. |
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3. Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg? |
die Alpen, von Wolken umhüllter schmaler |
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg; |
Weg über den Sankt Gotthard29 |
in Höhlen wohnt der Drachen alte Brut; |
sagenhafte geflügelte riesige Eidechse, |
es stürzt der Fels und über ihn die Flut, |
ausgebrütete Junge; fällt steil hinab |
kennst du es wohl? |
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Dahin! Dahin! |
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geht unser Weg, o Vater, lass uns ziehn! |
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